Zwerchfellbruch: Schokolade vermeiden und andere wichtige Informationen

Ein Zwerchfellbruch, auch Hiatushernie genannt, ist eine häufige Erkrankung, bei der Teile des Magens durch eine natürliche Öffnung im Zwerchfell (Hiatus Oesophagus) in den Brustraum vortreten. Dies kann zu Sodbrennen (Reflux) und anderen Beschwerden führen. In vielen Fällen bleibt ein Zwerchfellbruch lange unbemerkt, doch größere Hernien können deutliche Symptome verursachen und das Risiko für Komplikationen erhöhen.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein Zwerchfellbruch entsteht meist durch ein Zusammenwirken von Gewebeschwäche und Druckerhöhung im Bauchraum. Im Laufe des Lebens kann das Bindegewebe, das die Öffnung im Zwerchfell (Hiatus) umgibt, nachgeben. Wenn gleichzeitig häufig hoher Druck im Bauchraum besteht, wird der Magen nach oben gedrückt - eine Hiatushernie entsteht. Die wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren sind:

  • Alter und Bindegewebsschwäche: Mit zunehmendem Alter lockern sich die Gewebebänder am Zwerchfell. Das Gewebe wird schwächer und dehnbarer, sodass der Hiatus leichter nachgibt. Daher treten Hiatushernien häufig bei Menschen über 50 auf. Eine angeborene Bindegewebsschwäche (z. B. Kollagenosen) kann das Risiko ebenfalls erhöhen.
  • Übergewicht (Adipositas): Starkes Übergewicht führt zu chronisch erhöhtem Druck im Bauchraum, da viel Fettgewebe die Organe nach oben drängt. Adipositas (BMI > 30) ist ein signifikanter Risikofaktor für Hiatushernien. Auch eine rasche Gewichtszunahme begünstigt einen Zwerchfellbruch.
  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft vergrößert die wachsende Gebärmutter das Bauchvolumen und drückt die Organe nach oben. Dadurch steigt der Druck auf das Zwerchfell enorm an. Besonders im letzten Trimester kann dies zur Bildung einer Hiatushernie beitragen. Mehrfachschwangerschaften steigern das Risiko weiter.
  • Chronisches Pressen oder Heben: Tätigkeiten oder Zustände, die regelmäßiges starkes Pressen erfordern, fördern einen Zwerchfellbruch. Dazu zählen chronische Verstopfung (starkes Pressen beim Stuhlgang), schweres Heben im Beruf oder intensives Krafttraining. Auch das ständige Tragen schwerer Lasten erhöht den abdominellen Druck.
  • Chronischer Husten und Niesen: Langanhaltender Husten - etwa bei chronischer Bronchitis, Asthma oder Raucherhusten - führt zu häufigen ruckartigen Druckanstiegen im Bauchraum. Ähnliches gilt für allergisches Niesen über Jahre. Diese Belastungen können die Zwerchfellöffnung allmählich weiten. Besonders Raucher sind gefährdet, da sie oft Bindegewebsschwäche und Husten kombinieren.
  • Häufiges oder starkes Erbrechen: Wiederholtes Erbrechen (z. B. bei Essstörungen oder Magenkrankheiten) ist eine extreme Belastung für das Zwerchfell und kann - wie Pressen - eine Hernie begünstigen.

Neben diesen Faktoren können in seltenen Fällen Unfälle oder Voroperationen am Zwerchfell zu Hernien führen (traumatische Zwerchfellhernien). Meist jedoch ist es die Langzeitwirkung von Druck und Gewebeschwäche, die einen Zwerchfellbruch entstehen lässt. Menschen mit Bindegewebsschwäche (z. B. durch genetische Veranlagung) sollten daher besondere Vorsicht walten lassen und Risikofaktoren wie Übergewicht möglichst reduzieren.

