Durchfall nach Schokolade: Ursachen und Lösungen
Viele Menschen genießen Schokolade, aber einige erleben danach unangenehme Symptome wie Durchfall. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von Unverträglichkeiten bis hin zu Zusatzstoffen in der Schokolade. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Gründe für Durchfall nach dem Schokoladenkonsum und bietet Lösungsansätze.
Schokolade und Verdauungsprobleme: Eine Übersicht
Immer mehr Menschen klagen über Beschwerden nach dem Verzehr von Schokolade. Es ist wichtig, zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit zu unterscheiden, um den tatsächlichen Auslöser zu identifizieren. Eine echte Schokoladenallergie ist sehr selten, während Unverträglichkeiten häufiger vorkommen.
Allergie vs. Unverträglichkeit
- Allergien: Eine Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Antigene (Allergene) aus der Umwelt. Sie zeigen sich durch einen erhöhten IgE-Wert im Blut und können mittels Bluttests nachgewiesen werden. Allergische Reaktionen treten direkt nach dem Genuss des Lebensmittels auf und können Hautveränderungen, Juckreiz, Atemnot oder sogar anaphylaktische Symptome umfassen.
- Unverträglichkeiten: Spielen sich hauptsächlich im Darm ab, wenn dieser bestimmte Lebensmittelbestandteile nicht verdauen kann. Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen. Unverträglichkeiten sind unangenehm, aber weniger gefährlich als Allergien.
Mögliche Ursachen für Durchfall nach Schokoladenkonsum
Laktoseintoleranz
Viele Menschen kennen das: Nach dem Genuss von Milch und Milchprodukten grummelt plötzlich der Bauch. Treten nach dem Verzehr von Milchprodukten Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall auf, kann dies auf eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose hinweisen, die sogenannte Laktoseintoleranz. Laktose (Milchzucker) ist natürlicherweise in Milch und daraus hergestellten Milchprodukten, wie Joghurt, Sahne, Quark und Frischkäse, enthalten. Demnach ist Laktose auch in allen Lebensmitteln und Speisen enthalten, die Milch oder Milchprodukte als Zutat beinhalten. Dies kann z. B. bei Schokolade, Eis, Brot und Brötchen, Kuchen sowie Dressings und Saucen der Fall sein.
Was ist Laktoseintoleranz?
Laktose (Milchzucker) ist ein Zweifachzucker, der aus Glukose und Galaktose besteht. Normalerweise spaltet das Enzym Laktase die Laktose auf, damit sie aufgenommen werden kann. Bei einer Laktoseintoleranz liegt ein Mangel oder Aktivitätsverlust von Laktase vor. Unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird. Dies führt zur Bildung von Gasen und osmotisch wirksamen Abbauprodukten, die Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen können.
Formen der Laktoseintoleranz
- Primäre Laktoseintoleranz: Genetisch bedingt, führt zu einer unzureichenden Produktion von Laktase.
- Sekundäre Laktoseintoleranz: Folge einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch Erkrankungen wie Magen-Darm-Infektionen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Zöliakie.
Diagnose und Management
Ein Verdacht auf Laktoseintoleranz kann durch einen Auslasstest bestätigt werden, bei dem auf laktosehaltige Lebensmittel verzichtet wird. Der Wasserstoff-Atemtest ist das übliche Verfahren zur Diagnose. Die Anpassung der Ernährung in drei Schritten wird empfohlen: Karenzphase, Testphase und Dauerernährung. Laktosearme oder -freie Lebensmittel sollten bevorzugt werden. Laktasehaltige Präparate können die Verträglichkeit verbessern.
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Histaminintoleranz
Histamin ist ein Stoff, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, besonders in fermentierten Produkten wie Schokolade. Bei einer Histaminintoleranz kann der Körper Histamin nicht richtig abbauen, was zu verschiedenen Symptomen führen kann.
Was ist Histaminintoleranz?
