Köstliche Taybeerenmarmelade selber machen: Ein Rezept für Genießer
Die Taybeere, eine Kreuzung aus Himbeere und Brombeere, erfreut sich wachsender Beliebtheit in heimischen Gärten. Ihre süß-säuerlichen Früchte sind nicht nur pur ein Genuss, sondern eignen sich auch hervorragend zur Herstellung von Marmelade. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Taybeere und erhalten ein köstliches Rezept für Taybeerenmarmelade.
Die Taybeere: Eine besondere Beere
Die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus) ist eine noch junge Kreuzung aus Himbeere (Rubus idaeus) und Brombeere (Rubus fructicosus). Sie wurde in den 1960er Jahren in Schottland gezüchtet und nach dem längsten Fluss des Landes, dem Tay, benannt. Die Taybeere fühlt sich aber nicht nur im Norden Großbritanniens wohl, sondern auch in deutschen Gärten.
Sortenvielfalt
Bei der Sortenwahl der Taybeere spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle: die leichtere Handhabung ohne Stacheln und natürlich der Geschmack. Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Taybeere ,Medana‘: Ein Klassiker mit feinen Stacheln, ähnlich wie bei der Himbeere. Die Früchte sind süß-säuerlich im Geschmack und sehr aromatisch.
- Taybeere ,Buckingham‘: Eine neuere Sorte, die stachellos und somit leichter zu pflegen und zu ernten ist. Die ,Buckingham‘-Taybeeren sind purpurrot und zapfenförmig.
Anbau und Pflege
Taybeeren sind sehr pflegeleicht und können beinahe überall wachsen. Um optimale Erträge zu erzielen, sollten Sie jedoch einige Punkte beachten:
- Standort: Die Taybeere liebt einen sonnigen Standort. Zwar kann sie sich auch im Halbschatten entwickeln, der Ertrag wird aber merklich geringer ausfallen. Außerdem ist die Taybeere empfindlich gegenüber Zugluft. Ein windgeschützter Standort ist deswegen ratsam.
- Substrat: Auch an das Substrat stellt die Taybeere keine großen Ansprüche. Dieses sollte gut durchlässig sein. Für den Anbau im Topf ist hochwertiges und nährstoffreiches Pflanzensubstrat zu empfehlen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass keine Staunässe entsteht.
- Pflanzzeitpunkt: Die Taybeere kann ganzjährig gepflanzt werden, solange kein Frost herrscht. Optimaler Pflanzzeitpunkt für die schottische Beere ist der Herbst.
- Pflanzung: Bevor Sie die Taybeere einpflanzen, sollten Sie den Wurzelballen gut wässern. Stellen Sie dafür die Pflanze in einen Eimer Wasser, damit sich der Wurzelballen vollsaugen kann. Für die Pflanze sollte ein ausreichend großes Pflanzloch ausgehoben werden. Als Faustregel gilt: Das Loch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Als nächstes sollten Sie die Erde im Loch auflockern. Bei einem sehr schweren Boden - wie zum Beispiel einem Lehm- oder Tonboden - kann eine Anreicherung mit Sand oder Kies helfen, das Substrat ausreichend zu lockern. Auch die ausgehobene Erde sollte aufgelockert und mit Kompost angereichert werden. Dann setzen Sie die Pflanze in das Loch und bedecken den Wurzelballen komplett mit der ausgehobenen Erde. Den Strauch sollten Sie nun gründlich gießen - dadurch setzt sich auch die lockere, aufgefüllte Erde. Ein Verdichten der Erde durch Festtreten ist dabei nicht notwendig. Nach dem Pflanzen sollten die Triebe der Taybeere auf etwa 40 cm Länge zurückgeschnitten werden.
- Gerüst/Spalier: Wie auch die beiden Ursprungsarten - Brombeere und Himbeere -, aus denen die Taybeere hervorgegangen ist, sollte sie am besten an einem Gerüst, also im Spalier, gepflanzt werden. Dort wachsen die Sträucher kontrolliert und aufrecht und die Ernte sowie Pflege der Pflanze ist ebenfalls einfacher. Für das Spalier stecken Sie zwei Meter hohe Stäbe zwischen die Taybeerenpflanze in den Boden. Zwischen diesen Stäben werden jetzt drei bis vier Drähte gespannt. Der erste Draht sollte auf einer Höhe von circa 60 cm gezogen werden, die weiteren Drähte mit einem Abstand von 50 cm. Von der Pflanze werden nun fünf bis sieben Bodentriebe senkrecht an den Draht gebunden. Alternativ zu einem freistehenden Spalier können die Taybeerensträucher auch an eine sonnenbeschienene Hauswand oder eine Hecke im Spalier gepflanzt werden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass zwischen den Pflanzen und der Hauswand genug Luft zirkulieren kann.
