MGO-Gehalt in normalem Honig und die Besonderheit von Manuka-Honig

Seit geraumer Zeit erfreut sich Manuka-Honig aufgrund seiner besonderen Eigenschaften und seines angeblichen gesundheitlichen Nutzens großer Beliebtheit. Ein wesentlicher Faktor, der Manuka-Honig von herkömmlichem Honig unterscheidet, ist der Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Dieser Artikel beleuchtet den MGO-Gehalt in normalem Honig im Vergleich zu Manuka-Honig, die Bedeutung von MGO, die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Manuka-Honig und worauf beim Kauf zu achten ist.

Was ist MGO und warum ist es wichtig?

MGO steht für Methylglyoxal, eine natürlich vorkommende Verbindung, die während der Umwandlung von Nektar durch Bienen entsteht. Es ist ein Zuckerabbauprodukt, das aus Dihydroxyaceton (DHA) gebildet wird. Im Blütennektar ist zunächst noch kein Manuka MGO auffindbar, aber dafür viel DHA. Wenn die Biene den Nektar dann in der Wabe des Bienenstocks verschließt, findet ein Zusammenspiel von DHA mit verschiedenen Proteinen und Aminosäuren statt. Durch die Dehydration entsteht nach einer gewissen Zeit aus dem DHA das Honig MGO. Man geht davon aus, dass dieser Umwandlungsprozess unter anderem von den Außentemperaturen abhängig ist, welche die Dehydration beeinflusst. Methylglyoxal kommt in Manuka Honig hundertfach stärker vor als in herkömmlichen Blütenhonigen und verleiht ihm so seine Einzigartigkeit.

Der MGO-Gehalt wird in Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) gemessen und dient als Qualitätsmaßstab für Manuka-Honig. Je höher der MGO-Wert, desto höher die Qualität und die antibakterielle Wirkung.

MGO-Gehalt: Normaler Honig vs. Manuka-Honig

Normaler Honig aus Deutschland hat einen MGO-Wert von etwa fünf bis 20 mg/kg. Im Vergleich dazu weist Manuka-Honig einen MGO-Gehalt von mindestens 100 mg/kg bis über 1000 mg/kg auf.

  • Normaler Honig: 5-20 mg/kg MGO
  • Manuka-Honig: 100-1000+ mg/kg MGO

Dieser Unterschied im MGO-Gehalt ist der Hauptgrund, warum Manuka-Honig als etwas Besonderes gilt.

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Die Herkunft von Manuka-Honig

Manuka-Honig stammt von den Bienen, die den Nektar der Manuka-Pflanze (Südseemyrte) sammeln. Der Manukastrauch wächst ausschließlich in Neuseeland und ist nur dort zu finden. Die Pflanzen mit den pink-weißen Blüten liefern den Nektar für einen ganz speziellen Honig. Durch die besondere Flora und Fauna Neuseelands entsteht genau dort der einzigartige Honig.

Mögliche gesundheitliche Vorteile von Manuka-Honig

Manuka-Honig wird aufgrund seines hohen MGO-Gehalts eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung zugeschrieben. Fachärzte für Naturheilverfahren verwenden ihn daher gerne auch medizinisch. Einige der potenziellen gesundheitlichen Vorteile umfassen:

  • Wundheilung: Gut belegt ist die antibakterielle Wirkung des Manuka-Honigs bei äußerlicher Anwendung zur Wundheilung. Bei kleinen oberflächlichen Schürfwunden kann ein Manuka-Honig-Verband helfen. Dafür wird der Honig auf eine sterile Wundauflage messerrückendick aufgetragen und dann auf die Wunde gelegt. Der Honig sorgt dafür, dass die Wunde feucht bleibt. Seine antibakteriellen Eigenschaften sollen die Heilung fördern.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Fachärzte für Naturheilverfahren empfehlen Manuka-Honig vor allem bei Entzündungen und Infektionen. Dazu gehören zum Beispiel durch Helicobacter pylori verursachte Magenschleimhautentzündungen, aber auch Zahnfleisch- und Halsentzündungen.
  • Unterstützung bei Magen-Darm-Beschwerden: MGO hilft unter anderem gegen Kolibakterien, welche Verursacher von Darmbeschwerden und Durchfall sein können. Bei Patienten mit Magenschleimhautentzündungen lege sich der Manuka-Honig wie eine schützende Decke über die Magenschleimhaut und verhindere, dass sich die magensäureunempfindlichen Helicobacter pylori Bakterien dort einnisten, so die Expertin.
  • Erkältungslinderung: Im Körper wirkt das Ganze dann antibakteriell und antiviral, sodass Erkältungs- oder auch Magen-Darm-Beschwerden gelindert werden können.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Behauptungen noch weiterer wissenschaftlicher Forschung bedürfen, um vollständig bestätigt zu werden.