Unter dem Begriff Histaminintoleranz versteht man keine Allergie, sondern eine Abbaustörung. Gestört ist die Funktion des Enzyms Diaminoxidase (DAO), welches das Histamin im Körper abbaut. Bei Betroffenen arbeitet es nur eingeschränkt. Die Störung kann in jedem Alter auftreten. Da die Betroffenen überwiegend weiblich sind, gehen Experten von einem hormonellen Zusammenhang aus. Symptome einer Histaminintoleranz können unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen, die sich aber nicht nur auf den Verdauungstrakt beschränken. Hautreaktionen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Halsschmerzen, Dauerschnupfen, Magen-Darm-Schmerzen. Diese Reaktionen werden von dem Bestandteil Histamin ausgelöst, der in vielen Lebensmitteln, oft schwankend enthalten ist.
Schokolade und Histamin
Schokolade, insbesondere dunkle Schokolade, enthält Histamin, da sie aus fermentierten Kakaobohnen hergestellt wird. Dies kann bei Menschen mit Histaminintoleranz zu Beschwerden führen.
Management der Histaminintoleranz
Eine histaminarme Ernährung kann helfen, die Symptome zu lindern. Dies beinhaltet den Verzicht auf fermentierte Lebensmittel, gereiften Käse, geräuchertes Fleisch und bestimmte Gemüsesorten. Weiße Schokolade enthält weniger Histamin und wird möglicherweise besser vertragen.
Fructoseintoleranz
Fructose ist ein Zucker, der natürlicherweise in Obst und einigen Gemüsesorten vorkommt. Bei einer Fructoseintoleranz kann der Körper Fructose nicht richtig aufnehmen, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
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Was ist Fructoseintoleranz?
Normalerweise befördert das Transportprotein GLUT-5 den Einfachzucker aus dem Inneren des Dünndarms ins Blut. Sind sie aber überlastet oder defekt, bleibt Fruktose im Nahrungsbrei und gelangt in den Dickdarm. Neben den typischen Magen-Darm-Beschwerden fühlen sich manche Betroffene gereizt und müde oder leiden an depressiven Verstimmungen. Der Grund ist: Wenn das Transportprotein GLUT-5 nicht richtig funktioniert, kann der Körper auch Tryptophan nicht vernünftig aufnehmen.
Schokolade und Fructose
Einige Schokoladensorten enthalten zugesetzte Fructose oder andere Süßstoffe, die bei Fructoseintoleranz Probleme verursachen können.
Management der Fructoseintoleranz
Eine fructosearme Ernährung kann helfen, die Symptome zu kontrollieren. Dies beinhaltet den Verzicht auf fructosehaltige Lebensmittel wie Obst, Fruchtsäfte und bestimmte Gemüsesorten.
Sorbitintoleranz
Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der in einigen Obstsorten und als Süßstoff in zuckerfreien Produkten vorkommt. Bei einer Sorbitintoleranz kann der Körper Sorbit nicht richtig aufnehmen, was zu Verdauungsbeschwerden führen kann.
Was ist Sorbitintoleranz?
Bei einer Sorbitintoleranz (Sorbitintoleranz, Sorbitol-Malabsorption) ist die Aufnahme (Resorption) des Zuckeralkohols Sorbit im Dünndarm beeinträchtigt. Sorbit ist ein sogenannter Zuckeralkohol - ein süß schmeckendes Kohlenhydrat, das natürlicherweise hauptsächlich in Früchten (Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel, Birnen) und konzentriert in Dörrobst/Trockenfrüchten vorkommt. Industriell hergestelltes Sorbit darf als Lebensmittelzusatzstoff E420 in beliebig hoher Menge in bestimmten Lebensmitteln enthalten sein.
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Schokolade und Sorbit
Einige zuckerfreie Schokoladensorten enthalten Sorbit als Süßstoff, der bei Sorbitintoleranz Probleme verursachen kann.
Management der Sorbitintoleranz
Eine sorbitarme Ernährung kann helfen, die Symptome zu lindern. Dies beinhaltet den Verzicht auf sorbithaltige Lebensmittel wie bestimmte Obstsorten und zuckerfreie Produkte.