- Vermehrung: Taybeeren vermehren sich nicht - wie zum Beispiel Himbeeren - über Wurzelausläufer. Ein unkontrolliertes Wachstum müssen Sie also nicht befürchten. Allerdings bedeutet dies auch, dass die Vermehrung der Taybeere von Ihnen selbst in die Hand genommen werden muss. Um Taybeeren über Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie einfach im Spätsommer circa 20 cm lange Stücke aus den Jahrestrieben heraus. Diese graben Sie dann in feuchter und humusreicher Erde ein. Vorher sollten Sie noch die Blätter entfernen. Die Taybeerenstecklinge sollten beinahe komplett mit Erde bedeckt sein und nur noch zu 2 bis 3 cm aus der Erde herausschauen. Eine zweite Art, die Taybeere zu vermehren, ist diejenige durch Absenker. Hierfür wird im Frühjahr oder Spätherbst eine Triebspitze des Taybeerenstrauches in Richtung Boden gebogen. Der Triebwird anschließend an einer Stelle in die Erde eingegraben und gegebenenfalls mit einem Draht befestigt. Die Triebspitze sollte allerdings noch aus der Erde herausschauen. Wenn sich im Herbst bzw. im Frühjahr Wurzeln gebildet haben, können Sie den Absenker von der Mutterpflanze abtrennen.
- Bewässerung: Die Taybeere bevorzugt es, was die Feuchtigkeit betrifft, weder zu trocken noch zu feucht. Mit etwas Feingefühl und regelmäßiger Kontrolle lässt sich die Taybeere aber trotzdem optimal bewässern. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte die Taybeere je nach Boden und Witterung ein- bis zweimal wöchentlich gegossen werden. Wichtig ist es - sowohl bei der jungen Pflanze als auch später -, Staunässe zu vermeiden. Denn Staunässe führt zu Fäulnis der Wurzeln und schadet somit der Pflanze. Gießen Sie im heißen Sommer viel, im Frühjahr und Herbst weniger.
- Düngung: Die Taybeere freut sich im Frühjahr und im Spätsommer nach der Ernte über Düngergaben. Besonders wichtig ist es, die Taybeere mit ausreichend Kalium zu versorgen. Als Dünger bietet sich ein vornehmlich organischer Langzeitdünger an, welcher die Nähstoffe langsam und gleichmäßig an die Pflanze abgibt. Außerdem verbessert ein vornehmlich organischer Dünger die Bodenfruchtbarkeit und erhört dessen Wasserspeicherfähigkeit. Ein weiterer Vorteil: Der Dünger sorgt für eine bessere Bodenstruktur und fördert außerdem das Bodenleben. All das trägt zu einer optimalen Nährstoffversorgung und einer guten Gesundheit Ihrer Pflanze bei. Ein solcher vornehmlich organischer Bio-Dünger, der außerdem durch seinen hohen Anteil an Kalium hervorragend für die Taybeere geeignet ist.
- Schnitt: Beim Schneiden der Taybeere sollten Sie nicht zimperlich vorgehen, damit sie Ihnen nicht im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf wächst. Die ersten Schnittmaßnahmen sind im Frühjahr durchzuführen. Aus der Basis des Strauches entstehen jährlich neue Triebe, die radikal zurückgeschnitten werden sollten. Lediglich die vitalsten fünf bis sechs Triebe werden stehengelassen. Im Sommer werden die seitlichen Triebe auf zwei Augen eingekürzt. Im nächsten Jahr werden diese Triebe dann die Früchte tragen. Damit diese kontrolliert wachsen, sollten Sie sie am Spalier befestigen. Hinweis: Die Taybeere entwickelt ihre Früchte an einjährigen Trieben.
- Krankheiten und Schädlinge: Taybeeren sind robust und werden nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass in seltenen Fällen auch typische Himbeerkrankheiten - wie beispielsweise der Himbeerkäfer - an Taybeeren auftauchen.
Ernte und Verwendung
Ab Juli fangen die Taybeeren an, sich verführerisch rot zu verfärben und zu reifen. Aber erst wenn die Beeren eine dunkelrote Farbe angenommen haben, sind sie wirklich reif und bereit für die Ernte.
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Frische Taybeeren schmecken herrlich zu Schlagsahne oder griechischem Joghurt. Auch zum Backen als Crumble oder als Kuchenfüllung sind Taybeeren gut geeignet. Und natürlich lässt sich auch köstliche Marmelade aus den Beeren herstellen.
