Chutney ohne Zucker: Rezepte und Wissenswertes

Chutneys sind vielseitige Würzsoßen indischen Ursprungs, die Currys, Gegrilltem und Käseplatten eine besondere Note verleihen. Traditionell enthalten Chutneys Zucker, doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, diese Köstlichkeit ohne Zuckerzusatz selbst herzustellen. Dieser Artikel beleuchtet die Welt der zuckerfreien Chutneys, von den Zutaten über die Zubereitung bis hin zu Rezepten und Tipps zur Haltbarkeit.

Was ist Chutney?

Chutney ist ein kulinarisches Multitalent mit einer einzigartigen Mischung aus süß, sauer, scharf und würzig. Seinen Ursprung hat das Chutney in der indischen Küche. Über die Engländer gelangte die Würze während der Kolonialzeit nach Europa. Chutney ist eine dickflüssige Soße aus Obst oder Gemüse, das mit Essig und Zucker eingekocht und mit reichlich Gewürzen und Kräutern verfeinert wird.

Warum Chutney ohne Zucker selber machen?

Chutney selber zu machen ist eine gesunde Alternative: dann können Sie den Zucker durch gesündere Süßungsmittel ersetzen, wenn die Fruchtsüße nicht ausreicht, und Essig durch Zitronensaft. Industriell hergestellte Chutneys enthalten in der Regel viel Zucker und können einen langen Transportweg hinter sich haben, der schädlich für das Klima ist.

Zutaten für zuckerfreies Chutney

Die Zutaten für Chutney können je nach Geschmack variieren. Für Chutney eignen sich Gemüsesorten wie Tomaten oder Kürbis, aber auch Äpfel, Pflaumen und andere Obstsorten. Reifes Obst ist in der Regel süßer und hat einen intensiveren Geschmack, was dem Chutney mehr Aroma verleiht. Idealerweise sind die Obst- und Gemüsesorten saisonal und regional. Frische Kräuter wie Minze oder Rosmarin passen ebenfalls gut. Beliebte Gewürze für Chutneys sind zum Beispiel Koriander, Kreuzkümmel, Nelken, Zimt und Ingwer.

Süße ohne Zucker

Um die Süße im Chutney ohne Zucker zu erreichen, können Sie auf natürliche Süßungsmittel zurückgreifen:

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  • Reifes Obst: Reife Mangos, Pflaumen oder Äpfel bringen natürliche Süße mit.
  • Trockenfrüchte: Datteln, Feigen oder Aprikosen können püriert oder klein geschnitten als Süßungsmittel dienen.
  • Apfelmark: Ungesüßtes Apfelmark oder Apfel-Birnenmark verstärkt die Süße und sorgt für eine sämige Konsistenz.
  • Süßungsmittel: Xylit kann verwendet werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Chutney und Relish: Was ist der Unterschied?

Besonders beliebt bei den Amerikanern und Engländern: Relish. Die Zutaten von Relish und Chutney sind sehr ähnlich. Ein Relish ist allerdings dünnflüssiger sowie stückiger und schmeckt säuerlicher als ein Chutney. Auch in der Zubereitungsart unterscheiden sich die beiden Würzen. Während Chutney lange kocht, wird ein Relish nur kurz gegart, damit die Konsistenz etwas grober und stückiger bleibt. In Indien werden Chutneys meist frisch zubereitet.

Rezeptinspirationen für zuckerfreie Chutneys

Hier sind einige Rezeptvorschläge für zuckerfreie Chutneys, die Sie leicht zu Hause zubereiten können:

Rhabarber-Zwiebel-Chutney

Eine leckere Mischung aus süßen und herzhaften Aromen. Durch den Rhabarber erhält das Chutney einen säuerlichen Geschmack, der durch den Essig verstärkt wird. Kombiniert mit dem herzhaften Geschmack von Zwiebeln, ist dieses Chutney eine vielseitige Beilage.