Zusatzstoffe und Verunreinigungen
Neben den Hauptbestandteilen können auch Zusatzstoffe und Verunreinigungen in Schokolade zu Verdauungsproblemen führen.
Allergene
Klassische Allergene, die in Schokolade enthalten sein können, sind Gluten, Milch, Nüsse, Eier und Soja. Ein Inhaltsstoffe-Check ist unabdinglich, besonders für Allergiker.
Insektenreste
In Schokolade können unbeabsichtigt Insektenreste mitverarbeitet werden, da Kakaobohnen nach der Fermentation an der Luft trocknen. Diese Insektenbestandteile können Allergien triggern, beispielsweise gegen Hausstaub.
Erhöhte Sensibilität gegenüber Schokolade
Es gibt Berichte über Menschen, die eine hohe Sensibilität gegenüber Schokolade selbst, also der Kakaomasse aufweisen, also eine Art Unverträglichkeit. Ein Hinweis darauf sind typische Symptome einer Unverträglichkeit, aber auch Kopfschmerz, Nervosität oder Unruhe.
Was tun bei Verdacht auf Schokoladenunverträglichkeit?
- Selbsttest mit purer Kakaomasse: Ein kleines Stück 100%ige Schokolade kann helfen festzustellen, ob die Kakaomasse selbst das Problem ist.
- Inhaltsstoffe prüfen: Die Zutatenliste auf Allergene und unverträgliche Stoffe überprüfen.
- Ernährungstagebuch führen: Notieren, welche Lebensmittel verzehrt wurden und wann Beschwerden auftreten.
- Arzt konsultieren: Bei starken Symptomen oder Verdacht auf eine Allergie einen Arzt aufsuchen.
- Auf Qualität achten: Fair gehandelte, feine Bean-to-bar Schokolade ohne unnötige Zusatzstoffe bevorzugen.
Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien
- Ernährungstagebuch: Hilft, Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln und Symptomen zu erkennen.
- Allergietest: Testet auf allergische Reaktionen gegen verschiedene Lebensmittel.
- Atemtest: Bei manchen Unverträglichkeiten, wie Fructose, kann ein spezieller Atemtest durchgeführt werden.
Behandlung von Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien
Eine Heilung von Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien ist meist nicht möglich. Die Behandlung konzentriert sich auf die Vermeidung der auslösenden Lebensmittel und die Linderung der Symptome.
Zuckerunverträglichkeiten
Einige Menschen haben Schwierigkeiten, bestimmte Zuckerarten zu verdauen, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
Laktoseintoleranz
Laktoseintolerante haben Schwierigkeiten mit dem Milchzucker, da bei ihnen ein Laktasemangel vorliegt. Dadurch gelangt Laktose unverdaut in den Dickdarm und wird dann von Bakterien gespalten.
Fructoseunverträglichkeit
Bei einer Fruktoseunverträglichkeit funktioniert das Transportprotein GLUT-5 nicht richtig und der Körper kann nur eine begrenzte Menge an Fruchtzucker aufnehmen.
Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI)
Bei der hereditären Fruktoseintoleranz (HFI) wird Fruktose aufgenommen, aber nicht abgebaut. Ursache ist ein angeborener Enzymdefekt.
Sorbitintoleranz
Bei einer Sorbitintoleranz kann der Dünndarm den Stoff nur teilweise oder gar nicht aufnehmen - die Ursache dafür ist bislang noch unklar.
Galaktosämie
Bei der Galaktosämie arbeitet das Enzym GALT fehlerhaft, der Körper kann Galaktose nicht richtig umwandeln.
Saccharoseintoleranz
Bei der Saccharoseintoleranz kann der Zweifachzucker nicht oder nur in geringem Umfang im Dünndarm gespalten werden.
Warnzeichen für zu hohen Zuckerkonsum
- Darmprobleme: Durchfall, Blähungen, Verstopfung.
- Häufige Krankheiten: Geschwächtes Immunsystem.
- Kopfschmerzen oder Migräne: Blutzuckerschwankungen.
- Hautprobleme: Hautunreinheiten, vorzeitige Hautalterung.
- Zahnprobleme: Karies.
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