Felsenbirne Johannisbeermarmelade Rezept: Ein Geschmackserlebnis aus dem Garten
Die Felsenbirne, oft übersehen, ist ein wahres Multitalent im Garten. Sie bezaubert im Frühling mit weißen Blüten, im Herbst mit leuchtenden Farben und bietet im Sommer köstliche Beeren. Diese vielseitige Frucht verdient es, wiederentdeckt zu werden, insbesondere in Form von selbstgemachter Marmelade. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung zur Herstellung von Felsenbirnenmarmelade, von der Ernte bis zum fertigen Glas.
Die Felsenbirne: Mehr als nur ein Ziergehölz
Die Felsenbirne (Amelanchier) ist ein pflegeleichtes Ziergehölz, dessen Früchte essbar sind. Sie ist bei Hobbygärtnern etwas in Vergessenheit geraten, obwohl sie viele Vorteile bietet. Die kugeligen, dunkelroten bis lila-blauen Früchte sind nicht nur für Menschen, sondern auch für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere eine wertvolle Nahrungsquelle. Dies macht die Felsenbirne zu einer idealen Pflanze für einen vogelfreundlichen Garten.
Es gibt verschiedene Sorten von Felsenbirnen, wobei die Kupfer-Felsenbirne besonders beliebt ist, da sich ihre Blätter im Herbst in bunten Farben zeigen. Die Felsenbirne stellt keine großen Ansprüche an ihren Standort. Sie gedeiht am besten auf einem gut durchlässigen, sandigen und schwach sauren Boden, der reich an Humus und Nährstoffen ist.
Die Felsenbirne ist sehr pflegeleicht und muss im Gegensatz zu anderen Obstgehölzen kaum geschnitten werden. Lange andauernde Hitzewellen und Starkregen können ihr nichts anhaben, sodass zusätzliches Gießen in der Regel nicht erforderlich ist. Nach der Pflanzung kann etwas Hornspäne auf der Erde verteilt werden, um für ausreichend Nährstoffe zu sorgen. Als winterharte Pflanze benötigt die Felsenbirne keinen besonderen Winterschutz. Abgestorbene und zu dicht stehende Triebe können im Spätwinter entfernt werden. Die Felsenbirne ist robust gegenüber den meisten Schädlingen, gelegentlich kann es jedoch zu einem Mehltaubefall der Blätter kommen, der aber keine größeren Auswirkungen auf das Wachstum hat.
Warum Felsenbirnenmarmelade?
Die Beeren der Felsenbirne schmecken angenehm süß und leicht nach Marzipan. Sie enthalten Pektin, ein natürliches Geliermittel, das sie ideal für die Herstellung von Marmeladen und Gelees macht. Die Marmelade erhält durch die kleinen Kerne eine spezielle Würzung, die an Bittermandel erinnert. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Kerne in geringem Maße Blausäure enthalten, die aber beim Kochen reduziert wird.
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Grundrezept für Felsenbirnenmarmelade
Dieses Rezept ist eine einfache Basis, die nach Belieben angepasst werden kann.
Zutaten:
- 1 kg Felsenbirnen
- 500 g Gelierzucker 2:1 (oder entsprechend der Packungsanweisung)
- Saft einer halben Zitrone (optional, für zusätzlichen Säuregehalt)
Zubereitung:
- Vorbereitung der Früchte: Die Felsenbirnen verlesen, waschen und von Stielen befreien.
- Kochen: Die Felsenbirnen in einem Topf mit dem Gelierzucker und Zitronensaft (falls verwendet) vermischen. Unter Rühren zum Kochen bringen und gemäß den Anweisungen auf der Gelierzuckerpackung kochen lassen (normalerweise 3-5 Minuten).
- Gelierprobe: Eine kleine Menge der heißen Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wenn sie schnell fest wird, ist die Marmelade fertig. Andernfalls noch etwas länger kochen lassen.
- Abfüllen: Die heiße Marmelade sofort in saubere, sterilisierte Gläser füllen. Die Gläser verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen.