Zutaten:

  • 4 Teelöffel Rapsöl
  • 160 g weiße Zwiebeln
  • 400 g geputzter Rhabarber
  • 16 Stück Datteln
  • 4 Teelöffel Salz
  • 160 ml Apfelessig

Zubereitung:

  1. Datteln entkernen und einweichen. Rhabarber schälen und in Stücke schneiden. Zwiebel schälen und in Streifen schneiden.
  2. Rapsöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln etwa drei Minuten leicht bräunlich anbraten.
  3. Datteln pürieren.
  4. Dattelmus, Rhabarber, Salz und Apfelessig hinzugeben und verrühren.
  5. Das Chutney bei mittlerer Hitze ohne Deckel etwa 20 Minuten einkochen lassen. Dabei regelmäßig umrühren, da es sonst am Topfboden festklebt.
  6. Die sterilisierten Gefäße mit heißem Wasser füllen, damit sie sich erwärmen. Wasser erst vor dem Umfüllen ausschütten. Das angedickte Rhabarber-Zwiebel-Chutney sofort in die vorgesehenen Gefäße einfüllen und mit dem Deckel verschließen.

Apfel-Quitten-Chutney

Es hat eine angenehme Balance zwischen süß und sauer: Die Gewürze Ingwer und Muskatnuss geben dem Chutney eine warme Würze.

Zutaten:

  • 2 Stück Quitte
  • 2 Stück Äpfel
  • 8 Esslöffel Apfelmark (ungesüßt) oder Apfel-Birnenmark
  • 160 ml Essig
  • 1 Prise Salz
  • 60 ml Zitronensaft (frisch)
  • 1 Prise Pfeffer
  • 48 g Ingwer
  • 1 Prise Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Quitten und Äpfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Ingwer und Muskatnuss mahlen sowie die Zitrone pressen.
  3. Alle Zutaten in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze etwa 30 bis 40 Minuten kochen, bis die Früchte weich sind und das Chutney eingedickt ist.
  4. Die sterilisierten Gefäße mit heißem Wasser füllen, damit sie sich erwärmen. Wasser erst vor dem Umfüllen ausschütten. Das angedickte Apfel-Quitten-Chutney sofort in die vorgesehenen Gefäße einfüllen und mit dem Deckel verschließen. Jetzt noch vollständig auskühlen lassen.

Zucchini-Kürbis-Chutney

Das Zucchini-Kürbis-Chutney ist eine geschmackvolle Komposition aus süßen, sauren, herzhaften und würzigen Noten. Die natürliche Süße von Zucchini und Kürbis wird optimal durch die Säure des Apfelessigs ausbalanciert. Kreuzkümmel verleiht dem Chutney eine orientalische Note.

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Zutaten:

  • 500 g Zucchini
  • 500 g Kürbis
  • 2 Stück Zwiebel
  • 2 Stück grüne Paprika
  • 4 Stück Knoblauch
  • 8 Teelöffel Rapsöl
  • 1 Prise Salz
  • 2 Teelöffel Kreuzkümmel
  • 2 Teelöffel Senfkörner
  • 16 Stück Datteln
  • 160 ml Apfelessig

Zubereitung:

  1. Datteln entkernen und einweichen. Zucchini, Kürbis, Zwiebeln, Paprika und Knoblauch würfeln.
  2. Das Rapsöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln, Paprika und Knoblauch etwa drei Minuten anschwitzen.
  3. Zucchini und Kürbisstücke hinzugeben, etwa 5 bis 7 Minuten lang mitbraten - bis sie weich sind.
  4. Datteln pürieren.
  5. Dattelmus, Apfelessig, Salz, Süßungsmittel, Kreuzkümmel und Senfkörner hinzufügen. Gut umrühren.
  6. Das Chutney bei mittlerer Hitze ohne Deckel etwa 25 Minuten einkochen lassen. Dabei regelmäßig umrühren, da es sonst am Topfboden festklebt.
  7. Die sterilisierten Gefäße mit heißem Wasser füllen, damit sie sich erwärmen. Wasser erst vor dem Umfüllen ausschütten. Das angedickte Zucchini-Kürbis-Chutney sofort in die vorgesehenen Gefäße einfüllen und mit dem Deckel verschließen. Vollständig auskühlen lassen.

Pflaumen-Tomaten-Chutney

Eine gute und gesunde Alternative zu Ketchup: Das Pflaumen-Tomaten-Chutney hat einen frischeren Tomatengeschmack und durch die Süße der Pflaumen und die Säure des Balsamicos ein tieferes Geschmacksprofil. Es ist vielfältig einsetzbar.

