"Gratis Kaffee für Ungeimpfte": Kontroverse um Wonder Waffel Marketingaktion

Die Corona-Impfung und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen sind ein gesellschaftlich spaltendes Thema. Daher ist es ratsam, dass Marken in ihrer Kommunikation mit Bedacht vorgehen. Ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn dies nicht geschieht, ist die Reaktion auf eine Marketingaktion der Franchise-Kette Wonder Waffel.

Die "Gratis Kaffee für Ungeimpfte"-Aktion

Wonder Waffel warb auf Instagram mit einem "Gratis Kaffee für Ungeimpfte". Dieser Post wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder gelöscht, da er einen Proteststurm auslöste. Was genau sich Wonder Waffel bei diesem Werbemotiv gedacht hat, ist unklar.

Reaktion und Kritik

Die Kommentare der User überschlugen sich. Einige fühlten sich verstanden und bedankten sich für die Aktion, jedoch dominierten die kritischen Stimmen. Kritiker warfen Wonder Waffel Unsolidarität vor und sahen in der Aktion eine Sympathisierung mit denjenigen, die die Belastungsgrenze des Pflegepersonals verursachen.

Stellungnahme von Wonder Waffel

Wonder Waffel reagierte auf die Kritik mit einer Stellungnahme. Man sei die falsche Plattform für Streit und Diskussion. Es seien „unnötige Bewertungen und Rezensionen“ verfasst worden, die dem Unternehmen schaden würden. Trotz der Kritik bleibe das Angebot aber bestehen. Auf Anfrage von WELT hieß es von Wonder Waffel: „Dass es Menschen gibt, die es falsch verstehen möchten, haben wir uns schon gedacht. Es erfreuen sich viele Menschen daran, andere leiden zu sehen.“ Der Post sei gelöscht worden, weil man gemerkt habe, dass sich „die Menschen untereinander nicht verstehen.“ Die Aktion sei keine „Exklusiv-für-Ungeimpfte-Aktion“ gewesen. Viele Gäste hätten sich bei dem Unternehmen dafür bedankt.

Hintergrund der Aktion

Die Aktion erfolgte als Reaktion auf die 2G-Regel in Berlin, die den Zutritt zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, einschließlich Cafés und Restaurants, nur noch für Geimpfte und Genesene erlaubt. Wonder Waffel wollte mit der Aktion ein Zeichen für Respekt und Toleranz setzen, unabhängig vom Impfstatus. Das Angebot galt auch für Geimpfte und Genesene, wurde aber im ersten Post weniger prominent dargestellt.

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Weitere Beispiele und Reaktionen

Auch das Café San Sebastian in Berlin-Wilmersdorf warb mit gratis Kaffee für Ungeimpfte, wies aber ebenfalls darauf hin, dass das Angebot auch für Geimpfte und Genesene gilt.

In den sozialen Netzwerken gab es neben Kritik auch Beifall, insbesondere aus der Ecke der Impfgegner. Auf Bewertungsportalen wie Google wurde das Unternehmen jedoch mit negativen Bewertungen überschwemmt.

Rechtfertigung von Wonder Waffel

Der Geschäftsführer von Wonder Waffel, Bahri Murat Topcuoglu, betonte, dass es sich nicht um eine "Exklusiv-für-Ungeimpfte-Aktion" handele, sondern um Gastfreundschaft gegenüber Kunden, die sich nicht im Restaurant hinsetzen wollen oder dürfen. Man sei Gastronom und kein Politiker. Er beklagte auch rassistische Beleidigungen im Netz.

Reaktion der Filialen

Der Inhaber des "Wonder Waffel"-Geschäfts in Münster äußerte sich überrascht über die Aufregung und betonte, dass sein Geschäft die 2G-Regel konsequent umsetze und kontrolliere. Er glaube nicht, dass die Firmenzentrale etwas gegen Impfungen habe, sondern lediglich zeigen wolle, dass keine Kunden ausgeschlossen werden sollen.

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