Süße Ostalgie: Die Geschichte der Bambina Schokolade und andere DDR-Süßigkeiten

Die DDR-Zeit ist zwar längst vorbei, aber viele der Süßigkeiten aus dem Osten sind noch immer erhältlich und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie wecken Kindheitserinnerungen und sind ein Stück Ostalgie, das man sich auch heute noch schmecken lassen kann. Die Auswahl an Süßigkeiten in der DDR war im Vergleich zu den heutigen Supermarktregalen zwar überschaubar, aber die wenigen Leckereien, die es gab, sind vielen Menschen bis heute in guter Erinnerung geblieben.

Zetti und die Bambina Schokolade: Eine Erfolgsgeschichte

Wenn man ehemalige DDR-Bürger fragt, welche Süßigkeit aus der DDR es heute noch gibt, dann kommt meistens die Antwort: Bambina-Schokolade von Zetti. Die Firma Zetti gehört zu den bekanntesten Marken von DDR-Süßigkeiten. Das Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Geschichte von Zetti geht auf das Jahr 1821 zurück, als Wilhelm Felsche in Leipzig die „Konditoreiwarenhandlung“ gründete. In der DDR wurde Felsche 1953/1955 verstaatlicht und firmierte als VEB Süßwarenfabrik Goldeck. Nach der Wende erwarb Goldeck Süßwaren 1994 die Zetti-Markenrechte.

Die Bambina Schokolade ist die perfekte Kombination aus Vollmilchschokolade, Haselnusssplitter und Butterkaramell. Zu DDR-Zeiten kostete die süße Kalorienbombe stolze zwei Ostmark. Viele Ostalgiker schätzen sie trotzdem, denn sie erinnert an Kindertage. Das feine Vollmilchbutterkaramell wird auch heute noch traditionell per Hand in einem Kupferkessel zubereitet. Mittlerweile gibt es verschiedene Varianten der bekannten DDR-Schokolade, zum Beispiel mit Zartbitterschokolade, weißer Schokolade und Eierlikör. Wer sie in den alten Bundesländern mal probieren will, muss die Zetti Bambina Schokolade meist übers Internet bestellen. In den neuen Bundesländern gehört sie zum Standardsortiment der meisten Supermärkte.

Weitere DDR-Süßigkeiten, die es noch heute gibt

Neben der Bambina Schokolade gibt es noch viele weitere DDR-Süßigkeiten, die auch heute noch produziert und verkauft werden. Hier eine kleine Auswahl:

