Ist Honig gut für die Stimme? Hausmittel und Tipps gegen Heiserkeit

Besonders in der Erkältungszeit oder bei starker Beanspruchung der Stimme kann es schnell passieren, dass die Stimme schlappmacht - sie kratzt, wird heiser oder versagt ganz. Sänger, Schauspieler und Sprecher sind besonders häufig von Heiserkeit betroffen. Aber auch im Alltag werden unsere Stimmbänder oft stark beansprucht, besonders in Berufen, in denen viel geredet wird. Was kann man tun, um die Stimme wieder fit zu bekommen? Welche Hausmittel helfen schnell gegen Heiserkeit? Hier sind einige effektive und einfache Tipps.

Ursachen von Heiserkeit

Heiserkeit kann viele Ursachen haben. Häufig ist sie eine Begleiterscheinung einer Erkältung, Bronchitis, Grippe oder einer Coronainfektion. Die Stimmlippen, zu denen auch die Stimmbänder gehören, entzünden sich und schwellen an. Bei einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder einem Pseudokrupp bei Kindern kann die Stimme ebenso plötzlich heiser werden.

Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Überbeanspruchung der Stimme (z.B. durch lautes Sprechen oder Singen)
  • Stimmlippenknötchen
  • Psychischer Stress
  • Trockene oder gereizte Schleimhäute
  • Allergien
  • Refluxkrankheit
  • Kehlkopfkrebs
  • Lähmungen der Stimmbandnerven (Rekurrensparese)
  • Lähmung der Muskeln des Kehlkopfs durch neurologische Erkrankungen wie Parkinson
  • Allgemeine Schwäche infolge schwerer Erkrankung oder hohen Alters

Auch psychische Belastungen und Stress können Heiserkeit verursachen. Angst, Aufregung, Depressionen oder Kummer können zu Heiserkeit oder sogar zu einem kompletten Verlust der Stimme führen.

In einigen Berufen ist das Risiko für Stimmprobleme erhöht, beispielsweise bei Lehrern und Sängern, da die Stimmlippen durch ständiges und lautes Sprechen stark beansprucht werden. Bei langjährigen Rauchern kann der Kehlkopf chronisch gereizt sein, was ebenfalls zu einer heiseren Stimme führen kann.

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Was hilft am besten bei Heiserkeit?

Es gibt verschiedene Maßnahmen und Hausmittel, die bei Heiserkeit Linderung verschaffen können.

Ausreichend trinken

Die Schleimhäute müssen gut von innen befeuchtet werden. Daher sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und über den Tag verteilt viel trinken. Am besten sind lauwarme Getränke, Kräutertees, Wasser, Natursäfte oder Brühe geeignet. Salzige Suppen und selbstgemachte salzige Brühen können aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ebenfalls helfen.

Ingwer

Ingwer hat eine antioxidative Wirkung, beruhigt gereizte Schleimhäute und stärkt das Immunsystem. Er kann gekaut oder als Tee zubereitet werden. Dafür schneidet man ihn einfach in kleine Stücke oder reibt ihn und gießt ihn mit heißem Wasser auf. Wer mag, kann den frischen Tee noch mit etwas Honig süßen oder mit Zitrone und Minze verfeinern.

Honig

In Honig stecken Antioxidantien, Mineralstoffe und Vitamine. Er ist ein beliebtes Naturprodukt bei Erkältungserkrankungen und Halsbeschwerden. Honig macht die Stimmbänder geschmeidig und wirkt wohltuend. Man kann ihn pur löffeln, in Tee einrühren oder für den altbewährten Honig-Holunder-Sirup verwenden. Dafür werden 200 ml Holundersaft und 300 ml Honig zusammen in einem Topf erwärmt (nicht aufkochen!).

Inhalieren

Um die Schleimhäute zu befeuchten, festsitzenden Schleim zu lösen und die Atemwege zu befreien, kann mit Wasserdampf und Kochsalzlösung inhaliert werden. Die Zugabe von Kamille oder Salbei wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Dafür benötigt man einen Topf mit heißem Wasser und ein Handtuch, mit dem man sich bedeckt. Für etwa 10 bis 20 Minuten können tiefe Atemzüge durch Nase und Mund genommen werden.

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Gurgeln mit Salbeitee

Salbei ist ein bekanntes Heilkraut und Hausmittel gegen Heiserkeit und Schleimhautprobleme. Er wirkt keimtötend und enthält viele Gerbstoffe und Flavonoide, die krampflösend und entzündungshemmend sind. Um mit Salbei zu gurgeln, sollte er gekocht, etwa zehn Minuten ziehen gelassen und gegebenenfalls etwas abgekühlt werden. Den Sud kann man einige Minuten intensiv gurgeln, danach ausspucken. Dies kann mehrmals am Tag wiederholt werden. Alternativ kann auch mit Thymian oder Kamille gegurgelt werden.

Kräuterbonbons

Das Lutschen von Kräuterbonbons regt den Speichelfluss an und befeuchtet die Schleimhäute. Da der Speichel wichtige Abwehrstoffe enthält, können die Viren im Rachenraum bekämpft werden. Isländisch Moos enthält schleimbildende Zuckerstoffe, die sich schützend über die trockene und kratzende Mund- und Rachenschleimhaut legen.

