Schokolade: Inhaltsstoffe und Wirkung auf Körper und Geist
Schokolade gehört zu den beliebtesten Lebensmitteln der Welt, und Deutschland ist mit einem jährlichen Konsum von rund 12 kg pro Kopf einer der Spitzenreiter. Doch was macht Schokolade so besonders? Und ist sie wirklich so ungesund, wie viele behaupten? Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe von Schokolade, ihre Wirkung auf den Körper und Geist sowie die verschiedenen Sorten und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
Die Geschichte der Schokolade: Von den Azteken bis zur modernen Süßware
Die Geschichte der Schokolade reicht Tausende von Jahren zurück. Bereits vor 3.500 Jahren nutzten die Menschen in Zentralamerika den Kakaobaum. Die Maya kultivierten die Pflanze um 600 n. Chr. und bereiteten aus den Kakaobohnen ein Getränk, das mit Wasser aufgeschlagen wurde. Dieses Getränk war jedoch sehr bitter und wurde erst durch die Zugabe von Honig und Vanille genießbar.
Mit den spanischen Seefahrern gelangte der Kakao nach Europa, wo er zunächst wenig Anklang fand. Erst als man ihn zusammen mit Zucker genoss, begann sein Siegeszug durch Europa. Mittlerweile stammt der Großteil der Kakaobohnen nicht mehr aus Südamerika, sondern aus Afrika.
Inhaltsstoffe von Schokolade: Was steckt in der süßen Versuchung?
Schokolade besteht hauptsächlich aus Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter. Je nach Sorte können weitere Zutaten wie Milchpulver, Vanille, Nüsse oder Sahnepulver hinzugefügt werden. Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert je nach Sorte, wobei Zartbitterschokolade mehr Kakao und weniger Zucker, aber mehr Fett enthält, während Vollmilch- und weiße Schokolade entsprechend mehr Zucker und weniger Fett enthalten.
Der Kaloriengehalt von Schokolade ist hoch, wobei 100 Gramm durchschnittlich 500 bis 600 Kilokalorien liefern. Die wichtigsten Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen sind:
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- Kakao: Enthält Flavonoide, die antioxidativ wirken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Kakao enthält auch Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Kalzium sowie die Vitamine E, B1, B2 und Niacin.
- Theobromin: Wirkt anregend und kann die Stimmung verbessern.
- Tryptophan: Eine Aminosäure, die im Körper in Serotonin umgewandelt werden kann, ein Glückshormon.
- Polyphenole: Gerbstoffe, die Herz und Gefäße schützen können, indem sie freie Radikale neutralisieren.
- Zucker: Sorgt für den süßen Geschmack und liefert Energie, kann aber auch negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit und das Gewicht haben.
- Fett: Trägt zum Geschmack und zur Konsistenz der Schokolade bei, ist aber auch kalorienreich.
Die Wirkung von Schokolade auf Körper und Geist
Schokolade hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Körper und Geist.
Positive Auswirkungen:
- Herz-Kreislauf-System: Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Schokoladengenuss den Blutdruck positiv beeinflussen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Dies wird auf die in der Kakaobohne enthaltenen Flavonoide zurückgeführt.
- Stimmungsaufhellung: Schokolade enthält Stoffe wie Theobromin, Phenylethylamin, Anandamid und Tryptophan, die eine stimmungsaufhellende Wirkung haben können. Der stimmungsaufhellende Effekt ist jedoch vermutlich auch auf psychische Faktoren zurückzuführen, da die Menge der genannten Inhaltsstoffe in Schokolade relativ gering ist.
- Antioxidative Wirkung: Die in Kakao enthaltenen Flavonoide wirken als Antioxidantien und können Körperzellen vor freien Radikalen schützen.
- Wachmacher: Der Inhaltsstoff Theobromin, ein Alkaloid, das mit dem Koffein verwandt ist, wirkt anregend.
Negative Auswirkungen:
- Hoher Kaloriengehalt: Schokolade ist reich an Kalorien und kann bei regelmäßigem Verzehr in größeren Mengen zu Übergewicht führen.
- Zuckergehalt: Der hohe Zuckergehalt kann Karies fördern und den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen, insbesondere bei Diabetikern.
- Schadstoffe: Kakao kann mit Cadmium belastet sein, insbesondere Kakao aus Südamerika, der auf vulkanischem Boden wächst. Cadmium kann in größeren Mengen Schäden an Nieren und Knochen hervorrufen.
- Kopfschmerzen: Bei manchen Menschen kann Schokoladenkonsum Kopfschmerzen auslösen.
Schokoladensorten im Vergleich: Welche ist die gesündeste?
Es gibt viele verschiedene Schokoladensorten, die sich in ihrer Zusammensetzung und ihrem Kakaoanteil unterscheiden. Die bekanntesten Sorten sind:
- Vollmilchschokolade: Enthält mindestens 12 Prozent Kakaomasse, 18 Prozent Kakaobutter und 22 Prozent Milchpulver. Sie hat einen hohen Zuckergehalt und ist daher weniger gesund.
- Dunkle Schokolade (Zartbitter, Edelbitter): Enthält mindestens 50 Prozent Kakao, wobei der Kakaoanteil bei Edelbitterschokolade über 60 Prozent liegen kann. Dunkle Schokolade hat einen geringeren Zuckergehalt und enthält mehr Flavonoide, was sie zur gesündesten Schokoladensorte macht.
- Weiße Schokolade: Enthält keine Kakaomasse, sondern nur Kakaobutter, Milchpulver und Zucker. Sie hat den höchsten Zuckergehalt und ist daher die ungesündeste Variante.
