Wer hat die Waffeln erfunden? Eine Reise durch die Geschichte und Vielfalt der Waffel

Waffeln sind mehr als nur ein Gebäck; sie sind ein Stück kulinarisches Erbe, das in vielen Kulturen geschätzt wird. Der Duft frisch gebackener Waffeln weckt oft Kindheitserinnerungen und steht für Gemütlichkeit und Genuss. Ob in einem kleinen Café oder bei geselligen Zusammenkünften, Waffeln sind ein beliebter Bestandteil vieler Traditionen. Doch wer hat dieses traditionsreiche Gebäck eigentlich erfunden, und welche Variationen gibt es heute?

Die Ursprünge der Waffel

Die Geschichte der Waffel reicht bis ins Mittelalter zurück. Ursprünglich wurden Waffeln in Klöstern gebacken, wobei einfache Zutaten wie Mehl und Wasser verwendet wurden. Mit der Einführung von Zucker und Butter im späteren Handel wurden die Waffeln süßer und vielfältiger. Besonders in Belgien entwickelten sich die berühmten Belgischen Waffeln, die bis heute für ihren luftigen Teig und ihre Vielseitigkeit geschätzt werden.

Die ältesten Belege für Waffeleisen stammen aus dem 9. Jahrhundert und wurden auf dem Gebiet des heutigen Belgiens und Frankreichs gefunden. Im Laufe der Jahrhunderte breitete sich das Waffeleisen bis in die Niederlande und Norddeutschland aus. Über die Hanse erreichte es sogar Skandinavien und gelangte schließlich nach Süddeutschland und Österreich, wo Waffeln zur gehobenen Küche gehörten und zu speziellen Anlässen serviert wurden.

Die ersten Waffel Rezepte sind sehr alt und simpel. Es wird vermutet, dass die ersten Waffeln bereits vor über 5000 Jahren im alten Ägypten gebacken wurden, wobei die Zutaten lediglich Mehl und Wasser waren, ähnlich wie bei der Oblate.

Die Entwicklung des Waffeleisens

Überlieferungen zufolge sind Waffeleisen schon im 13. Jahrhundert nachweisbar. Es ist jedoch nicht mit Sicherheit zu sagen, wo das Waffeleisen herkommt, geschweige denn wer es erfunden hat. Die früheren Waffeleisen waren zwei Eisenplatten mit langen Hebelarmen, die als bewegliche Zange funktionierten. Die Eisenplatten waren rechteckig oder rund. Der Waffelteig wurde auf das Waffeleisen gegossen, und dieses wurde anschließend in das offene Feuer gehalten, um den Waffelteig auszubacken.

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Sowohl die runden als auch die rechteckigen Waffeleisen wurden verziert, so dass die gebackene Waffel ein entsprechendes Bild oder einen Schriftzug aufwies. Auch reiche Familien oder der Adel hatten eigene Waffeleisen, auf denen beispielsweise das Lamm Gottes mit Fahne (16. Jahrhundert), Wappen, Hausmarken, Tierdarstellungen, Menschendarstellungen, Darstellungen von Gebäuden und Geräten, Baum- und Herzdarstellungen oder religiöse Darstellungen zu sehen waren.

Ab dem Mittelalter gehörte das Waffeleisenschmieden zu einer handwerklichen Herausforderung, bei der zwei Eisenplatten mit einem individuellen Muster als Negativmatrize versehen und mittels eines Scharniers miteinander verbunden wurden. Jedes Waffeleisen war ein Unikat, dessen Innenseiten je nach Vermögen des Auftraggebers und Anlass des Schmiedens mit einer reichhaltigen Verzierung, Inschriften, Bildmotiven oder einfachen Wabenmustern ausgeschmückt wurde.

Die Industrialisierung führte zwar zu einer seriellen Herstellung von Waffeleisen und beendete damit die Zeit der aufwändigen, individuellen Mustergestaltung, machte den Erwerb von einem solchen Gerät aber auch wesentlich günstiger, da diese nun maschinell und mit einem einfachen Wabenmuster ausgestattet aus Gusseisen hergestellt wurden.

