Die Gesichter hinter der lila Kuh: Eine Reise durch die Welt der Milka-Werbung und darüber hinaus

Die Welt der Werbung ist reich an einprägsamen Figuren und Slogans, die sich tief in unser Gedächtnis einprägen. Einige dieser Werbefiguren begleiten uns seit unserer Kindheit und sind untrennbar mit den beworbenen Produkten verbunden. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Milka-Kuh, die seit Jahrzehnten für die zartschmelzende Schokolade wirbt. Doch wer steckt eigentlich hinter dieser lila Ikone und welche anderen Werbefiguren haben die deutsche Werbelandschaft geprägt? Dieser Artikel begibt sich auf eine Spurensuche, um die Geschichten hinter den bekanntesten Werbegesichtern zu enthüllen, wobei der Fokus besonders auf der Milka-Werbung liegt.

Die Milka-Kuh: Mehr als nur ein lila Farbtupfer

Die Milka-Kuh ist zweifellos eine der bekanntesten und beliebtesten Werbefiguren Deutschlands. Ihr lila Fell und ihre friedliche Ausstrahlung machen sie zu einem Sympathieträger, der die Marke Milka perfekt repräsentiert. Doch die Geschichte der Milka-Kuh reicht weit zurück. Bereits 1901 wurde auf einer Schokoladenpackung der Firma Suchard eine Kuh abgebildet, allerdings war diese noch weiß und nur der Hintergrund lila. Erst 1973 erschien die erste TV-Werbung mit der lilafarbenen Milka-Kuh, die seitdem die Verpackung der Schokolade und jeden Milka-Werbespot ziert.

Für die Drehs der Milka-Werbespots setzt der Milka-Mutterkonzern Mondelez International auf Kühe der Rasse Simmentaler Höhenfleckvieh. Nach einem erfolgreichen Casting wird das auserwählte Tier mit Hilfe einer Schablone und einer wasserlöslicher Farbe Lila bemalt - eine aufwendige Prozedur. Bis heute drehte Milka mehr als 100 TV-Spots mit der lila Kuh. Die Werbefigur ist so bekannt, dass bei einem Schüler-Malwettbewerb in Bayern in den 90er-Jahren 30 Prozent der rund 40.000 Teilnehmer die Farbe Lila wählten, um eine Kuh auszumalen.

Die Farbe Lila als Markenzeichen

Die Farbe Lila ist eng mit der Marke Milka verbunden und hat sogar zu einem Rechtsstreit geführt. 1901 wurde die erste Tafel Schokolade von Milka in das berühmte lilafarbene Papier eingepackt. In einer Verhandlung gegen die Verdener Keks- und Waffelfabrik aus Niedersachsen, die für die Verpackung einer Gebäckmischung einen lilafarbenen Grundton verwendete, entschied der Bundesgerichtshof am 7. Oktober 2004 in einem Grundsatzurteil, dass die Farbe Lila bei der Verpackung von Schokoladenwaren weiter nur für Milka-Produkte verwendet werden darf.

Milka und die Musik: "It's cool man" erobert die Charts

In den 1990er Jahren wurde der Schweizer Peter Steiner durch die Milka-Fernsehwerbung bekannt, dessen Lied „It‘s cool man“ es sowohl in die deutsche als auch in die österreichische und Schweizer Hitparade schaffte. Der barttragende und damals bereits über 70 Jahre alte Steiner verkörperte einen Alm-Öhi, der einen Städter vor dem Vorurteil warnte, dass die Menschen auf dem Berg „altmodisch“ seien: „Aber Vorsicht: It‘s cool man“, lautete sein berühmter Ausspruch. Der aus der Milka-Werbung bekannte Peter Steiner eroberte mit seinem Lied „It‘s cool man“ die Charts. „ 2007 starb der Schweizer im Alter von 90 Jahren. Wie seine Familie mitteilte, starb Steiner am Montagabend im Alter von 90 Jahren nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus von Walenstadt (Kanton Sankt Gallen). Er hatte noch im vergangenen Januar bei guter Gesundheit seinen Geburtstag gefeiert. Steiner war durch einen Werbespot der Schokoladenmarke "Milka" ("Aber Vorsicht, It's Cool Man") in den 90er Jahren prominent geworden.Mit den Singles "It's Cool Man" und "Geierwally" stürmte Peter Steiner damals auch die Charts. Die beiden Songs wurden insgesamt mehr als eine Million Mal verkauft. Der 1917 geborene Steiner, Vater von zehn Kindern, verkörperte erfolgreich den urigen und eigenwilligen Bergmenschen. Er hatte eine Vorliebe für romanische, französische und italienische Lieder. Zur Werbung sei er gekommen wie die Jungfrau zum Kind, sagte Steiner einmal.

