Agar Agar Dosierung für Marmelade: Ein umfassender Leitfaden
Omas Kirschkonfitüre zum Frühstück, ein leckeres Chutney zum Grillen oder eine herzhafte Sülze zum Abendessen - selbstgemachte Aufstriche sind vielseitig und beliebt. Längst stehen nicht mehr nur Großmütter am Herd, um Marmelade einzukochen. Das Gelieren ist im Trend, und neben klassischen Marmeladen und Konfitüren gibt es auch für Liebhaber herzhafter Geschmäcker eine Vielzahl von leckeren Rezepten.
Vielfalt der Fruchtaufstriche: Marmelade, Konfitüre, Gelee und Fruchtaufstrich
Für süße Brotaufstriche gibt es viele Bezeichnungen, wobei Marmelade, Konfitüre oder Gelee am weitesten verbreitet sind. Die unterschiedlichen Arten von Fruchtaufstrichen ergeben sich aus der verwendeten Fruchtsorte, dem Zuckergehalt und der Zubereitungsart. Streng genommen darf der Begriff "Marmelade" nur für Zubereitungen aus Zitrusfrüchten verwendet werden. So ist die beliebte Erdbeermarmelade eigentlich eine Erdbeerkonfitüre. Für Konfitüren dürfen jegliche Fruchtsorten verwendet werden, also neben Erdbeeren auch Kirschen, Johannisbeeren oder Himbeeren. Der Fruchtgehalt liegt bei Konfitüren zwischen 35 % und 45 %. Gelees werden lediglich aus Fruchtsaft und Gelierzucker hergestellt. Fruchtaufstriche wiederum sind nicht in der Konfitürenverordnung aufgeführt und haben somit hinsichtlich Zucker- und Fruchtgehalt freie Bahn.
Herzhafte Alternativen: Sülzen, Chutneys und mehr
Obwohl Gelieren meist in der süßen Küche Anwendung findet, gibt es auch einige herzhafte Gerichte und Aufstriche, die mit Gelierprodukten zubereitet werden. Dazu gehören Sülzen, Terrinen, Aspiks und herzhafte Aufstriche. Besonders zur Grillsaison, aber auch zu herzhaften Feiertagsgerichten, sind Chutneys ein absolutes Highlight. Dabei sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem würzigen mediterranen Chutney oder der Kombination aus fruchtiger Mango und feuriger Chili?
Agar Agar: Der Gelier-Klassiker für die vegane Küche
Agar Agar ist der Gelier-Klassiker der veganen Küche. Es wird aus Algen gewonnen und eignet sich wunderbar für Aufstriche und Sülzen, die eine besondere Festigkeit benötigen. Wer es gerne etwas geschmeidiger haben möchte, sollte zu Agaranta greifen. Agaranta enthält neben Agar Agar auch noch Pfeilwurzmehl, was für eine geschmeidigere Konsistenz sorgt. Agar Agar und Agaranta haben eine deutlich höhere Gelierkraft als tierische Gelatine. Daher ist es wichtig, bei der Dosierung auf die Verpackungsanleitung zu achten.
Auswahl der Früchte und ihre Bedeutung für die Bindungsfähigkeit
Die Auswahl der Früchte ist ein entscheidender Faktor für die Bindungsfähigkeit von pflanzlichen Gelierprodukten. Früchte mit hohem Pektingehalt, wie Äpfel, Orangen oder Preiselbeeren, unterstützen die Gelierkraft von Agar Agar. Wohingegen Säure und Fett die Bindefähigkeit schwächen können.
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Die Gelierprobe: So gelingt die perfekte Konsistenz
Du bist unsicher, ob du dein pflanzliches Geliermittel richtig dosiert hast? Dann mach eine Gelierprobe: Dafür 2 TL der mit Agar Agar oder Agaranta zubereiteten Masse auf einen eisgekühlten Teller geben und erkalten lassen. Sofern die Masse noch zu flüssig ist, einfach nachdosieren.
Haltbarkeit selbstgemachter Aufstriche: Tipps und Tricks
Um selbstgemachte Aufstriche haltbar zu machen, ist es wichtig, sehr sauber zu arbeiten. Dafür sollten nur einwandfreie Zutaten im Geliervorgang verwendet werden. Zudem sollten alle Arbeitsgegenstände, Gläser und Deckel vorher heiß abgekocht werden. Nur so schimmeln Chutneys, Konfitüren & Co. nicht und halten sich mehrere Monate im verschlossenen Glas.