Regionale Variationen und Spezialitäten

Die Waffel hat je nach Region und Land ihren eigenen Charakter, ihre eigene Geschichte und Tradition. Jedes Land, jede Region oder sogar jede Stadt hatte ihr individuelles Waffelrezept und entsprechend andere Namen für die Waffel.

Belgische Waffeln: Brüsseler und Lütticher Waffeln

Belgien ist bekannt für seine Waffelvielfalt. Zu den bekanntesten Sorten gehören die Brüsseler und die Lütticher Waffeln. Laut Wikipedia hat Maximilian Consael Mitte des 19. Jahrhunderts die Brüsseler Waffel erfunden.

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  • Brüsseler Waffeln: Diese Waffeln sind rechteckig, mit einer tiefen Wabenstruktur. Sie sind sehr leicht und fluffig, da der Rührteig mit sehr wenig Zucker zubereitet wird. Serviert wird sie traditionell mit Puderzucker, süßer Schlagsahne und frischen Früchten.
  • Lütticher Waffeln: Die Lütticher Waffel, auch Zuckerwaffel genannt, geht auf eine Legende zurück. Demnach wurde sie vom Koch des Prinzen von Lüttich im 18. Jahrhundert erfunden. Der Prinz verlangte nach einem Gebäck, für das er den für die Region typischen Perlzucker verwenden konnte. Der Koch versuchte sich an einen Brioche-Teig, dem er Perlzucker zusetzte und den er anschließend in einem Waffeleisen backte. Die Lütticher Waffel basiert auf einem Hefeteig und ist schwerer als die Brüsseler Waffel. Durch die Zugabe des Perlzuckers wird sie sehr süß und benötigt keine zusätzliche Puderzuckerbestreuung. Die Form der Waffel ist eher viereckig mit abgerundeten Ecken.

Weitere Waffelvarianten

  • Herzwaffeln: In Deutschland sind Herzwaffeln besonders beliebt. Sie haben ihren Namen den herzförmigen, geriffelten Segmenten zu verdanken, die der Form des klassischen Waffeleisens geschuldet sind. Ihre Ränder sind knusprig, aber insgesamt sind die Herzwaffeln eher weich.
  • Bubble Waffles: Diese relativ neue Waffelkreation ist voll im Trend und wird in einem speziellen Waffeleisen gebacken, wodurch sie große, knusprige Blasen bekommt. Die weiche Waffel wird wie ein Eishörnchen zusammengerollt und mit süßen Zutaten gefüllt.
  • Hippen oder Hohlhippen: Dieses Gebäck, das wir als Eiswaffel kennen, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Traditionell enthält der Teig Marzipanrohmasse, Eiklar, Mehl, Milch und Zucker. Die Waffel wird sehr dünn ausgebacken und nach dem Erkalten komplett hart.
  • Oblaten: Klassische Oblaten bestehen nur aus Mehl und Wasser und sind eher geschmacksneutral. Neben ihrer Verwendung in christlichen Messen kennen wir sie vornehmlich als Backoblate, die Grundlage für Makronen.
  • Stroopwafels: Diese holländische Variante ist sehr dünn und knusprig, hat etwa 10 cm Durchmesser und ein feines Wabenmuster.
  • Amerikanische Waffeln: In den USA sind belgische Waffeln sehr beliebt, aber auch Bubble Waffles sind im Kommen. Der Trend des "Waffling" beinhaltet das Ausprobieren verschiedener Zutaten im Waffeleisen, um neue Gerichte zu kreieren.
  • Indische Waffeln: Die indische Waffel ist herzhaft und wird zum Frühstück gegessen. Ihr Teig enthält frisches Gemüse und zahlreiche Gewürze wie Curry und Koriander.
  • Taiyaki: In Japan ist Taiyaki eine Waffel in Fischform, die mit süßen, roten Bohnen (Azuki) gefüllt wird und besonders auf Jahrmärkten zu finden ist.
  • Schwarze Waffeln: Ebenfalls ein Trend aus Japan sind schwarze Waffeln, die mit Kohle gefärbt wurden.

