Pralinen mit Hohlkörper selber machen – Eine detaillierte Anleitung
Pralinen sind mehr als nur Süßigkeiten; sie sind kleine Kunstwerke, die sich ideal als Geschenk oder besondere Aufmerksamkeit eignen. Selbstgemachte Pralinen sind dabei besonders beliebt, da sie mit Liebe und Kreativität individuell gestaltet werden können. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung, wie Sie Pralinen mit Hohlkörpern selbst herstellen können, inklusive Rezeptideen und Tipps für ein perfektes Ergebnis.
Warum Pralinen selber machen?
- Individuelle Gestaltung: Sie können die Füllungen und das Aussehen der Pralinen nach Ihren eigenen Vorlieben gestalten.
- Persönliches Geschenk: Selbstgemachte Pralinen sind eine besondere und persönliche Geschenkidee.
- Kreativer Prozess: Die Herstellung von Pralinen ist ein kreativer Prozess, bei dem Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen können.
- Hochwertige Zutaten: Sie haben die Kontrolle über die verwendeten Zutaten und können hochwertige Schokolade und Füllungen auswählen.
Grundlagen für die Pralinenherstellung
Notwendige Utensilien und Zutaten
Um Pralinen mit Hohlkörpern selber zu machen, benötigen Sie folgende Utensilien und Zutaten:
- Pralinenhohlkörper: Diese können Sie fertig kaufen oder selbst herstellen.
- Kuvertüre: Für die Hülle und zum Verschließen der Pralinen.
- Füllung: Zutaten für die gewünschte Füllung (z.B. Marzipan, Nougat, Karamell, Liköre).
- Pralinenformen: Polycarbonat- oder Silikonformen eignen sich am besten. Alternativ können auch Toffifee-Formen oder Eiswürfelbehälter verwendet werden.
- Thermometer: Zur Kontrolle der Temperatur der Kuvertüre und Füllung.
- Schmelzschüssel und Topf: Zum Schmelzen der Kuvertüre und Zubereiten der Füllung.
- Spritzbeutel: Zum einfachen Befüllen der Hohlkörper.
- Küchenpapier und Wattestäbchen: Zum Reinigen der Pralinenformen.
- Spachtel: Zum Abziehen überschüssiger Kuvertüre.
- Pralinengitter: Zum Rollen der Pralinen in Schokolade.
- Backpapier: Zum Auslegen der Arbeitsfläche.
- Handschuhe: Zum Schutz der Hände beim Arbeiten mit Schokolade und Farbpulver.
- Dekoration: Goldpuder, getrocknete Himbeerstückchen oder andere Verzierungen.
Auswahl der richtigen Schokolade
Die Wahl der richtigen Schokolade ist entscheidend für den Geschmack und das Aussehen Ihrer Pralinen. Verwenden Sie hochwertige Kuvertüre, die speziell für die Pralinenherstellung geeignet ist. Sie haben die Wahl zwischen Zartbitter-, Vollmilch- und weißer Kuvertüre. Achten Sie darauf, dass die Schokolade einen hohen Kakaobutteranteil hat, da dies für einen schönen Glanz und einen knackigen Bruch sorgt.
Hygiene und Vorbereitung
Bevor Sie mit der Pralinenherstellung beginnen, ist es wichtig, auf Sauberkeit zu achten. Reinigen Sie alle Utensilien gründlich und stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeitsfläche sauber und trocken ist. Dies verhindert, dass unerwünschte Partikel in Ihre Pralinen gelangen und das Ergebnis beeinträchtigen.
Hohlkörper selber machen
Gießen von Hohlkörpern
- Formen vorbereiten: Reinigen Sie die Pralinenformen gründlich. Verwenden Sie zuerst Küchenrolle und anschließend Wattestäbchen, um sicherzustellen, dass die Formen glänzen. Bei sehr kalten Formen sollten Sie diese vor Gebrauch leicht erwärmen.
- Kuvertüre temperieren: Temperieren Sie die Kuvertüre, um eine glänzende und knackige Hülle zu erhalten. Schmelzen Sie etwa zwei Drittel der Kuvertüre im Wasserbad. Nehmen Sie die Schüssel aus dem Wasserbad und geben Sie die restliche Kuvertüre hinzu. Rühren Sie, bis alles geschmolzen ist und die Kuvertüre die richtige Temperatur hat (prüfen Sie dies, indem Sie etwas Kuvertüre auf die Lippe geben - sie sollte sich kühl anfühlen).
- Formen ausgießen: Nehmen Sie die Form in die Hand und gießen Sie zügig so viel geschmolzene Kuvertüre in die Form, dass jede Mulde gefüllt ist. Klopfen Sie die Form einige Male auf die Arbeitsfläche, um eventuelle Luftblasen zu entfernen.
- Überschüssige Kuvertüre entfernen: Wenn die Kuvertüre in der Form anzieht, drehen Sie die Form um und streifen Sie die überstehende Kuvertüre mit einem Spachtel zügig von der Form ab. Die Kuvertüre soll sauber mit dem Rand der Mulden abschließen.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Kuvertüre in den Mulden etwa eine Stunde trocknen. Ob die Kuvertüre richtig abgekühlt und auskristallisiert ist, erkennen Sie an der Unterseite der Formen: Die Kuvertüre hängt nicht mehr direkt an der Form, sondern hat sich etwas gelöst.
Alternativen zu professionellen Pralinenformen
Wenn Sie keine professionellen Pralinenformen zur Hand haben, können Sie auch improvisieren:
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- Toffifee-Formen: Leere Toffifee-Formen eignen sich gut für erste Versuche.
- Dosenmilch-Döschen: Auch kleine Dosenmilch-Döschen können verwendet werden.
- Eiswürfelbehälter: Gereinigte und getrocknete Eiswürfelbehälter sind ebenfalls eine Option.
Achten Sie darauf, dass die Formen sauber und trocken sind, bevor Sie sie mit Kuvertüre ausgießen.
Pralinen füllen und verschließen
Zubereitung der Füllung (Ganache)
Bereiten Sie die Füllung für Ihre Pralinen nach dem gewünschten Rezept zu. Eine beliebte Option ist die Ganache, eine Creme aus Schokolade und Sahne. Sie können die Ganache mit verschiedenen Aromen verfeinern, z.B. mit Likören, Gewürzen oder Fruchtpürees. Lassen Sie die Ganache ggf. abkühlen, bevor Sie sie in die Hohlkörper füllen.
Befüllen der Hohlkörper
- Füllung vorbereiten: Füllen Sie die vorbereitete Ganache in einen Spritzbeutel.
- Hohlkörper befüllen: Schneiden Sie die Spitze des Spritzbeutels ab und füllen Sie die Hohlkörper bis kurz unter den Rand. Lassen Sie etwa 2 mm Platz, um die Pralinen später verschließen zu können.
- Abkühlen lassen: Lassen Sie die gefüllten Pralinen etwas abkühlen, damit die Füllung fest wird.
Verschließen der Pralinen
- Kuvertüre schmelzen und temperieren: Hacken Sie die restliche Kuvertüre, schmelzen und temperieren Sie sie.
- Pralinen verschließen: Verteilen Sie die temperierte Kuvertüre auf den gefüllten Hohlkörpern. Verwenden Sie einen Spachtel, um die überschüssige Kuvertüre abzuziehen und eine glatte Oberfläche zu erhalten.
- Trocknen lassen: Lassen Sie die Pralinen etwa 2 Stunden trocknen, bis die Kuvertüre fest geworden ist.
Tipps für perfekte Pralinen
- Temperaturkontrolle: Achten Sie auf die richtige Temperatur der Kuvertüre und Füllung. Verwenden Sie ein Thermometer, um die Temperaturen genau zu kontrollieren.
- Sauberes Arbeiten: Achten Sie auf Sauberkeit, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
- Kreativität: Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und experimentieren Sie mit verschiedenen Füllungen und Dekorationen.
- Geduld: Die Pralinenherstellung erfordert Geduld. Nehmen Sie sich Zeit für jeden Schritt und hetzen Sie nicht.
Rezeptideen für Pralinenfüllungen
Nuss-Nougat-Pralinen
- Zutaten:
- 200 g Haselnussnougat
- 50 ml Sahne
- Gehackte Haselnüsse
- Zubereitung:
- Sahne erhitzen und Nougat darin schmelzen.
- Gehackte Haselnüsse hinzufügen.
- Die abgekühlte Masse in die Hohlkörper füllen.
Karamell-Pralinen mit weißer Schokolade
- Zutaten:
- 100 g Zucker
- 50 ml Sahne
- 30 g Butter
- 100 g weiße Schokolade
- Zubereitung:
- Zucker in einem Topf karamellisieren lassen.
- Sahne und Butter hinzufügen und verrühren.
- Weiße Schokolade schmelzen und unterrühren.
- Die abgekühlte Masse in die Hohlkörper füllen.
- Mit weißer Schokolade überziehen und auf einem Pralinengitter rollen.
Schoko-Himbeer-Pralinen
- Zutaten:
- 220 g Zartbitterkuvertüre
- 130 g Himbeerfruchtpaste
- 30 g Sahne
- Chilipulver (optional)
- Getrocknete Himbeerstückchen
- Zubereitung:
- Sahne und Himbeerpüree aufkochen.
- Kuvertüre schmelzen und mit der Himbeersahne verrühren.
- Nach Belieben mit Chilipulver abschmecken.
- Die abgekühlte Masse in die Hohlkörper füllen.
- Mit temperierter Kuvertüre verschließen und mit getrockneten Himbeerstückchen bestreuen.
Pralinen mit Eierlikör-, Amaretto- oder Rum-Füllung
- Zutaten:
- 80-100 g Sahne
- 320 g Kuvertüre-Chips (weiß, Vollmilch oder Zartbitter)
- 50-60 g Likör oder Paste (Eierlikör, Amaretto oder Rum)
- Zubereitung:
- Sahne aufkochen, Kuvertüre unterrühren und glatt rühren.
- Alkohol oder Paste unterrühren und auf 25°C abkühlen lassen.
- In Pralinenschalen oder Hohlkörper bis ca. 2 mm unter den Rand einfüllen.
- Über Nacht bei 18-20°C stehen lassen.
Dekoration und Veredelung
Farben und Effekte
- Gefärbte Kakaobutter: Verwenden Sie flüssige Kakaobutter, der Sie Farbpulver untergemischt haben, um die Formen vor dem Füllen auszustreichen.
- Metallic-Pulver: Bestäuben Sie die Pralinen mit Metallic-Pulvern, um einen edlen Schimmer zu erzeugen.
- Überzug mit Schokolade: Tauchen Sie die gefüllten Pralinen in temperierte Schokolade und lassen Sie sie auf einem Pralinengitter abtropfen.
Weitere Dekorationsideen
- Nüsse und Mandeln: Verzieren Sie die Pralinen mit gehackten Nüssen oder Mandeln.
- Kakaopulver: Bestäuben Sie die Pralinen mit Kakaopulver.
- Zuckerstreusel: Verwenden Sie bunte Zuckerstreusel für einen verspielten Look.
- Getrocknete Früchte: Dekorieren Sie die Pralinen mit getrockneten Früchten wie Himbeeren oder Aprikosen.
Lagerung und Haltbarkeit
Bewahren Sie die selbstgemachten Pralinen kühl, trocken und dunkel auf. Pralinen mit Sahnefüllungen sollten im Kühlschrank gelagert werden. So bleiben sie mindestens 2 Wochen frisch. Achten Sie darauf, dass die Pralinen nicht zu warm gelagert werden, da die Schokolade sonst schmilzt und die Pralinen ihren Glanz verlieren.
Pralinen als Geschenk
Selbstgemachte Pralinen eignen sich hervorragend als Geschenk für Familie, Freunde und Kollegen. Verpacken Sie die Pralinen in einer schönen Pralinenschachtel oder einem dekorativen Beutel. Eine selbst gestaltete Karte mit persönlichen Worten macht das Geschenk noch spezieller. Denken Sie auch an Pralinen-Verpackungen, die Sie im Fachhandel oder online finden können.
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