Apfelsaft ohne Zucker im Test: Was steckt wirklich im Glas?

Ob pur oder als Schorle, Apfelsaft erfreut sich großer Beliebtheit. Besonders naturtrüber Apfelsaft gilt als „gesündere“ Alternative. Doch wie gut sind die verschiedenen Produkte wirklich? Zahlreiche Tests und Untersuchungen geben Aufschluss über Qualität, Inhaltsstoffe und mögliche Schadstoffbelastungen.

Naturtrüber Apfelsaft im Fokus der Tests

Verschiedene Testinstitute haben in den letzten Jahren Apfelsäfte genauer unter die Lupe genommen. Im Fokus standen dabei vor allem naturtrübe Apfelsäfte, die aufgrund ihrer Trübstoffe als besonders wertvoll gelten.

Öko-Test: Pestizide und Schimmelpilzgifte trüben den Genuss

Die Zeitschrift „Öko-Test“ untersuchte 32 naturtrübe Apfelsäfte, darunter 16 Bio-Produkte und 16 aus konventioneller Herstellung. Das Ergebnis: Viele konventionelle Apfelsäfte waren mit Rückständen von zwei bis sechs verschiedenen Pestiziden belastet. Besonders bedenklich waren die Mengen des Insektizids Acetamiprid, das in drei Säften gefunden wurde. Dieses Insektizid kann das Nervensystem von Bienen schädigen.

In sechs Säften wurde das Mykotoxin Patulin nachgewiesen. Dieses Schimmelpilzgift wird als erbgutverändernd eingestuft und kann zu Verdauungsstörungen, Erbrechen und Magenschleimhautentzündungen führen. Zudem soll es leberschädigend sein.Auch die Verpackung floss in die Bewertung ein: So führte etwa eine Glas-Einwegflasche zu Abwertungen.

Stiftung Warentest: Direktsäfte überzeugen im Geschmack

Auch Stiftung Warentest hat Apfelsäfte getestet. Im Fokus standen hier vor allem der Geschmack und die sensorische Qualität der Produkte. Das Ergebnis: Direktsäfte schnitten im Vergleich zu Säften aus Konzentrat deutlich besser ab. Nur ein einziger Saft schmeckte so, „als würden Sie in einen reifen Apfel beißen“: der naturtrübe Direktsaft von Van Nahmen.

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Allerdings erhielt der "Demeter Apfel Saft naturtrüb" von Alnatura eine "mangelhafte" Bewertung.

Weitere Testergebnisse: Bio-Säfte punkten, Pestizide bleiben ein Problem

Auch andere Tests zeigen, dass Bio-Apfelsäfte tendenziell besser abschneiden als konventionelle Produkte. Sie enthalten weniger Pestizidrückstände und sind oft aus Äpfeln von Streuobstwiesen hergestellt.

Ein Test von neun Apfelsäften aus Supermärkten und Discountern zeigte, dass alle konventionellen Säfte Pestizidrückstände aufwiesen, während die Bio-Säfte frei davon waren.

Was macht einen guten Apfelsaft aus?

Ein guter Apfelsaft sollte aus 100 Prozent Frucht bestehen und ohne Zuckerzusatz sein. Naturtrüber Apfelsaft ist in der Regel besser als klarer, da er mehr wertvolle Inhaltsstoffe wie Polyphenole enthält. Direktsaft ist einem Saft aus Konzentrat vorzuziehen, da er den natürlichen Geschmack der Äpfel besser bewahrt.

Direktsaft vs. Saft aus Konzentrat

  • Direktsaft: Wird direkt aus den gepressten Äpfeln gewonnen, gefiltert und pasteurisiert. Er enthält alle natürlichen Aromen und Inhaltsstoffe der Äpfel.
  • Saft aus Konzentrat: Wird hergestellt, indem dem Apfelsaft Wasser entzogen wird. Vor dem Verkauf wird dem Konzentrat wieder Wasser hinzugefügt. Dabei können Aromen verloren gehen oder hinzugefügt werden.

Naturtrüb vs. klar

  • Naturtrüber Apfelsaft: Enthält noch Schwebstoffe und Trübstoffe aus den Äpfeln. Diese Trübstoffe sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Polyphenolen.
  • Klarer Apfelsaft: Wird gefiltert, um alle Trübstoffe zu entfernen. Dadurch verliert er jedoch auch einen Teil seiner wertvollen Inhaltsstoffe.

Bio-Apfelsaft: Gut für Umwelt und Gesundheit

Bio-Apfelsaft wird aus Äpfeln hergestellt, die ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln angebaut wurden. Dies schont die Umwelt und kann auch gesundheitliche Vorteile haben.

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Beliebte Bio-Apfelsaft-Marken

Es gibt viele verschiedene Marken, die Bio-Apfelsaft anbieten. Einige der beliebtesten sind:

  • Alnatura: Bietet eine große Auswahl an verschiedenen Apfelsäften, darunter naturtrübe, klare und milde Varianten.
  • Voelkel: Setzt auf Äpfel von Streuobstwiesen und eine traditionelle Anbauweise.
  • Dennree: Die Eigenmarke des Biomarkts Denns bietet Apfelsaft in verschiedenen Varianten an, darunter auch eine Mischung aus Apfel und Mango.
  • dmBio: Bietet eine kleine, aber feine Auswahl an Bio-Apfelsäften, darunter eine milde Variante und eine Naturland-Sorte.
  • Rabenhorst: Bietet ein breites Angebot an Bio-Säften, darunter auch Apfel-Mango- und Apfel-Ingwer-Mischungen.
  • Bauer: Bietet eine große Auswahl an Apfelsäften, darunter klassische Apfelsäfte mit Äpfeln von Streuobstwiesen sowie sortenreine Säfte.

Apfelsaft und Zucker: Eine kritische Betrachtung

Apfelsaft enthält von Natur aus Fruchtzucker. Dieser Fruchtzucker ist zwar nicht so schädlich wie Industriezucker, sollte aber dennoch in Maßen konsumiert werden. Ein Liter Apfelsaft enthält etwa so viel Zucker wie ein Liter Cola. Daher ist es ratsam, Apfelsaft mit Wasser zu verdünnen und als Schorle zu trinken.

Fazit: Apfelsaft kann Teil einer gesunden Ernährung sein

Apfelsaft kann eine gesunde und erfrischende Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung sein. Es ist wichtig, auf die Qualität des Saftes zu achten und ihn in Maßen zu genießen. Naturtrüber Bio-Apfelsaft aus Direktsaft ist in der Regel die beste Wahl.

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