Brauner Zucker: Inhaltsstoffe, Mythen und Fakten

Brauner Zucker erfreut sich wachsender Beliebtheit, oft verbunden mit der Annahme, er sei gesünder als weißer Zucker. Doch was steckt wirklich in braunem Zucker, und welche Vor- und Nachteile bietet er? Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, klärt gängige Mythen auf und liefert fundierte Fakten rund um braunen Zucker.

Zucker: Süße Verführung oder Gesundheitsrisiko?

Zucker ist allgegenwärtig in unserer Ernährung. Wir nehmen ihn täglich in Getränken, Süßigkeiten und verarbeiteten Lebensmitteln zu uns. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die Aufnahme von freiem Zucker auf unter 10 Energieprozent zu reduzieren, was etwa 50 Gramm oder zehn Teelöffeln Zucker pro Tag für einen durchschnittlichen Erwachsenen entspricht. Diese Empfehlung schließt jedoch alle Zuckerarten ein, auch jene, die natürlich in Honig, Sirup und Fruchtsäften vorkommen.

Der Mythos vom gesunden Zucker

Viele Menschen glauben, brauner Zucker sei gesünder als weißer Zucker. "Er schmeckt durchaus aromatischer, weil bei der Herstellung Melassereste im braunen Zucker verbleiben, aber das ist auch schon alles", sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese Melassereste verleihen braunem Zucker einen malzigen Geschmack und enthalten geringe Mengen an Mineralstoffen. Allerdings sind diese Mengen so gering, dass sie keine nennenswerten positiven Auswirkungen auf unseren Körper haben. Ob man braunen oder weißen Zucker verwendet, ist also hauptsächlich eine Frage des Geschmacks.

Brauner Bio-Zucker: Eine regionale und ökologische Alternative

SweetFamily Brauner Bio-Zucker ist eine besondere Variante, die Ökoqualität mit Regionalität vereint. Der Zucker wird ausschließlich aus heimischen Bio-Zuckerrüben gewonnen und ist nach europäischen Standards bzw. nach den Bioland-Richtlinien zertifiziert. Die Rüben werden in Norddeutschland angebaut und ohne lange Transportwege regional verarbeitet. Zudem ist der SweetFamily Brauner Bio-Zucker in zertifiziertem FSC-Papier verpackt und vegan.

Zutaten: Bio-Zucker, Bio-Karamell aus Zuckerrüben* (*Aus kontrolliert biologischem Anbau)

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Nährwertangaben (pro 100 g):

  • Brennwert: 1700 kJ/400 kcal
  • Fett: 0 g
  • Kohlenhydrate: 100 g
  • davon Zucker: 100 g
  • Eiweiß: 0 g
  • Salz: 0 g

Die Vielfalt der Zuckerarten

Es gibt viele verschiedene Zuckerarten, die sich in ihrer chemischen Struktur und in der Art, wie sie vom Körper verstoffwechselt werden, unterscheiden.

  • Traubenzucker (Glukose): Wird sehr schnell aufgenommen und den Organen zugeführt.
  • Fruchtzucker (Fruktose): Schmeckt süßer, geht schnell in die Leber und kann dort eher eine Fettleber begünstigen. Ein Zuviel an Fruchtzucker kann auch Darmprobleme verursachen.
  • Haushaltszucker (Saccharose): Wird im Körper zu jeweils einem Molekül Traubenzucker und einem Molekül Fruchtzucker aufgespalten.
  • Isomaltulose: Wird mithilfe von Enzymen aus Rübenzucker gewonnen und erst im unteren Dünndarmbereich aufgespalten. Dies lässt den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen.

Versteckte Zuckerquellen erkennen

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Zucker nicht nur in Süßigkeiten und offensichtlichen Zuckerquellen enthalten ist. Insgesamt 70 verschiedene Begriffe in Lebensmitteln können auf Zucker oder zuckerhaltige Inhaltsstoffe hinweisen. Dazu gehören Zutaten, die auf -ose enden (z.B. Glukose, Laktose, Maltose), Sirup (z.B. Glukose- oder Fructosesirup) sowie (Malto-)Dextrin, Magermilchpulver, Gerstenmalzextrakt, Dicksaft, Fruchtextrakt oder -püree, Molkenerzeugnis oder -pulver, Rübenkraut und getrocknete Früchte. Auch herzhafte Produkte wie Fleischsalat oder Soßenbinder können Zucker enthalten.

Die Kennzeichnung von Zucker auf Lebensmitteln

Hersteller sind verpflichtet, in der Zutatenliste anzugeben, was im Produkt enthalten ist, sortiert nach der jeweiligen Menge in absteigender Reihenfolge. Wenn verschiedene Zuckerarten verwendet werden, können diese in geringerer Menge auf der Zutatenliste weiter hinten auftauchen. In den Nährwertangaben muss der enthaltene Zucker pro 100 Gramm oder 100 Milliliter angegeben werden. Diese Angabe umfasst alle Einfach- und Doppelzucker, Sirupe, Milch- und Molkenpulver sowie Honig. Der Nutri-Score, der seit Herbst 2020 freiwillig von Herstellern genutzt werden kann, zeigt die Nährwerte eines Produktes mit einem farblichen Ampelsystem an.

