Campari: Zutaten, Herstellung und Verwendung des berühmten Aperitifs

Campari ist ein weltweit bekannter italienischer Kräuterlikör mit einem bittersüßen Geschmack und einer markanten roten Farbe. Er wird oft als Aperitif getrunken, um den Appetit anzuregen, findet aber auch in Longdrinks und Cocktails Verwendung. Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, die Herstellung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Campari.

Die Geschichte von Campari

Die Geschichte von Campari beginnt in den 1840er Jahren, als Gaspare Campari mit der Entwicklung des Rezepts begann. Im Jahr 1860 gründete er das Unternehmen, das später nach seinem Sohn Davide Campari benannt wurde: Davide Campari-Milano S.p.A.. Die erste Campari-Fabrik wurde 1904 in Sesto San Giovanni eröffnet. Inzwischen ist die Davide Campari-Milano S.p.A. zu einem Konzern mit ca. 2000 Mitarbeitern aufgestiegen.

Das streng gehütete Rezept

Das genaue Rezept von Campari ist ein streng gehütetes Familiengeheimnis. Nur Luca Garavoglia, der Präsident der Campari-Gruppe, soll das komplette Rezept kennen und mit Hilfe von acht Mitarbeitern das Basiskonzentrat herstellen. Laut der Herstellerfirma Campari Gruppe werden 86 verschiedene Wurzeln, Kräuter, Gewürze und Früchte verwendet. Es wird vermutet, dass das Rezept über 80 Zutaten enthält.

Bekannte Zutaten

Obwohl das vollständige Rezept geheim ist, sind einige Zutaten bekannt:

  • Chinin
  • Bittere Kräuter
  • Rhabarber
  • Granatapfel
  • Gewürze
  • Ginseng
  • Zitrusöl
  • Orangenschalen
  • Rinde des Kaskarillabaumes

Die Herstellung von Campari

Die Herstellung von Campari ist ein komplexer Prozess, der mehrere Schritte umfasst:

Lesen Sie auch: Kinder Duo Kekse: Eine detaillierte Analyse

  1. Einweichen der Zutaten: Die Zutaten werden in destilliertem Wasser eingeweicht und mit Ethylalkohol versetzt.
  2. Filtration: Nach einigen Tagen wird die Mischung in mehreren Filterdurchgängen von Trubstoffen befreit.
  3. Mischen: Die gefilterte Flüssigkeit wird in große, innen verglaste Behälter gefüllt und mit Wasser und Zuckersirup auf Trinkstärke gebracht. Der Alkoholgehalt des Endprodukts schwankt je nach Land zwischen 20,5 und 28 % vol., in Deutschland sind es 25 % vol.
  4. Ruhezeit: Nach 30 Tagen Ruhezeit wird das Getränk nochmals gefiltert.
  5. Abfüllung: Abschließend wird Campari in Flaschen abgefüllt.

Die rote Farbe: Von Schildläusen zu künstlichen Farbstoffen

Für die intensive rote Farbe wurde lange der aus Cochenilleschildläusen gewonnene natürliche Lebensmittelfarbstoff Karmin (E 120) verwendet. Im Jahr 2006 entschied sich das Unternehmen jedoch, auf künstliche Farbstoffe umzustellen. Nach Unternehmensangaben werden heute die Farbstoffe Tartrazin (E 102), Azorubin (E 122) und Brillantblau FCF (E 133) eingesetzt. Seitdem sind im Produkt auf dem deutschen Markt keine Inhaltsstoffe tierischer Herkunft mehr enthalten.

Campari als Aperitif, Digestif und Cocktail-Zutat

Campari ist vielseitig einsetzbar und wird gerne als Aperitif, Bitter Digestif oder Cocktail getrunken.

Campari als Aperitif

Als Aperitif wird Campari oft pur auf Eis mit einem Spritzer Sodawasser serviert (Campari Soda). Er kann auch mit Weißwein oder Sekt und Sodawasser gemischt werden, um einen Campari Spritz, Sprizz oder Veneziano zu kreieren. Der Aperitif schmeckt am besten im Sommer mit Sodawasser oder als Longdrink mit Orangensaft in einem Aperitifglas.

Campari in Cocktails

Campari ist eine beliebte Zutat in vielen klassischen und modernen Cocktails. Zu den bekanntesten zählen:

  • Negroni: Ein Klassiker aus gleichen Teilen Campari, Gin und Wermut.
  • Boulevardier: Eine Variante des Negroni mit Bourbon Whiskey anstelle von Gin.
  • Campari Orange: Campari mit Orangensaft, ein einfacher und erfrischender Drink.
  • Campari Tonic: Campari mit Tonic Water.
  • Sundance Kid: Ein moderner Drink mit Bourbon, Erdbeeren und Campari.
  • Campari Tropical: Eine Mischung aus Campari, Gin, Grand Marnier und Orangensaft. Die Zutaten mit Eiswürfeln im Shaker kräftig schütteln und in ein Longdrinkglas auf Eiswürfeln abseihen. Mit Früchten und/oder Minze garnieren.
  • Campari Sekt Cocktail: Vorhergehend erklärter Campari Cocktail wird mit Sekt gespritzt.

Gute Campari Cocktails sind in der Regel einfach und harmonieren perfekt mit einer fruchtigen Note. Gleiche Teile Campari und Orangensaft sind eine gute Grundlage für einen klassischen Bittercocktail.

Lesen Sie auch: Analyse von Nuss-Nougat-Creme

Campari-Alternativen

Mittlerweile gibt es eine ganze Menge Liköre, die den Campari mehr oder weniger imitieren. Schon an den Namen kann man erkennen, dass es sich um Plagiate handelt. Doch so schlecht sind diese Liköre oft nicht und sind zudem viel preisgünstiger. Insbesondere für Longdinks können sie durchaus geeignet sein. Campari-Crodino ist ein alkoholfreier Aperitif und italienischer Bitter Aperitif ohne Alkohol, mit Kohlensäure aus Kräuterextrakten.

Campari vs. Aperol

Oft wird Campari mit Aperol verglichen, einem weiteren beliebten italienischen Aperitif. Die Kurzfassung: Aperol ist süßer und weniger bitter als Campari, und er hat einen geringeren Alkoholgehalt. Aperol ist ein Destillat mit bittersüßem Aroma aus Rhabarber, Chinarinde, Gelbem Enzian, Bitterorange und aromatischen Kräutern. Aperol und Campari können in vielen Rezepten austauschbar verwendet werden.

Lesen Sie auch: Was macht Toblerone besonders?

tags: #Campari #Inhaltsstoffe #Zutaten

Populäre Artikel: