Vietnamesische Desserts: Eine süße Reise durch die vietnamesische Küche

Vietnam ist vor allem für seine feurig-scharfe Küche bekannt und liefert Ihnen viele unterschiedliche Leckereien als Beilagen oder Hauptgänge. Doch neben den herzhaften Speisen hat Vietnam auch eine vielfältige Dessertkultur zu bieten, die es zu entdecken gilt. Kuchen und allgemein Backwaren sind in Vietnam so ziemlich auf dem Vormarsch. Nachspeisen werden in Vietnam immer beliebter. Auch in sogenannten „Saftläden“, den vietnamesischen Juice Shops, bekommt man mittlerweile nicht nur noch ausschließlich Fruchtsäfte angeboten. Wer auf Süßes steht, der wird bei vietnamesischen Nachtischen voll auf seine Kosten kommen. Denn der Nachtisch in Vietnam wird mit jeder Menge Zucker versüßt - Vietnamesen stehen einfach auf Süßes. Vom Chè, der vietnamesischen Sweet Soup bis zum Bánh, dem Kuchen kann man aus einer schier unendlichen Vielfalt an Variationen wählen. Pudding- und allgemeine Milchprodukte sind in Vietnam bislang noch eher selten anzutreffen. In dem einen oder anderen Getränk findet man Milch wieder. Diese TOP 10 Liste soll Ihnen einen Einblick in die Welt der vietnamesischen Desserts geben.

1. Bánh chuối hấp nước cốt dừa: Bananen-Kuchen mit Kokosnuss-Sauce

Für den gedämpften Bananenkuchen Bánh chuối hấp verwendet man sehr reife süße Bananen und Reismehl oder auch Tapioka-Stärke. Garniert wird der Bananenkuchen dann üblicherweise mit einer cremigen Kokosnuss-Sauce, die auch Tapioka-Perlen beinhalten kann. Bánh chuối hấp nước cốt dừa ist nicht zu süß und daher gut für westliche Geschmäcker geeignet. Der Bananen Kuchen wird nicht gebacken, sondern im Wasserbad gedämpft, was ihn sehr besonders macht.

2. Bánh trôi: Gekochte Klebreisbällchen mit Mungbohnenpaste-Füllung

Die Bánh trôi sind gekochte Klebreisbällchen, die klassischerweise mit Mungbohnenpaste (Bột đậu) gefüllt werden. Der Teig besteht zu 50% aus Klebreis- und normalem Reismehl. Garniert werden die Bánh trôi gerne mit schwarzem Sesam (Vừng đen) und etwas Ingwer-Abrieb, was eine besondere Note mit in das Dessert bringt. Die kleinen Klebreisbällchen (Bánh trôi) werden vor dem Verzehr in eine Sauce getaucht, diese besteht aus Zucker (đường), etwas Ingwer (Gừng) und Wasser (nước) oder Kokosmilch (nước cốt dừa).

3. Bánh rán / bánh cam: Frittierte Klebreisbällchen mit Sesam

Bánh rán sind frittierte Klebreisbällchen, die in der Regel mit weißem Sesam (Vừng trắng) garniert werden. Gefüllt sind die Sesambällchen mit Mungbohnenpaste (Bột đậu), die mit etwas Jasminblumen-Geschmack (Hoa Nhài) versetzt wird. Traditionell wird die Füllung so eingebracht, dass sich diese von der frittierten Hülle leicht abhebt. Wenn man die Bällchen schüttelt, entsteht so das typische raschelnde Geräusch. Im Süden von Vietnam gibt es übrigens ein fast identisches Dessert, das bánh cam genannt wird und sich lediglich durch das Fehlen der Jasminblumen-Essenz unterscheidet.

4. Kem Xôi Dừa: Kokosnusseis mit Sticky Rice (Klebreis)

Kem Xôi Dừa besteht aus frischem Kokosnusseis und Klebreis, besser bekannt als Sticky Rice. Serviert wird das leckere Eis und der Sticky Rice in der frisch gespaltenen Kokosnuss, garniert wird in der Regel mit kleinen Bohnen, Erdnüssen und Mais. Keine Sorge, auch wenn das für westliche Gaumen erstmal komisch klingt, es schmeckt süß und lecker. Als kleines Gimmick erhält man zu seinem Kem Xôi Dừa oft auch noch das Kokoswasser (Nước dừa) aus der Kokosnuss in einem Glas zum Trinken.