Symptome eines Zwerchfellbruchs

Kleine Hiatushernien bleiben oft unbemerkt, da sie kaum Symptome verursachen. Viele Betroffene erfahren zufällig von ihrem Zwerchfellbruch - etwa bei einer Magenspiegelung aus anderem Grund. Größere Hernien hingegen können eine Reihe von Symptomen hervorrufen, die vor allem durch Sodbrennen (Säurerückfluss) geprägt sind. Typische Hiatushernie-Symptome sind:

  • Sodbrennen und saures Aufstoßen: Dies ist das häufigste Symptom. Magensäure steigt in die Speiseröhre auf (Reflux durch Zwerchfellbruch), was ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein verursacht. Oft verstärkt es sich im Liegen oder nach üppigen Mahlzeiten.
  • Schmerzen im Oberbauch oder hinter dem Brustbein: Viele Patienten klagen über ein dumpfes Druckgefühl oder Schmerzen im oberen Bauchbereich, teils mit Ausstrahlung in Brust oder Rücken. Manchmal werden diese Schmerzen mit Herzproblemen verwechselt.
  • Schluckbeschwerden (Dysphagie): Insbesondere bei größeren Hernien kann das Schlucken von Nahrung erschwert sein. Entweder, weil die Speiseröhre durch die Verlagerung geknickt ist, oder weil ein Teil des Magens neben der Speiseröhre klemmt. Betroffene haben das Gefühl, Essen bleibt stecken.
  • Aufstoßen, Völlegefühl und Blähungen: Durch die veränderte Anatomie kommt es häufiger zu Luftaufstoßen. Viele Betroffene berichten auch von schnellem Völlegefühl nach dem Essen oder aufgeblähtem Bauch (Bloating).
  • Chronischer Husten oder Heiserkeit: Der ständige Rückfluss von Säure kann die Atemwege reizen. Nächtliches Aufstoßen von Säure (stiller Reflux) führt oft zu Reizhusten, Räusperzwang oder Heiserkeit am Morgen, da die Stimmbänder gereizt werden. Sogar asthmaartige Symptome können durch Reflux getriggert werden.
  • Atemnot und Herzbeschwerden: Sehr große Hernien (z. B. Thoraxmagen) können auf Lunge oder Herz drücken. Dies äußert sich als Kurzatmigkeit, besonders im Liegen, oder als Herzstolpern. Solche Fälle sind selten, aber ernst. Oft nehmen Betroffene dann nur noch kleine Mahlzeiten zu sich, da größere Portionen sofort Druck in der Brust auslösen.

Je nach Hernien-Typ unterscheiden sich die Symptome etwas. Bei der axialen Gleithernie stehen häufig Sodbrennen und saures Aufstoßen im Vordergrund, da der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr richtig funktioniert. Bei einer paraösophagealen Hernie dagegen klagen Patienten eher über Druckgefühl, Schmerzen nach dem Essen oder Schluckstörungen, während Sodbrennen weniger stark ausgeprägt sein kann.

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Oft treten auch längere Zeit gar keine Beschwerden auf, bis plötzlich Symptome durch eine Komplikation entstehen. So kann eine anfangs stumme Hernie erst bemerkt werden, wenn es etwa zu einer Einklemmung kommt.

Da die Symptome vielfältig sind, sollte man an einen Zwerchfellbruch denken, wenn chronisches Sodbrennen oder ungeklärte Brust-/Oberbauchschmerzen bestehen - insbesondere, wenn Risikofaktoren wie Übergewicht vorliegen. Eine ärztliche Abklärung (z. B. durch Endoskopie) bringt hier Gewissheit.

Formen der Hiatushernie

Nicht jeder Zwerchfellbruch ist gleich. Mediziner unterscheiden mehrere Formen der Hiatushernie je nach Ausmaß und Lage der Organverlagerung. Im Wesentlichen gibt es axiale (Gleit-) und paraösophageale (Roll-) Hernien sowie Mischformen und Sonderfälle. Die wichtigsten Hernientypen sind:

  • Axiale Gleithernie (Typ I): Dies ist die häufigste Form (über 90 % der Fälle). Hierbei gleitet der Übergang von Speiseröhre zu Magen (Kardia) nach oben durch den Hiatus. Der Mageneingang und ein Teil des Magens verlagern sich also in den Brustraum, während die Speiseröhre mit hochrutscht. Diese Gleithernie führt oft zu Sodbrennen, da der natürliche Verschlussmechanismus gestört ist. Im Röntgen oder der Magenspiegelung sieht man die verschobene Kardia im Brustraum.
  • Paraösophageale Hernie (Rollhernie, Typ II): Seltener tritt der Mageneingang an seiner normalen Position auf, aber ein Teil des Magens (meist der obere Magenfundus) wölbt sich neben der Speiseröhre durch das Zwerchfell nach oben. Man spricht von einer „rollenden“ Hernie, weil der Magen neben der Speiseröhre in den Thorax rollt, während die Kardia unten bleibt. Diese Form verursacht anfangs oft keinen Reflux, kann aber mechanische Probleme machen - z. B. Druckgefühle oder eine Einklemmungsgefahr. Paraösophageale Hernien sind seltener, gelten aber als gefährlicher, weil Teile des Magens eingeklemmt werden könnten.
  • Mischhernie (Typ III): Hierbei liegen Elemente beider obiger Formen vor. Sowohl der Mageneingang als auch ein größerer Teil des Magens verlagern sich in den Brustraum. Es besteht also sowohl ein gleitender Anteil (axial) als auch ein rollender Anteil. Solche Mischformen treten meist bei größeren Hernien auf und können entsprechend sowohl Refluxbeschwerden als auch Einklemmungsrisiken mit sich bringen.
  • Seltener Typ IV (große Hernie): In sehr ausgeprägten Fällen ist die Hiatusöffnung so erweitert, dass weitere Organe mit in den Bruchsack gleiten. Beispielsweise können Schleifen des Darms, das Netz (Omentum), seltener sogar Milz oder Leberanteile mit nach oben wandern. Ein Extremfall ist der „Thoraxmagen“, bei dem nahezu der gesamte Magen in der Brusthöhle liegt. Solche großen Hernien (Typ IV) sind selten, gehen aber mit schweren Symptomen einher (Atemnot, Herzbeschwerden) und erfordern meist eine zügige operative Versorgung.

Mögliche Komplikationen eines Zwerchfellbruchs

Unbehandelte oder große Hiatushernien können über die Zeit zu schweren Komplikationen führen. Daher ist es wichtig, Warnzeichen ernst zu nehmen. Hier sind die wichtigsten Komplikationen eines Zwerchfellbruchs:

