Eduscho Gala mit Karamell: Eine kritische Betrachtung der Inhaltsstoffe und Verbrauchertäuschung

Kaffee ist für viele Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags. Der Duft frisch gemahlener Bohnen und der erste Schluck am Morgen gehören für viele zum perfekten Start in den Tag. Die Marke Gala von Eduscho, die seit 1924 für Kaffeegenuss steht, ist dabei für viele Kaffeetrinker eine feste Größe. Doch was steckt wirklich in den Gala-Produkten, insbesondere in den Varianten mit Karamell? Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe von Eduscho Gala mit Karamell, die Kritik von Verbraucherschützern und die möglichen Auswirkungen auf den Verbraucher.

Kaffee als täglicher Begleiter

Für viele Kaffeeliebhaber ist die Qualität und Sorte des Kaffees von großer Bedeutung. Aromatisch, sanft und kräftig, aber nicht bitter soll er sein, und gerne mit einer schönen Milchschaumhaube. Die Vorfreude auf die erste Tasse am Morgen ist oft groß, und der Kaffee wird zum perfekten Übergang in die Wachphase.

Gala von Eduscho: Tradition und Innovation

Gala von Eduscho, eine Marke mit langer Tradition, bietet seit 2010 auch Röstkaffee mit Karamell an. Anlässlich des 95. Markenjubiläums wurde die Marke gefeiert und die Frage aufgeworfen, wie man es sich im dunklen Herbst und Winter gemütlich machen kann und welche Vorlieben, Tipps oder Rezepte es gibt.

Die Inhaltsstoffe unter der Lupe

Ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe offenbart jedoch, dass es sich bei Gala mit Karamell nicht um reinen Röstkaffee handelt. Im Kleingedruckten wird deklariert, dass die Packung zu 89 % aus Röstkaffee besteht. Der Rest wird als Karamell und Maltodextrin angegeben. Diese beiden Stoffe sind Zuckerderivate und in der Regel kostengünstiger als Kaffee.

Maltodextrin und Karamell: Was ist das?

Maltodextrin ist ein kaum süß schmeckender, fast geschmacksneutraler Füllstoff, der aus Stärke gewonnen wird. Karamell entsteht durch das Erhitzen von Zucker und verleiht dem Kaffee eine süße Note. Beide Stoffe werden von einigen Herstellern zur Geschmacksabrundung eingesetzt.

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Kritik der Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisierte bereits 2011, dass die Deklaration der Inhaltsstoffe zunächst nur im Kleingedruckten erfolgte. Nach einem Protest wurde die Karamellbezeichnung zwar auf der Vorderseite der Verpackung angebracht, Maltodextrin jedoch weiterhin im Kleingedruckten aufgeführt. Die Platzierung der Deklaration am unteren Rand der Packung ermöglicht es den Einzelhändlern zudem, die Information durch den Rand der Umkartons zu verdecken.

Irreführung der Verbraucher?

Verbraucherschützer bemängeln, dass viele Kunden nicht genau wissen, was sie kaufen, da die Aufmachung der Packungen denen von reinem Röstkaffee ähnelt. Die Bezeichnung "klassisch" bei einigen Melange-Kaffees kann die Verbraucher zusätzlich in die Irre führen. Die Verbraucherzentrale Hessen fordert daher eine eindeutige und leicht erkennbare Verkehrsbezeichnung für Melange-Kaffees sowie eine klare Unterscheidung von hundertprozentigem Röstkaffee.

Mögliche Vorteile für die Hersteller

Die Verwendung von Maltodextrin und Karamell bietet den Kaffeeherstellern mehrere Vorteile:

  • Einsparung von Rohstoffkosten: Zuckerderivate sind günstiger als Kaffee.
  • Steuerliche Vorteile: Kaffeehaltige Waren werden steuerlich anders behandelt als reiner Kaffee. Enthält eine Packung höchstens 90 Prozent Kaffee, wird sie steuerrechtlich nicht mehr als Kaffee, sondern als kaffeehaltige Ware eingestuft, was zu einem niedrigeren Steuersatz führt.

Auswirkungen auf den Verbraucher

Für den Verbraucher kann die Verwendung von Maltodextrin und Karamell in Kaffee verschiedene Auswirkungen haben:

  • Irreführung: Verbraucher, die reinen Kaffee erwarten, werden möglicherweise getäuscht.
  • Gesundheitliche Aspekte: Der Zuckerzusatz kann insbesondere für Diabetiker oder Menschen, die auf ihre Kalorienzufuhr achten, problematisch sein.
  • Verklebung von Kaffeevollautomaten: Karamell kann die Mechanik von Kaffeevollautomaten verkleben und zu Schäden führen.

Vergleich mit anderen Produkten

Die Praxis, Kaffee mit Füllstoffen zu strecken, ist nicht neu. Bereits in der Nachkriegszeit gab es den sogenannten "Eichenkaffee", der aus gerösteten Eicheln hergestellt wurde. Auch heute gibt es ähnliche Produkte, die als "Melange" oder "Typ Melange" angeboten werden.

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Jacobs Cappuccino Caramell: Ein Beispiel für Verpackungswahnsinn?

Ein weiteres Beispiel für fragwürdige Praktiken ist der Instant-Kaffee "Cappuccino Caramell" von Jacobs. Hier wird kritisiert, dass die Verpackung zu 75 % aus Luft besteht und der Kaffeeanteil mit nur 6 % (7,2 Gramm Kaffee in 120 Gramm Inhalt) verschwindend gering ist.

Die Rolle des Verbraucherschutzes

Verbraucherschutzorganisationen setzen sich für eine transparente Kennzeichnung von Lebensmitteln ein, um Verbraucher vor Irreführung zu schützen. Sie fordern, dass Zuckerzusätze in Kaffee deutlich sichtbar auf der Vorderseite der Verpackung gekennzeichnet werden.

Eigenverantwortung des Verbrauchers

Trotz der Bemühungen des Verbraucherschutzes liegt es auch in der Verantwortung des Einzelnen, sich über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln zu informieren und kritisch zu hinterfragen, was er konsumiert. Wer nicht weiß, was Kaffee ist und was nicht, sollte sich vor dem Kauf informieren.

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