Agar Agar in der Marmeladenherstellung: Eine detaillierte Betrachtung
Agar-Agar lässt sich hervorragend für selbstgemachte Marmelade verwenden, insbesondere wenn man auf Gelierzucker verzichten möchte. Viele traditionelle Rezepte für Erdbeer-, Himbeer- oder Kirschmarmelade enthalten einen hohen Anteil an Gelierzucker, der für die Konsistenz und Haltbarkeit sorgt. Agar-Agar, gewonnen aus getrockneten Rotalgen oder Blaualgen, bietet eine ausgezeichnete Alternative, da es Wasser bindet und somit als Verdickungsmittel dient. Die Verwendung von Agar-Agar kann sogar positive Auswirkungen auf das Immunsystem haben, da es Vitamin C enthält.
Die Rolle von Zucker und Alternativen
In Marmelade stecken meist um die 50 Prozent Zucker. Er macht die Marmelade nicht nur süß, sondern auch fest, geleeartig und lange haltbar. Alternativ kann man für selbstgemachte Marmelade auch Agar-Agar nutzen. Hier kommt es auf die genaue Dosierung an.
Dosierung von Agar-Agar: Faustregeln und Tipps
Als Faustregel gilt: Pro 500 g schon gesüßte Früchte oder Fruchtsaft benötigt man 2 g Agar-Agar. Agar-Agar ist im Bioladen erhältlich und oft günstiger als herkömmlicher Gelierzucker. Zum Süßen können normaler Zucker, Ahornsirup, Honig oder Süßstoff verwendet werden.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Marmeladenherstellung mit Agar-Agar
- Vorbereitung der Früchte: Obst nach Wahl beliebig zerkleinern. Sehr süße Früchte wie Birnen oder Trauben sollten mit säuerlichem Obst wie Johannisbeeren oder Sauerkirschen kombiniert werden, da sie sonst zu süß schmecken. Etwas Zitronensaft trägt zur Geschmacksabrundung bei. Am besten schmeckt Marmelade, wenn sie aus voll ausgereiftem und frisch geerntetem Obst zubereitet wird. Nur dann haben die Früchte ausreichend Süße entwickelt und Aromastoffe aufgebaut. Sie sollten das Obst gut verlesen und waschen, damit es keine fauligen oder schimmeligen Stellen aufweist. Geschmack und Haltbarkeit werden sonst beeinträchtigt. Je nach Größe können die Früchte klein geschnitten oder grob püriert werden.
- Aufkochen mit Zucker: Das zerkleinerte Obst mit Zucker aufkochen.
- Agar-Agar hinzufügen: Agar-Agar hinzufügen und 2 Minuten kochen lassen.
- Gelierprobe: Ich lasse die Marmelade noch einmal erkalten, um zu prüfen, ob sie genug angedickt hat. Das sieht man bei Agar-Agar erst, wenn es vollständig kalt ist. Man kann die Masse wieder erwärmen und noch mehr Agar-Agar hinzufügen, wenn die Konsistenz fester werden soll, oder etwas Saft, wenn es zu fest geworden ist.
- Abfüllen in Gläser: Die heiße Masse randvoll in die sauberen Gläser füllen. Während des Abfüllens die Marmelade im Topf ab und zu umrühren, damit sich die Früchte nicht absetzen. Die fertige Marmelade wird am besten in Gläser mit Schraubverschluss (Twist-Off-Deckel) abgefüllt. So ist der Fruchtgenuss vor Sauerstoff geschützt und hält sich besonders lange. Verwenden Sie möglichst kleine Gläser, dann können Sie öfter eine andere Sorte auf den Tisch bringen. Die Gläser und Deckel müssen zusammenpassen, sauber und unbeschädigt sein und sollten vorher mit heißem Wasser ausgespült werden. Bei gekochten Marmeladen werden die Gläser bis zum Rand mit der kochend-heißen Masse gefüllt, sofort geschlossen und bis zum Auskühlen auf den Kopf gestellt. So kann die Restluft entweichen und der Deckel wird keimfrei. Achten Sie darauf, dass die Ränder der Gläser vor dem Verschließen nicht mit Marmelade bekleckert sind. Sollte ein Glas nicht ganz voll geworden sein, wird es am besten im Kühlschrank aufbewahrt und möglichst bald verbraucht. Die vollen Gläser sollten Sie ebenfalls möglichst kühl und dunkel lagern, z. B. im Keller oder in der Speisekammer.
