Oma gibt mir Schokolade: Eine Betrachtung kindlicher Ernährung zwischen Tradition und Moderne

Der Refrain eines bekannten Songs der Hamburger Familienband Deine Freunde bringt es auf den Punkt: "Oma gibt mir Schokolade, yeah, lecker Schokolade, Oma holt mir Naschi aus dem Schrank…" Doch was steckt hinter dieser vermeintlich harmlosen Geste und welche Bedeutung hat sie im Kontext kindlicher Ernährung?

Die ambivalente Rolle der Großeltern

Großeltern spielen oft eine besondere Rolle im Leben ihrer Enkelkinder. Sie sind Quelle bedingungsloser Liebe, Geborgenheit und eben auch - Süßigkeiten. Dieses Phänomen ist so verbreitet, dass sich viele Eltern fragen: Sind denn alle Omas so?

Die Perspektive der Eltern

Eltern stehen oft vor der Herausforderung, eine ausgewogene Ernährung für ihre Kinder sicherzustellen. Sie sind sich der gesundheitlichen Risiken von übermäßigem Zuckerkonsum bewusst und versuchen, den Süßigkeitenkonsum ihrer Kinder zu kontrollieren. Wenn Omas dann abertausende von Schokoriegeln, Milchschnitten oder Kinder Pinguis aus allen Kleideröffnungen oder sämtlichen Schranktüren und Nischen ziehen, kann das zu Konflikten führen.

Denn Sprüche wie "dann geb ich ihr eben gar nichts mehr" oder "nein mein Schätzchen, deine Mama hat mir VERBOTEN dir was zu essen zu geben" sind keine Seltenheit. Gemein ist, dass Omas eine richtig fiese Geheimwaffe in Petto haben: Nämlich den Knopf zum Auslösen sämtlicher Schuldgefühle.

Die Perspektive der Großeltern

Für Großeltern ist das Verwöhnen ihrer Enkel oft ein Ausdruck ihrer Liebe und Zuneigung. Sie möchten ihren Enkelkindern eine Freude machen und ihnen etwas Gutes tun. Besonders Großeltern, die in Nachkriegszeiten aufgewachsen sind und wenig Süßigkeiten hatten, sehen es oft als etwas Besonderes an, ihren Enkeln diesen Wunsch zu erfüllen.

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Sie verstehen nicht, warum man sie nicht "Gutes tun" lassen will. Jemanden, der aus der Armut kommt, ist es schwer zu erklären, daß man Kinder nicht ständig mit Süßigkeiten füttern braucht.

Die Perspektive der Kinder

Kinder lieben Süßigkeiten. Sie schmecken gut und machen glücklich. Bei Oma gibt es Süßigkeiten oft in Hülle und Fülle, ohne die strengen Regeln der Eltern. Das macht den Besuch bei Oma zu etwas Besonderem.

Die gesundheitlichen Aspekte

Klar, Kinder würden am liebsten den ganzen Tag lang Süßigkeiten essen, wenn sie die Wahl hätten. Doch neben ausreichender Bewegung ist eine ausgewogene Ernährung ein wesentlicher Bestandteil für gesundes Wachstum und eine ebensolche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Denn Energiezufuhr und Energieverbrauch sollten sich die Waage halten.

Die Risiken von zu viel Zucker

Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu Übergewicht, Karies und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, Süßigkeiten in Maßen zu genießen und eine ausgewogene Ernährung zu bevorzugen.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung

Wesentliche Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung sind Gemüse und Obst, ballaststoffreiche Lebensmittel, wie z. B. Vollkornbrot und Müsli. Die besten Getränke sind zuckerfrei oder zuckerarm. Damit bekommt der Körper genügend Energie, Mineralien und Vitamine.

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Strategien für einen harmonischen Umgang

Wie können Eltern und Großeltern einen harmonischen Umgang mit dem Thema Süßigkeiten finden?

Offene Kommunikation

Das Wichtigste ist, offen miteinander zu kommunizieren. Eltern sollten ihren Großeltern ihre Bedenken bezüglich des Süßigkeitenkonsums ihrer Kinder erklären. Großeltern sollten die Wünsche der Eltern respektieren und versuchen, einen Kompromiss zu finden.

Klare Regeln

Es ist hilfreich, klare Regeln für den Süßigkeitenkonsum bei Oma festzulegen. Zum Beispiel können Eltern und Großeltern vereinbaren, dass es nur nach dem Essen eine kleine Süßigkeit gibt oder dass bestimmte Süßigkeiten tabu sind.

Alternativen anbieten

Großeltern können ihren Enkelkindern auch gesunde Alternativen zu Süßigkeiten anbieten, wie z.B. Obst, Gemüse oder selbstgebackene Kekse mit wenig Zucker.

Das große Ganze sehen

Wenn Ihr Kind bei den Großeltern ab und zu etwas bekommt, was es zu Hause nicht gibt, sollten Eltern überlegen, ob sie darüber hinwegsehen können. Diese Ausnahmen werden gesundheitlich keine Auswirkungen haben. Und mit besonderen Essmomenten werden auch besondere Erinnerungen geschaffen. Beispielsweise an die Zimtschnecken, die es immer nur bei der Oma gibt. Sie können sicher sein: Kinder können von klein auf gut unterscheiden, was es wo gibt, und kommen damit sehr gut klar.

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Eine schöne Idee für die unzähligen Süßigkeiten zu Ostern oder Weihnachten ist ein Sammelglas. Darin können Kinder ab etwa vier Jahren die Süßigkeiten sammeln und sie, sobald das Glas voll ist, gegen etwas anderes eintauschen. Zum Beispiel ein Buch, ein Spiel, eine gemeinsame Unternehmung oder ähnliches. Die gesammelten Süßigkeiten können Sie beispielsweise in einem Schokokuchen verbacken und einfach so als Familie essen.

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Die Rolle der Schule

Die Wurzeln für eine gesunde Ernährung liegen sicher bei den Eltern, die eine solide Grundlage schaffen und als gutes Vorbild vorangehen sollten. Aber die Bedeutung der Schulen ist nicht zu unterschätzen. Die Thematisierung einer ausgewogenen Ernährung ist ein fester Bestandteil der Erziehung hier, um den gesunden Lebensstil der Kinder zu unterstützen.

fit4future

Die Präventionsinitiative von DAK-Gesundheit und Cleven-Stiftung ist seit 2016 an bundesweit 1.500 Schulen aktiv, um nachhaltig die Lebensgewohnheiten von Kindern an Grund- und Förderschulen positiv zu beeinflussen. Insgesamt vier Module werden über einen Zeitraum von drei Jahren an den Teilnehmerschulen umgesetzt und evaluiert. Darunter der Schwerpunkt „Ernährung“.

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