Kokosblütenzucker: Informationen, Nutzen und Vergleich
Kokosblütenzucker, auch als Palmzucker bekannt, wird als eine natürliche Alternative zu weißem Haushaltszucker beworben. Er wird aus dem Nektar der Kokospalmenblüten gewonnen und soll aufgrund seines niedrigen glykämischen Index (GI) und des Gehalts an Mineralstoffen gesünder sein. Doch was steckt wirklich dahinter? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Kokosblütenzuckers, vergleicht ihn mit anderen Süßungsmitteln und gibt Hinweise für eine bewusste Verwendung.
Was ist Kokosblütenzucker?
Kokosblütenzucker wird aus dem Blütennektar der Kokospalme (Cocos nucifera) gewonnen. Die Blütenstände werden angeritzt, woraufhin der Nektar austritt. Dieser Nektar wird aufgefangen, gefiltert und eingekocht, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Zurück bleiben die feinen, braunen Kristalle des Kokosblütenzuckers. Fast der gesamte in Deutschland erhältliche Kokosblütenzucker stammt aus Südostasien.
Herstellung von Kokosblütenzucker
Die Herstellung von Kokosblütenzucker ist ein traditioneller und arbeitsintensiver Prozess. Kleinbauern klettern auf die Kokospalmen und schneiden die Blüten an, damit der Kokosnusssaft austreten kann. Dieser Saft wird dann von den Familien der Bauern zu Kokoszuckerblöcken eingekocht, die auch Jaggery genannt werden. Anschließend wird das Jaggery in Handarbeit zu feinem Zucker gemahlen. Der Anbau von Kokospalmen ist in der Regel umweltfreundlich und nachhaltig, da die Palmen nicht gefällt werden müssen und oft keine künstlichen Dünger oder Pestizide verwendet werden. Stattdessen werden häufig verrottende Kokosnussschalen und Palmwedel als natürliches Düngemittel eingesetzt.
Ist Kokosblütenzucker gesünder als Haushaltszucker?
Viele Hersteller werben damit, dass Kokosblütenzucker gesünder sei, da er den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt. Diese Aussage ist jedoch mit Vorsicht zu genießen.
Glykämischer Index (GI)
Der glykämische Index gibt an, wie stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Weißer Zucker hat einen GI von etwa 60, während Kokosblütenzucker oft mit einem GI von 35 beworben wird. Allerdings ist dieser Wert umstritten und nicht wissenschaftlich belegt. Einige Studien zeigen, dass der GI von Kokosblütenzucker kaum niedriger ist als der von herkömmlichem Zucker. Daher sollten Diabetiker Kokosblütenzucker genauso maßvoll verwenden wie Haushaltszucker.
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Nährwerte
Kokosblütenzucker besteht zu etwa 90 Prozent aus Saccharose, einem Zweifachzucker aus Glucose und Fructose. Er enthält auch geringe Mengen an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Eisen und Vitamine. Allerdings sind die Mengen so gering, dass sie kaum zur Nährstoffversorgung beitragen. Mit etwa 380 Kilokalorien pro 100 Gramm ist Kokosblütenzucker ähnlich kalorienreich wie weißer Zucker (ca. 400 Kilokalorien pro 100 Gramm).
Vorteile von Kokosblütenzucker
Im Vergleich zu weißem Zucker hat Kokosblütenzucker keine nennenswerten gesundheitlichen Vorteile. Der glykämische Index und die Nährwerte unterscheiden sich nur wenig. Auch die zusätzlich enthaltenen Mineralstoffe sind nur in geringem Maße vorhanden. Aus gesundheitlicher Sicht hat die Verwendung von Kokosblütenzucker anstelle von Zucker keinen zusätzlichen Nutzen.
Nachteile von Kokosblütenzucker
Ein Nachteil von Kokosblütenzucker ist der lange Transportweg, da er hauptsächlich aus südostasiatischen Ländern stammt. Dies belastet die Umwelt. Zudem wurden bei Stichproben bei einigen Kokosblütenzucker-Herstellern Fremdzucker nachgewiesen, da es derzeit noch keine Reinheitsanforderungen an das Produkt gibt.
Verwendung von Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker kann in der Küche ebenso verwendet werden wie weißer oder brauner Zucker. Er hat einen leicht karamellartigen Geschmack und eignet sich gut zum Süßen von Getränken, Süßspeisen und Backwaren. Beim Backen ist zu beachten, dass sich Kokosblütenzucker etwas langsamer auflöst als herkömmlicher weißer Zucker.
Kokosblütenzucker in Getränken und Speisen
Kokosblütenzucker kann als natürlicher Zuckerersatz für Getränke, Desserts, Kuchen und mehr verwendet werden. Er ist ideal als Süßungsmittel für diverse Lebensmittel und überzeugt durch seine Qualität und Flexibilität. In Heißgetränken wie Kaffee oder Tee sorgt er für eine angenehme Süße, ohne den Geschmack zu überdecken.
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Kokosblütenzucker beim Backen
Beim Backen mit Kokosblütenzucker ist zu beachten, dass er sich etwas langsamer auflöst als herkömmlicher Zucker. Dies kann sich auf das Volumen des Gebäcks auswirken.
Alternativen zu Kokosblütenzucker
Es gibt zahlreiche Zuckeralternativen, die zum Süßen von Backwaren, Süßspeisen und Getränken verwendet werden können. Einige davon sind:
- Stevia: Ein aufwendig erzeugter Extrakt aus der Steviapflanze mit hoher Süßkraft. Stevioglykoside sind nicht karieserzeugend, haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und sind fast kalorienfrei.
- Fruchtzucker (Fructose): Ein Einfachzucker, der natürlicherweise in vielen Früchten und Gemüse vorkommt. Industriell wird er aus Stärke und Saccharose hergestellt. Im Übermaß genossen kann Fructose genauso die Entstehung von Adipositas begünstigen wie Haushaltszucker.
- Dicksäfte und Sirupe: Eingedickte, konzentrierte Pflanzensäfte wie Ahorn-, Reis- und Dattelsirup. Sie liefern etwas weniger Kalorien als Haushaltszucker, da in ihnen immer auch Wasser enthalten ist.
- Zuckervarianten von weiß bis braun: Haushaltszucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr, Vollrohrzucker und Rohrohrzucker. Vollrohrzucker wird nicht raffiniert und enthält kleine Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen. Rohrohrzucker ist teilraffiniert und enthält nur unwesentlich weniger Saccharose als Haushaltszucker.
- Honig: Ein natürlicher Süßmacher, der hauptsächlich aus Fruktose und Glukose besteht. Honig hat eine höhere Süßkraft als Saccharose und einen geringeren Kaloriengehalt.
- Rote-Banane-Pulver: Wird aus dem Fruchtfleisch roter Bananen hergestellt und hat fast genauso viele Kalorien wie herkömmlicher Zucker. Es eignet sich zum Beispiel für Süßspeisen oder Smoothies.
Nachhaltigkeit von Kokosblütenzucker
In Bezug auf die Nachhaltigkeit der Kokosplantagen gibt es immer wieder Diskussionen. Ein wichtiger Punkt ist jedoch, dass für die Herstellung von Kokosblütenzucker die Kokospalme nicht gefällt werden muss. Ein Farmer kann als Kind eine Kokospalme pflanzen und sein ganzes Leben diesen Baum abernten. Allerdings muss der Kokosblütenzucker oft über weite Strecken transportiert werden, was die Umwelt belastet.
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