Wiener Marken, Tortenvielfalt und Biergeschichte: Eine kulinarische und kulturelle Entdeckungsreise

Wien, die Stadt der Musik und Kaffeehäuser, verführt mit prunkvollen Fassaden und Mozart-Vermarktung. Doch jenseits der touristischen Pfade existieren Wiener Marken, die Modernität und Tradition verbinden. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichten hinter Bösendorfer Klaviere, Manner Süßwaren, Meinl Kaffee und Staud’s Konfitüren, sowie die Vielfalt der Tortenlandschaft und die Wiener Biergeschichte.

Wiener Weltmarken: Mehr als nur Musik und Kaffee

Wien ist seit langem ein Zentrum für Klavierbau, Kaffeerösterei, Schokoladenherstellung und Marmeladenkochkunst. Marken wie Bösendorfer, Manner, Meinl und Staud’s stehen seit über 100 Jahren für Qualität und Geschmack.

Bösendorfer: Flügel für Kaiser und Virtuosen

Ignaz Bösendorfer gründete 1828 seine Klavierbaufirma in Wien, einer Stadt voller Klavierbauer. Seine Klaviere überzeugten durch Robustheit und Klangvolumen, selbst Franz Liszt, der für seine zerstörerische Spielweise bekannt war, konnte ihnen nichts anhaben.

Ludwig Bösendorfer, sein Sohn, erweiterte den Ruf der Manufaktur und belieferte den österreichischen Kaiser, den japanischen Tenno und den russischen Zaren. Nach seinem Tod geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde durch einen Brand im Jahr 1944 weiter geschwächt. Steinway stieg zum Branchenführer auf.

Obwohl die Produktion seit 1973 nicht mehr in Wien stattfindet und Bösendorfer seit 2007 zu Yamaha gehört, steht der Name weiterhin für hochwertige Instrumente. Die schönsten Stücke sind im Bösendorfer Salon im Musikvereinsgebäude zu bewundern und zu erwerben.

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Manner: Der Global Player unter den Waffeln

Josef Manner gab sein Süßwarengeschäft am Stephansplatz auf und gründete 1890 die Chocoladenfabrik Josef Manner in Wien-Hernals. Bis 1913 stieg das Unternehmen zum führenden Süßwarenhersteller der österreichisch-ungarischen Monarchie auf. Manner setzte auf das Motto "preiswert und gut" und verkaufte vor allem Tafelschokolade und Kakao.

Die Manner-Schnitte, die 1898 als Neapolitaner Schnitte No. 239 eingeführt wurde, ist bis heute der Verkaufsschlager. Die Schnitte besteht aus fünf Lagen Waffeln mit Haselnusscreme. Heute ist die Josef Manner & Comp. AG ein Global Player mit mehreren weiteren Marken unter ihrem Dach und betreibt ein Geschäft am Stephansplatz.

Meinl: Im Zeichen des Mohren

Das Logo des Meinl-Mohren, das 1924 vom Grafiker Josef Binder entworfen wurde, ist umstritten. Julius Meinl I. verkaufte zunächst rohe und geröstete Kaffeebohnen und eröffnete 1891 die erste Wiener Kaffeerösterei.

Sein Sohn, Julius Meinl II., baute das Unternehmen zum größten europäischen Handelsunternehmen aus. 1939 besaß die Firma europaweit 1.000 Spezialitätengeschäfte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfanden Julius Meinl III. und Julius Meinl IV. das Feinkostimperium neu.

Die Julius Meinl AG, die nur noch ihr Feinkostkaufhaus am Wiener Kohlmarkt betreibt, vermarktet ihren Kaffee heute in über 70 Ländern. Die Produktion findet in Vicenza und in Ottakring statt, wo auch der Siegeszug von Staud’s Konfitüren begann.

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Staud’s: Süß, sauer und süffig

Die Familie Staud bietet ihre Marmeladen und eingelegten Gemüsesorten traditionell auf dem Brunnenmarkt an und exportiert sie inzwischen weltweit.

Tortenvielfalt: Eine süße Verführung

Die Welt der Torten ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Von traditionellen Rezepten bis zu modernen Kreationen ist alles dabei.

Schwarzwälder Kirschtorte: Ein Klassiker aus dem Schwarzwald

Die Schwarzwälder Kirschtorte ist ein Klassiker der deutschen Konditoreikunst. Sie besteht aus Schokoladenbiskuitböden, Kirschwasser, Sahne und Kirschen.

Fredi Boch, Chefkoch des Gasthauses Engel in Todtnauberg, backt seine Schwarzwälder Kirschtorte nach dem Originalrezept seines Großvaters. Er verwendet ausschließlich regionale Produkte und gibt auch Kurse im Tortenbacken.

Zuger Kirschtorte: Eine Schweizer Spezialität

Die Zuger Kirschtorte ist eine Spezialität aus dem Kanton Zug in der Schweiz. Sie besteht aus zwei Baiser-Böden, Biskuit, Kirschsirup und Kirschtortencreme mit Kirschwasser. Die Torte ist gesetzlich geschützt und darf nur im Kanton Zug hergestellt werden.

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Stader Torte: Eine Eigenkreation für den guten Zweck

Die Stader Torte ist eine Eigenkreation des Goebencafés in Stade. Sie besteht aus einem Kartoffelboden, Äpfeln aus der Region, Apfelweinkompott, Calvados, Marzipan und Sahne. Ein Teil des Erlöses wird an die Brücke - Hilfe und Halt Stade e. V. gespendet.

Deventer Koek: Ein Honigkuchen mit langer Tradition

Der Deventer Koek ist ein Honig-Gewürzkuchen, der seit 1593 in Deventer in den Niederlanden hergestellt wird. Er besteht aus Wasser, Roggenmehl, Honig und Gewürzen und war lange haltbar. Dies machte ihn zu einer beliebten Ware im Hansehandel.

Wiener Biergeschichte: Mehr als nur Ottakringer

Neben den Wiener Marken und der Tortenvielfalt hat Wien auch eine lange Biergeschichte. Das Ottakringer Bier ist ein bekanntes Beispiel, aber es gibt noch viele weitere Brauereien in Wien.

Die Tafern in Bergen: Ein Ort der Versorgung und Geselligkeit

Die Tafern in Bergen war ein wichtiger Ort der Versorgung und Geselligkeit. Sie war ein Gast- und Beherbergungsbetrieb mit Schankrecht für Bier, Wein und Schnaps. In der Tafern fanden auch die Feierlichkeiten des Lebenslaufes statt.

Die Geschichte der Brauerei in Bergen

Die Brauerei in Bergen wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Sie sollte die Gemeinde Bergen, die Reisenden und die fürstlichen Jäger und Fischer mit gutem Bier versorgen. Die Brauerei durfte aber keine Konkurrenz für das fürstliche Brauhaus in Neuburg werden.

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