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5. Bánh chuối chiên: Gebackene Bananen

Bánh chuối chiên, also in Teig gebackene Bananen sind ein beliebtes Street-Food in Vietnam und man bekommt es in der Regel in ganz Vietnam direkt auf die Hand. Man verwendet dafür sehr reife Bananen, da diese besonders süß sind, taucht diese in einen Teig aus Reismehl, manchmal auch gemischt mit Weizenmehl und bäckt diese in heißem Fett kurz aus. Der Teig kann manchmal auch etwas Sesam enthalten, was die Bánh chuối noch etwas schmackhafter macht. In jedem Fall sollte das Fett aber ordentlich abgetropft sein und man sollte etwas mit dem Verzehr warten bis diese abgekühlt sind, um Verbrennungen zu vermeiden.

6. Bánh bao dừa: Mit Kokosnuss gefüllte Hefeteig-Bällchen

Bánh bao dừa sind gedämpfe Hefeteig-Bällchen, die mit süßen Kokosnuss-Raspeln gefüllt sind. Man findet diese im Straßenverkauf an vielen Straßenecken. Die bánh bao werden traditionell im Wasserkessel, der mit Feuer beheizt wird, direkt an der Straße gedämpft. Bánh bao gibt es mit allerhand Füllungen, auch als pikante Variante. Als bánh bao dừa kann an diese aber dank der Kokosfüllung als Nachtisch verzehren.

7. Sinh tố / Hoa quả dầm: Früchte-Smoothie-Becher

Der Sinh tố oder auch Hoa quả dầm genannt, also ein gesunder Früchte-Becher, den man zusammen mit gecrushtem Eis serviert, wird in der Regel selbst mit dem Löffel zum Smoothie verarbeitet. Er wird häufig mit Kondensmilch (sữa đặc), einem Löffel Erdnussbutter (bơ đậu) und Kokosnuss Raspeln (dừa khô) verfeinert, damit er noch etwas süßer wird. Als Früchte ist alles regionale aus Vietnam enthalten, wie zum Beispiel Melone, Jackfruit, Mango, Avocado und vieles mehr. Sinh tố bzw. Hoa quả dầm ist extrem beliebt bei jungen Vietnamesen, deshalb findet man die Stände häufig in der Nähe von Schulen und Universitäten.

8. Sinh tố bơ und kem bơ: Avocado-Smoothie und Avocado-Eis

Aus Avocado (bơ) lässt sich allerhand Leckeres herstellen, dazu ist die als Butter des Baumes bekannte Frucht auch noch reich an Omega-3-Fettsäuren und daher besonders gesund. Sehr beliebt sind in Vietnam Sinh tố bơ, ein Smoothie aus Avocado und kem bơ, ein Eis, das aus Avocado hergestellt wird. Der Avocado-Smoothie kann mit Trinkhalm sofort verzehrt werden und lässt sich angenehm im vorbei schlendern schlürfen. Das Avocado Eis erinnert mehr an eine Creme von der Konsistenz, ist aber gekühlt wie Eiscreme und im übertragenen Sinne schon vergleichbar damit. Häufig wird diese mit einer Milchcreme (Kem sữa tươi) getoppt, die noch etwas mehr Süße mitbringt.

9. Bánh đậu xanh: Mungbohnen Gebäck

Bánh đậu xanh ist ein Gebäck aus Mungbohnen und erfreut sich bei den vietnamesischen Nachtischen großer Beliebtheit. Dementsprechend kann man es in Vietnam in jedem Supermarkt und natürlich auch auf der Straße kaufen. Die Konsistenz ist für westliche Geschmäcker erstmal gewöhnungsbedürftig, denn sie ist sehr bröslig, also Vorsicht beim Verzehr. Ursprünglich kommt das Mungbohnen Gebäck (Bánh đậu xanh) aus der Provinz Hải Dương und soll bereits um 1920 das erste mal zubereitet worden sein. Es besteht eigentlich nur aus Mungbohnen, Zucker und Öl, sowie nach Belieben etwas Geschmack aus z.B. der Kokosnuss, daher kann es auch sehr einfach zubereitet werden.

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10. Chè: Vietnamesische süße Suppe und Pudding

Als Chè wird in Vietnam eine Vielzahl an süßen Suppen (sweet Soups) bzw. Puddings bezeichnet. Die verschiedenen Sorten werden zum Beispiel aus Mungbohnen, schwarzen Bohnen, Kidneybohnen, Tapioka, Gelee, Früchten (Longan, Mango, Durian, Litschi oder Jackfruit) und Kokoscreme hergestellt.

