Rumtopf: Welcher Zucker eignet sich am besten?

Rumtopf ist eine traditionelle, hochprozentige Köstlichkeit, die aus frischen Früchten, Rum und Zucker hergestellt wird. Er wird über die Sommermonate angesetzt und im Winter genossen. Die Herstellung des Rumtopfes erfolgt in Schichten, wobei jede Schicht aus Früchten, Zucker und Rum besteht.

Tradition und Ursprung

Der Rumtopf blickt auf eine lange Tradition zurück. Schon vor Jahrhunderten wurde Obst auf diese Weise haltbar gemacht. Ursprünglich stammt der Rumtopf aus der deutschen und österreichischen Küche. In früheren Zeiten wurde er oft zur Konservierung von Früchten für die Wintermonate genutzt. Die Früchte wurden im Sommer und Herbst geerntet, in Rum eingelegt und auf diese Weise haltbar gemacht. Dadurch konnten auch in den kalten Wintermonaten frische Früchte genossen werden, die dank des Rums eine besondere, aromatische Note bekamen. Geschichten erzählen, dass einst Seeleuten Früchte zufällig in ihre Rumfässer fielen. Vielleicht war das die Entdeckung des Rumtopfes.

Zutaten und Zubereitung

Zum Ansetzen eines Rumtopfs braucht es nicht viel: ein geeignetes Gefäß, Rum, Zucker und Früchte der Saison. Keramik- oder Steingutgefäße mit Deckel eignen sich zum Einlegen der Früchte am besten. Klassische Rumtöpfe haben meist ein Füllungsvermögen von 3 bis 5 Litern. Wer einen kleineren Rumtopf ansetzen möchte, passt die Mengenangaben entsprechend an.

Die Früchte

Im Mai, wenn die ersten Erdbeeren reif sind, ist es so weit. Das ist das Startsignal für das Ansetzen des Rumtopfs. Verwendet werden dürfen nur einwandfreie, reife Früchte. Sie sollen noch fest sein und keine Druckstellen aufweisen. Die Früchte werden gewaschen, getrocknet und in mundgerechte Stücke geschnitten.

Geeignete Früchte:

  • Erdbeeren (Mai/Juni)
  • Kirschen (Juni/Juli)
  • Aprikosen (Juli/August)
  • Pfirsiche (Juli/August)
  • Nektarinen (Juli/August)
  • Pflaumen (Juli/August)
  • Mirabellen (Juli/August)
  • Zuckermelone (Juli/August)
  • Weintrauben (September)
  • Birnen (September/Oktober)
  • Exotische Früchte (Ananas, Honigmelonen, Apfelsinen)

Ungeeignete Früchte:

  • Äpfel (werden hart)
  • Brombeeren (werden hart)
  • Rhabarber
  • Orangen
  • Bananen

Der Rum

Bei der Auswahl des Rums empfiehlt es sich, einen Rum mit 54-prozentigem Alkoholgehalt zu wählen, damit die Früchte ausreichend konserviert werden. Mindestens 54 % Alkohol sollte es schon sein, um die Haltbarkeit des Rumtopfs zu garantieren. Wer keinen Rum mag, kann stattdessen auch Wodka oder Weinbrand verwenden. Brauner Rum ist milder im Geschmack als weißer Rum. Zum Nachgießen kann dann 40% Alkohol genommen werden, mit Rum schmeckt er wirklich am Besten.

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Der Zucker

Der Zucker gehört nicht nur in einen Rumtopf, damit er süß schmeckt, sondern weil der Zucker das Obst haltbar macht. Er bindet das Wasser im Obst, sodass Hefen, Mikroorganismen und Bakterien sich nicht vermehren können. Außerdem verstärkt der Zucker das Aroma der Früchte.

Welcher Zucker ist der Richtige?

Geschmackssache - entweder normalen Kristallzucker verwenden oder braunen Zucker, der eine Karamellnote mit sich bringt. Man kann aber auch weißen Kandis verwenden. Alternativ dazu ist es auch möglich, Kandiszucker in den Rumtopf zu geben, der sich langsam auflöst. Die Früchte nehmen den Zucker also nicht ganz so intensiv in sich auf. Der braune Kandis verleiht dem Rumtopf eine feine Karamellnote.

Die Zubereitungsschritte

Die Herstellung eines Rumtopfes erfolgt in "Schichten". Für jede Lage sind folgende Mengen wichtig:

  • 250 g Früchte
  • 125 g Brauner Kandis
  • 250 ml Rum (mind. 54 Vol.-%)

