Lindt Excellence 90% Kakao Mild: Inhaltsstoffe, Testberichte und ethische Aspekte

Lindt Excellence 90% Kakao Mild ist eine dunkle Schokolade, die sich durch ihren hohen Kakaoanteil und einen milden Geschmack auszeichnet. Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, Testergebnisse und ethischen Aspekte dieser Schokolade.

Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Lindt Excellence 90% Kakao Mild enthält folgende Zutaten:

  • Kakaomasse
  • Kakaobutter
  • Fettarmes Kakaopulver
  • Zucker
  • Bourbon-Vanille (Hauch)

Die Schokolade ist vegan und laktosefrei. Sie kann Spuren von Haselnüssen, Mandeln, Schalenfrüchten, Milch und Soja enthalten.

Geschmack und Besonderheiten

Durch die Verwendung besonders milder Edelkakaosorten und einen extra langen Conchierprozess schmilzt jedes Stück der Lindt Excellence 90% Mild besonders zart am Gaumen. Zudem enthält die 90-Prozentige von Lindt weniger Kakaosäure und ist nur leicht bitter. Im Abgang findet sich ein Hauch von Bourbon-Vanille.

Testberichte und Qualitätsprüfung

ÖKO-TEST hat im Jahr 2023 insgesamt 21 Zartbitterschokoladen getestet, darunter auch Produkte mit einem Kakaoanteil von 70% und mehr. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Zartbitterschokoladen mit Mineralölbestandteilen (MOSH/MOAH) und Pestiziden belastet sein können.

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Die Lindt Excellence Mild 70% Cacao Edelbitter Mild erhielt im Test das Urteil "ungenügend". Hauptkritikpunkte waren erhöhte Gehalte an Mineralölbestandteilen (MOSH/MOSH-Analoge) sowie mangelnde Transparenz bezüglich der Lieferkette. Lindt & Sprüngli war nicht bereit, die Ursprungsländer der für das Produkt verwendeten Kakaobohnen zu nennen.

Schadstoffe in Zartbitterschokolade

Einige der im Test gefundenen Schadstoffe sind besonders bedenklich:

  • Mineralölbestandteile (MOSH/MOAH): MOSH (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) können sich im menschlichen Fettgewebe und in Organen anreichern. MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und sollten daher nicht in Lebensmitteln vorkommen.
  • Pestizide: Der Einsatz von Pestiziden im Kakaoanbau nimmt zu, um Krankheiten auf den Feldern zu bekämpfen. Mehrfachbelastungen mit Spritzmitteln werden jedoch kritisch gesehen, da die Wechselwirkungen noch unzureichend erforscht sind.
  • Cadmium: Böden können Cadmium enthalten, das von den Kakaobohnen aufgenommen werden kann. Cadmium reichert sich im Körper an und kann bei langfristiger Aufnahme zu Nieren- und Knochenschäden führen.

Ethische Aspekte und Transparenz der Lieferkette

Die Probleme beim Kakaoanbau sind seit Langem bekannt. Ein wichtiger Aspekt ist die Transparenz der Lieferkette: Kennen die Anbieter die Lieferkette bis zum Ursprung der in ihrer Kakaomasse verwendeten Bohnen? Kümmern sie sich darum, dass sich beim Thema Kinderarbeit etwas ändert? Haben sie einen Plan, wann und wie sie zu existenzsichernden Einkommen der Bauern am Ende ihrer Lieferketten beitragen könnten?

Immerhin beantworteten alle 21 Anbieter im ÖKO-TEST-Fragebogen - mehr oder weniger ausführlich. Die Situation im Kakaomarkt ist derzeit verrückt: Auf dem Weltmarkt gehen die Preise für Kakaobohnen durch die Decke und haben sich seit Frühjahr 2023 fast verdreifacht. Das müsste die häufig prekäre Einkommenssituation der Kleinbauern am Ende der Lieferketten entspannen, sollte man meinen. Zentrales Ziel muss also sein, dass Bauern ein stabiles Einkommen auf existenzsicherndem Niveau erzielen können, das neben Nahrung auch für Bedürfnisse wie Bildung oder Gesundheitsvorsorge reicht.

Neun Schokoladen im Test tragen ein Fairtrade-Label auf der Verpackung, was schon einmal gut ist. Doch selbst der dort garantierte Mindestpreis ist dafür zu niedrig. Fairtrade hat darüber hinaus für die Länder Ghana und Elfenbeinküste jenen Kakao-Preis errechnet, den Bauern für ein existenzsicherndes Einkommen erzielen müssten - den so genannten Living Income Reference Price (LIRP).

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Verlässliche Preise auf existenzsicherndem Niveau sind so wichtig, weil sie mehrere Probleme im Kakao-Anbau an der Wurzel packen, vor allem das der illegalen Kinderarbeit. Laut einer Studie der Uni Chicago von 2020 schuftet an der Elfenbeinküste und in Ghana beinahe jedes zweite Bauernkind auf den Kakao-Feldern der Familie.

Bitter: Kein Anbieter im Test kann für seine Schokolade Kinderarbeit komplett ausschließen. Zwar glaubt Friedel Hütz-Adams, der sich beim Bonner Südwind-Institut seit Langem mit Kakao-Lieferketten beschäftigt, dass "durch die deutlich gestiegenen Einkommen die Kinderarbeit tendenziell sinken wird". Und es kann nicht sein, dass die Frage, ob ein Kind in Ghana überhaupt zur Schule gehen kann, mit den schwankenden Preisen im Kakaomarkt steht und fällt.

Zuckergehalt und gesundheitliche Aspekte

Zartbitterschokolade enthält weniger Zucker als Milchschokolade. Die Produkte im ÖKO-TEST hatten zwischen 21 und 30 Prozent Zucker deklariert und haben damit nur rund halb so viel Zucker wie Milchschokolade. Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Gewichtszunahme und Zahnverfall führen.

Der große Vorteil von Zartbitterschokolade ist, dass sie durch ihren höheren Kakaoanteil auch mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthält. So sei aus zahlreichen Studien am Menschen bekannt, dass sich Lebensmittel mit einem hohen Kakaoanteil, also auch dunkle Schokolade, positiv auf die Gefäßgesundheit auswirke.

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