Tapioka-Pudding: Ein veganes Highlight

Neben den traditionellen Desserts erfreuen sich auch moderne Interpretationen vietnamesischer Süßspeisen großer Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist der Tapioka-Pudding mit Banane und Kokosmilch. Hast du schon mal von Chè chuối gehört? Das ist ein köstliches Dessert aus Vietnam: Tapioka-Pudding mit Banane und Kokosmilch. Dieses Rezept ist vegan, super aromatisch, natürlich gesüßt und schnell zubereitet. Abgesehen von den Tapioka-Perlen, benötigst du nur eine Handvoll Zutaten, die du vermutlich ohnehin schon im Vorratsschrank hast. Tapioka-Pudding ist ein vietnamesisches Dessert, das aus Kokosmilch, Banane und Tapioka-Perlen gekocht wird. Diese leckere Nachspeise ist vegan, natürlich gesüßt und schnell zubereitet. Wo der Tapioka-Pudding erfunden wurde, ist schwer zu sagen. Es gibt ihn auch in Brasilien und Thailand mit jeweils etwas unterschiedlicher Zubereitungsart. Das leckere Tapioka-Perlen-Dessert schmeckt für mich wie eine Mischung aus Milchreis und Chia-Pudding. Isst man die Nachspeise noch warm, ist sie recht flüssig. Lässt man sie einige Zeit im Kühlschrank erkalten, dickt die Masse an und bekommt eine festere Konsistenz. Ein großer Vorteil: du kannst diese Süßspeise schon mehrere Stunden im Voraus kochen und dann einfach in den Kühlschrank stellen. Kalt schmeckt mir der Pudding sogar noch etwas besser! Achte dann nur darauf, den Erdnuss-Sesam-Karamell und die frische Banane erst kurz vor dem Servieren auf die Creme zu geben.

Zutaten und Zubereitung des Tapioka-Puddings

Tapioka-Perlen werden aus der stärkehaltigen Maniok-Wurzel gewonnen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, in Weiß oder - wie ich sie hier verwendet habe - in kräftigem Grün. Die Farbe entsteht durch einen Extrakt aus Pandanblättern, welche in der asiatischen Küche sehr gerne als natürliche Lebensmittelfarbe genutzt werden. Im Grunde bestehen die Perlen aus reiner Stärke, was ihre gute Bindefähigkeit erklärt. Der einzige Haken an diesem Rezept: die Tapioka-Perlen bekommst du nicht an jeder Ecke. Ich habe in diesem Rezept eine grüne Variante mit Pandan-Extrakt verwendet, die du hier bestellen kannst. In den meisten Asialäden solltest du ebenfalls fündig werden, wobei natürlich nicht immer jede Variante erhältlich ist. Dieses Tapioka-Pudding-Rezept ist vegan und frei von raffiniertem Zucker. Die reifen Bananen bringen von Natur aus eine hohe Süßkraft mit, die lediglich durch eine kleine Menge Kokosblütenzucker abgerundet wird. Wer es sehr süß mag, kann mehr verwenden - genauso kannst du es natürlich auch nur bei der Banane belassen. Als Topping habe ich mich für geröstete Erdnüsse und Sesam entschieden, die mit Ahornsirup karamellisiert werden. Tatsächlich nicht. Bevor du Tapioka-Pudding im Restaurant bestellst, solltest du definitiv nach den Zutaten fragen. Denn manchmal wird die Nachspeise mit Kuhmilch, Eiern oder Honig zubereitet.

Zutaten:

  • 40 g Tapiokaperlen
  • Wasser
  • Bananen
  • Erdnüsse
  • Sesam
  • Ahornsirup
  • Kokosmilch
  • Kokosblütenzucker
  • Vanille

Zubereitung:

  1. Tapiokaperlen in einer kleinen Schale in reichlich Wasser für 20 Minuten einweichen. Anschließend abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen.
  2. Inzwischen die Bananen für den Pudding in Scheiben schneiden.
  3. Erdnüsse hacken und mit Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Mit Ahornsirup übergießen, karamellisieren lassen und auf ein Stück Backpapier geben. Abkühlen lassen und für später beiseitestellen.
  4. Wasser, Kokosmilch, Kokosblütenzucker und Vanille in einem Topf unter Rühren zum Kochen bringen.
  5. Tapiokaperlen und Bananenscheiben zugeben und alles erneut aufkochen. Hitze reduzieren und unter Rühren ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis eine sämige Konsistenz erreicht ist.
  6. Tapioka-Pudding in kleine Weckgläser füllen und mit Erdnuss-Sesam-Karamell und frischer Banane garnieren. Warm oder kalt genießen.

Tipp: Je länger der Pudding (abgedeckt) im Kühlschrank ruht, desto fester wird er. Die Konsistenz gleicht nach etwa 4 Stunden der von Chia-Pudding. Tapioka-Perlen bekommst du im Asialaden oder hier.

Bánh ít: Klebreis-Kuchen in Bananenblätter

Bánh ít ist meist konisch geformte Bananenblätter gewickelter, herzhaft gefüllter Teig aus Klebreismehl, der gedämpft wird.

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