Anwendung von Manuka-Honig

Die Anwendungsbereiche des Manuka-Honig sind sehr vielfältig.

  • Innerliche Anwendung: Zur inneren Anwendung helfen bereits ein bis drei Teelöffel Manuka Honig über den Tag verteilt. Dabei kann das Produkt auch in Tee aufgelöst oder aufs Brot geschmiert werden. Wer nur Erkältungen oder Entzündungen vorbeugen wolle, für den reichen MGO-Werte von 150 bis 250, sagt Görgner. Wer jedoch einen akuten Infekt habe und den mit Manuka-Honig bekämpfen wolle, der sollte einen MGO-Wert ab 400 aufwärts wählen. Denn je höher der MGO-Wert, desto antibakterieller wirke der Honig. Die Fachärztin für Naturheilkunde empfiehlt: Manuka-Honig sollte bei akuten inneren Entzündungen täglich zwei Mal auf einem Esslöffel eingenommen werden. Dabei ist wichtig, den Honig morgens auf nüchternen Magen pur in den Mund zu nehmen. Weil hier bereits die Verdauung beginnt, sollte der Honig zuerst zwei bis drei Minuten in der Mundhöhle behalten, dann eingespeichelt und runtergeschluckt werden. So können die heilsamen Wirkstoffe des Honigs bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
  • Äußerliche Anwendung: Äußerlich setzt man den Honig zur Behandlung oberflächlicher Wunden und Schnitte ein. Auch bei Pickeln, Akne, Fußpilz oder Neurodermitis kann laut Studien das Auftragen von Manuka Honig bzw. Achtung: Geben Sie den klassischen Manuka Honig nur dann auf Wunden, wenn diese bereits größtenteils verheilt sind. Für offene Wunden sollte nur medizinischer Manuka Honig verwendet werden, der zu diesem Zweck besonders sterilisiert wurde. Für die äußere Anwendung auf der Haut kann dann ein Honig mit niedrigerer MGO-Gehalt genutzt werden, zum Beispiel Manuka Honig MGO 100+.

Worauf Sie beim Kauf von Manuka-Honig achten sollten

Aufgrund der hohen Nachfrage und des hohen Preises von Manuka-Honig gibt es viele Fälschungen auf dem Markt. Hier sind einige Tipps, um sicherzustellen, dass Sie echten Manuka-Honig kaufen:

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  • MGO-Wert: Achten Sie auf den MGO-Wert auf dem Etikett. Ein echter Manuka-Honig sollte einen MGO-Wert von mindestens 100 mg/kg haben.
  • Fernmark-Label: Kunden, die möglichst sicher gehen wollen, dass sie keine Fälschung kaufen, sollten sich am Fernmark-Label der neuseeländischen Regierung orientieren. Firmen, die ihre Gläser damit ausstatten, werden von der neuseeländischen Regierung als seriöse Unternehmen anerkannt und regelmäßig überprüft.
  • Herkunft: Manuka-Honig wird ausschließlich aus Neuseeland importiert.
  • Zertifizierung: Achten Sie auf Zertifikate, die die Echtheit und Qualität des Honigs bestätigen. Ist auf dem Zertifikat und dem Honigglas die gleiche Chargennummer? Wurde das Zertifikat von einem akkreditierten neuseeländischen Labor erstellt? (alternativ deutsches Labor) Wurde der Manuka Honig in Neuseeland geerntet, abgefüllt und versiegelt? (bester Schutz) Ist ein RMP-Code auf dem Etikett zu sehen?
  • Preis: Manuka-Honig ist teurer als normaler Honig. Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die zu günstig erscheinen, um wahr zu sein.

Lagerung von Manuka-Honig

Prinzipiell solltest du alle Arten von Honig kühl und dunkel lagern. Ebenso solltest du darauf achten, den Manuka Honig stets gut zu verschließen. Im Kühlschrank darfst du Honig aber nicht lagern: Hier kann es passieren, dass der Honig Wasser zieht und osmotisch wird. Nach einer Zeit kann Manuka Honig - wie jeder andere Honig auch - kristallisieren. Hierbei handelt es sich um ein Zeichen der Aktivität des Honigs, was sogar für seine Qualität spricht. Sollte dein Honig kristallisieren, kannst du ihn dennoch ohne Weiteres genießen.

Fazit

Manuka-Honig unterscheidet sich von normalem Honig durch seinen hohen MGO-Gehalt, der ihm potenziell gesundheitliche Vorteile verleiht. Beim Kauf von Manuka-Honig ist es wichtig, auf Echtheit und Qualität zu achten, um sicherzustellen, dass Sie ein hochwertiges Produkt erhalten. Ob Manuka-Honig tatsächlich die versprochenen gesundheitlichen Vorteile bietet, ist jedoch noch Gegenstand weiterer Forschung.

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