Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao: Eine Definition

Die Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao (SWISSCO) ist eine Multi-Stakeholder-Initiative, die Akteure der Kakao- und Schokoladenindustrie, des öffentlichen Sektors, Nichtregierungsorganisationen und Forschungseinrichtungen zusammenbringt. Die Mitglieder der Kakaoplattform engagieren sich gemeinsam und aktiv dafür, die Nachhaltigkeit der Produktions- und Wertschöpfungskette von Kakao zu stärken. Die Plattform wurde 2016 ins Leben gerufen, und am 23. Januar 2018 erfolgte die offizielle Vereinsgründung.

Hintergrund und Ziele

Die Gründung der Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Bedenken hinsichtlich der sozialen und ökologischen Herausforderungen im Kakaosektor. Dazu gehören insbesondere Kinderarbeit, Armut der Kakaobauern, Entwaldung und mangelnde Transparenz in den Lieferketten.

Ziel der Plattform ist es, diese Herausforderungen anzugehen und einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Kakaosektor zu leisten. Dies soll durch die Förderung von Zusammenarbeit, den Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie die Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Projekte erreicht werden.

Die Hauptziele der Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao sind:

  • Förderung existenzsichernder Einkommen für Kakaobauernfamilien
  • Einhaltung der Menschenrechte in der Kakao-Lieferkette, insbesondere die Abschaffung von Kinderarbeit
  • Förderung des Kakaoanbaus ohne Entwaldung und Schutz der natürlichen Ressourcen
  • Verbesserung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Kakao-Lieferkette

Aktivitäten und Initiativen

Die Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao engagiert sich in verschiedenen Aktivitäten und Initiativen, um ihre Ziele zu erreichen. Dazu gehören:

Zusammenarbeit mit anderen Plattformen und Initiativen

Die Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao arbeitet eng mit anderen nationalen und internationalen Plattformen und Initiativen zusammen, die sich für einen nachhaltigen Kakaosektor einsetzen. Dazu gehören das Forum Nachhaltiger Kakao (Deutschland), Beyond Chocolate (Belgien), die Dutch Initiative on Sustainable Cocoa (DISCO) und die French Initative on Sustainable Cocoa (FRISCO). Im Juni 2020 unterzeichnete das Forum Nachhaltiger Kakao ein Memorandum of Understanding mit Beyond Chocolate und der Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao. Die Zusammenarbeit der drei Plattformen dient als Verstärker, um die Schlüsselprobleme im Kakaosektor zu überwinden. Dies sind missbräuchliche Kinderarbeit, ein existenzsicherndes Einkommen für die Kakaobauern und -bäuerinnen und deren Familien, eine bessere Transparenz und Rückverfolgbarkeit innerhalb der Kakao-Lieferkette und ein Stopp der durch Kakaoanbau bedingten Entwaldung.

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Förderung von Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungen

Die Plattform setzt sich für die Förderung von Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungen im Kakaosektor ein. Sie unterstützt beispielsweise die Verbreitung von Fairtrade-Zertifizierungen und anderen glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstandards.

Durchführung von Projekten und Programmen

Die Schweizer Plattform für nachhaltigen Kakao führt eigene Projekte und Programme durch, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen der Kakaobauern zu verbessern und die Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Projekte zur Förderung von Diversifizierung des Einkommens, zur Verbesserung der Bildung und zur Bekämpfung von Kinderarbeit. Das Forum Nachhaltiger Kakao ist vor Ort mit eigenen Projekten tätig, die kakaoproduzierende Familienbetriebe und ihre Kooperativen unterstützen und deren Einkommensbasis verbessern. „Die Industrie kann motivieren, über Projekte arbeiten. Im Kakaoforum versuchen wir das z.B.

Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit

Die Plattform engagiert sich in der Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Herausforderungen im Kakaosektor zu schärfen und die Nachfrage nach nachhaltig produziertem Kakao zu fördern.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Problematik der Kinderarbeit im Kakaoanbau ist komplex und von mehreren Faktoren beeinflusst, die eng miteinander verknüpft sind. Ökonomische Instabilität der Produzenten, mangelnde Bildung und fehlender sozialer Schutz sind zentrale Herausforderungen.

Ökonomische Instabilität der Produzenten

Schwankende Kakaopreise führen zu ökonomischer Instabilität. Die Einkommenssituation von Kakaobauern ist stark von den schwankenden Preisen auf dem Weltmarkt abhängig, was ihre wirtschaftliche Stabilität gefährdet. Ein Lösungsansatz besteht in der Einführung von Mindestpreisen, wie sie etwa durch Fairtrade-Programme gefördert werden. Diese garantieren den Bauern einen fairen Preis für ihre Produkte, unabhängig von den Marktschwankungen (Fairtrade International, 2020). Zusätzlich könnten alternative Einkommensquellen, etwa der Anbau anderer Nutzpflanzen oder die Förderung lokaler Handwerksprojekte, helfen, die finanzielle Abhängigkeit vom Kakaoanbau zu verringern. Derartige Diversifizierungsstrategien würden nicht nur die Einkommenssicherheit der Bauern erhöhen, sondern auch ihre Resilienz gegenüber ökonomischen und klimatischen Risiken stärken.

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Mangelnde Bildung

Kinder in Kakaoanbaugebieten haben kaum Zugang zu Schulen. Ein Lösungsansatz besteht darin, den Zugang zu Bildung zu verbessern, indem Schulen gebaut und Lehrer ausgebildet werden. Es ist auch wichtig, die Eltern über die Bedeutung von Bildung aufzuklären und sie zu ermutigen, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

Fehlender sozialer Schutz

Es gibt kaum staatliche Absicherungen, die den Bauern in Krisenzeiten helfen, alternative Einkommensquellen zu finden. Ein Lösungsansatz besteht darin, soziale Schutzsysteme aufzubauen, die den Bauern in Krisenzeiten helfen. Diese Systeme könnten beispielsweise finanzielle Unterstützung, Schulungen oder Zugang zu Krediten bieten.

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