  • Chronischer Reflux und Speiseröhrenentzündung: Durch die Hiatushernie kommt es oft zu dauerhaftem säurebedingtem Reflux. Auf die Dauer kann dies eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) verursachen. Zeichen dafür sind Schmerzen beim Schlucken und eventuell Schluckstörungen. Bleibt die Entzündung bestehen, können Geschwüre und Blutungen in der Speiseröhre auftreten. Zudem bildet der Körper Narbengewebe, was zu einer Verengung der Speiseröhre (Striktur) führen kann - man spürt dann, dass Nahrung schlecht rutscht.
  • Barrett-Ösophagus (Vorstufe von Krebs): Langjähriger, unbehandelter Reflux durch einen Zwerchfellbruch kann dazu führen, dass sich die Schleimhaut der Speiseröhre umbildet. Ärzte nennen das einen Barrett-Ösophagus - die normale Schleimhaut wird durch Darm-ähnliches Gewebe ersetzt. Barrett selbst verursacht keine spürbaren Symptome, gilt aber als Vorstufe von Speiseröhrenkrebs, da das veränderte Gewebe entarten kann. Menschen mit chronischem Sodbrennen (über 5-10 Jahre) wird daher zu regelmäßigen Magenspiegelungen geraten, um Barrett-Veränderungen früh zu erkennen.
  • Magenentzündung und -geschwüre (Gastritis, Ulkus): Teile des Magens, die in der Hernie eingeklemmt sind, können schlechter durchblutet sein und anfälliger für Entzündungen werden. Zudem kann sich in einem Bruchsack Säure stauen. Dies begünstigt Magengeschwüre oder Schleimhautschäden im Bereich der Hernie (sogenannte Cameron-Läsionen). Solche Geschwüre können bluten und zu Blutarmut (Anämie) führen. Anzeichen wären schwarze Stühle (Teerstuhl) oder Bluterbrechen - in so einem Fall ist sofortige ärztliche Hilfe nötig.
  • Inkarzeration (Einklemmung): Eine der gefürchtetsten Komplikationen ist die akute Einklemmung des Magens in der Zwerchfelllücke. Dies passiert vor allem bei paraösophagealen Hernien oder Mischformen. Dabei wird ein Teil des Magens im Hiatus eingeklemmt, sodass weder Nahrung noch Blut normal passieren können. Eine solche Strangulation verursacht heftigste Schmerzen im Oberbauch/Brust, Übelkeit, Erbrechen und evtl. Schockzeichen. Im eingeklemmten Magenanteil kann die Durchblutung abgeschnitten werden (Ischämie), was innerhalb kurzer Zeit zu einem Absterben des Gewebes führen würde. Eine Inkarzeration ist ein absoluter Notfall und muss sofort operativ behandelt werden. Glücklicherweise kommt dies selten vor, doch bei großen Hernien besteht lebenslang ein gewisses Risiko.
  • Magendrehung (Volvulus) und Darmverschluss: Bei sehr großen Zwerchfellhernien kann sich der Magen im Bruchsack verdrehen (Magenvolvulus). Ein verdrehter Magen ist nicht mehr durchgängig, es entsteht ein Ileus (Darmverschluss) mit Aufblähung, Erbrechen und akuten Schmerzen. Auch Darmanteile könnten in einen großen Bruchsack rutschen und blockiert werden. Solche Situationen erfordern ebenfalls eine umgehende Operation.
  • Aspirationspneumonie: Durch nächtlichen Reflux können kleinste Mengen Magensäure in die Atemwege gelangen.

Ernährung und Lebensstil bei Zwerchfellbruch

Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Refluxkrankheit. Die wichtigste Maßgabe bei Sodbrennen: lieber vier bis fünf kleine Mahlzeiten essen statt zwei, drei große. So wird der Magen nicht überlastet.

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Zu vermeidende Lebensmittel

Süßes und allzu Fettiges führt häufig zu Beschwerden wie Bauchschmerzen - ungünstig sind zum Beispiel Schokolade, Salate mit Mayonnaise oder fettiges Fleisch. Auch viele Kohlsorten, Zwiebeln und Knoblauch wirken eher reizend und müssen mit Vorsicht genossen werden. Weitere Lebensmittel, die Sodbrennen fördern können, sind:

  • Kaffee
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Zitrusfrüchte und deren Säfte
  • Scharfe Speisen
  • Pfefferminz
  • Alkohol
  • Säurehaltige Weißweine und hochprozentige Getränke
  • Kuchen und helle Brötchen

Fast Food und Fertigprodukte sind ebenfalls ungünstig, da Zusatzstoffe, ungesunde Fette oder auch Zucker Sodbrennen fördern können. Scharf Angebratenes und Frittiertes wird bei Sodbrennen häufig nicht vertragen.

Empfohlene Lebensmittel

Beruhigend für den Magen ist dagegen Eiweiß, zum Beispiel aus Milchprodukten, hellem Fleisch oder (je nach individueller Verträglichkeit) Nüssen. Sodbrennen-Geplagte profitieren vom sogenannten "Clean Eating", dem Trend zu möglichst frischer und naturbelassener Küche (wörtlich: "reines, sauberes Essen").

Eine möglichst schonende, verträgliche Zubereitungsweise ist das Dampfgaren.

