Operation Zucker: Eine erschütternde Auseinandersetzung mit Kinderhandel und seinen Folgen

"Operation Zucker" ist ein Filmtitel, der in Deutschland für Aufsehen gesorgt hat. Er steht für eine schonungslose Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderhandel und Kinderprostitution. Der Artikel beleuchtet die Hintergründe und den Inhalt der Filme "Operation Zucker" und "Operation Zucker: Jagdgesellschaft" und zeigt auf, wie die Thematik in den Filmen behandelt wird.

Karin Wegemanns Kampf gegen das Unrecht

Im Zentrum der Handlung steht Karin Wegemann, eine LKA-Beamtin, die nach den traumatischen Ereignissen von "Operation Zucker" den aktiven Dienst verlassen hat und nun an einer Polizeischule unterrichtet. Doch das Leben im Stillstand ist nichts für sie. Sie begegnet dem investigativen Journalisten Maik Fellner, dessen Recherchen über Kinderhandel in Deutschland bisher wirkungslos blieben. Fellner setzt Wegemann unter Druck, indem er ihr von einer 14-jährigen Zeugin erzählt, die ihn auf die Spur eines Kinderhändlerrings in Potsdam gebracht hat.

Mit Hilfe von Victor, dessen Freundin Laura ebenfalls in den Kinderhändlerring verwickelt ist, wird Wegemann auf die zehnjährige Lucy aufmerksam. Das Mädchen sitzt auffällig geschminkt allein am Bahnsteig. Als Wegemann sie anspricht, erscheint eilig der angesehene Potsdamer Bauunternehmer Kai Voss, der sich als Lucys Vater ausgibt. Obwohl Krug und Staatsanwalt Mack für Voss und seine Frau bürgen, ahnt Wegemann, dass etwas nicht stimmt.

"Operation Zucker. Jagdgesellschaft": Ein Blick hinter die Fassade

"Operation Zucker: Jagdgesellschaft" erzählt von einem Kinderhändlerring in Potsdam, der unter dem Deckmantel bürgerlicher Fassade agiert. Zwei scheinbar adoptierte Mädchen entpuppen sich als Opfer eines perfiden Netzwerks, das sie einflussreichen Männern zur sexuellen Ausbeutung zuführt. Eine ehemalige Ermittlerin und ein Journalist rollen den Fall auf und stoßen auf ein System des Wegschauens. Der Film zeigt eine perfide Organisation, die hinter bürgerlicher Fassade ihren Mitgliedern Kinder "zur Verfügung" stellt. Die Täter gehören zur besten Gesellschaft und werden durch ein Netz von Mitwissern in verantwortlichen Positionen gedeckt.

Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, betont die Relevanz des Films: "Es passiert jeden Tag. Überall in Deutschland. Der Missbrauch von Kindern ist eins der schrecklichsten Verbrechen, weil es junge Menschen zerstört und lebenslang zeichnet. Und es ist ein lukratives Geschäft: UNICEF schätzt, dass weltweit mit Kinderhandel und Kinderprostitution bei stetig steigender Nachfrage mehr Geld verdient wird als mit Waffen."

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Die Charaktere und ihre Rollen

Nadja Uhl verkörpert Karin Wegemann mit einer Intensität, die die Verzweiflung, aber auch den Willen der Figur spüren lässt. An ihrer Seite steht Mišel Matičević als Kommissar Ronald Krug, der feststellen muss, dass sich die Täter auch in seinem persönlichen Umfeld befinden. Jördis Triebel brilliert in der Rolle der kalt kalkulierenden Helen Voss, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Teil des kriminellen Kerns ist.

Der Journalist Maik Fellner (André Szymanski) weiß, wie er sie wieder auf die Straße kriegt: Fellner hat etwas zum Thema Kinderhandel und Kinderprostitution recherchiert, das ohne das Tätigwerden der Polizei wertlos ist. Er weiß von einem brandenburgischen Zirkel, der sich offenbar systematisch an Kindern und jungen Mädchen vergeht. Eine Spur führt zum Bauunternehmer Kai Voss (Sebastian Hülk) und seiner Frau (Jördis Triebel); bei ihnen wohnen die 14jährige Vanessa (Stephanie Amarell) und die sehr viel jüngere Lucy (Carlotta von Falkenhayn).

Die Thematik und ihre Umsetzung

Der Film zeigt keine sexuellen Handlungen, deutet nur an. Doch der Zuschauer wird das Gesehene weiterdenken. Angst ist aber auch ein Begleiter der Jäger. Die von Nadja Uhl feinnervig und überaus eindringlich gespielte LKA-Frau hat sich aus dem Ermittlungsbereich Kinderprostitution zurückgezogen, weil sie, wie sie sagt, nicht eines Tages tot in der Havel schwimmen will. Später ist es dann die Angst vor dem Verrat, dem Gegner in den eigenen Reihen.

Eine ganz besondere Stärke von „Operation Zucker - Jagdgesellschaft“ ist die Art und Weise, wie Informationen über Kinderhandel und Kinderprostitution in dieses TV-Drama, das ja auch ein moderner Themenfilm sein möchte, der nicht nur emotionalisiert, sondern dem Zuschauer auch noch ein paar Fakten mit auf den Weg geben will, in die Handlung einbaut.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Filme

Tatsächlich aber wirkt der Film eher wie ein Remake, denn die Grundzüge der Handlung sind identisch: Auch diesmal ist die Berliner Kommissarin einem Netzwerk auf der Spur, das den Ermittlern jedoch stets einen Schritt voraus ist, weil die Mitglieder aus den höchsten Kreisen stammen und bei Polizei und Justiz willige Helfer haben. Selbst wenn der Vergleich in diesem Zusammenhang fahrlässig verharmlosend klingt: Wegemann fühlt sich wie in der Fabel von Hase und Igel. Wo sich die beiden Filme unterscheiden, wird es mitunter plakativ: Gleich zu Beginn verprügelt die immer noch unter den Eindrücken ihrer niederschmetternden Erlebnisse stehende Ermittlerin einen Mann, weil sie ihn für einen Päderasten hält; dabei handelt es sich bloß um einen Vater, der sich liebevoll um seinen blinden Sohn kümmert.

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