Schmidt Lebkuchen Kaiserslautern: Eine Geschichte des Geschmacks
Lebkuchen sind nicht nur köstlich, sondern auch ein fester Bestandteil der deutschen Weihnachtstradition. Ihre Geschichte reicht weit zurück und ist eng mit den Handelswegen und den regionalen Besonderheiten verbunden. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte und die Besonderheiten der Lebkuchen, insbesondere im Hinblick auf Lebkuchen-Schmidt und die Debatte um Herkunftsangaben.
Die Ursprünge des Lebkuchens
Die genaue Zusammensetzung des Lebkuchenteigs ist ein wohl gehütetes Geheimnis der Lebküchner. Die Grundzutaten sind jedoch seit jeher traditionell: Eier, Mehl und Honig, ergänzt durch Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse, Orangeat, Zitronat, Marzipan und eine Vielzahl von Gewürzen. Sternanis, Ingwer, Koriander, Nelken, Piment, Macisblüten, Kardamom und Zimt verleihen dem Lebkuchen seinen unverwechselbaren Geschmack.
Nürnberg entwickelte sich im 14. Jahrhundert zu einem Zentrum der Lebkuchenherstellung. Die Stadt profitierte von ihrer Lage als wichtiger Knotenpunkt verschiedener Handelsrouten, was den Zugang zu den benötigten Gewürzen erleichterte. Zudem sicherte das gut funktionierende Zeidlerwesen im Lorenzer Reichswald die Versorgung mit Honig, einem weiteren wichtigen Bestandteil der Lebkuchen.
Oblaten-Lebkuchen sind eine besondere Spezialität. Um ihren unverwechselbaren Geschmack, ihre hohe Qualität und ihre Naturreinheit zu wahren, unterziehen sich die Lebküchner einer freiwilligen, aber strengen Selbstkontrolle. Sie halten sich dabei an althergebrachte Normen, die die Zusammensetzung der verschiedenen Oblaten-Lebkuchen genau festlegen.
Ernährung und Lagerung
Oblaten-Lebkuchen schmecken frisch am besten und sind im Gegensatz zu braunen Lebkuchen nicht unbegrenzt haltbar. Da sie ohne chemische Konservierungsmittel zubereitet werden, sollten sie in der schützenden Verpackung kühl bei ca. 16-18 Grad Celsius und bei ca. 65% Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Angebrochene Packungen sollten wieder sorgfältig verschlossen werden.
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Entgegen dem Vorurteil, dass gesunde Lebensmittel nicht schmecken und umgekehrt, bieten Oblaten-Lebkuchen eine angenehme Ausnahme. Sie enthalten keine Fremdfette, sondern nur den natürlichen Fettanteil ihrer Zutaten (Nüsse und Kerne). Diese Fette sind leicht verdaulich und nicht belastend. Das enthaltene Hühnereiweiß ist ein hochwertiger Aufbaustoff, und der Kohlehydratbedarf wird langanhaltend gedeckt. Die exotischen Gewürze sind appetitanregend und wirken positiv auf den gesamten Magen-Darm-Bereich, während die enthaltenen Ballaststoffe die Verdauung fördern.
Lebkuchen-Schmidt: Eine Erfolgsgeschichte aus Nürnberg
Im Jahr 1927 begann die Erfolgsgeschichte von Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg. Das Unternehmen ist mittlerweile weltweit bekannt und geschätzt. Tausende Pakete verlassen täglich das hauseigene Versandzentrum und gehen auf die Reise in aller Herren Länder. Zusätzlich werden die süßen Nürnberger Köstlichkeiten ab Oktober in ca. 150 eigenen Filialen in ganz Deutschland angeboten.
Kritik an EU-Verordnungen zu Herkunftsangaben
Regionale Spezialitäten wie Lübecker Marzipan oder Nürnberger Lebkuchen verdanken der EU ihr geschütztes Gütesiegel. Allerdings gibt es Kritik an den Details der „Geo-Schutz-Verordnung“. Ein Vorstoß aus dem EU-Parlament sah vor, dass alle Zutaten in Nürnberger Lebkuchen, die nicht aus Nürnberg oder wenigstens aus Deutschland kommen, gesondert gekennzeichnet werden müssen. Dies hätte bedeutet, dass jede einzelne Nuss, Nelke oder Orangenschale einen Herkunftsnachweis benötigt.
Jürgen Brandstetter, Chef des Traditionsunternehmens Lebkuchen-Schmidt, nannte diese Initiative „Unsinn“ und „vollkommen realitätsfremd“. Er argumentierte, dass der Kunde keinen Vorteil davon habe und „in die Irre geführt“ werde, weil bestimmten Agrar-Rohstoffen allein aufgrund ihrer Herkunft in einem konkreten Mitgliedsland eine besondere Qualität zugesprochen werden solle.
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) teilte diese Kritik und nannte die geplante Verordnung „nur schwer umsetzbar“. Sie würde die beliebten Produkte entwerten und die Gefahr von Diskriminierung bergen. Zudem würde die „verpflichtende Herkunftsangaben von Zutaten veredelter Traditionsprodukte (…) zu einem unvorstellbaren bürokratischen Aufwand und enormen Kosten für die betroffenen Unternehmen führen“.
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Die Süßwaren-Hersteller argumentierten, dass Nürnbergs Geschichte als alte Handelsstadt die handwerkliche Tradition gefördert habe, eben weil exotische Zutaten dort verfügbar waren. Die Verhandlungen auf EU-Ebene waren im Gange, und es gab Bestrebungen, eine praktikablere Lösung zu finden.
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