Zutaten:

  • 500 g Pflaumen
  • 500 g Tomaten
  • 200 g Schalotten
  • 2 Stück Chilischote
  • 4 Stück Knoblauchzehe
  • 2 Stück unbehandelte Limette
  • 160 ml Balsamico-Essig
  • 16 Stück Datteln
  • 1 Prise Pfeffer
  • 1 Prise Salz
  • 4 Esslöffel Olivenöl

Zubereitung:

  1. Datteln entkernen und einweichen. Limette gut waschen und die Schale abreiben und pressen.
  2. Zwetschgen halbieren, den Stein entfernen und in Spalten schneiden.
  3. Tomaten grob würfeln und den Strunk entfernen. Schalotten, Knoblauch und Chili fein würfeln.
  4. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Schalotten mit Knoblauch und Chili etwa 3 Minuten andünsten.
  5. Datteln pürieren.
  6. Dattelmus, Tomaten sowie Zwetschgen hinzugeben, mit Pfeffer und Salz würzen und weitere 5 Minuten anbraten. Limettenschale, -saft und Essig dazugeben.
  7. Auf mittlerer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Dabei regelmäßig umrühren, da es sonst am Topfboden festklebt.
  8. Die sterilisierten Gefäße mit heißem Wasser füllen, damit sie sich erwärmen. Wasser erst vor dem Umfüllen ausschütten. Das angedickte Zucchini-Kürbis-Chutney sofort in die vorgesehenen Gefäße einfüllen und mit dem Deckel verschließen.

Mango-Chutney ohne Zucker

Dieses Mango-Chutney kommt komplett ohne Zucker aus und schmeckt trotzdem süß und sauer. Das Mango-Zwiebel-Chutney ist histaminarm und kann vegan zubereitet werden.

Zutaten:

  • 3 EL Öl (Sonnenblume-, Raps-, Olive-, Maiskeimöl)
  • 300 g Zwiebeln
  • 4 Stück Schalotten oder Frühlingszwiebeln
  • 500 g Mango Fruchtfleich von reifen Mangos (etwa 2 Stück)
  • 1 Stück Ingwer, daumengroß
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 - 3 EL Honigessig
  • 200 ml Holunderblütentee
  • 2-3 Prisen Salz
  • 2-3 Prisen Pfeffer oder weglassen
  • 1 - 3 EL Honig oder Alternative
  • 3 EL rosa Pfeffer gemörsert, gut zerstoßen
  • 1-2 TL Garam Masala

Zubereitung:

  1. Backofen auf 150 Grad Ober-Unterhitze vorheizen
  2. Zwiebel schälen, achteln und aufblättern. Die Zwiebelblätter in eine Schüssel geben, 2 EL Olivenöl, etwas rosa Pfeffer, 1 - 2 Prisen Salz, 1 - 2 Prisen Pfeffer und 3 - 4 Prisen Garam Masala hinein geben und gut vermischen.
  3. Das Backblech mit Backpapier auslegen und die Zwiebeln darauf verteilen, darauf achten, dass möglichst wenig Zwiebelblätter übereinander liegen. Die Zwiebeln 1 - 1,5 Stunden im Ofen auf mittlerer Höhe lassen. Gegen Ende kontrollieren, die Zwiebeln müssen an den Ecken gut angebräunt sein, dann sind sie richtig. Je nach Backofen kann es auch kürzer oder länger dauern. Schüssel mit den Ölresten beiseite stellen.
  4. Während die Zwiebeln im Ofen backen, Mangos schälen, etwa 1/3 des Fruchtfleischs pürieren und 2/3 in circa 0,5 cm große Würfel schneiden.
  5. Ingwer und Knoblauch fein hacken, Schalotten fein Würfeln. Alle drei Zutaten in die Schüssel von den roten Zwiebeln geben. Das restliche EL Öl zugeben und wieder gut mischen.
  6. Tee zubereiten und beiseite stellen.
  7. Den Topf oder Pfanne auf hoher Stufe erhitzen, am besten eine beschichtete Pfanne nehmen. Sobald sie heiß ist, Herd auf mittlere Stufe herunterschalten und die Schalotten-Mischung hineingeben. Sie muss für 15 Minuten mit geschlossenem Deckel leicht vor sich hin dünsten, immer wieder rühren.
  8. Nun alle Mangos zugeben und rühren.
  9. Zwiebeln aus dem Backofen nehmen und noch einmal grob zerkleinern, wer die Stücke später größer mag, lässt sie einfach etwas größer. Die Zwiebeln ebenfalls in die Pfanne geben, würzen mit je 2 Prisen Salz, roten und schwarzen Pfeffer und Garam Masala, rühren, Deckel offen lassen. Wer Honig verwendet, jetzt ebenfalls zugeben.
  10. Das Gemisch muss leicht blubbern, Hitzestufe sollte Mittel sein, kann aber nach Herd variieren. Rühren, etwas Tee zugeben, rühren, diesen Vorgang über circa 30 Minuten wiederholen, zwischendurch den restlichen Essig zugeben und immer wieder etwas Tee. Das ist ähnlich wie Risotto zuzubereiten.
  11. Gegen Ende noch einmal 4-5 Prisen roten Pfeffer zugeben und auch erst am Ende mit Honig süßen. Den Honig nicht mitkochen. Abschmecken und eventuell nachwürzen.
  12. Wenn die Masse schön matschig ist, ist das Chutney fertig. Noch heiß in Gläser füllen und fest verschließen.