Tipps für die Zubereitung perfekter Waffeln

Um perfekte Waffeln zu backen, sollte man einige Tipps beachten:

  • Das Verhältnis der Zutaten sollte unbedingt eingehalten werden. Ist der Waffelteig zu trocken oder zu feucht, misslingen die Waffeln.
  • Der Eischnee muss fest sein und darf nicht in sich zusammenfallen. Rührschüssel und Rührstäbe dürfen keine Spuren von Eigelb aufweisen.
  • Das Waffeleisen sollte gut eingefettet werden.
  • Ein gutes Waffeleisen benötigt eine hochwertige Antihaftbeschichtung, einen Temperaturregler und eine Backampel, die anzeigt, wann die Waffeln fertig sind.

Rezept für klassischen Waffelteig

  1. Zimmerweiche Butter zusammen mit Zucker, Vanille und Salz in einer Schüssel schaumig schlagen.
  2. Nach und nach die Eigelbe unterrühren.
  3. Mehl abwechselnd mit der Milch in die Schüssel geben.
  4. Das Waffeleisen einfetten, aufheizen und pro Waffel ca. 2 gehäufte Esslöffel Waffelteig verwenden.

Variationen des Waffelteigs

  • Herzhafte Waffeln: Zucker auf einen Teelöffel reduzieren und Vanille weglassen. 3 Prisen Salz in den Teig geben und Speckwürfel, Zwiebeln und frisch geraspeltes Gemüse (z.B. Karotten und Zucchini) hinzufügen.
  • Weihnachtliche Waffeln: Dem Grundrezept 2 Prisen Zimt, eine Prise Muskat, gemahlene Gewürznelke und etwas Sternanis hinzufügen.
  • Vegane Waffeln: Milch gegen Milchersatzprodukte wie Hafer- oder Sojadrink austauschen. Butter durch Margarine und Eigelbe durch Ei-Ersatzpulver ersetzen. Eiklar durch Aqua Faba (Wasser, das beim Kochen von Kichererbsen übrig bleibt) austauschen.

Beliebte Toppings

Sehr beliebte Toppings für belgische Waffeln sind:

  • Puderzucker
  • Sahne
  • Frische Früchte und Beeren (Erdbeeren, Bananen)
  • Schokolade und Nuss-Nougat-Creme
  • Marmelade, Honig oder Ahornsirup
  • Eiscreme
  • Heiße, gebundene Früchte (Sauerkirschen)
  • Sirup (Schokosirup, Karamellsirup oder Ahornsirup)
  • Bacon (in Kombination mit Ahornsirup)
  • Käse oder Frischkäse

Proteinreiche Waffeln als gesunde Alternative

Klassische belgische Waffeln sind oft reich an Zucker und arm an Protein. Wer auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achtet oder abnehmen möchte, kann eine proteinreiche Variante zubereiten. Dabei wird ein Teil des Mehls durch Proteinpulver ersetzt und der Zucker reduziert. Proteine sättigen und tragen dazu bei, dass man weniger Hunger hat und folglich weniger Kalorien zu sich nimmt.

Moderne Waffeleisen und ihre Vorteile

Die heutigen Waffelautomaten haben mit den traditionellen Zangenwaffeleisen zwar noch ihren generellen Aufbau gemein und bestehen immer noch aus zwei Eisenplatten, die mittels eines Scharnieres miteinander verbunden sind, sind aber wesentlich unkomplizierter in ihrer Handhabung. Moderne Waffeleisen werden elektrisch betrieben und sind je nach Modell mit Annehmlichkeiten wie einer Antihaftbeschichtung, einem Temperaturregler und einer Backampel ausgestattet.

Einige moderne Geräte, wie der Optigrill von Tefal, können mit austauschbaren Waffelplatten sogar als Waffeleisen verwendet werden.

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