Milka Waves Schokolade im Test: Schrumpfende Tafeln und versteckte Preiserhöhungen

Die 100-Gramm-Schokoladentafel galt lange als Standard in den Süßwarenabteilungen. Doch Milka, eine der bekanntesten Marken von Mondelēz, verabschiedet sich zunehmend von dieser Norm, insbesondere bei neuen Sorten wie der "Waves". Dieser Artikel beleuchtet die Veränderungen bei Milka-Schokoladen, die Kritik der Verbraucherzentrale Hamburg und die Reaktionen des Herstellers.

Die Geschichte der 100-Gramm-Tafel

Lange Zeit war die 100-Gramm-Tafel Schokolade eine Art ungeschriebenes Gesetz im Supermarkt. Viele Verbraucher haben diese Größe verinnerlicht und nutzen sie als Vergleichsbasis. Tatsächlich gab es bis vor etwa zehn Jahren eine EU-Richtlinie, die vorschrieb, Schokolade nur in bestimmten Größen zu verkaufen (u.a. 100, 125, 250, 500 und 1000 Gramm), um den Preisvergleich zu erleichtern. Diese Verordnung wurde jedoch im Zuge des Bürokratieabbaus gekippt.

Milka und die Gewichtsreduzierung

Obwohl die großen Schokoladenhersteller zunächst an den 100 Gramm festhielten, sollten Kunden heute genauer auf das Gewicht der Tafeln achten. Milka-Hersteller Mondelez hat sich in den letzten Jahren teilweise von der 100-Gramm-Norm verabschiedet. Während die Standardsorten weiterhin 100 Gramm wiegen, enthalten neue Sorten oft weniger.

Ein Beispiel ist die Milka Waves. Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht darin eine Täuschung der Kunden, da die neuen Sorten das gleiche Format und den gleichen Preis wie die 100-Gramm-Standardtafeln haben, aber weniger Inhalt bieten. Die Verbraucherzentrale vermutet, dass viele Konsumenten das Gewicht nicht kontrollieren und von der gewohnten Menge ausgehen, was Mondelez ausnutze.

Die Reaktion von Mondelez

Mondelez weist den Vorwurf der Abzocke zurück. Das Unternehmen argumentiert, dass die Herstellung der Milka Waves aufgrund ihrer außergewöhnlichen Form, der geteilten Farbgebung und der Topping-Garnitur aufwendiger sei als die einer einfachen Alpenmilchschokolade.

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Weitere Beispiele für Füllmengenreduzierungen

Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht in der Milka Waves jedoch keinen Einzelfall. Auch bei anderen Milka-Produkten wurden in letzter Zeit die Füllmengen reduziert, um versteckte Preiserhöhungen durchzusetzen. So schrumpfte der Schokoriegel Milka Nussini von 37 auf 31,5 Gramm und die Milka Choco Wafer enthalten nur noch fünf statt sechs Kekse.

Der Ansatz von Ritter Sport

Konkurrent Ritter Sport verfolgt einen anderen Ansatz. Das Unternehmen behält die 100-Gramm-Regel bei, verlangt aber für Sorten mit teuren Zutaten höhere Preise.

Verbrauchertäuschung?

Die Verbraucherzentrale Hamburg wirft Milka Verbrauchertäuschung vor. Sie argumentiert, dass die Reduzierung der Füllmenge bei gleichbleibender Verpackungsgröße und gleichem Preis einer versteckten Preiserhöhung gleichkommt. Die Angabe der Füllmenge im Kleingedruckten reiche nicht aus, um die Kunden ausreichend zu informieren.

Mondelez hingegen betont, dass der genaue Inhalt und die Grammatur immer deutlich auf der Verpackung ausgewiesen seien, sodass sich die Konsumenten vor dem Kauf informieren könnten. Die Verbraucherzentrale fordert jedoch einen deutlichen Hinweis auf der Vorderseite der Verpackung, um eine Verbrauchertäuschung auszuschließen.

Milka Waves im Detail

Die Milka Waves ist eine Schokolade, die aus Vollmilch- und weißer Schokolade besteht und mit Karamell-Knusperkugeln bestreut ist. Sie zeichnet sich durch ihre wellenförmige Struktur aus, die es erschwert, sie in die üblichen Schokoladenstückchen zu brechen. Einige Tester bemängeln dies, loben aber den Geschmack der Kombination aus Vollmilch- und weißer Schokolade sowie die Karamellperlen.

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Weitere Produkte in der Kritik

Neben der Milka Waves stehen auch andere Milka-Produkte wegen reduzierter Füllmengen in der Kritik. Die Verbraucherzentrale Hamburg kürte die Milka-Großtafeln im September 2017 zur "Mogelpackung des Monats", da sie bei gleichem Preis weniger Inhalt boten. Auch der Haselnussanteil im Milka Nussini Riegel wurde reduziert.

Alternativen und Fazit

Verbraucher, die auf der Suche nach Schokolade mit fairen Produktionsbedingungen sind, können auf Produkte mit Fairtrade-Siegel achten.

Die Beispiele von Milka zeigen, dass es sich lohnt, beim Schokoladenkauf genauer hinzuschauen. Die Füllmenge ist nicht immer das, was man erwartet, und versteckte Preiserhöhungen sind keine Seltenheit. Ob man die Strategie von Milka als clevere Anpassung an die Marktbedingungen oder als Verbrauchertäuschung ansieht, bleibt jedem selbst überlassen. Fest steht jedoch, dass informierte Konsumenten besser in der Lage sind, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.

Brandnooz Box Test: Milka Waves und weitere Überraschungen

In der Brandnooz Box vom November befand sich unter anderem die Milka Waves Schokolade. Obwohl die Testerin kein Fan von weißer Schokolade ist, fand sie die Milka Waves überraschend lecker. Ebenfalls in der Box enthalten waren die Milka Collage Himbeere, Bonbonmeister® Kaiser - Honig Spitzwegerich, Lambertz Bio Cookies Hafer Kakao und weitere Produkte. Insgesamt wurde der Inhalt der Box positiv bewertet.

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