Manuka Honig: Aussehen, Merkmale und Besonderheiten
Neuseeland, ein Land von außergewöhnlicher Schönheit und Artenvielfalt, ist die Heimat der wertvollen Mānuka-Pflanze. Diese Pflanze, auch als Südseemyrte bekannt, kann bis zu fünfzehn Meter hoch werden und erstrahlt im Frühling in Weiß-, Rosa- und Rottönen. Der von Bienen aus den Blüten dieser Pflanze gewonnene Mānuka Honig unterscheidet sich deutlich von herkömmlichem Honig.
Was macht Manuka Honig so besonders?
Der Hauptunterschied liegt im Methylglyoxal-Gehalt (MGO). MGO ist ein Wirkstoff, der dem Manuka Honig seine besondere Kraft verleiht. Der MGO-Gehalt kann Werte von über 1000 erreichen.
Traditionelle Verwendung durch die Maori
Schon die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, nutzten die Mānuka-Pflanze seit Jahrhunderten in ihrer traditionellen Heilkunde. Sie bereiteten aus den Blättern einen Sud für Waschungen bei Hautproblemen und Parasitenbefall zu. Auch Bäder in diesem Sud dienten der Desinfektion der Haut und der Entfaltung der Inhaltsstoffe. Die eingeweichten Blätter wurden als Umschläge auf die Haut gelegt, um die Wundheilung zu beschleunigen und Entzündungen vorzubeugen. Die Maori schätzten die entzündungshemmende Wirkung der Mānuka-Pflanze.
Aussehen und Konsistenz
Manuka Honig ähnelt herkömmlichem Blütenhonig in Aussehen und Geschmack. Seine Farbe variiert zwischen Goldgelb und Karamellbraun, und die Konsistenz ist dickflüssig. Er verströmt einen süßlichen Duft mit einer intensiv harzigen Note. Geschmacklich zählt Manuka-Honig zu den kräftigen Sorten, ähnlich wie Thymian- und Heidehonig.
Qualitätsmerkmale beim Kauf
Beim Kauf von Manuka Honig sollten Sie auf den Methylglyoxal-Gehalt (MGO) achten. Auch der UMF-Wert (Unique Manuka Factor) und der TA-Faktor (Total Activity) geben Auskunft über die Qualität. Achten Sie auf entsprechende Zertifizierungen und Auszeichnungen, um Fälschungen zu vermeiden.
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Der MGO-Wert
Der MGO-Wert gibt an, wie viel Methylglyoxal in einem Kilogramm Manuka Honig enthalten ist. Echter Manuka Honig zeichnet sich durch diesen Wert aus. Während herkömmlicher Blütenhonig etwa 5 bis 20 Milligramm Methylglyoxal pro Kilogramm enthält, kann der MGO-Gehalt von Manuka Honig je nach Standort und Wachstumsbedingungen der Südseemyrte stark variieren. Manuka Honig ist mit MGO-Werten von 30+ bis über 1.000+ erhältlich.
Der UMF-Wert
UMF steht für "Unique Manuka Factor" und gibt die antibakterielle Wirkung des Honigs an. Je höher der UMF-Wert, desto stärker die Wirkung. Der UMF-Wert ist unabhängig von anderen Inhaltsstoffen und steht in Relation zum MGO-Gehalt.
Der TA-Faktor
TA steht für "Total Activity" und ist vor allem in Australien und Neuseeland ein bekanntes Qualitätsmerkmal. Dieser Faktor berücksichtigt neben dem MGO-Gehalt auch weitere Inhaltsstoffe wie Wasserstoffperoxid, Leptosperin, Antioxidantien und Säuren. Je höher der TA-Faktor, desto frischer und naturbelassener ist der Honig.