Variationen und Verfeinerungen
- Felsenbirne-Johannisbeermarmelade: Kombinieren Sie Felsenbirnen mit Johannisbeeren, um eine fruchtig-herbe Marmelade zu erhalten. Verwenden Sie beispielsweise 600 g Felsenbirnen und 400 g Johannisbeeren.
- Felsenbirne mit Zitrone und Orange: Um den Geschmack der Felsenbirne zu intensivieren, können Sie Zitronen- und Orangensaft sowie -schale hinzufügen. Dies gleicht den niedrigen Säuregehalt der Beeren aus.
- Felsenbirne mit Gewürzen: Experimentieren Sie mit Gewürzen wie Kardamom, Vanille oder Zimt, um der Marmelade eine besondere Note zu verleihen.
- Felsenbirne-Apfelmarmelade: Kombinieren Sie Felsenbirnen mit Äpfeln für eine süßere Marmelade. Äpfel sind reich an Pektin und unterstützen den Geliervorgang.
Rezept mit weniger Zucker
Dieses Rezept verwendet weniger Zucker und betont den natürlichen Geschmack der Felsenbirnen.
Zutaten:
- 1 kg Felsenbirnen
- 2 Bio-Zitronen
- 250 ml Orangensaft
- 1 TL Kardamom
- 2 EL Vanillezucker
- 400 g Gelierzucker 3:1
Zubereitung:
- Felsenbirnen verlesen und waschen. Zitronen waschen und dünn schälen.
- Zitronenschalen zusammen mit den Früchten in einen Topf geben. Zitronen halbieren und entweder auspressen oder das Fruchtfleisch herauslösen und die Kerne entfernen.
- Zitronensaft bzw. Fruchtfleisch, Orangensaft und Kardamom zu den Beeren geben. Gelierzucker zugeben (nicht rühren) und alles auf halber Flamme bei geschlossenem Deckel langsam zum Kochen bringen.
- Die Masse glatt rühren und 1 - 2 Minuten kochen lassen. Mit einem Mixstab gründlich pürieren und den Vanillezucker einrühren.
- Die Konfitüre unter Rühren aufkochen und in vorbereitete Gläser füllen.
Tipps und Tricks für die perfekte Marmelade
- Fruchtqualität: Verwenden Sie reife, unbeschädigte Felsenbirnen für die beste Marmelade.
- Hygiene: Achten Sie auf saubere Arbeitsgeräte und sterilisierte Gläser, um die Haltbarkeit der Marmelade zu gewährleisten.
- Rühren: Rühren Sie die Marmelade während des Kochens regelmäßig um, um ein Anbrennen zu verhindern.
- Gelierprobe: Führen Sie die Gelierprobe sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass die Marmelade die richtige Konsistenz erreicht.
- Lagerung: Lagern Sie die Marmelade an einem kühlen, dunklen Ort. Geöffnete Gläser im Kühlschrank aufbewahren.
Marmelade ohne Gelierzucker
Es ist auch möglich, Felsenbirnenmarmelade ohne Gelierzucker herzustellen. Da Felsenbirnen von Natur aus Pektin enthalten, kann man durch die Zugabe von pektinreichen Früchten wie Äpfeln oder Johannisbeeren und Zitronensaft eine gute Gelierung erreichen. Die Kochzeit verlängert sich jedoch, da das Pektin erst durch langes Kochen freigesetzt wird.
Verwendungsmöglichkeiten für Felsenbirnenmarmelade
Felsenbirnenmarmelade ist vielseitig einsetzbar:
- Klassisch: Als Brotaufstrich zum Frühstück oder Brunch.
- Als Beilage: Zu Käse, Wildgerichten oder Gegrilltem.
- Zum Backen: Als Füllung für Kuchen, Torten oder Gebäck.
- Als Geschenk: Selbstgemachte Marmelade ist ein persönliches und geschmackvolles Geschenk.
Die Felsenbirne in der Küche: Mehr als nur Marmelade
Die Felsenbirne ist nicht nur für Marmelade geeignet. Die Beeren können auch roh verzehrt, zu Saft, Likör, Sirup oder getrocknet als Rosinenersatz verarbeitet werden. Sie eignen sich auch hervorragend für die Zubereitung von Smoothies, Muffins, Kuchen und anderen Backwaren.
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