Weitere Ernährungsempfehlungen

  • "Clean Eating": Der Trend zu möglichst frischer und naturbelassener Küche kann helfen, Sodbrennen zu reduzieren.
  • Schonende Zubereitung: Dampfgaren ist eine gute Möglichkeit, Lebensmittel schonend zuzubereiten.
  • Säurearmes Obst: Achten Sie darauf, säurearmes Obst mit wenig Fruchtzucker zu essen.
  • Gekochte oder gedämpfte Kartoffeln: Kartoffeln sind sehr hilfreich bei der Bekämpfung der Ursachen von Sodbrennen, aber nur dann, wenn sie gekocht oder gedämpft wurden.
  • Leinsamen-Aufguss: Zur Schonung der Speiseröhre und Magenschleimhaut hilft oft ein Leinsamen-Aufguss.
  • "Kümmel-Kartoffel-Leinsamen-Wasser": Dieses Getränk schützt die Schleimhaut der Speiseröhre.
  • Kamillentee: Auch die Heilpflanze Kamille beruhigt die Schleimhaut.

Allgemeine Lebensstiländerungen

Neben der Ernährung können auch folgende Lebensstiländerungen helfen, Sodbrennen zu reduzieren:

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  • Normalgewicht anstreben: Übergewicht erhöht den Druck im Bauchraum und kann Sodbrennen fördern.
  • Nicht direkt nach dem Essen hinlegen: Im Liegen fließt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurück.
  • Oberkörper hochlagern: Schlafen Sie ggf. mit erhöhtem Oberkörper.
  • Linksschläfer werden: Schlafen Sie bevorzugt auf der linken Körperseite.
  • Späte Mahlzeiten meiden: Essen Sie nicht kurz vor dem Schlafengehen.
  • Begrenzter Alkoholkonsum: Refluxbeschwerden werden insbesondere durch säurehaltige Weißweine und hochprozentige Getränke ausgelöst.
  • Begrenzter Koffeinkonsum: Bevorzugen Sie bei Kaffee säurearme oder koffeinfreie Sorten.
  • Kaugummi kauen: Kauen Sie Kaugummis ohne Pfefferminz und ohne Zucker 30 Minuten nach einer Mahlzeit - dieses kann das Risiko für Sodbrennen senken.
  • Bewegung: Leichte bis moderate Aerobic-Übungen können gut sein, solange sie nicht zu intensiv sind. Yoga und Pilates können helfen, Flexibilität und Kernstärke aufzubauen, ohne zu viel Druck auf das Zwerchfell auszuüben.
  • Stress reduzieren: Stress kann die Magensäureproduktion anregen und Sodbrennen verstärken.

Behandlung von Zwerchfellbrüchen

Wenn Sie den Verdacht auf einen Zwerchfellbruch haben, ist Ihr Hausarzt zunächst ein guter Ansprechpartner. Wenn sich der Verdacht erhärtet bzw.

Medikamentöse Therapie

Im Fall einer gastroösophagealen Refluxerkrankung und/ oder einer Zwerchfellhernie erfolgt zunächst in der Regel eine medikamentöse Therapie. Diese Medikamente verhindern die Produktion von Magensäure oder binden diese (sog. Protonenpumpenhemmer/ PPi). Diese Medikamente werden zur Linderung der Symptome gegeben. Die Ursache des Rückflusses des Mageninhalts in die Speiseröhre können sie nicht verhindern. Ein Nachteil einer Dauertherapie mit PPi besteht darin, dass im Magen für die Verdauung keine Säure mehr vorhanden ist. Die Magensäure dient jedoch dazu, bestimmte Vitamine (v. a. Vitamin B12) aufzunehmen und schädliche Bakterien und Parasiten zu vernichten.

Chirurgische Behandlung

Eine Hernienoperation ist der einzige Weg, eine Hernie zu beseitigen. Ob eine Operation für den jeweils Betroffenen notwendig ist, hängt z. B. von der Art und der Größe der Hernie, der Gefahr der Einklemmung von Bauchorganen und der körperlichen Verfassung des Betroffenen ab. Ärzte sprechen ihre Behandlungsempfehlung anhand einer sog. „Operationsindikation“ aus. Eine Indikation ist die Behandlung, die sich aus einer Diagnose ergibt. Mediziner orientieren sich dabei an Leitlinien und Klassifikationen, die es z. B.

