Die Inhaltsstoffe der billigsten Schokolade der Welt

Schokolade ist ein beliebtes Genussmittel, doch nicht alle Schokoladen sind gleich. Preiswerte Schokoladenmarken verwenden oft billigere Zutaten und Füllstoffe, um die Produktionskosten zu senken. Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, die in den billigsten Schokoladen der Welt zu finden sind, und untersucht, wie diese sich auf Qualität und Geschmack auswirken.

Zutaten, die in billiger Schokolade verwendet werden

Füllstoffe

Um bei Kakao, Haselnüssen, Rapsöl oder Schokolade zu sparen, verwenden Hersteller billige Füllstoffe oder Aromen als Ersatz. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Downgrading-Liste mit 17 untersuchten Produkten veröffentlicht, bei denen nach einer Änderung der Rezeptur "geringfügige bis gravierende Verschlechterungen" festgestellt worden seien. Stattdessen seien in den verschiedenen Produkten Konservierungsstoffe, Aromen und Milchpulver hinzugekommen, kritisierten die Experten.

Pflanzliche Fette

Produkte, die anstatt Kakaobutter andere pflanzliche Fette enthalten - die günstiger sind - sind keine Schokolade.

Künstliche Aromen und Farbstoffe

Viele billige Schokoladen enthalten künstliche Aromen und Farbstoffe, um den Geschmack und das Aussehen zu verbessern. Diese Zusätze können jedoch den natürlichen Geschmack der Schokolade beeinträchtigen und bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen.

Palmöl

Einige Schokoladenprodukte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten enthielten Palmöl und waren nicht zum Verzehr geeignet. Sie enthielten eine fast doppelt so hohe Menge wie der erlaubte Höchstwert für Glycidyl-Fettsäureester - eine Substanz, die als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird.

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Milchpulver

Milchpulver wird oft als billiger Ersatz für frische Milch verwendet. Es kann jedoch den Geschmack der Schokolade verändern und sie weniger cremig machen.

Zucker

Billige Schokoladen enthalten oft einen hohen Anteil an Zucker, um den Mangel an hochwertigen Zutaten auszugleichen. Ein hoher Zuckerkonsum kann jedoch zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Karies und Diabetes führen.

Beispiele für Schokoladeninhaltsstoffe

  • Nobelbitterschokolade gefüllt mit Erdnussnougat und ganzen Erdnüssen: Enthält ganze Erdnüsse, Erdnussnougat aus Erdnüssen und Kakaobutter, weiße Schokolade und dunkle Edelschokolade (70 % Kakaoanteil).
  • Extradunkle Milchschokolade gefüllt mit Ginganache und Zitronencreme: Enthält Gin, Wacholder, schwarze Ribiseln, Koriander, Zitronengras, Orangenschale, dunkle Schokoganache, Zitronenganache aus hochprozentiger Milchschokolade, Zitronen und Edelbitter-Limo mit Wermut, Vollmilchpulver von Tiroler Bio-Bergbauern.
  • Zartbitterschoko mit leicht gesalzenen Erdnüssen: Dunkle Schokolade mit 60 % Kakaoanteil und gesalzenen Erdnüssen.
  • Feinbitterschokolade gefüllt mit Kokosnussnougat und Marzipan: Enthält Mandelmarzipan, Kokosnougatschicht mit gerösteten Kokosraspeln und dunkle Schokolade (70 % Kakaoanteil).
  • Nobelbitterschokolade gefüllt mit Mangoganache und Zitronenganache: Enthält Mangofrüchte, Mangokuvertüre, Cashewnougat, Zitrone, Zitronenschokoschicht aus Zitronenconfit und weißer Schokolade.
  • Vegane Kokos-Karamell-Tafel: Enthält Kokosmilch, Kokosraspeln, 40 % Kakao und Kokosblütenzucker.
  • Milchschoko mit Naturzucker: Enthält Milchschokolade (50 % Kakaoanteil), Bio-Bergmilch und Dattelzucker.

Qualität und Geschmack

Die Verwendung billiger Zutaten und Füllstoffe kann die Qualität und den Geschmack der Schokolade erheblich beeinträchtigen. Billige Schokoladen sind oft weniger aromatisch, haben eine sandige Textur und einen unangenehmen Nachgeschmack. Im Gegensatz dazu zeichnen sich hochwertige Schokoladen durch einen intensiven Kakaogeschmack, eine cremige Textur und einen ausgewogenen Zuckergehalt aus.

Gesundheitliche Aspekte

Neben den geschmacklichen Unterschieden gibt es auch gesundheitliche Aspekte zu berücksichtigen. Billige Schokoladen enthalten oft einen hohen Anteil an Zucker, ungesunden Fetten und künstlichen Zusätzen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Hochwertige Schokoladen mit einem hohen Kakaoanteil können hingegen positive gesundheitliche Effekte haben, da Kakao reich an Antioxidantien ist und die Gefäßgesundheit fördern kann.

