Die Croissant-in-Kaffee-Tunk-Tradition: Eine Delikatesse mit Geschichte und Charme

Die Tradition, Croissants oder Baguettes in den Kaffee zu tunken, ist in Frankreich weit verbreitet und tief verwurzelt. Sie ist mehr als nur eine Gewohnheit; sie ist ein Ausdruck von Lebensart, Genuss und Geselligkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Ursprünge, die kulturelle Bedeutung und die verschiedenen Facetten dieser einzigartigen Art des Kaffeegenusses.

Die französische Kaffeeschale: Ein unverzichtbares Utensil

Ein zentrales Element dieser Tradition ist die französische Kaffeeschale, auch "Bol" genannt. Diese Schalen sind in Frankreich allgegenwärtig und dienen dazu, den Morgenkaffee zu trinken. Es handelt sich dabei meistens um heiße Milch mit Espresso. Der Grund für die Verwendung einer Schale anstelle einer Tasse ist rein praktischer Natur: Sie ermöglicht das bequeme Eintunken von Croissants oder Baguettes.

Katerina, eine Sammlerin alter französischer Kaffeeschalen, teilt ihre Begeisterung: "Die Geschichten, Farben, Patina und das Leben dieser Schalen faszinieren mich immer noch." Sie und Mikkel sind von diesem Universum verzaubert.

Die Geschichte der Kaffeeschale

Die Geschichte der französischen Kaffeeschale reicht weit zurück. Einige der ältesten Exemplare, die in Sammlungen zu finden sind, stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind aus Eisenporzellan gefertigt. In Frankreich gibt es eine Vielzahl von Fayence-Häusern, die alle ihren eigenen Stil in Bezug auf Kaffeeschalen haben. Einige Modelle und Designs werden in großen Stückzahlen hergestellt, andere nur in limitierter Auflage, und von einigen gibt es nur ein einziges Exemplar.

Alter, Seltenheit, Zustand und Design bestimmen heute den Wert einer Kaffeeschale. Für viele ist sie zu einem Sammelobjekt geworden. Die ältesten französischen Kaffeeschalen sind sowohl handgefertigt als auch handbemalt.

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DIGOIN: Ein bekanntes Steinguthaus

Besonders beliebt sind die Kaffeeschalen des Steinguthauses DIGOIN (Digoin-Sarregumines). Ihre farbenfrohen Schalen mit Blumen oder grafischen Mustern sind sehr begehrt. Heutzutage werden sie nicht nur für den Morgenkaffee verwendet, sondern auch für andere Zwecke, wie zum Beispiel für das Frühstück, als Süßigkeitenschale, für Dips, Salate oder Suppen. Sie werden auch in der Tischdekoration verwendet, um einen persönlichen und einladenden Tisch zu schaffen.

Nonnenporzellan: Besondere Schalen mit Geschichte

Besonders begehrt sind die sogenannten "Nonnenporzellan"-Kaffeeschalen, die mit handgemalten Blumen und Schriftzügen wie "Amitie" oder "Souvenir" verziert sind. Diese Schalen sind sehr alt und selten und lassen sich auf den Anfang des 19. Jahrhunderts datieren.

Die Liebe zur französischen Kaffeeschale

Die Liebe zu den französischen Kaffeeschalen geht oft so weit, dass man ein Leben lang die gleiche Schale benutzt und sie nicht ersetzt, selbst wenn sie abgeplatzt oder rissig ist. Ein älterer Brocanteur erklärte einst: "Mit den Schalen ist es wie mit unseren schönen Frauen - sie werden alle älter und nicht alle mit der gleichen Anmut, aber WIR lieben sie trotzdem!"

Kaffee und "Brokkë": Eine schweizerische Variante

Auch in der Schweiz gibt es eine ähnliche Tradition, die als "Kaffee und Brokkë" bekannt ist. Dabei wird Kaffee und Milch in eine Schale gegossen und Brot, Hörnchen oder ein Stück "Zopf" hineingetunkt. Diese Art des Kaffeegenusses war vor allem beim Frühstück oder beim Z'niinë- oder Z'fiire-Essen üblich.