Das Obst muss immer gut mit Rum bedeckt sein - gegebenenfalls Rum nachgießen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Die ersten beiden Fruchtsorten (z.B. Erdbeeren und Kirschen) mit der gleichen Menge Zucker ansetzen (mit 54-prozentigem Rum), um die Gefahr des vorzeitigen Gärens zu minimieren.
  2. Die nachfolgenden Früchte sollen dann mit der halben Zuckermenge angesetzt werden.
  3. Früchte waschen, trocknen und in mundgerechte Stücke schneiden.
  4. Obst mit Zucker mischen, ziehen lassen und in den Rumtopf geben.
  5. Mit Rum auffüllen.
  6. Früchte mit einem Teller beschweren, so dass sie vollkommen mit Flüssigkeit bedeckt sind.
  7. Topf verschließen und an einem kühlen Ort lagern.
  8. Alle zwei Wochen können neue Früchte hinzugefügt werden. Am besten jedes Mal das Obst waschen, trocknen, zerkleinern, zuckern und ziehen lassen.
  9. Bei jeder neuen Einlage gilt die Grundregel: Die ersten beiden Schichten kräftig süßen. Genau so viel Zucker, wie Früchte. Ab der dritten Einlage halb so viel Zucker wie Früchte.
  10. Jedes Mal so viel Rum zugießen, dass er 2 cm über den Früchten steht.
  11. Vorsichtig umrühren.
  12. Das Gefäß wieder verschließen (eventuell mit Einmachfolie oder Pergamentpapier).
  13. 4 Wochen nachdem die letzten Früchte in den Rumtopf gekommen sind, noch ca. 300 ml Rum nachgießen.

Aromatisierung

Mit Vanille oder Zimt lassen sich die eingelegten Früchte zusätzlich aromatisieren. Dafür gibt man über die Monate verteilt 1 bis 2 Vanilleschoten und Zimtstangen hinzu. Die Gewürze sind sehr intensiv und sollten zurückhaltend dosiert werden.

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Lagerung und Haltbarkeit

Zwei bis drei Wochen nachdem die letzten Früchte zugegeben wurden, etwa 500 ml Rum angießen und den Topf endgültig an einen kühlen dunklen Ort stellen. Anfang Dezember ist es dann soweit: Es darf probiert werden. Am besten mit einem Schöpflöffel aus Glas oder Porzellan (Bowlenlöffel).

Grundsätzlich muss man sehr sauber arbeiten und den Rumtopf dunkel und kühl, am besten in kühlen Kellerräumen, lagern und regelmäßig kontrollieren. Trotz des hohen Alkoholgehaltes des Rums können Früchte, die an der Oberfläche schwimmen, schimmeln. Daher beschwert man die Früchte mit einem in das Gefäß passenden Teller. Damit der Deckel des Rumtopfes dicht schließt, kann man zwischen Topf und Deckel zusätzlich eine Lage Frischhaltefolie spannen. Sollte der Rumtopf wider Erwarten zu gären beginnen, steigen kleine Bläschen auf. Die erneute Zugabe von hochprozentigem Rum oder 50 bis 100 ml reinem Alkohol kann den Gärungsprozess unterbinden. Reiner Alkohol ist als Weingeist in der Apotheke erhältlich.

Kühl und dunkel aufbewahrt, ist der Rumtopf mindestens ein Jahr haltbar. Rumtopffrüchte sollten kühl und dunkel gelagert werden. Glasgefäße umwickelt man einfach mit einem Küchenhandtuch.

Verwendungsmöglichkeiten

Rumtopffrüchte schmecken nicht nur pur, sondern auch als Beilage zu Süßspeisen, Eis, Milchreis und Gebäck. Wenn der Rumtopf Ende November, Anfang Dezember gut durchgezogen ist, kannst du die beschwipsten Früchte als Kompott zu sahnigen Desserts, Eis oder als fruchtiges Topping zu Waffeln oder Käsekuchen genießen.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten:

  • Als Dessert: Serviere die Früchte mit Vanilleeis oder Pudding.
  • In Backwaren: Verwende die Früchte als Füllung für Kuchen oder Torten.
  • Als Getränk: Gieße den Rumtopf mit Sekt oder Prosecco auf und genieße einen spritzigen Cocktail.
  • Als Geschenk: Ein selbstgemachter Rumtopf ist auch ein tolles Geschenk. Fülle die fertigen Rumtopf-Früchte und den Rum in dekorative Gläser und verschenke sie zu Weihnachten oder anderen besonderen Anlässen.

Tipps und Tricks

  • Verwendet werden dürfen nur einwandfreie, reife Früchte. Sie sollen noch fest sein und keine Druckstellen aufweisen.
  • Das Obst muss immer gut mit Rum bedeckt sein - gegebenenfalls Rum nachgießen.
  • Der braune Kandis verleiht dem Rumtopf eine feine Karamellnote. Man kann aber auch weißen Kandis verwenden.
  • Um den Rumtopf auf den persönlichen Geschmack zu bringen, kann man zum Schluß mit einer Zuckerlösung (Zucker in warmen Wasser aufgelöst) abschmecken. Danach sollte der Rumtopf noch einige Zeit stehen.
  • SEHR wichtig: Wenn man Jugendliche im Haus hat, sollte der Rumtopf unter Verschluß gehalten werden.
  • Der Topf vor allem kühl und dunkel stellen!
  • Die Früchte dürfen nicht an die Oberfläche kommen, sonst werden sie schlecht.
  • Verschließe den Topf gut. Nutze Folie und verschließe ihn luftdicht.
  • Schaue hin und wieder in den Topf. Es könnte sein, dass der Rum-Pegel sinkt.
  • Manche Früchte besitzen einen hohen Pektingehalt. Dieser ist beim Marmeladekochen von Vorteil, bewirkt allerdings im Alkohol, dass die Früchte mit der Zeit fest werden. Da hilft nur ab und zu probieren und rechtzeitig verzehren.

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