Kürbis Chutney ohne Zucker

Rezept für ein Kürbis Chutney ohne Zucker, dafür mit jeder Menge gesunder Zutaten. Feurig scharf durch Kurkuma, Chili und Ingwer - mild durch Orange, Apfel und Kokoszucker.

Zutaten:

  • Hokkaido Kürbis
  • Orange
  • Apfel
  • Kurkuma
  • Chili
  • Ingwer
  • Kokoszucker
  • Olivenöl
  • Schalotten

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten klein schneiden.
  2. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Schalotten kurz andünsten.
  3. Den gewürfelten Hokkaido dazugeben (du kannst die Schale dran lassen), dann die Orange und die restlichen Zutaten.
  4. Alles für etwa 30 bis 40 Minuten einkochen lassen. Wenn du merkst, dass zu wenig Flüssigkeit im Topf ist, immer wieder etwas Wasser nachfüllen. Etwa 200-300 ml.
  5. Die Gläser mit kochendem Wasser spülen, Chutney einfüllen, verschließen und 5 Minuten auf dem Kopf stehen lassen.

Cranberry-Zwiebel-Chutney ohne Zucker

Zutaten:

  • Frische Cranberrys
  • Zwiebeln
  • Xylit

Zubereitung:

  1. Frische Cranberrys und Zwiebeln verwenden. Getrocknete Cranberrys sind meist gezuckert.
  2. Das Chutney mit Xylit süßen.
  3. Das Chutney heiß abfüllen oder richtig einkochen.

Tipps zur Haltbarkeit

Wichtig: Nutzen Sie sterilisierte Gläser, damit das Chutney so lange wie möglich haltbar ist. Chutneys mit Zucker halten eingekocht bis zu einem Jahr und im Kühlschrank bis zu sechs Monaten. Ist das Chutney erst einmal angebrochen, sollten Sie es innerhalb einer Woche aufbrauchen, Chutneys ohne Zucker innerhalb weniger Tage.

Servierideen für Chutney

Wegen seiner flexiblen Zutatenliste können Sie Chutney zu den unterschiedlichsten Gerichten zubereiten. In Indien wird die würzige Soße gerne als Beilage zu Currys und Dal - ein eiweißreiches Gericht aus Hülsenfrüchten - serviert. Gleichzeitig kann Chutney Gerichten eine fruchtige Note verleihen. Chutneys passen auch zu gegrilltem Fleisch oder Fisch und sorgen auf Käseplatten für den besonderen Touch. Mango-Chutney ist ein echter Allrounder in der Küche. Es passt perfekt zu gegrilltem Hähnchen oder Fisch, zum BBQ, verleiht deinem Curry den gewissen Kick und macht sich sogar gut als Dip zu knackigen Tortilla-Chips oder auch für Pommes. Du kannst es auch als Topping für Burger oder Sandwiches verwenden, um ihnen eine exotische Note zu verleihen.

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