Dubai Schokolade Deluxe: Ein Überblick über den Hype, die Produkte und den Rechtsstreit
Die "Dubai Schokolade" hat in den letzten Monaten einen bemerkenswerten Hype in Deutschland erlebt. Ursprünglich in den sozialen Medien bekannt geworden, hat diese Süßigkeit, die sich durch eine Füllung aus Pistaziencreme und Kadayif-Teigfäden auszeichnet, die Supermarktregale erobert. Discounter wie Lidl und Aldi haben schnell reagiert und eigene Versionen auf den Markt gebracht, was zu einem regelrechten Run auf die Produkte führte. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Dubai-Schokolade, von den Angeboten der Discounter über rechtliche Auseinandersetzungen bis hin zu Fragen der Nachhaltigkeit.
Der Hype um die Dubai-Schokolade
Der Hype um die Dubai-Schokolade begann in den sozialen Medien, wo Videos von Menschen, die in die Schokolade beißen und ihre Begeisterung teilen, viral gingen. Die Kombination aus Pistazien und den knusprigen Kadayif-Teigfäden, auch bekannt als Engelshaar, erzeugte eine einzigartige Textur und Geschmackserfahrung, die viele ansprach. Dieser Trend erstreckte sich bald auch auf Weihnachtsmärkte, wo eine Vielzahl von "Dubai"-Produkten wie Waffeln, Mandeln und Obstspieße angeboten wurden, die alle durch Pistazien und ein orientalisches Design gekennzeichnet waren.
Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Lebensmittelhändlerverbandes BVLH, erklärte, dass dieser Hype durch soziale Medien und Influencer verstärkt wird, was zu einer erhöhten Nachfrage in den Supermärkten führt.
Lidl's Deluxe Dubai Schokolade
Lidl Deutschland brachte Mitte Dezember eine eigene Dubai-Schokolade unter der Eigenmarke "Deluxe" auf den Markt. Diese Schokolade war in den Varianten Vollmilch und Zartbitter erhältlich. Der Discounter kündigte an, dass die Einführung auf 10.000 Tafeln limitiert sein würde.
Um die Vorfreude auf die Dubai-Schokolade zu steigern, veranstaltete Lidl ein Event, bei dem in einer Berliner Filiale 500 Schokoladentafeln der Eigenmarke Fin Carré verschenkt wurden. Unter diesen Tafeln befand sich eine exklusive Tafel der Dubai-Schokolade der Eigenmarke Deluxe. Zusätzlich gab es ein "goldenes Ticket", das eine Reise nach Dubai im Wert von 3000 Euro versprach.
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Die Deluxe Dubai-Schokolade war für Lidl Plus-Kunden für 3,29 Euro pro 85-Gramm-Tafel erhältlich, was einem Kilopreis von 38,71 Euro entspricht. Für Kunden ohne Lidl Plus-App lag der Preis bei 4,99 Euro. Ab dem 16. Dezember bot Lidl auch eine alternative Dubai-Schokolade der Marke MilanGo in allen Filialen an. Diese 126-Gramm-Tafel kostete 3,99 Euro.
Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, betonte, dass Lidl den Trend schnell aufgegriffen und ein ausgezeichnetes Produkt zum gewohnt günstigen Lidl-Preis auf den Markt gebracht habe.
Die Kakaorohware für die Deluxe Dubai-Schokolade stammt zu 100 Prozent aus nachhaltigerem Anbau und ist nach den Standards der Rainforest Alliance zertifiziert. Die Zutaten stammen aus der EU und Nicht-EU.
Rechtliche Auseinandersetzungen um die Bezeichnung "Dubai-Schokolade"
Der Begriff "Dubai-Schokolade" ist jedoch nicht unumstritten. Andreas Wilmers, ein Importeur von Dubai-Schokolade aus den Emiraten, sieht die Verwendung des Begriffs kritisch, wenn die Schokolade nicht tatsächlich aus Dubai stammt. Er argumentiert, dass Kunden erwarten, dass eine "Dubai-Schokolade" auch aus Dubai kommt, ähnlich wie bei Aachener Printen oder Nürnberger Lebkuchen. Wilmers hat rechtliche Schritte gegen Lindt & Sprüngli eingeleitet und droht auch Lidl und Aldi mit einer Abmahnung.
Das Landgericht Frankfurt wies jedoch einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen Lidl zurück. Die Richter argumentierten, dass sich der Zusatz "Dubai" zu einem Gattungsbegriff gewandelt habe. Sie betonten auch, dass die Lidl-Schokolade eine durchgehend deutsche Aufschrift trägt und keine Gestaltungsmerkmale aufweist, die auf eine Herkunft aus Dubai hindeuten.
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Rechtsanwalt Arndt Kempgens erklärte, dass irreführende Werbung in Deutschland verboten ist. Die Frage sei, ob die Bezeichnung "Dubai-Schokolade" eine unzulässige Herkunftsbezeichnung oder eine zulässige Sortenbezeichnung darstellt.
Lindt & Sprüngli argumentierte, dass der Begriff "Dubai-Schokolade" als Sortenbezeichnung für Schokolade mit Pistazien-Kadayif-Füllung stehe und nicht für Schokolade, die aus Dubai stammt.
Weitere Anbieter von Dubai-Schokolade
Neben Lidl haben auch andere Discounter und Hersteller Dubai-Schokolade angeboten:
- Netto: Der Discounter Netto bot eine eigene Version der Schokolade für 6,99 Euro (100 Gramm) in seinem Online-Shop an.
- Aldi: Aldi Süd kündigte ebenfalls eine "Alyan Dubai Schokolade" an, die er bereits als "Dubai Handmade Chocolate" bewarb. Gegen Aldi Süd wurde jedoch ein Verkaufsverbot verhängt, gegen das der Discounter Widerspruch einlegte.
- Lindt & Sprüngli: Lindt & Sprüngli brachte eine limitierte 150-Gramm-Sonderedition für 14,99 Euro pro Tafel auf den Markt. Aufgrund des großen Ansturms kam es jedoch zu Serverproblemen und die Tafeln waren schnell ausverkauft. Nach einer Abmahnung benannte Lindt die Schokolade in "Lindt Dubai Style Chocolade" um.
Die Bedeutung von Markenkommunikation
Der Hype um die Dubai-Schokolade zeigt, wie wichtig Markenkommunikation und Social Media für den Erfolg eines Produkts sein können. Die virale Verbreitung von Videos und Beiträgen in den sozialen Medien hat maßgeblich zur Popularität der Schokolade beigetragen. Discounter wie Lidl haben dies erkannt und den Trend schnell aufgegriffen, um eigene Produkte auf den Markt zu bringen und von der Nachfrage zu profitieren.
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