Rezept für Taybeerenmarmelade
Hier ist ein einfaches und köstliches Rezept für Taybeerenmarmelade:
Zutaten:
- 1000 g Taybeeren
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- 1 EL Zitronensaft, frisch gepresst
Zubereitung:
- Die Schraubdeckelgläser vorher in der Spülmaschine oder selbst im warmen Spülwasser reinigen und bereitstellen.
- Die Taybeeren verlesen und/oder waschen und danach abtropfen lassen.
- Die Beeren in einen großen Kochtopf geben und mit z.B. einem Kartoffelstampfer zu einer musigen Masse zerkleinern.
- Zitronensaft sowie den Gelierzucker dazugeben.
- Alles unter Rühren bei starker Hitze zum Kochen bringen.
- Unter ständigem Rühren die Masse für mindestens 3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Am besten einen sehr langen Kochlöffel nehmen, da die Marmelade beim Sprudeln schon mal gerne spritzt.
- Den Topf vom Herd nehmen und, wenn gewünscht, mit einem kleinen Sieb die schaumige Masse auf der Oberfläche abschäumen. Dies ist jedoch nur eine optische Sache.
- Die Marmelade randvoll in die vorbereiteten, sauberen Schraubdeckelgläser füllen. Du kannst schon ordentlich rein füllen, so ungefähr ca. 4 mm vom oberen Glasrand.
- Die gefüllten Marmeladengläser mit dem passenden Deckel verschließen und für ca. 5-10 Minuten auf den Kopf stellen, damit sich ein Vakuum bildet. Vorsichtig sein, die Gläser sind sehr heiß.
- Die Gläser auskühlen lassen und später kühl und dunkel lagern.
Tipps:
- Verwenden Sie Gelierzucker 2:1, um den Zuckergehalt zu reduzieren.
- Für eine besondere Geschmacksnote können Sie die Marmelade mit Vanille, Zimt oder anderen Gewürzen verfeinern.
- Die Marmelade ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar.
Variationen und weitere Rezeptideen
Neben dem klassischen Taybeerenmarmelade-Rezept gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, die köstlichen Beeren zu verarbeiten. Hier sind einige Ideen:
- Schwarze Johannisbeere-Gelee mit Taybeere (Tayberry): Dieses Gelee schmeckt nach Waldfrucht mit einem dezenten Nussaroma. Die schwarze Johannisbeere ist im Gelee nicht zu dominant. Für eine geschmackliche Veränderung kann das Gelee mit Holundersirup verfeinert werden. Statt der Taybeere (Tayberry) können Sie selbstverständlich auch Himbeere oder Brombeere verwenden.
- Zutaten:
- 800 ml Saft aus schwarzen Johannisbeeren und Taybeeren (Tayberry)
- Vanillezucker
- 250 ml Sekt (vorzugsweise mit nussigem Geschmack)
- Gelierzucker
- Zubereitung:
- Die schwarzen Johannisbeeren und die Taybeere (Tayberry) verlesen, von Pflanzenteilen trennen und säubern.
- Die Früchte entweder in einem Entsafter entsaften, so dass am Ende ca. 800 ml Saft entstehen, oder die Früchte in einem Topf kochen (mit ca. 100 ml Wasser), pürieren, etwas abkühlen lassen und durch ein ganz feines Sieb oder Leinentuch durchdrücken. Alle festen Bestandteile sollten in dem Sieb oder Tuch verbleiben.
- Den gewonnenen Johannisbeere - Taybeere - Saft in einem großen Topf mit dem Vanillezucker, dem Sekt und dem Gelierzucker aufkochen.
- Das Gelee ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Nach ca. 4 Minuten die Gelierprobe machen. Ist diese zu Eurer Zufriedenheit ausgefallen, das schwarze Johannisbeere Gelee mit Taybeere in Schraubgläser füllen, verschließen und für 5 Minuten auf den Kopf stellen.
- Zutaten:
- Taybeeren-Crumble: Ein einfacher und schneller Nachtisch, bei dem die Taybeeren mit Streuseln überbacken werden.
- Zutaten:
- Taybeeren
- Zucker
- Zitronensaft
- Mehl
- Vanillezucker
- Butter
- Salz
- Zubereitung:
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
- Die Taybeeren mit dem Zucker und dem Zitronensaft vermengen.
- Für die Streusel Mehl, Zucker, Vanillezucker, Butter und Salz in eine Schüssel geben und mit dem Mixer zu kleinen Streuseln verarbeiten.
- Die Taybeeren in einer Auflaufform verteilen und die Streusel darüber geben.
- Den Crumble im Ofen etwa 25 Minuten backen, bis die Streusel goldgelb und knusprig sind.
- Zutaten:
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