- Zuckerfreie Schokolade: Enthält keinen zugesetzten Zucker, sondern Zuckeraustauschstoffe wie Maltit oder Erythrit. Sie hat etwas weniger Kalorien als herkömmliche Schokolade, aber einen ähnlichen Fettgehalt.
- Vegane Schokolade: Enthält keine Milchbestandteile, sondern pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Reis-, Mandel- oder Sojamilch. Da dunkle Schokolade oft keine Milchbestandteile enthält, ist sie häufig vegan.
Bitterschokolade im Fokus: Die dunkle Versuchung
Bitterschokolade, auch dunkle Schokolade genannt, zeichnet sich durch einen hohen Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent aus. Sorten mit einem Kakaoanteil von 70 Prozent und mehr werden als Bitterschokolade bezeichnet. Mit steigendem Kakaoanteil wird die dunkle Farbe und der herb-fruchtige Geschmack intensiver. Bitterschokolade enthält im Gegensatz zu Milchschokolade keine Milchbestandteile und schmilzt daher weniger auf der Zunge.
Herstellung von Bitterschokolade: Ein komplexer Prozess
Für ein intensives Schokoladenaroma werden die Kakaobohnen zunächst fermentiert, getrocknet und geröstet. Anschließend werden sie gemahlen und bilden als Kakaomasse die Grundlage für die Herstellung von Bitterschokolade. Die Kakaomasse wird zusammen mit Kakaobutter und Zucker mit einem Knetmischer vermengt. Für eine feine Konsistenz wird die Masse in einem mehrstufigen Mahlwerk zu einem flockigen Schokoladenpulver verarbeitet, das anschließend conchiert wird.
Beim Conchieren wird die Schokomasse bei 55 bis 90 Grad gerührt und geknetet, um unerwünschte Geschmacksstoffe zu entfernen. Dieser Schritt ist für ein vollmundiges Aroma unverzichtbar. Das Conchieren zieht darüber hinaus Flüssigkeit aus der Schokoladenmasse heraus und sorgt für eine zartschmelzende Konsistenz. Damit die fertige Bitterschokolade beim Genuss glatt unter dem typischen Knacken bricht und matt glänzt, wird sie temperiert und anschließend wieder abgekühlt. Bevor die endgültige Form entsteht, wird die Schokoladenmasse ein weiteres Mal geschmolzen und in Tafeln oder Riegel gegossen oder als Überzug von Pralinen und Co. verwendet.
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Bitterschokolade und Gesundheit: Eine gesunde Wahl?
Dunkle Schokolade gilt aufgrund ihres hohen Kakaoanteils als gesund. Kakao enthält wertvolle Antioxidantien, insbesondere Flavonoide, die eine zellschützende Funktion haben und präventiv gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken können. Ein weiterer Vorteil von Bitterschokolade ist der reduzierte Zuckergehalt, der sich positiv auf die Zahngesundheit auswirkt.
Allerdings sollte auch Bitterschokolade nur in Maßen genossen werden, da sie konzentrierte Energie liefert und bei übermäßigem Konsum zu Übergewicht führen kann. Als Orientierung für einen gesunden Genuss gilt ungefähr ein Riegel bzw. eine Rippe einer Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakao.
Bitterschokolade bei Diabetes und zur Gewichtskontrolle
Mit steigendem Kakaoanteil und geringerem Zuckergehalt steigt der Blutzucker geringer an, sodass insbesondere zuckerfreie Bitterschokolade mit 100 Prozent Kakao eine Option bei Diabetes ist. Dunkle Schokolade ohne Zucker ist in kleinen Mengen daher auch für Personen geeignet, die Schokolade lieben, aber gerne abnehmen bzw. nicht zunehmen möchten.
Die Vielfalt der Bitterschokolade: Von herb-fruchtig bis intensiv-bitter
In Abhängigkeit des jeweiligen Kakaoanteils variieren die weiteren Zutaten und der Geschmack von Bitterschokolade. Während Schokolade mit 70 % Kakao bereits herb-fruchtige Kakaonuancen besitzt, aber noch dezent süß schmeckt, sorgt der Mix aus hohem Kakaoanteil und einem geringen Zuckeranteil einer Schokolade mit 85 % Kakao für einen puren, intensiv herben Kakaogenuss. Eine Schokolade mit 90 % Kakao enthält noch weniger Zucker und ist aufgrund des hohen Kakaogehalts nur etwas für Feinschmecker, die einen authentisch bitteren Geschmack zu schätzen wissen.
Schokolade als Aphrodisiakum und Suchtmittel: Mythos oder Wahrheit?
Schokolade wird oft als Aphrodisiakum bezeichnet, da Kakao das sogenannte Phenylethylamin enthält, das als Muntermacher gilt. Allerdings ist die Konzentration von Phenylethylamin in Schokolade zu gering, um eine wirksame luststeigernde Wirkung zu haben.
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Obwohl Schokolade Stoffe enthält, die süchtig machen können, ist die Konzentration dieser Stoffe in der Regel zu niedrig, um eine echte Sucht hervorzurufen. Dennoch kann durch Schokolade eine echte Suchterkrankung entstehen, insbesondere bei Menschen, die täglich große Mengen an Süßigkeiten und Schokolade konsumieren.
Tipps für den bewussten Schokoladengenuss
Um die positiven Eigenschaften von Schokolade zu nutzen und negative Auswirkungen zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- Wählen Sie dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (mindestens 70 Prozent).
- Genießen Sie Schokolade in Maßen (ein bis zwei Rippen pro Tag).
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse.
- Lagern Sie Schokolade kühl, trocken und dunkel.
- Achten Sie beim Kauf aufFairtrade- und Bio-Siegel.
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