Wildkräuter-Marmelade Rezepte: Eine kulinarische Reise in die Natur

Die Welt der Wildkräuter bietet eine Fülle an Aromen und Möglichkeiten, die weit über den klassischen Salat hinausgehen. Eine besonders reizvolle Art, diese Vielfalt zu konservieren und zu genießen, ist die Herstellung von Wildkräuter-Marmelade. Ob Löwenzahnknospen, Brennnesselpesto oder Felsenbirnenmus - der Geschmack von Wildpflanzen ist unvergleichlich und bietet eine natürliche, kostenlose Bereicherung für jede Küche.

Die Vielfalt der Wildkräuter für Marmelade

Viele Wildpflanzen können in der Küche verwendet werden. Einige sind bereits bekannt, andere werden oft übersehen. Holunderblüten für Sirup sind begehrt, aber Bärlauch, Holunder und Hagebutten sind eher die Ausnahme. Es gibt viele Wildpflanzen, die auf verschiedene Weise in der Küche verwendet werden können. Brennnessel und Löwenzahn sind weit verbreitet und leicht zu finden. Auch Kornelkirschen, Ebereschen, Robinien und Linden sind in vielen Stadtparks zu finden. Giersch, Vogelmiere und Löwenzahn sind für viele Gärtner ein Graus.

Wildkräuter richtig ernten

Es ist wichtig, nur Wildkräuter zu ernten, die man eindeutig identifizieren kann. Wildpflanzen sollten nicht in der Nähe von Straßen, Bahndämmen, Ackerrandstreifen oder frisch gedüngten Wiesen geerntet werden. Es besteht Verwechslungsgefahr, da Bärlauch den Giftpflanzen Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähnelt und auch andere Kräuter oder Beeren ähnlich aussehende, giftige Doppelgänger haben können. Bestimmungsbücher können helfen, aber Pflanzen können je nach Standort und Jahreszeit unterschiedlich aussehen.

Grundlagen der Marmeladenherstellung

Marmelade selber zu kochen geht fast so schnell wie kaufen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, ob reinsortig oder in Kombination mit anderen Früchten und Beeren. Mit Kräutern und Gewürzen lassen sich zusätzliche Akzente setzen. Schwieriger ist es, die Süße und das Gelieren zu justieren. Wichtig ist, dass die Marmelade in sterile Gläser abgefüllt wird. Gebrauchte Konservengläser können für Marmelade oder Gelee ausgekocht werden. Bei der Verwendung von Gelierzucker kann der bevorzugte Süßegrad anhand der Ratio gewählt werden. Pektin-reiche Früchte können sogar ohne Gelierzucker verwendet werden.

Gelierzucker und seine Alternativen

In Gelfix und Gelierzucker 2:1 sind Inhaltsstoffe wie Sorbinsäure und gehärtete Fette enthalten. Wer darauf verzichten möchte, kann auf Pektin-reiche Früchte setzen oder alternative Geliermittel verwenden.

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Süßen ohne Zucker

Die übliche Marmelade wird mit viel Zucker gekocht. Dieser konserviert zwar, süßt das Obst aber so stark, dass vom eigentlichen Fruchtgeschmack nicht mehr viel übrig bleibt. Eine zuckerfreie Marmelade, die ohne industriellen Zucker auskommt und den fruchtigen Geschmack behält, ist eine gute Alternative. Sie besteht aus wenigen Zutaten, ist schnell zubereitet und wird mit Zimt und saisonalen Blüten wie Spitzahorn natürlich gesüßt.

Wildkräuter-Marmelade Rezepte: Inspirationen aus der Natur

Die folgenden Rezepte dienen als Inspiration und können je nach Verfügbarkeit der Wildkräuter und persönlichem Geschmack angepasst werden.

Vogelbeer-Aprikosen-Marmelade

Dieses Rezept kombiniert die Bittermandelaromen der Vogelbeere mit der fruchtigen Süße der Aprikose.

Zutaten:

  • 500 g Aprikosen
  • 250 g Vogelbeeren (nach Frost oder aus dem Tiefkühler)
  • 250 g Zucker
  • Saft einer halben Limette

Zubereitung:

  1. Die gewaschenen Aprikosen halbieren, Kerne entfernen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
  2. Vogelbeeren (ohne Schnaps, falls eingelegt) und Zucker hinzufügen.
  3. Die Mischung köcheln lassen und gelegentlich umrühren, bis sie eindickt. Dabei den Schaum abschöpfen.
  4. Limettensaft hinzufügen und die Masse vor dem Abfüllen pürieren, um das Vogelbeeraroma zu verteilen.
  5. Die Marmelade nochmals aufkochen, in vorbereitete Gläser füllen, fest verschließen und 5 Minuten auf den Kopf stellen. Dann umdrehen und abkühlen lassen.

Rote-Beeren-Marmelade mit Kräutern

Eine Marmelade aus roten Beeren, verfeinert mit Kräutern, ist ein Gedicht.

Zutaten:

  • 500 g gemischte rote Beeren (z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren)
  • 500 g Gelierzucker 1:1
  • Einige Zweige frische Kräuter (z.B. Rosmarin, Thymian, Minze)

Zubereitung:

  1. Beeren waschen und putzen.
  2. Beeren und Gelierzucker in einem Topf vermischen und unter Rühren aufkochen.
  3. Kräuterzweige hinzufügen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  4. Kräuter entfernen und die Marmelade heiß in sterile Gläser füllen.

Weissdorn-Marmelade

Der Weissdorn ist nicht nur eine Heilpflanze, sondern auch eine interessante Zutat für Marmelade. Da die Früchte wenig Saft enthalten, empfiehlt es sich, das Fruchtfleisch mit Fruchtsaft aufzukochen.

