Senf mit wenig Zucker: Rezepte und Wissenswertes
Senf ist ein beliebtes Würzmittel, das in vielen Küchen zu finden ist. Ob zu Würstchen, Leberkäse oder in Salatdressings - Senf verleiht vielen Gerichten eine besondere Note. In Deutschland lag der Senf-Verbrauch im Jahr 2020 bei durchschnittlich 805 Gramm pro Kopf. Die Produktion belief sich im selben Jahr auf rund 80.769 Tonnen, wobei etwa 20 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten in Deutschland Senf herstellen.
Viele handelsübliche Senfsorten enthalten jedoch Zucker. Wer auf eine zuckerarme oder zuckerfreie Ernährung achtet, muss aber nicht auf den Genuss von Senf verzichten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Senf mit wenig oder ohne Zucker selbst herzustellen.
Warum Senf selber machen?
Es gibt mehrere gute Gründe, Senf selbst zu machen:
- Kontrolle über die Zutaten: Beim Selbermachen bestimmst du selbst, welche Zutaten in deinen Senf kommen. So kannst du Zucker vermeiden und stattdessen alternative Süßungsmittel verwenden.
- Individueller Geschmack: Du kannst den Geschmack deines Senfs ganz nach deinen Vorlieben anpassen. Experimentiere mit verschiedenen Senfsaaten, Essigsorten und Gewürzen, um deinen persönlichen Lieblingssenf zu kreieren.
- Frische und Qualität: Selbstgemachter Senf ist frisch und enthält keine unnötigen Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel.
- Nachhaltigkeit: Wer Senf selber macht, kann auf regionale Zutaten zurückgreifen und Verpackungsmüll vermeiden.
Senf selber machen: Grundlagen
Bevor du mit dem Selbermachen loslegst, solltest du dich mit den Grundlagen der Senfherstellung vertraut machen.
Senfsaat
Die Basis für jeden Senf ist Senfsaat. Es gibt verschiedene Sorten, die sich in Geschmack und Schärfe unterscheiden:
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- Gelbe Senfsaat: Sie ist mild und nur leicht scharf.
- Braune Senfsaat: Sie ist schärfer als die gelbe und wird häufig in der indischen Küche verwendet.
- Schwarze Senfsaat: Sie ist die schärfste Senfsaat.
Du kannst entweder grobe Senfsaat oder feines Senfmehl verwenden. Wenn du die Senfsaat selbst mahlen möchtest, achte darauf, dass sie nicht zu heiß wird. Mahle sie am besten in kurzen Intervallen und lege Pausen ein.
Flüssigkeit
Für die Herstellung von Senf benötigst du eine Flüssigkeit, die das Senfmehl aktiviert und für die gewünschte Konsistenz sorgt. Häufig verwendet werden:
- Wasser: Es mildert die Schärfe des Senfs.
- Essig: Er verleiht dem Senf Säure und konserviert ihn. Besonders geeignet sind Weinessig und Apfelessig.
- Wein: Er sorgt für ein feines Aroma.
Süße
Um den Senf zu süßen, kannst du anstelle von Zucker verschiedene Alternativen verwenden:
- Honig: Er verleiht dem Senf eine natürliche Süße und ein feines Aroma.
- Feigen: Sie sind eine gute Option für eine zuckerfreie Variante.
- Ahornsirup: Er sorgt für eine karamellartige Note.
- Datteln: Sie können püriert oder als Dattelsirup verwendet werden.
Weitere Zutaten
Um den Geschmack deines Senfs zu verfeinern, kannst du weitere Zutaten hinzufügen, wie zum Beispiel:
- Salz: Es ist wichtig für den Geschmack und die Konservierung.
- Gewürze: Experimentiere mit verschiedenen Gewürzen wie Pfeffer, Kurkuma, Koriander oder Chili.
- Kräuter: Frische oder getrocknete Kräuter wie Estragon, Rosmarin oder Thymian verleihen dem Senf eine besondere Note.
- Knoblauch: Er sorgt für eine würzige Note.
- Zwiebeln: Sie können fein gehackt oder als Zwiebelpulver verwendet werden.
Grundrezept für Senf mit wenig Zucker
Dieses Grundrezept ist eine gute Basis für deinen eigenen Senf mit wenig Zucker. Du kannst es nach Belieben anpassen und verfeinern.