Halswickel

Halswickel sind ein bewährtes Hausmittel gegen Heiserkeit und überlastete Stimmbänder. Zwiebeln haben eine entzündungshemmende Wirkung und enthalten ätherische Öle, die festsitzenden Husten lockern, schleimlösend sind und auch Halsschmerzen lindern. Für den Wickel schneidet man einige Zwiebeln in kleine Stücke, erwärmt sie etwas und gibt sie in ein dünnes Leinentuch. Quark kühlt und ist wohltuend. Für den Wickel streicht man einfach etwas Quark in ein Tuch und legt es sich um den Hals. Kartoffeln unterstützen die Schleimlösung, fördern die Durchblutung und haben eine wärmende Wirkung. Die Wickel können auch vorab in Kamillentee getränkt werden, um eine zusätzlich beruhigende Wirkung zu erzielen.

Hohe Luftfeuchtigkeit

Trockene Heizungsluft kann die Schleimhäute austrocknen und Heiserkeit verschlimmern. Daher ist es wichtig, für ausreichend Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Dafür eignen sich feuchte Tücher oder nasse Lappen, die im Zimmer aufgehängt oder auf die Heizung gelegt werden können. Alternativ kann eine Schale Wasser auf oder neben die Heizung gestellt werden. Wer sich berufsbedingt überwiegend in beheizten und klimatisierten Räumen aufhält, kann zur Vorbeugung seine Naseninnenwände mit einer entsprechenden Salbe eincremen.

Weitere Tipps

  • Stimme schonen: Wenig sprechen, nicht flüstern und räuspern vermeiden.
  • Rauch vermeiden: Rauchen reizt die Schleimhäute zusätzlich.
  • Alkohol und Kaffee meiden: Diese können die Schleimhäute austrocknen.
  • Wärme: Hals und Körper warmhalten.
  • Viel frische Luft und Bewegung: Wirkt gesundheitsfördernd und regt das Immunsystem an.
  • Zuckerfreie Bonbons lutschen: Regt den Speichelfluss an und hält die Schleimhäute feucht. Besonders Kräuterbonbons mit Salbei oder Eukalyptus sind geeignet.

Medikamente gegen Heiserkeit

Bei akuter Heiserkeit können auch verschiedene Medikamente Linderung verschaffen. Dazu gehören:

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  • GeloRevoice Halstabletten: Bilden einen Schutzfilm auf den Schleimhäuten und befeuchten sie.
  • Isla Moos Halspastillen: Legen sich wie ein Balsam auf die gereizten Schleimhäute und beruhigen sie.
  • Ipalat Halspastillen: Enthält einen Extrakt aus der Primelwurzel und wirkt befreiend bei Heiserkeit und Hustenreiz.
  • Emser Pastillen: Befeuchten und reinigen den Hals bei Hustenreiz, Halsschmerzen und Heiserkeit.
  • Hexoral Lösung: Enthält den Wirkstoff Hexetidin und wirkt bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
  • Lemocin Lutschtabletten: Enthält die Wirkstoffkombination Cetrimoniumbromid, Lidocain und Tyrothricin und wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Es gibt viele weitere Naturextrakte und Heilpflanzen mit Schleimstoffen, die bei Halsbeschwerden helfen können.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Hält die Heiserkeit länger als drei Wochen an oder kommt sie nach kurzem Abklingen immer wieder, sollte man einen Arzt aufsuchen. Auch bei akuter Atemnot, starken Schluckbeschwerden oder einer plötzlichen Schwellung des Gesichts ist ärztliche Hilfe erforderlich.

Ein HNO-Arzt kann den Hals- und Kehlkopfbereich mit speziellen Instrumenten untersuchen und die Ursache der Heiserkeit feststellen. Bei Verdacht auf eine Stimmbandlähmung kann eine Stroboskopie durchgeführt werden. Eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) mit einem Endoskop macht den Kehlkopf durch eine Kamera sichtbar.

Vorbeugung von Heiserkeit

Um Heiserkeit vorzubeugen, kann man im Alltag einiges tun:

  • Immunsystem stärken: Ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung.
  • Viel trinken: Zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag, in Form von Wasser oder Kräutertees.
  • Verzicht auf Rauchen: Rauchen reizt die Schleimhäute.
  • Stimmtraining: Trainieren der Stimme, um die Stimmbänder belastbarer zu machen.
  • Trockene Luft vermeiden: Luftbefeuchter verwenden oder feuchte Tücher aufhängen.
  • Reizende Substanzen meiden: Alkohol, Koffein und scharfe Gerichte können die Schleimhäute reizen.
  • Allergien behandeln: Eventuelle Allergien behandeln lassen.

Honig als Helfer bei Heiserkeit

Honig ist ein vielseitiges Hausmittel, das bei Heiserkeit auf verschiedene Weise helfen kann:

  • Antibakterielle Wirkung: Honig wirkt antibakteriell und kann so die Ausbreitung von Bakterien im Rachenraum verhindern.
  • Beruhigende Wirkung: Honig legt sich wie ein Schutzfilm über die gereizten Schleimhäute und beruhigt sie.
  • Feuchtigkeitsspendende Wirkung: Honig hält den Hals feucht und verhindert so ein Austrocknen der Schleimhäute.
  • Entzündungshemmende Wirkung: Honig wirkt entzündungshemmend und kann so die Schwellung der Stimmbänder reduzieren.

Honig kann pur gelöffelt, in warmen Tee eingerührt oder als Zutat für selbstgemachte Hustensäfte und Sirupe verwendet werden. Besonders bewährt hat sich die Kombination von Honig mit anderen natürlichen Heilmitteln wie Ingwer, Zitrone oder Salbei.

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