Ursprünge und Bedeutung

Man könnte meinen, das Eintunken und Aufweichen der Backwaren sei aus der Not geboren, weil sich die Zahnreihen bei älteren Menschen lichteten und früher nicht in jedem Fall zufriedenstellend ersetzt wurden. Oder weil Brot früher nicht täglich frisch aus dem Ofen kam und daher hart und trocken wurde. Doch "Kaffee und Brokkë" ist mehr als nur eine praktische Lösung. Es ist ein Brauch und ein besonderes Genusserlebnis. Butter und Marmelade, die beim Eintauchen vom Brot in den Kaffee rutschen, verleihen diesem eine besondere Geschmacksnote.

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Der Ruf des Ungebührlichen

In Deutschland haftete diesem Brauch lange Zeit der Ruf des Ungebührlichen und Ungesitteten an. Vielleicht, weil er als charakteristisch für die ländlich-bäuerliche Kultur erachtet wurde, von der sich die städtisch-bürgerliche Gesellschaft abheben wollte.

"Café au lait" und Croissant: Salonfähig in Frankreich

In Frankreich hingegen ist es absolut salonfähig, "Café au lait" in der "bol" zu schlürfen und ein buttriges Croissant oder Baguette hineinzutauchen. Diese Tradition ist auch in guten Restaurants üblich.

Maroilles im Kaffee: Eine Spezialität aus Nordfrankreich

Im Norden Frankreichs geht man sogar noch einen Schritt weiter und tunkt nicht nur Croissants und Marmelade-Brötchen in die Kaffeeschale, sondern auch einen streng riechenden Käse namens Maroilles. Diese regionale Spezialität ist gewöhnungsbedürftig, aber im Norden Frankreichs fest verwurzelt.

Maroilles: Ein Käse mit Geschichte

Der Maroilles hat eine lange Geschichte und ist eng mit der Arbeiterklasse und den Kohleminen im Norden Frankreichs verbunden. Im Film "Willkommen bei den Sch'tis" wird gezeigt, wie fest der Käse zur Region und zum morgendlichen Kaffee der Einwohner dazugehört.

Alexandre Gravez, ein Käsehersteller in der Region, erklärt: "So kommen alle Aromen richtig raus, deine Geschmacksknospen sind quasi in Alarmbereitschaft."

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Moderne Variationen und die Wertschätzung der Tradition

Die Kaffee-Schalen von heute präsentieren sich in modernem Design und bringen damit zum Ausdruck, dass es sich bei dieser Art des Kaffeegenusses um gelebte und wertgeschätzte Tradition handelt. Kaffee-Schalen von gestern werden heute zu ansehnlichen Preisen gehandelt.

Die Croissant-in-Kaffee-Tunk-Tradition heute

Auch heute noch wird die Croissant-in-Kaffee-Tunk-Tradition von vielen Menschen gepflegt. Ob zu Hause, im Café oder im Restaurant - das Eintunken von Gebäck in den Kaffee ist ein Genuss, der Tradition und Moderne verbindet.

Persönliche Erfahrungen und Erinnerungen

Viele Menschen verbinden mit dieser Tradition persönliche Erinnerungen und Erfahrungen. So erinnern sich einige an ihre Kindheit, als sie Zwieback in Caro-Kaffee getunkt haben. Andere haben diese Tradition bei einem Aufenthalt in Frankreich oder Italien kennengelernt.

Die Vielfalt der Variationen

Die Croissant-in-Kaffee-Tunk-Tradition ist vielfältig und kennt viele Variationen. So werden nicht nur Croissants und Baguettes, sondern auch Kekse, Zwieback oder sogar Käse in den Kaffee getunkt. Die Wahl des Gebäcks oder der Beilage hängt dabei vom persönlichen Geschmack und den regionalen Gepflogenheiten ab.

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