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Zutaten
- 125 g Senfsaat (gelb oder braun) oder Senfmehl
- 75 ml Wasser
- 50 ml Weinessig (oder Apfelessig)
- 30 g Honig (oder eine andere Süße nach Wahl)
- 1 TL Salz
- Gewürze nach Geschmack (z.B. Pfeffer, Kurkuma, Koriander)
Zubereitung
- Senfsaat mahlen (optional): Wenn du grobe Senfsaat verwendest, mahle sie in einer Mühle oder zerstoße sie in einem Mörser zu einem feinen Pulver. Achte darauf, dass die Senfsaat dabei nicht zu heiß wird.
- Senfmehl aktivieren: Koche das Wasser kurz auf, lasse es 5 Minuten abkühlen und gieße es dann über das Senfmehl (oder die gemahlene Senfsaat). Das Wasser sollte nicht mehr kochen, da sonst die Aromen des Senföls verloren gehen und der Senf bitter werden kann.
- Zutaten verrühren: Gib den Essig, den Honig (oder die andere Süße), das Salz und die Gewürze hinzu. Verrühre alle Zutaten mit einem elektrischen Mixer oder einer Küchenmaschine für etwa 4-5 Minuten, bis eine homogene Masse entsteht. Je länger du rührst, desto besser wird der Senf.
- Senf reifen lassen: Fülle den Senf in ein sauberes Glas und lasse ihn 3 Tage bei Zimmertemperatur stehen. In dieser Zeit verliert er seine anfängliche Schärfe und entwickelt seinen vollen Geschmack.
- Aufbewahrung: Bewahre den Senf im Kühlschrank auf. Kühl und dunkel gelagert ist er etwa 6-8 Wochen haltbar.
Rezept für Feigensenf ohne Zuckerzusatz
Dieses Rezept ist eine tolle Alternative für alle, die komplett auf Zucker verzichten möchten.
Zutaten
- 75 g Senfkörner
- 5 getrocknete Feigen
- 75 ml Wasser
- 50 ml Weinessig (vegan)
Zubereitung
- Feigen einweichen: Übergieße die Feigen mit heißem Wasser und lasse sie einige Zeit einweichen, bis sie weich sind.
- Senfkörner und Feigen pürieren: Gib die Senfkörner und die eingeweichten Feigen zusammen mit dem Einweichwasser in einen Mixer und püriere alles zu einer feinen Paste.
- Essig hinzufügen: Rühre den Essig unter die Senf-Feigen-Paste.
- Senf reifen lassen: Fülle den Senf in ein sauberes Glas und lasse ihn eine Woche im Kühlschrank reifen.
Tipps und Tricks für den perfekten Senf
- Die richtige Temperatur: Achte darauf, dass die Senfsaat beim Mahlen nicht zu heiß wird. Die Aromen des Senföls sind hitzeempfindlich und können bei Temperaturen über 30 Grad Celsius verloren gehen.
- Die passende Süße: Wähle die Süße, die am besten zu deinem Geschmack passt. Honig, Ahornsirup, Datteln oder Feigen sind gute Alternativen zu Zucker.
- Die richtige Konsistenz: Wenn der Senf zu dick ist, kannst du etwas Wasser oder Essig hinzufügen. Wenn er zu dünn ist, lasse ihn etwas länger stehen, damit er eindicken kann.
- Die Reifezeit: Gib dem Senf ausreichend Zeit zum Reifen. In dieser Zeit entwickelt er seinen vollen Geschmack und verliert seine anfängliche Schärfe.
- Die Aufbewahrung: Bewahre den Senf im Kühlschrank auf, um seine Haltbarkeit zu verlängern.
Verwendung von Senf in der Küche
Senf ist ein vielseitiges Würzmittel, das in der Küche vielfältig eingesetzt werden kann:
- Als Beilage: Senf passt hervorragend zu Würstchen, Leberkäse, Fleisch und Käse.
- In Salatdressings: Senf verleiht Salatdressings eine würzige Note und emulgiert die Zutaten.
- In Saucen: Senf kann Saucen verfeinern und ihnen eine besondere Geschmacksrichtung verleihen.
- Zum Marinieren: Senf eignet sich gut zum Marinieren von Fleisch, Fisch und Gemüse.
- Zum Verfeinern von Gerichten: Senf kann Suppen, Eintöpfe und andere Gerichte geschmacklich abrunden.
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