Testergebnisse

ÖKO-TEST hat in der Heft-Ausgabe 12/2019 gleich 25 Milchschokoladen ins Labor geschickt und auf kritische Inhaltsstoffe untersucht. Das Ergebnis: Nur zwei der 25 Schokoladen erhalten eine Empfehlung von ÖKO-TEST. Der Grund sind unter anderem Mineralölbestandteile, die man in 24 Schokoladen nachweisen konnte. Stiftung Warentest hat zuletzt für die Ausgabe 12/2018 Schokolade ins Labor geschickt. Von 25 getesteten Schokoladensorten schneiden 15 "gut" ab, 9 "befriedigend" und nur eine "ausreichend". Am besten schneidet "Die Gute Schokolade" ab. Platz 2 teilen sich "Marabou Mjölk Choklad King Size", "Merci Edel-Rahm Milk Chocolate" und "Milka Alpenmilch". Das Magazin Konsument (Verein für Konsumenteninformation (VKI)) testete zuletzt für die Ausgabe 11/2016 20 Zartbitterschokoladen. Das Ergebnis fällt auch hier ähnlich aus: 9 Sorten erhalten die Note "gut", 4 schneiden "durchschnittlich" ab, zwei "weniger zufriedenstellend" und 5 "nicht zufriedenstellend". Die Sorte "GEPA Zarte Bitter 70%" landet insgesamt auf Platz 1. Auf Platz 2 folgt die "Alnatura Feine Bitter" und auf Platz 3 "Lindt Excellence Mild 70%".

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Fazit

Die billigste Schokolade der Welt mag zwar verlockend sein, aber sie enthält oft minderwertige Zutaten und Füllstoffe, die sich negativ auf Qualität, Geschmack und Gesundheit auswirken können. Wer Schokolade genießen möchte, sollte daher auf hochwertige Produktemit einem hohen Kakaoanteil und natürlichen Zutaten achten. Diese sind zwar etwas teurer, bieten aber ein deutlich besseres Geschmackserlebnis und können sogar positive gesundheitliche Effekte haben.

Tipps für den Kauf von hochwertiger Schokolade

Kakaoanteil beachten

Je höher der Kakaoanteil, desto intensiver der Geschmack und desto höher der Anteil an wertvollen Inhaltsstoffen. Zartbitterschokoladen sollten mindestens 70 % Kakao enthalten, während Milchschokoladen idealerweise einen Kakaoanteil von 30 % oder mehr aufweisen sollten.

Zutatenliste prüfen

Achten Sie auf eine kurze Zutatenliste mit natürlichen Zutaten. Vermeiden Sie Schokoladen mit künstlichen Aromen, Farbstoffen, Konservierungsstoffen und einem hohen Zuckeranteil.

Fairtrade-Siegel beachten

Das Fairtrade-Siegel garantiert, dass die Kakaobauern einen fairen Preis für ihre Erzeugnisse erhalten und unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.

Bio-Qualität bevorzugen

Bio-Schokoladen werden aus Kakao angebaut, der ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln angebaut wurde.

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Auf den Preis achten

Hochwertige Schokoladen sind in der Regel etwas teurer als billige Massenware. Der Preis kann jedoch ein Indikator für die Qualität der Zutaten und die Sorgfalt bei der Herstellung sein.

Alternativen zu billiger Schokolade

Selbstgemachte Schokolade

Wer die volle Kontrolle über die Zutaten haben möchte, kann Schokolade auch selbst herstellen. Es gibt zahlreiche Rezepte und Anleitungen im Internet, die zeigen, wie man mit wenigen Zutaten eine köstliche und gesunde Schokolade zubereiten kann.

Rohkost-Schokolade

Rohkost-Schokolade wird aus ungerösteten Kakaobohnen hergestellt, wodurch die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Sie ist oft weniger süß und hat einen intensiveren Kakaogeschmack als herkömmliche Schokolade.

Schokoladenprodukte mit natürlichen Süßungsmitteln

Es gibt auch Schokoladenprodukte, die mit natürlichen Süßungsmitteln wie Dattelzucker, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker gesüßt sind. Diese Alternativen sind oft gesünder als herkömmlicher Zucker und verleihen der Schokolade einen besonderen Geschmack.

Die Kakaoverordnung

Was genau in einer Schokolade drinstecken darf, ist genau geregelt. Und zwar in der so genannten Kakaoverordnung. Laut dieser Kakaoverordnung müssen in einer Schokolade mindestens 35 Prozent Kakaotrockenmasse sein. Kakaotrockenmasse ist das, was entsteht, wenn Kakaobohnen gepresst werden: also Kakaopulver und Kakaobutter.

Dubai-Schokolade

Bei einer Stichprobe von acht Schokoladeprodukten, die als Dubai-Schokolade beworben wurden, sind bei einer Untersuchung alle durchgefallen. Drei Chemische und Veterinäruntersuchungsämter des Landes (CVUA) in Stuttgart, Freiburg und Sigmaringen entdeckten demnach in sämtlichen Proben Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett in Form von Palmöl. Fast alle Proben hätten mit künstlichen Farbstoffen einen höheren Anteil an qualitativen Zutaten vorgetäuscht.

Kinderarbeit im Kakaoanbau

Laut einer Studie der Uni Chicago von 2020 schuftet an der Elfenbeinküste und in Ghana beinahe jedes zweite Bauernkind auf den Kakao-Feldern der Familie. Bitter: Kein Anbieter im Test kann für seine Schokolade Kinderarbeit komplett ausschließen. Verlässliche Preise auf existenzsicherndem Niveau sind so wichtig, weil sie mehrere Probleme im Kakao-Anbau an der Wurzel packen, vor allem das der illegalen Kinderarbeit.

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