  • Knusperflocken von Zetti: Die Knusperflocken sind eine Mischung aus Knäckebrot und Vollmilchschokolade. Ursache für die ungewöhnliche Kombination war vermutlich der allgegenwärtige Mangel im Osten. Aber Not macht erfinderisch. Und die kleinen Schokotropfen überzeugen mittlerweile seit mehr als 50 Jahren. Ebenso wie Bambina-Schokolade liegen die Markenrechte für Zetti Knusperflocken bei der Firma Goldeck Süßwaren GmbH, einem ehemaligen VEB aus Leipzig mit einer Niederlassung in Zeitz. Mittlerweile gibt es auch Knusperflocken in Zartbitter und mit weißer Schokolade - zur Weihnachtssaison sogar mit Spekulatiusgeschmack.
  • Halloren Kugeln: Ein absoluter Klassiker unter den DDR-Süßigkeiten. Die Halloren Schokoladenfabrik ist die älteste noch aktive Schokoladenfabrik Deutschlands. Sie besteht seit 1804 in Halle (Saale). Die „Original Halloren-Kugeln“ sind ihr bekanntestes Produkt und nicht mehr aus den Supermarktregalen wegzudenken. Diese Pralinen mit Sahne-Kakao-Creme gibt es seit 1952. Mittlerweile haben sich viele verschiedene Geschmacksrichtungen etabliert wie z. B. Erdbeer-Vanille, Stracciatella, Brownie sowie saisonale Produkte zur Sommer- und Weihnachtszeit. Unser Favorit sind übrigens nicht die klassischen Sahne-Kakao-Kugeln, sondern die Sorte Schoko-Eierlikör.
  • Schlagersüsstafel von Zetti: Für die Ossis, die in der DDR aufgewachsen sind, ist die Schlagersüsstafel Kindheitserinnerung pur. Der Riegel mit Erdnüssen, Schokolade und ganz viel Zucker schmeckt auch heute noch genauso gut. Seit 2000 wird die Tafel von der Goldeck Süßwaren GmbH (Zetti) in Zeitz wieder produziert, jedoch mit verändertem Rezept: Der Kakaoanteil stieg von 7 % auf 32 %. Früher war Kakao aufgrund von Rohstoffmangel wesentlich niedriger und die Tafel galt eher als Schokoladenersatzprodukt.
  • Brocken-Splitter von Argenta: Auch die Brocken-Splitter von Argenta gibt es heute noch zu kaufen und versetzen uns in die guten alten Zeiten zurück. Diese DDR-Süßigkeit besteht aus knusprigem Haselnusskrokant und Schokolade. In der DDR wurden die Brocken-Splitter in Wernigerode hergestellt. Seit der Wende wird der Süßigkeiten-Klassiker von damals in Weißenfels produziert. Die Brocken-Splitter bestehen zu etwa 67 % aus knusprigem Haselnusskrokant, der für eine knusprige Textur und einen intensiven nussigen Geschmack sorgt. Dieser Krokantkern ist von feiner Schokolade umhüllt, die je nach Sorte aus Zartbitter- oder Vollmilchschokolade besteht.
  • Katzenzungen: Katzenzungen kennen wir doch alle aus unserer Kindheit, oder? Das DDR-Unternehmen Rotstern stellte die beliebten Schoko-Katzenzungen her. Heute sind es Sarotti, Hachez, Halloren und Viba, die Katzenzungen produzieren. Schmecken tun sie wie früher und lassen uns in Erinnerungen schwelgen. Man bekommt sie auf jeden Fall in einigen Supermärkten, wie z. B. Edeka und Kaufland. Andernfalls bietet das Internet vielfältige Optionen an Online-Shops mit DDR Produkten.
  • Russisch Brot: Nichts schmeckt nach DDR so sehr wie das Russisch Brot. Das ist ein trockenes Gebäck in Buchstabenform aus Kakao-Eiweiß-Teig mit viel Karamell und ohne Fett. Das Buchstaben-Gebäck kommt ursprünglich aus Russland und wurde von Ferdinand Wilhelm Hanke im Jahr 1845 nach Dresden gebracht. Auch heute gibt es noch Dr. Quendts Russisch Brot. Im Jahr 1959 wurde bereits mit der industriellen Fertigung von Russisch Brot begonnen. Heute heißt es Dr. Quendt Backwaren GmbH - die Heimat Dresden ist jedoch geblieben. Das feine Gebäck besteht aus einem schaumigen Kakao-Eiweiß-Teig und wird mittlerweile auch von Bahlsen produziert. So findet man Russisch Brot in jedem gut sortierten Supermarkt.

Ostalgie: Mehr als nur Süßigkeiten

Die Beliebtheit von DDR-Süßigkeiten ist Teil eines größeren Phänomens, das als Ostalgie bekannt ist. Ostalgie bezeichnet die nostalgische Sehnsucht nach der DDR-Zeit und ihren Produkten. Viele Menschen verbinden mit diesen Produkten positive Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend.

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Nach dem Fall der Berliner Mauer holten sich ehemalige Eigentümer Firmen und Marken zurück. Oft kauften Unternehmen ehemalige VEB´s (Volkseigene Betriebe), vermarkteten die wenigen erfolgreichen Produkte über ihre Zentralen oder Niederlassungen im Westen und stellten die Produktion im Osten ganz ein. Trotzdem gibt es viele Erfolgsgeschichten. Und mittlerweile teilen auch die Menschen in den alten Bundesländern die Liebe der Ostdeutschen mit Ihren "alten" Produkten.

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