Heißer Sliwowitz mit Honig: Ein einfaches Rezept und seine Hintergründe

Sliwowitz, auch bekannt als Slivovica, ist ein traditioneller Pflaumenbrand, der vor allem in Südosteuropa, insbesondere in Serbien, Kroatien und anderen Balkanländern, hergestellt und genossen wird. Die Herstellung von Sliwowitz hat oft eine lange Tradition und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Viele Menschen stellen ihren eigenen Sliwowitz her, wobei die Qualität und der Geschmack je nach den verwendeten Pflaumen, der Destillationstechnik und der Lagerung variieren können.

Sliwowitz: Mehr als nur ein Getränk

Sliwowitz ist nicht nur ein alkoholisches Getränk, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Kultur und Tradition vieler Balkanländer. Er wird oft bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Feiern und religiösen Festen serviert. In einigen Regionen ist es üblich, Gästen als Zeichen der Gastfreundschaft ein Glas Sliwowitz anzubieten.

Die eigene Herstellung: Ein lohnendes Unterfangen

Die eigene Herstellung von Sliwowitz kann eine lohnende, aber auch zeitaufwendige Aufgabe sein. Wie ein erfahrener Schnapsbrenner berichtet, kann die Herstellung von Sliwowitz von der Maischebereitung bis zur Destillation mehrere Tage in Anspruch nehmen. Dabei ist besonders die erste Tour am Tag zeitaufwendig, wenn der Kessel neu befeuert werden muss. Das Resultat ist jedoch ein hochwertiger Pflaumenbrand mit einem weichen Pflaumenaroma, das sich nach einiger Lagerzeit noch verstärken kann.

Qualitätsmerkmale und regionale Unterschiede

Die Qualität von Sliwowitz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist der Alkoholgehalt, der idealerweise zwischen 40 und 50 % liegen sollte. Einige Hersteller übertreiben es jedoch und produzieren Sliwowitz mit einem höheren Alkoholgehalt, der dann im Hals kratzt und wenig nach Pflaumen schmeckt. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der Geschmack. Guter Sliwowitz sollte ein deutliches Pflaumenaroma haben und weich im Abgang sein. Regionale Unterschiede gibt es ebenfalls. So wird in Dalmatien oft Loza (Traubenschnaps) anstelle von Sliwowitz hergestellt, da es dort keine Pflaumen gibt. Loza wird dann oft mit Honig (Medica), getrockneten Feigen (Smokvica) oder Kräutern (Travarica) verfeinert. Eine besondere Spezialität aus Dalmatien ist Loza mit den kleinen braunen Strauchbeeren namens Žižula oder Čićindra.

Tipps für den Genuss und die Lagerung

Um Sliwowitz richtig zu genießen, sollte er idealerweise bei Zimmertemperatur in einem kleinen Glas serviert werden. Vor dem Trinken sollte man den Sliwowitz kurz schwenken, um das Aroma freizusetzen. Die Lagerung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Am besten lagert man Sliwowitz in einem Eichenfass, da dies dem Brand ein zusätzliches Aroma verleiht. Sliwowitz aus dem Eichenfass kann bis zu 5 Jahre gelagert werden.

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Heißer Sliwowitz mit Honig: Ein Rezept für kalte Tage

Heißer Sliwowitz mit Honig ist ein beliebtes Getränk, besonders in der kalten Jahreszeit. Es wird oft als Hausmittel bei Erkältungen eingesetzt. Hier ist ein einfaches Rezept:

Zutaten:

  • 0,25 l Sliwowitz
  • 1-2 Esslöffel Honig (je nach Geschmack)
  • Etwas Wasser
  • Zucker zum Karamellisieren

Zubereitung:

  1. Zucker in einem kleinen Topf bei niedriger Temperatur karamellisieren lassen. Dabei darauf achten, dass der Zucker nicht anbrennt.
  2. Den Topf von der Herdplatte nehmen und den Sliwowitz und das Wasser hinzufügen.
  3. Den Topf nochmals erhitzen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.
  4. Den Honig hinzufügen und gut verrühren.
  5. Den heißen Sliwowitz in ein Glas füllen und genießen.

Varianten und Variationen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den heißen Sliwowitz mit Honig zu variieren. So kann man beispielsweise noch Gewürze wie Zimt, Nelken oder Zitronenschalen hinzufügen. Auch die Zugabe von Kirschen ist möglich, wie es der Vater einer slawonischen Freundin macht. Anstelle von Wasser kann man auch Tee verwenden.

Die vermeintliche gesundheitliche Wirkung von Alkohol

Alkohol wird oft als Hausmittel bei Erkältungen und anderen Beschwerden eingesetzt. So gilt beispielsweise warmer Sliwowitz mit Honig als bewährtes Mittel gegen Husten. Auch gewürzter Wein und Bier, das über dem Feuer erhitzt wurde, galten früher als Hausrezept gegen Erkältungen. Allerdings ist die medizinische Wirkung von Alkohol umstritten. Wissenschaftlich bestätigt ist, dass warme Getränke Halsschmerzen abschwächen und Schleim in Lunge und Nase lösen können. Der Alkoholkonsum belastet jedoch das Immunsystem und kann die Beschwerden sogar verschlimmern. Daher ist es ratsam, bei Erkältungen auf alkoholische Getränke zu verzichten und stattdessen Tee oder heiße Zitrone mit Honig zu trinken.

Alkohol als Desinfektionsmittel: Nicht für den Rachen geeignet

Ein weiterer Mythos ist, dass hochprozentige Spirituosen als Mundspülung bei Halsschmerzen helfen. Alkohol wirkt zwar desinfizierend, aber die Anwendung im Rachenbereich ist nicht empfehlenswert. Beim Trinken schlägt die nachteilige Wirkung des Alkohols im Krankheitsfall voll durch. Auch beim Gurgeln helfen eigens dazu hergestellte Mundspülungen besser.

Alkohol zur Wundversorgung: Besser Alternativen nutzen

Früher wurde Alkohol oft zur Desinfektion von Wunden eingesetzt. Heutzutage gibt es jedoch eine breite Vielfalt an Desinfektionsmitteln und Salben, die speziell auf die Bedürfnisse verletzter Haut zugeschnitten sind. Daher ist es ratsam, auf Omas Hausmittel zu verzichten und moderne Desinfektionsmittel zu verwenden.

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Der Mythos Verdauungsschnaps: Keine positive Wirkung

Viele Menschen trinken nach einer üppigen Mahlzeit einen Schnaps, um die Verdauung anzuregen. Allerdings ist die verdauungsfördernde Wirkung von Alkohol umstritten. Manche Forscher sehen eher einen Placebo-Effekt am Werk. In Wahrheit greift Alkohol die Magenschleimhäute an und erschwert dem Körper die Verarbeitung des Essens.

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