Honig zischt beim Öffnen: Ursachen und Lösungen

Wenn Honig beim Öffnen zischt, kann das verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen ist eine Nachgärung der Grund. Es gibt auch andere mögliche Ursachen, wie z. B. das Vorhandensein von Botulinum-Neurotoxinen, die von Bakterien der Spezies Clostridium (C.) botulinum gebildet werden. Dieser Artikel untersucht die Ursachen für das Zischen von Honig beim Öffnen und gibt Ratschläge, wie man das Problem beheben kann.

Ursachen für das Zischen beim Öffnen von Honig

Das Zischen beim Öffnen von Honig deutet meist auf eine Nachgärung hin. Diese entsteht, wenn der Honig einen zu hohen Wassergehalt hat und Hefen vorhanden sind. Die Hefen wandeln den Zucker im Honig in Kohlendioxid und Alkohol um, was zu einer Gasbildung führt. Öffnet man das Glas, entweicht das Gas und verursacht das zischende Geräusch. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Honig mit hohem Wassergehalt:

  • Unreifer Honig: Wird Honig zu früh geerntet, ist sein Wassergehalt noch zu hoch. Reifer Honig sollte einen Wassergehalt von unter 20 % haben, idealerweise unter 18 %.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Lagert man Honig in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit, kann er Wasser aus der Luft ziehen.
  • Falsche Lagerung: Eine falsche Lagerung, insbesondere bei zu hohen Temperaturen, kann die Gärung begünstigen.

Botulismus

Botulismus ist eine schwere, aber seltene Erkrankung, die durch Botulinum-Neurotoxine ausgelöst wird. Diese Toxine werden hauptsächlich von Bakterien der Spezies Clostridium (C.) botulinum gebildet, die in sauerstofffreier Umgebung wachsen. Obwohl Botulismus hauptsächlich mit unsachgemäß konservierten Lebensmitteln in Verbindung gebracht wird, können Sporen von C. botulinum auch in Honig vorkommen. Für Säuglinge unter einem Jahr stellt dies ein Risiko dar, da ihre Darmflora noch nicht vollständig entwickelt ist und die Sporen im Darm auskeimen und das Toxin bilden können (Säuglingsbotulismus). Aus diesem Grund sollte Honig nicht an Säuglinge unter einem Jahr verfüttert werden.

Was tun, wenn Honig zischt?

Wenn Honig beim Öffnen zischt, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Panik. Es bedeutet jedoch, dass der Honig nicht mehr die Qualität hat, um als Speisehonig verkauft zu werden.

Verkostung

Zuerst sollte man den Honig probieren. Schmeckt er sauer, nach Alkohol oder Hefe, hat er bereits stark gegoren. In diesem Fall sollte er nicht mehr pur verzehrt werden.

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Verwendung als Backhonig

Gegorener Honig kann jedoch noch zum Backen verwendet werden. Durch die Hitze beim Backen werden die Hefen abgetötet und der Alkohol verdampft. Achten Sie darauf, dass der Honig nicht mehr als 23 % Wasser enthält (25 % bei Heidehonig), um die Qualität der Backwaren nicht zu beeinträchtigen. Beim Verkauf von Backhonig muss dieser entsprechend gekennzeichnet werden ("Nur zum Kochen und Backen").

Alternative Verwertung

Weitere Möglichkeiten der Verwertung sind die Herstellung von Met, Honigsenf oder Apfelmus. Wichtig ist, dass der Honig bei der Herstellung stark erhitzt wird, um die Hefen abzutöten.

Entsorgung

Wenn der Honig stark gegoren ist und nicht mehr verwendet werden soll, kann er entsorgt werden. Kleinere Mengen können gut verpackt im Restmüll entsorgt werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Mülleimer für Bienen unzugänglich ist. Größere Mengen sollten bei der örtlichen Mülldeponie oder einer Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Alternativ kann der Honig stark mit Wasser verdünnt im Abwasser entsorgt werden, wobei die Betreiber der Abwasserentsorgung vorher informiert werden sollten.

Wie kann man das Zischen von Honig verhindern?

Um das Zischen von Honig beim Öffnen zu verhindern, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Reifen Honig ernten: Achten Sie darauf, dass der Honig ausreichend reif ist, bevor Sie ihn ernten. Der Wassergehalt sollte unter 20 % liegen, idealerweise unter 18 %. Verwenden Sie ein Refraktometer, um den Wassergehalt zu messen.
  • Trockene Lagerung: Lagern Sie den Honig an einem trockenen Ort mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 55 %.
  • Kühle Lagerung: Lagern Sie den Honig kühl, idealerweise bei einer konstanten Temperatur unter 15 °C. Vermeiden Sie Temperaturschwankungen.
  • Dichte Gläser: Verwenden Sie dichte Gläser, um zu verhindern, dass der Honig Wasser aus der Luft zieht.
  • Sorgfältiges Rühren: Rühren Sie den Honig sorgfältig, um eine homogene Masse zu erhalten und die Bildung von Phasen zu verhindern.
  • Hygiene: Achten Sie auf Sauberkeit bei der Honigernte und -verarbeitung, um den Eintrag von Hefen zu minimieren.

Was ist bei der Lagerung von Honig zu beachten?

Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Qualität des Honigs zu erhalten und eine Gärung zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Punkte:

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  • Temperatur: Honig sollte kühl gelagert werden, idealerweise bei einer konstanten Temperatur unter 15 °C. Hohe Temperaturen fördern die Gärung und können die Qualität des Honigs beeinträchtigen.
  • Luftfeuchtigkeit: Honig ist hygroskopisch, d.h. er zieht Wasser aus der Umgebung an. Daher sollte er an einem trockenen Ort mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 55 % gelagert werden.
  • Licht: Honig sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, da Licht die Qualität des Honigs beeinträchtigen kann.
  • Geruch: Honig kann Gerüche aus der Umgebung annehmen. Daher sollte er nicht in der Nähe von stark riechenden Substanzen gelagert werden.
  • Behälter: Honig sollte in dichten, lebensmittelechten Behältern gelagert werden, um ihn vor Feuchtigkeit und Gerüchen zu schützen. Glasbehälter sind ideal.

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