Puderzucker gegen Ameisen: Wirksamkeit und alternative Methoden zur Ameisenbekämpfung
Ameisen sind im Allgemeinen nützliche Lebewesen, die im Garten wichtige Aufgaben erfüllen. Sie tragen zur Belüftung des Bodens bei und können sogar Schädlinge bekämpfen. Allerdings können sie auch lästig werden, besonders wenn sie in großer Zahl auftreten, Pflanzen schädigen oder ins Haus eindringen. In solchen Fällen stellt sich die Frage, wie man sie effektiv und schonend bekämpfen kann. Ein oft genanntes Hausmittel ist Puderzucker, oft in Kombination mit Backpulver. Doch wie wirksam ist diese Methode wirklich, und welche Alternativen gibt es?
Warum Ameisen bekämpfen?
Im Garten sind Ameisen zwar häufig anzutreffen, stören aber meist nicht. Solange sie nicht in die Quere kommen, sind sie sogar ein faszinierender Anblick. Im Haus hingegen sind Ameisen unerwünschte Gäste. Sie suchen nach Futter, Unterschlupf und Material zum Nestbau und können dabei in sensible Bereiche wie Küche oder Schlafzimmer eindringen. Dies ist nicht nur aus hygienischer Sicht problematisch, sondern kann auch gesundheitliche Bedenken hervorrufen, da Ameisen Krankheitserreger übertragen können. Zudem können Ameisen durch ihre Bisse schmerzhafte Hautreaktionen hervorrufen.
Es gibt aber auch Situationen im Garten, in denen eine Bekämpfung sinnvoll sein kann. Wenn Ameisen ihre Nester in den Wurzeln von Bäumen errichten, kann dies, je nach Größe der Kolonie, negative Folgen haben. Zwar fressen die Tiere den Baum nicht direkt an, lockern aber das Erdreich, was besonders bei jungen Bäumen dazu führen kann, dass sie den Halt verlieren. Auch die Ansiedlung von Blattläusen wird von Ameisen gefördert, da sie sich vom Honigtau der Blattläuse ernähren und diese sogar auf andere Pflanzen umsiedeln können.
Puderzucker und Backpulver gegen Ameisen: Ein zweischneidiges Schwert
Ein oft empfohlenes Hausmittel gegen Ameisen ist eine Mischung aus Backpulver und Puderzucker. Die Idee dahinter ist, dass der Puderzucker die Ameisen anlockt, während das Backpulver in ihrem Magen aufschäumt und zum Tod führt. Diese Methode ist jedoch umstritten, da sie nicht immer wirksam ist und zudem als qualvoll für die Tiere gilt.
Backpulver selbst ist für Ameisen nicht giftig, sondern nur das darin enthaltene Natriumhydrogencarbonat. Einige Hersteller verwenden jedoch stattdessen Kaliumhydrogencarbonat, das für Ameisen harmlos ist. Auch wenn das Backpulver nicht giftig ist, kann es den Ameisen dennoch schaden, wenn sie es über ihre Atemwege aufnehmen, da es den pH-Wert in ihrem Körper verändert und lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt.
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Nehmen Ameisen das Gemisch auf, so schäumt es in ihrem Magen auf und sie verenden aufgrund ihrer inneren Verletzungen. Auch verätzt der hohe pH-Wert des Pulvers die Gliedmaßen der Insekten bereits bei Kontakt. Doch auch andere Tiere naschen gern am süßen Pulver.
Es handelt sich dabei jedoch nicht unbedingt um die tierfreundlichste Art, sich zur Wehr zu setzen.
Natürliche Alternativen zur Ameisenbekämpfung
Glücklicherweise gibt es viele Hausmittel gegen Ameisen, die schonender und umweltfreundlicher sind. Diese zielen in erster Linie darauf ab, die Ameisen zu vertreiben oder ihnen die Nahrungsquellen zu entziehen.
Reinigung und Entfernung von Nahrungsquellen
Ameisen werden oft von Nahrungsquellen angezogen. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass es in der Nähe der betroffenen Bereiche keine offenen Nahrungsquellen gibt. Lebensmittel sollten in dicht verschließbaren Behältern aufbewahrt und Krümel oder Essensreste sofort entfernt werden. Auch der Mülleimer sollte regelmäßig geleert werden.
Duftstoffe zur Vertreibung
Ameisen sind auf ihren Geruchssinn angewiesen, um Nahrung zu finden und anderen Ameisen zu folgen. Stark riechende natürliche und ätherische Öle können ihren Orientierungssinn stören und sie vertreiben. Geeignet sind beispielsweise:
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- Teebaumöl
- Zimtöl
- Lavendelöl
- Thymianöl
- Salbeiöl
- Essig
- Kräuter (Lavendel, Majoran, Thymian)
- Zitronenschalen
Diese Mittel können in eine Sprühflasche gefüllt und auf die Ameisenstraße gesprüht oder auf ein Tuch geträufelt und in der Nähe der betroffenen Bereiche platziert werden. Auch das Wischen mit Essigwasser kann helfen, die Pheromonspur der Ameisen zu überdecken.