Mythen rund um Zucker

Viele Mythen ranken sich um das Thema Zucker. Hier werden einige der gängigsten Behauptungen auf den Prüfstand gestellt:

  • Mythos 1: Zucker ist die Hauptenergiequelle für das Gehirn. Das stimmt so nicht. Der Körper kann Glukose selbst herstellen.
  • Mythos 2: Traubenzucker, Fruchtzucker und Haushaltszucker sind gleich. Stimmt nicht. Sie unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und in der Art, wie sie vom Körper verstoffwechselt werden.
  • Mythos 3: Man kann anhand der Zutatenliste leicht erkennen, wie viel Zucker in einem Produkt steckt. Falsch! Es gibt viele versteckte Süßmacher.
  • Mythos 4: Zucker muss auf den Lebensmittelverpackungen angegeben werden. Das stimmt. Allerdings muss man die einzelnen Zuckerzutaten addieren, um auf den gesamten Zuckergehalt zu kommen.
  • Mythos 5: Brauner Zucker ist gesünder als weißer Zucker. Falsch! Es ist reine Geschmackssache.
  • Mythos 6: Honig ist gesünder als Zucker. Auch das stimmt nicht! Vom Zuckergehalt her macht es keinen Unterschied.
  • Mythos 7: Zucker verursacht Karies. Stimmt bedingt. Zucker ernährt Bakterien im Mund, die Säure produzieren, welche zur Bildung von Karies führen kann.
  • Mythos 8: Frauen konsumieren mehr puren Zucker als Männer. Nein! Männer verzehren sogar mehr Zucker pro Tag als Frauen.
  • Mythos 9: Obst enthält Zucker, Gemüse nicht. Stimmt nicht. Auch in Gemüse steckt Zucker, aber deutlich weniger als in Obst.
  • Mythos 10: Zucker macht dick. Es ist nicht der Zucker alleine, sondern die hohe Energiezufuhr bei gleichzeitig wenig Bewegung.
  • Mythos 11: Zucker verursacht die Zuckerkrankheit. Zucker ist nicht allein daran schuld, kann aber dazu beitragen, da Übergewicht ein relevanter Faktor für Diabetes mellitus Typ-2 ist.

Zucker reduzieren: Tipps für den Alltag

Um den Zuckerkonsum zu reduzieren, sollte man darauf achten, Zucker nicht unbewusst zu sich zu nehmen. Der Konsum gesüßter Getränke sollte in Maßen gehalten werden, ebenso wie der Konsum von Fertigprodukten, die oft versteckten Zucker enthalten. Generell gilt: Besser unverarbeitete Lebensmittel konsumieren und Speisen nicht noch extra nachsüßen.

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Zucker als vielseitiges Produkt

Zucker ist mehr als nur eine süße Zutat. Er hat eine große Bandbreite von Verwendungsmöglichkeiten, die weit über das bloße Süßen von Produkten hinausgeht. Beim Einkochen von Obst sorgt Zucker beispielsweise nicht nur für Süße, sondern auch für die Konservierung der Früchte.

Gelierzucker: Für die perfekte Konfitüre

Gelierzucker enthält neben Zucker auch Pektine als Geliermittel und Citronensäure als Säuerungsmittel. Die Zusammensetzung der verschiedenen Gelierzuckersorten unterscheidet sich über den Gehalt an Pektinen. Ein Päckchen Gelierzucker ist für einen einzelnen Kochvorgang ausgelegt, um ein optimales Ergebnis beim Einkochen zu erzielen.

Die Rolle von Zucker in der Küche

Zucker ist ein Allroundtalent in der Küche. Er mildert die Säure des Essigs bei Essiggurken und sorgt dafür, dass das Aroma vieler Speisen voll zur Geltung kommt. Auch beim Backen erfüllt Zucker verschiedene Aufgaben. Er trägt zur Ausbildung des gewünschten Teiggefüges sowie zur Bildung von Bräunungs- und Aromastoffen bei.

Zuckersorten im Überblick

Es gibt eine Vielzahl von Zuckersorten, die sich in ihrer Herkunft, Herstellung und Verwendung unterscheiden.

  • Rübenzucker und Rohrzucker: Beide bestehen zu 100% aus Saccharose und werden auf sehr ähnliche Weise gewonnen.
  • Traubenzucker (Glukose): Ein Monosaccharid, das in vielen Früchten vorkommt und ein relevanter Energieträger für den Körper ist.
  • Fruchtzucker (Fruktose): Ein Monosaccharid, das in Früchten und Honig vorkommt.
  • Rohzucker: Wird sowohl aus der Zuckerrübe als auch aus dem Zuckerrohr gewonnen und ist nicht ganz so stark raffiniert wie der üblicherweise im Geschäft erhältliche Zucker.
  • Vollzucker: Wird direkt aus dem frischen Pflanzensaft der Zuckerrübe oder des Zuckerrohrs gewonnen und schonend getrocknet, ohne raffiniert zu werden.
  • Brauner Zucker: Kann entweder ausschließlich aus dem Sirup des reinen Zuckerrohrs gewonnen werden oder durch Kristallisation einer Mischung aus Zuckerrohrsirup und Zuckerrübensirup.

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