Der feine Unterschied: Kekse und Plätzchen im Vergleich

Wenn die Adventszeit naht und der Duft von Zimt und Vanille durchs Haus zieht, stellt sich oft die Frage: Was backen wir zuerst? Stollen, Kuchen, Kekse oder doch lieber Plätzchen? Und was unterscheidet diese Leckereien eigentlich voneinander? Besonders die Frage, ob ein Plätzchen auch ein Keks ist oder umgekehrt, sorgt oft für Verwirrung. Dieser Artikel lüftet das süße Geheimnis und erklärt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden beliebten Gebäckarten.

Herkunft und Geschichte

Die Antwort auf die Frage, was Kekse und Plätzchen unterscheidet, liegt in ihrer unterschiedlichen Herkunft. Plätzchen haben eine lange Tradition in den feinen Gesellschaftsschichten. Sie waren früher eine teure Delikatesse, da sie reich an Zucker und Butter waren, was sie zu einem Luxusgut machte. Plätzchen wurden nicht gegessen, um satt zu werden, sondern um Gäste zu beeindrucken und den Nachmittagskaffee oder Tee zu versüßen. Der Name "Plätzchen" leitet sich vom lateinischen Wort "placenta" ab, was Kuchen bedeutet. Da diese kleinen Kuchen mundgerecht waren, bürgerte sich der Begriff "Plätzchen" ein.

Kekse hingegen haben ihren Ursprung in einer praktischen Notwendigkeit. Sie waren ein wichtiger Bestandteil der Verpflegung von Seefahrern, insbesondere der britischen. Diese "English Cakes", eine Art Schiffszwieback, waren trocken und haltbar, was sie ideal für lange Seereisen machte. Im Gegensatz zu Plätzchen waren Kekse weniger süß und dienten vor allem als nahrhafte Proviant. Durch den Handel und die Verbreitung gelangten die "English Cakes" auch nach Deutschland, wo sie schließlich als "Keks" bekannt wurden.

Definitionen und Eigenschaften

Um den Unterschied zwischen Keksen und Plätzchen besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in den Duden. Dort wird ein Plätzchen als "ein kleines, süßes Gebäck" definiert, während ein Keks als "ein kleines, flaches, haltbares Gebäck" beschrieben wird. Diese Definitionen verdeutlichen, dass Plätzchen vor allem für ihren süßen Geschmack und ihre oft kunstvolle Verzierung bekannt sind, während Kekse durch ihre Haltbarkeit und einfache Beschaffenheit überzeugen.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Herstellung. Plätzchen werden traditionell selbst gebacken, oft in liebevoller Handarbeit und mit viel Kreativität. Kekse hingegen werden häufig industriell hergestellt und sind in Supermärkten erhältlich.

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Plätzchen: Süße Kunstwerke für besondere Anlässe

Plätzchen sind mehr als nur Gebäck. Sie sind kleine Kunstwerke, die mit viel Liebe zum Detail verziert werden. Ob mit Zuckerguss, Schokolade, Nüssen oder Marzipan - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Besonders in der Adventszeit werden Plätzchen in großer Vielfalt gebacken und sind ein fester Bestandteil der Weihnachtstradition. Zimtsterne, Vanillekipferl, Lebkuchen und viele andere Sorten verwandeln das Haus in eine duftende Weihnachtsbäckerei.

Die aufwendige Herstellung und die Verwendung von hochwertigen Zutaten machten Plätzchen früher zu einem Luxusgut. Nur wohlhabende Familien konnten sich den Genuss leisten und präsentierten ihre Plätzchen stolz ihren Gästen. Auch heute noch sind selbstgebackene Plätzchen etwas Besonderes, das man gerne mit Familie und Freunden teilt.

Kekse: Der praktische Begleiter für unterwegs

Kekse sind hingegen eher praktisch und unkompliziert. Sie sind trocken, haltbar und eignen sich daher ideal als Reiseproviant oder Snack für zwischendurch. Ob Butterkekse, Schokoladenkekse oder Haferkekse - die Vielfalt ist groß und für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Ihren Ursprung haben Kekse in der Seefahrt, wo sie als nahrhafte und haltbare Verpflegung dienten. Die "English Cakes" waren ein wichtiger Bestandteil der Bordverpflegung und ermöglichten es den Seeleuten, lange Seereisen zu überstehen. Auch heute noch sind Kekse ein beliebter Snack für unterwegs und werden gerne zu Kaffee oder Tee gegessen.

Regionale Unterschiede und Vielfalt

Die Vielfalt an Keksen und Plätzchen ist groß und variiert je nach Region und Kultur. In Deutschland sind Plätzchen vor allem in der Adventszeit beliebt, während in anderen Ländern wie Italien Gebäck wie "Biscotti" das ganze Jahr über genossen wird. Diese knusprigen Mandelkekse werden oft zu Kaffee oder Wein gereicht.

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In den USA sind "Chocolate Chip Cookies" besonders populär. Diese weichen und warmen Kekse sind ein beliebter Snack und werden oft mit einem Glas Milch serviert. Auch in anderen Ländern gibt es eine Vielzahl an traditionellen Keksen und Plätzchen, die sich in Geschmack und Form unterscheiden.

Spekulatius: Ein Sonderfall

Eine besondere Rolle nimmt der Spekulatius ein. Dieses Gebäck, das in Deutschland vor allem zur Weihnachtszeit erhältlich ist, wird in den Niederlanden und Belgien das ganze Jahr über gegessen. Spekulatius gibt es in verschiedenen Varianten, beispielsweise als Butter- oder Gewürzspekulatius.

Der Name Spekulatius leitet sich von dem lateinischen Wort "speculator" ab, was so viel wie "der Schauende" bedeutet. Dies bezieht sich auf die Motive, die auf den einzelnen Spekulatius zu finden sind. Diese zeigen oft traditionelle Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus, der auch als "speculator" bekannt war.

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