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Milka in Lörrach: Eine Stadt im Schokoladenfieber

Die Verbundenheit von Milka mit dem Standort Lörrach ist besonders eng. Carl Russ Suchard, der Schwiegersohn von Philippe Suchard, gründete 1880 in Lörrach die erste Suchard-Schokoladenfabrik außerhalb der Schweiz. Im Herstellungsort Lörrach ist eine an das Werk angrenzende Straße „Milkastraße“ benannt worden. Sie verbindet die Brombacher Straße unter der Bahnlinie hindurch mit der Schwarzwaldstraße. Im Werk Lörrach mit rund 500 Mitarbeitern werden Milka-Tafeln für den deutschen Markt sowie für den Export in über 55 Länder hergestellt. Täglich rollen dort bis zu 4,5 Millionen Tafeln Schokolade vom Fließband - rechnerisch kommen täglich 90 Tafeln auf jeden Lörracher Einwohner. Im Mondeléz-Werk (früher Suchard) in Lörrach werden jährlich etwa 140.000 Tonnen der verschiedenen Milka-Tafelschokoladesorten produziert.

Weitere einprägsame Werbefiguren im deutschen Fernsehen

Neben der Milka-Kuh gibt es zahlreiche weitere Werbefiguren, die sich in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt haben. Einige Beispiele sind:

  • Meister Proper: Der Saubermann mit dem goldenen Ohrring und dem kahl rasierten Kopf wirbt seit 1967 für Haushaltsreiniger und ist bekannt für seine Sprüche wie „Meister Proper putzt so sauber, dass man sich drin spiegeln kann“.
  • Der Marlboro-Mann: Der Cowboy, der rauchend durch die Prärie reitet, verkörpert seit 1954 ein lässiges und männliches Auftreten und ist untrennbar mit der Zigarettenmarke Marlboro verbunden.
  • Das Michelin-Männchen: Das korpulente Männchen aus Reifen wirbt seit 1898 für den französischen Reifenhersteller Michelin und hat sich zu einem der ältesten und bekanntesten Werbemaskottchen entwickelt.
  • Ronald McDonald: Der Clown im rot-gelben Outfit ist das Maskottchen von McDonald’s und zählt zu den erfolgreichsten Werbesymbolen des 20. Jahrhunderts.

Legendäre Werbespots und ihre Geschichten

Auch abseits der klassischen Werbefiguren gibt es zahlreiche Werbespots, die im Gedächtnis geblieben sind. Einige Beispiele sind:

  • Persil (1956): Der erste Werbespot im deutschen Fernsehen zeigte die Schauspielerin Liesl Karlstadt, die von einem Auto nass gespritzt wurde.
  • HB-Zigaretten (1957): Die Werbespots mit Bruno, dem Pechvogel, der immer wieder in die Luft ging, waren Kult.
  • Audi Quattro (1986): Der Spot, in dem ein Auto eine Skisprungschanze hochfährt, demonstrierte eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des Allradantriebs.
  • Knoppers (Anfang der 90er): Die Kampagne, die die Deutschen ermahnte, die Frühstückspause zu ehren, prägte den Slogan "morgens halb zehn in Deutschland".
  • Milka Fresh (1993): Der Schweizer Bergbewohner Peter Steiner warnte Städter vor der Coolness der Schokoladentäfelchen mit Pfefferminzfüllung und landete mit seinem Ausspruch "It's cool, man!" einen Hit.

Die Macht der Werbung: Mehr als nur Verkaufsförderung

Werbung ist ein mächtiges Instrument, das nicht nur dazu dient, Produkte zu verkaufen, sondern auch Werte und Lebensstile zu vermitteln. Einprägsame Werbefiguren und Slogans können sich tief in unser Gedächtnis einprägen und unsere Wahrnehmung von Produkten und Marken beeinflussen. Die Milka-Kuh ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Werbefigur zu einem Symbol für eine ganze Marke werden kann.

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