Für die chirurgische Versorgung von Zwerchfellhernien und/ oder einer Refluxerkrankung gibt es verschiedene Verfahren. Das am häufigsten angewendete Verfahren ist sog. Hiatoplastik in einer Kombination mit einer sog. Fundoplicatio. Dabei wird die Lücke im Zwerchfell verschlossen. Durch eine Manschettenbildung wird erreicht, dass der Speisebrei wieder vom Magen in die Speiseröhre zurückläuft. Die Methoden der Fundoplicatio können in den ersten Wochen nach der Operation zu Schluckbeschwerden, Völlegefühl und vermehrten Blähungen führen. Insbesondere Patienten mit Vollmanschetten klagen bisweilen über die Unfähigkeit zu erbrechen und Luft aufzustoßen Diese Beschwerden können leider in seltenen Fällen bestehen bleiben. Ferner können die Beschwerden zu einem späteren Zeitpunkt wieder auftreten. In diesem Fall sollten Sie sich beim Arzt vorstellen. Er wird Untersuchungen durchführen um zu klären, ob sich z. B. Es besteht die Möglichkeit, ein Netz einzulegen, um das Zwerchfell zu stabilisieren. Ein Netz wird eingesetzt, wenn die Lücke im Zwerchfell groß ist und/ oder es sich um einen Wiederholungsbruch handelt. Für die Befestigung des Netzes wählen Chirurgen unterschiedliche Verfahren: es können Fibrinkleber oder Tacker verwendet werden.

Wenn keine Refluxerkrankung besteht, sondern nur ein Zwerchfellbruch, kann in geeigneten Fällen auf die Manschettenbildung verzichtet werden. Bei der sog. Fundopexie oder Gastropexie wird der Magen in seine normale Position gerückt und an die vordere Bauchwand genäht.

Diese Eingriffe werden in der Regel mit einer Bauchspiegelung durchgeführt. In speziellen Zentren wird die Methode robotisch-assistiert angeboten. Hierbei kann über eine Steuerkonsole in höchster Präzision zitterfrei bei hochauflösender 3D-Sicht operieren werden. Dabei arbeitet der Roboter nicht autonom, sondern führt nur die Bewegungen aus, die vom Operateur vorgegeben werden. Vorteile der Roboter-Operation sind die deutlich beweglicheren Instrumente mit 7 Freiheitsgraden, die daraus resultierende Präzision und geringere Schmerzen durch niedrige Drücke und weniger Bewegung der Zugänge im Hautniveau.

Unter anderem im Marien-Hospital Düsseldorf (Chefarzt Dr. Konstantinos Zarras) wird die funktionelle Rekonstruktionsplastik des unteren Ösophagussphinkters als ein weiteres Verfahren angeboten. Diese Operation wird in Düsseldorf roboter-assistiert mit dem DaVinci®-System durchgeführt. Durch die 10fache Vergrößerung und technische Präzision wird die Präparation und damit die Gewebe- und Nervernschonung verbessert.

Beim sog. BICORN-Verfahren nach Ablaßmeier erhält der Magenfundus sein ursprünglich halbmondförmiges Aussehen zurück. BICORN steht für BI-ological CO-nservative ReconstruktioN. Damit meint Dr. Ablaßmeier eine biologische, sehr vorsichtige, erhaltende; Rekonstruktion.

In einigen Kliniken wird der sog. Magnetring (LINX-Ring) zur Therapie der Refluxerkrankung angeboten. Eine weitere Option ist die Endostim- Methode, bei der im Falle einer fehlenden Zwerchfell-Lücke zwei Elektroden im Rahmen einer Bauchspiegelung in den Übergang zum Magen eingebracht werden können.

Zweite Meinung einholen

Bei allen ärztlichen Empfehlungen sind es doch letztendlich wir als Betroffene, die die Entscheidung über unsere Behandlung treffen. Um eine gute Entscheidung für sich treffen zu können, kann der Austausch mit anderen Betroffenen sehr wertvoll sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich eine zweite ärztliche Meinung einzuholen.

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