Lebkuchen aus Mariazell: Eine süße Tradition der Lebzelterei Pirker

Mariazell, ein bekannter Wallfahrtsort in Österreich, ist nicht nur für seine Basilika berühmt, sondern auch für seine lange Tradition der Lebkuchenherstellung. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Lebzelterei Pirker, ein Familienbetrieb, der seit über 170 Jahren besteht und mittlerweile in vierter Generation geführt wird. Die Lebzelterei hat sich einen Namen für exquisite Lebkuchenspezialitäten gemacht und ist eine der bekanntesten Attraktionen in Mariazell.

Die Geschichte des Lebkuchens in Mariazell

Die Geschichte des Lebkuchens in Mariazell reicht über 300 Jahre zurück. Bereits im Mittelalter hatten Zünfte das Recht, Lebkuchen zu backen, Met oder Honigwein herzustellen und aus Honigwaben kunstvolle Bienenwachskerzen zu ziehen. Die Verarbeitung von Imkerei-Produkten in dieser Triologie wird heute europaweit nur noch in Mariazell bei Familie Pirker gelehrt.

Die Lebzelterei Pirker: Tradition und Handwerk

Die Lebzelterei Pirker ist ein Ort, an dem Tradition und Handwerk großgeschrieben werden. Auf über 3.500 Quadratmetern können Besucher den gesamten Produktionsprozess des Lebkuchens hautnah erleben. Entlang eines gläsernen Besuchergangs lässt sich beobachten, wie der Honigteig geknetet, ausgerollt und geformt wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verwendung hochwertiger Zutaten wie Honig aus der Region, Gewürzen und Nüssen gelegt.

Der Produktionsprozess: Vom Teig bis zum fertigen Lebkuchen

Vom einfachen Lebkuchen bis zum feinsten Lebkuchenkonfekt werden in der Lebzelterei Pirker mehr als 80 Sorten Honiglebkuchen produziert. Das ganze Jahr über. Mit 50% echtem Bienenhonig. Wie früher. Die geheime Backmischung wird von Generation zu Generation weitergegeben. Der Arbeitsprozess selbst dauert je nach Sorte und Ausfertigung zwischen drei Stunden und drei Tagen, wobei die Lebkuchen bis zu 52-mal von den Lebzeltern und Auszubildenden bearbeitet werden.

Der Fünfmandler: Das Leitprodukt der Lebzelterei

Das Lebkuchen-Leitprodukt der Lebzelterei Pirker ist die älteste Mariazeller Lebkuchenform - der klassische Fünfmandler. Dieser Lebkuchen hat vier runde Ecken, ist an jeder Ecke und in der Mitte mit einer Mandelhälfte belegt und mit einer dünnen Zuckerglasur bestrichen.

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Ein Besuch in der Lebzelterei Pirker

Ein Besuch in der Lebzelterei Pirker ist ein Erlebnis für alle Sinne. Die Lebzelterei bietet auf über 3.500 Quadratmetern Einblicke in den gesamten Produktionsprozess des Lebkuchens. Entlang eines gläsernen Besuchergangs können Gäste beobachten, wie der Honigteig geknetet, ausgerollt und geformt wird. Kreative Lebkuchenbäcker beschriften bunte Lebkuchenherzen, versehen die Köstlichkeiten mit Blumen oder Firmenlogos und lassen mit Zuckerguss wahre Kunstwerke entstehen. Auch das Tunken, Schokolieren und Schokoschnürln wird eindrucksvoll gezeigt. Der gesamte Handwerksweg vom Teigmischen bis hin zum Sortieren und Verpacken wird vom Besucher durchschritten, eine einzigartige Besonderheit weltweit!

Informationen für Besucher

  • Besichtigung: Die Besichtigung ist ohne Voranmeldung möglich.
  • Dauer: Je nach Interesse.
  • Eintritt: Ja.
  • Verkostungen: Ja, es gibt Verkostungen verschiedener Lebkuchensorten.

Öffnungszeiten

Die Lebzelterei Pirker ist ganzjährig geöffnet.

Katharina Pirker: Eine Lebzelterin mit Leib und Seele

Wie schon ihre Vorfahren ist Katharina Pirker Lebzelterin. Sie verrät, worauf es beim Backen ankommt, wie der helle Zuckerguss entsteht und wie hart gewordene Lebkuchen-Häuser ein zweites Leben bekommen.

Katharina Pirker ist mit dem Gebäck aufgewachsen, und ihr Familienbetrieb Pirker stellt heute mehr als 80 verschiedene Sorten her. Trotz der großen Auswahl schmecken ihr Lebkuchen immer noch: "Na freilich! Es glaubt uns ja niemand, aber wenn mein Mann und ich mal vom Urlaub zurückkommen, schneiden wir uns am Abend erst mal Lebkuchen auf. Dann sind wir wieder richtig zu Hause."

Ihre Lebkuchen-Karriere begann schon als kleines Mädchen, als die Backstube noch unten in ihrem Elternhaus in Mariazell war.

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Die Bedeutung von Honig in der Lebkuchenherstellung

Der Honig spielt eine zentrale Rolle bei der Herstellung von Lebkuchen. So werden bei Pirker jährlich 250 Tonnen feinster Honig zu Lebkuchen, Honigwein, Honigprodukten und Bienenwachskerzen verarbeitet. Beliebtestes Lebzelter-Produkt heute wie damals: der Honiglebkuchen. Ob in Klöstern als Speise der Mönche in der Fastenzeit, zu der auch der Advent zählte oder in Wallfahrtsorten als Energiespender für die Pilger auf ihrer beschwerlichen Heimreise - der hohe Honiganteil machte Honiglebkuchen nicht nur nahrhaft und sättigend, sondern auch besonders lange haltbar.

Innovation und Expansion

Die Familie Pirker ist stets bemüht, Tradition und Innovation zu verbinden. So hat das Ehepaar Georg Rippel-Pirker und Katharina im Jahr 2013 das Mariazeller Kongress- und Veranstaltungszentrum Europeum zu einer Schaubackstube umfunktioniert. Anfang dieses Jahres wurde das Mariazeller Traditionshotel „Schwarzer Adler“ übernommen. Im Erdgeschoss entsteht ein Verkaufslokal, und das Obergeschoss wird um ein Restaurant mit einer wetterfesten Terrasse erweitert.

Pirker setzt nicht nur bei seinen Lebkuchen auf Naturprodukte, auch geheizt werden soll künftig mit nachhaltigen Produkten.

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