Zertifikate und Echtheit
Zertifikate sind wichtige Kaufkriterien, da der Markt für Manuka Honig viele Fälschungen aufweist. Achten Sie beim Kauf auf Angaben wie "MGO+" und "UMF", die Auskunft über den MGO-Gehalt geben. Zusätzliche Informationen wie "Methylglyoxal-zertifiziert" können ebenfalls auf dem Etikett stehen. Lassen Sie sich nicht von Kennzeichnungen wie "aktiv", "aktiv+" oder "bio-aktiv" täuschen.
Verwendung und Anwendung
Manuka Honig kann vielseitig eingesetzt werden. Er schmeckt hervorragend als Brotaufstrich, in Tees oder Smoothies. Seine antibakteriellen Eigenschaften machen ihn zu einer interessanten Ergänzung in der Ernährung und in der Haut- und Gesundheitspflege.
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Gesundheitliche Vorteile
Manuka Honig ist bekannt für seine starken antibakteriellen Eigenschaften. Er kann bei der Behandlung von Infektionen der Haut, des Halses und des Magen-Darm-Trakts unterstützen. Die Anwendung auf Wunden oder Verbrennungen kann die Heilung beschleunigen und das Infektionsrisiko verringern. Innerlich angewendet soll Manuka Honig positiv auf den Magen-Darm-Trakt wirken und bei Erkältungen Symptome lindern.
Hautpflege und Kosmetik
Manuka Honig wird oft in Hautpflegeprodukten wie Cremes, Masken und Lotionen verwendet. Seine antibakteriellen Eigenschaften können auch die Behandlung von Akne, Ekzemen und anderen Hautproblemen unterstützen. In Shampoos und Conditionern kann er Feuchtigkeit spenden und das Haar glänzend und gesund aussehen lassen.
Lagerung und Haltbarkeit
Manuka Honig wird üblicherweise in lichtgeschützten Gefäßen aus Plastik oder Glas verkauft. Lagern Sie den Honig im Dunkeln, bestenfalls in einem Schrank oder einer Abstellkammer. Dank des hohen Zuckeranteils kann das Mindesthaltbarkeitsdatum bei richtiger Lagerung überschritten werden. Achten Sie darauf, dass sich keine Fremdkörper im Honig befinden, da diese ihn verderben könnten.
Preis und Verfügbarkeit
Im Vergleich zu herkömmlichem Blütenhonig ist Manuka Honig teuer. Der hohe Preis ist auf die geringe Produktionsmenge zurückzuführen sowie die Tatsache, dass die Südseemyrte nur wenige Wochen im Jahr blüht. Für Europa ist darüber hinaus der lange Transportweg ein weiterer Preisfaktor. Die Standardmenge von 250 bis 500 Gramm kostet zwischen 50 und 90 Euro. Bis zu 1.000 Gramm Manuka Honig können bereits 100 Euro oder mehr kosten. Manuka Honig ist nicht nur in Form von "normalem" Honig erhältlich, sondern auch in diversen anderen Produkten verarbeitet.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Die antibakterielle Wirkung von Manuka Honig ist wissenschaftlich noch nicht gänzlich nachgewiesen. Die ihm nachgesagten Vorteile sind zwar im Labor, aber noch nicht an lebenden Organismen erwiesen. Im Jahr 2006 gelang es einem Forscherteam der Technischen Universität Dresden, den Bestandteil Methylglyoxal in Manuka Honig festzustellen und seine antibakteriellen Eigenschaften in-vitro nachzuweisen.
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Wichtige Hinweise
Bevor Sie Manuka Honig als Heilmittel einsetzen, konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob der Honig tatsächlich helfen kann und ob Sie mit eventuellen Nebenwirkungen rechnen müssen. Manuka Honig ist wie die meisten anderen Honigsorten nicht für jedermann geeignet. Geben Sie Ihrem Kind keinen Honig, wenn es jünger als zwölf Monate ist. Diabetikern ist Manuka Honig aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht zu empfehlen. Allergiker sollten vorab abwägen, ob der Verzehr oder die Anwendung empfehlenswert ist.
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