- Haltbarkeit: Man kann die Marmelade eine Zeitlang gekühlt aufbewahren, sollte jedoch nicht vergessen, dass sie keine Konservierungsstoffe enthält. Durch Pasteurisieren kann man sie haltbar machen.
Agar-Agar vs. Pektin: Ein Vergleich
In der Vollwertküche haben sich zwei Geliermittel bewährt: Pektin und Agar-Agar. Pektin wird aus den Rückständen der Apfelsaftpressung oder aus Zitrusfruchtschalen gewonnen. Es gibt den Marmeladen eine angenehme Konsistenz und beeinträchtigt den Geschmack der Früchte nicht. Damit es besser dosiert werden kann und nicht zur Klumpenbildung führt, wird Pektin meist mit Vollrohrzucker, Fruchtzucker oder Kartoffelstärke vermischt angeboten. Es ist im Naturkost- und Reformwarenhandel unter der Bezeichnung Frucht- bzw. Konfigel erhältlich. Damit Pektin seine Gelierkraft entfalten kann, wird es mit den Früchten vermischt und muss gemeinsam mit dem Süßungsmittel 2-3 Minuten lang kochen. Agar-Agar wird aus den Zellwänden von Rotalgen extrahiert. Es wird im Handel vorwiegend in Form von Pulver verkauft. Agar-Agar muss sehr genau dosiert werden. Wird zu viel verwendet, ist die Konsistenz der Marmelade leicht zäh und sie schmeckt weniger fruchtig. Insgesamt sind mit Agar-Agar gedickte Marmeladen immer etwas fester als mit Pektin zubereitete Fruchtaufstriche. Mit sauren Früchten oder Zitronensaft geliert auch Agar-Agar besser.
Rezeptbeispiele für Marmelade ohne Gelierzucker
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Marmelade ohne Zucker bzw. Gelierzucker zu kochen. Dabei sollte man bedenken, dass Zucker auch eine konservierende Wirkung hat. Wenn man ihn weglässt, sollte man die Marmeladen maximal zwei Monate lang aufbewahren, wenn im Rezept nichts anderes angegeben ist. Nach dem Öffnen verzehrt man die Konfitüre am besten innerhalb weniger Tage und bewahrt die Gläser im Kühlschrank auf.
Erdbeermarmelade ohne Gelierzucker, dafür mit Pektin
Zutaten:
- 500g Erdbeeren
- Saft einer halben Biozitrone
- 8g Apfelpektinpulver
Zubereitung:
- Die Früchte zerkleinern und aufkochen.
- Zitronensaft hinzugeben und alles fünf bis zehn Minuten unter ständigem Rühren kochen.
- Das Apfelpektinpulver mit Zucker mischen und langsam in die kochende Masse unterrühren.
- Noch eine Minute kochen lassen und sofort in saubere Gläser abfüllen und verschließen.
Tipp: Pektin ist auch in Zitronenschalen enthalten. Mit der abgeriebenen Schale einer Biozitrone lässt sich Zucker komplett einsparen. Mit Pflaumen und einer Prise Zimt schmeckt der Fruchtaufstrich zum Beispiel sehr lecker.
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Marmelade mit Agar-Agar
Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Holunder, Trauben oder Pflaumen brauchen zusätzlich Geliermittel, um zu einer Konfitüre oder Marmelade zu werden. Mit nur einem Teelöffel Agar-Agar kann man ein halbes Kilo Früchte gelieren. Dazu lässt man die Fruchtstückchen unter ständigem Rühren einfach so lange köcheln, bis eine einheitliche Masse entsteht. Anschließend Agar-Agar untermischen und nochmals 10 bis 15 Minuten kochen. Heiß in gereinigte Gläser abfüllen und luftdicht verschließen.
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