Barrieren errichten
Um zu verhindern, dass Ameisen in bestimmte Bereiche eindringen, können Barrieren errichtet werden. Geeignet sind beispielsweise:
- Kreide: Ameisen meiden Kreide, da sie alkalisch ist. Ein dicker Kreidestrich kann sie aufhalten.
- Babypuder: Das Talkum im Babypuder kann die Fühler und Atemwege der Ameisen verstopfen.
- Kaffeesatz: Der Geruch von Kaffeesatz kann Ameisen vertreiben.
- Kupferstreifen: Ameisen mögen den Geruch von Kupfer nicht.
Weitere natürliche Mittel
- Kochendes Wasser: Das gängigste Hausmittel zur Bekämpfung von Ameisen ist kochendes Wasser. Sie brauchen nämlich nur Wasser zu kochen und es in den Eingang eines Ameisennestes zu gießen.
- Essig: Ein weiteres gängiges Hausmittel ist die Verwendung von Essig gegen Ameisen. Der Grund dafür ist, dass Ameisen den Geruch von Essig hassen und deshalb fernbleiben.
- Zimt: Zimt ist ein weit verbreitetes Hausmittel, das gegen verschiedene Arten von Schädlingen wirkt.
- Gartenpflanzen: Werden Sie von Ameisen in Ihrem Garten belästigt? Dann lohnt es sich auf jeden Fall, Anti-Ameisen-Pflanzen in Ihrem Garten zu pflanzen.
- Salz: Salz auch als Hausmittel gegen Ameisen verwenden können? Mischen Sie dazu einen Behälter mit Puderzucker und Salz und stellen Sie ihn in die Nähe der Ameisen.
- Kaffeesatz: Wenn Sie die Wege kennen, die die Ameisen regelmäßig nehmen, streuen Sie Kaffeesatz entlang dieser Pfade.
- Pfeffer: Ein weiteres Gewürz gegen Ameisen ist Pfeffer. Hier kann sowohl schwarzer Pfeffer als auch Cayennepfeffer eingesetzt werden.
- Brennnesseljauche: Brennnesseljauche ist nicht nur ein hervorragender Dünger für Ihren Garten, sondern sie vertreibt auch Ameisen.
- Lavendelöl: Bei Lavendelöl soll es sogar schon genügen, eine kleine Schale mit ein paar Tropfen des Öls in der Nähe der Ameisen aufzustellen.
- Orangenöl: Wie die Zitrone gehört auch die Orange zu den Zitrusfrüchten und hat damit eine abwehrende Wirkung auf viele Insekten - auch auf Ameisen.
- Knoblauch: Auch der Geruch von Knoblauch soll gegen Ameisen helfen.
Umsiedlung als Alternative zur Bekämpfung
Da Ameisen im Garten auch nützliche Funktionen erfüllen, kann es sinnvoll sein, sie nicht zu töten, sondern umzusiedeln. Dazu kann ein Blumentopf mit Holzwolle oder Stroh gefüllt und mit der Öffnung nach unten auf das Ameisennest gestellt werden. Wenn es den Ameisen dort gefällt, werden sie ihr Nest in den Topf umsiedeln. Anschließend kann der Topf an einen anderen Ort gebracht werden, der mindestens 30 Meter vom alten Nest entfernt ist.
Chemische Mittel: Nur im Notfall
Chemisch wirkende Biozide gegen Ameisen haben viele Nebeneffekte, die Sie weder sich selbst noch der Umwelt zumuten sollten. Wenn alle anderen Methoden versagen, können chemische Mittel wie Köderdosen oder Sprays eingesetzt werden. Diese sollten jedoch nur als letztes Mittel verwendet werden, da sie auch für andere Tiere und die Umwelt schädlich sein können. Bei der Anwendung ist es wichtig, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen und darauf zu achten, dass Kinder und Haustiere nicht mit den Mitteln in Kontakt kommen.
Vorbeugung ist besser als Bekämpfung
Um eine Ameisenplage von vornherein zu vermeiden, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören:
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- Sauberkeit: Achten Sie auf Sauberkeit im Haus und Garten und entfernen Sie Nahrungsquellen.
- Abdichten von Eintrittswegen: Verschließen Sie Risse und Spalten in Wänden und Böden, um den Ameisen den Zugang zum Haus zu erschweren.
- Natürliche Abwehrmittel: Pflanzen Sie Kräuter und Blumen, die Ameisen abwehren, oder verwenden Sie natürliche Abwehrmittel wie Zimt, Essig oder Pfefferminzöl.
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