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Zutaten:

  • 500 g Weissdornbeeren
  • 250 ml Fruchtsaft (z.B. Apfelsaft oder Traubensaft)
  • 500 g Gelierzucker 1:1

Zubereitung:

  1. Weissdornbeeren waschen und putzen.
  2. Beeren und Fruchtsaft in einem Topf aufkochen und weichkochen.
  3. Die Masse pürieren und mit Gelierzucker vermischen.
  4. Unter Rühren aufkochen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  5. Heiß in sterile Gläser füllen.

Weitere Rezeptideen

  • Apfel-Lavendel-Gelee: Eine Kombination aus fruchtigen Äpfeln und dem blumigen Aroma von Lavendel.
  • Kirschmarmelade mit Blaubeerhauch: Eine fruchtige Marmelade mit einer feinen Beeren-Note.
  • Marille-Minze-Erdbeer-Rose: Eine sommerliche Marmelade mit floralen und frischen Aromen.
  • Zitronen-Ingwer-Marmelade: Eine Marmelade mit einer würzigen und erfrischenden Note.
  • Holunderblüten-Apfel-Gelee: Ein Gelee, das die blumigen Aromen von Holunderblüten mit der Süße von Äpfeln verbindet.
  • Pfirsich-Melba-Marmelade: Eine Hommage an den klassischen Dessert-Klassiker.
  • Paprikamarmelade: Eine herzhafte Marmelade, die gut zu Käse passt.
  • Tomatenmarmelade: Eine ungewöhnliche, aber köstliche Marmelade, die zu Gegrilltem oder als Brotaufstrich schmeckt.

Wildkräuter in der Küche: Mehr als nur Marmelade

Wildkräuter sind vielseitig einsetzbar und können Gerichte auf vielfältige Weise bereichern.

Pesto aus Wildkräutern

Bärlauch, Brennnesseln, Giersch und Löwenzahn eignen sich gut für ein kräftiges Pesto. Dafür 100 Gramm fein gehackte Kräuter mit 60 Gramm geriebenem Pecorino und 50 Gramm vorher in der Pfanne gerösteten und dann gemahlenen Pinienkernen vermischen. Je nach Vorliebe auch noch ein bis zwei fein gehackte bzw. gepresste Knoblauchzehen hinzugeben. Das Ganze mit Olivenöl gut verrühren, bis das Pesto cremig ist. Mit Salz abschmecken.

Wildkräutersalz

Würzige Wildpflanzen wie Brennnessel oder Bärlauch eignen sich hervorragend für ein selbst gemachtes Wildkräutersalz.

Wildkräuterbutter

150 Gramm weiche Butter mit einer Gabel einige Minuten schlagen. Einen Teelöffel feinen Senf und ebenfalls einen Teelöffel Kräutermeersalz dazugeben und gut vermischen.

Wildkräutersalat

Junge Lindenblätter, Vogelmiere, Gänseblümchen und andere Wildkräuter können Salate bereichern.

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Wildkräutersuppe

Brennnessel, Giersch und andere Wildkräuter können als Grundlage für eine nahrhafte Suppe dienen.

Weissdorn: Mehr als nur Marmelade

Besondere Aufmerksamkeit sollte man dem Weissdorn als Mittel nach Herzinfarkt schenken, denn er vermag die Durchblutung der Herzkrankgefäße verbessern und hat einen positiven Einfluß auf die Herzmuskelzellen. Weissdorn braucht ein wenig Vorlauf, um wirken zu können.

Weissdorn-Tinktur

Fülle ein Glas mit Schraubdeckel mit Weissdornblättern und -blüten und übergieße den Inhalt mit klarem Schnaps. Verschließe das Glas und stelle es an einen hellen Platz. 3-4 Wochen solltest du den Ansatz regelmäßig schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe gut verteilen und entfalten können. Empfohlen werden 3 mal tgl.

Weissdorn-Wein

Frische Weissdornbeeren und/oder Weissdornblüten und -blätter (die du im Frühjahr gesammelt hast) können für die Herstellung von Wein verwendet werden. Der Wein kann auch jeweils nur mit Blüten und Blättern oder Beeren angesetzt werden. Zerdrücke zwei Handvoll frische Weissdornbeeren, bis sie aufplatzen und fülle diese in eine weithalsige Flasche. Übergiesse den Inhalt mit ca. Fülle alles in ein Glas - es sollte etwa dreiviertel befüllt sein. Das Glas mit einem guten Rotwein auffüllen und für drei Wochen an einen sonnigen Platz stellen.

Die Heilkraft des Weissdorns

Man kann ihn bei verschiedensten Herz-Kreislaufbeschwerden anwenden. Verhärtungen der Herzkranzgefäße mit mangelnder Durchblutung, sowie altersbedingte Degenerationserscheinungen lösen Herzbeschwerden aus. Bei Menschen, die sich ständig überfordern, kann es zu ähnlichen Herz-Kreislauf-Symptomen kommen. Weissdorn kann auch hier die Beschwerden lindern und, was fast noch wichtiger ist, vorbeugend wirken. Oft ist nach schweren Infektionskrankheiten das Herz geschwächt, ohne dass diagnostisch etwas zu finden ist. Hier sollte man an Weissdorn denken. Nervöse Herzrhythmusbeschwerden bessern sich durch Weissdorn. Er kann eine Verbesserung der Herzleistung erzielen, was eine Normalisierung des Blutdrucks zur Folge hat. Er wirkt jedoch nicht unmittelbar auf einen hohen Blutdruck.

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