Italienische Schoko-Ostereier Herstellung: Tradition, Genuss und Innovation

Ostern in Italien ist nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch ein kulinarisches Highlight, bei dem Schokolade eine zentrale Rolle spielt. Insbesondere die Herstellung von italienischen Schoko-Ostereiern hat eine lange Tradition, die von handwerklichem Können, hochwertigen Zutaten und innovativen Ideen geprägt ist. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der italienischen Schoko-Ostereier Herstellung, von historischen Wurzeln bis zu modernen Variationen und regionalen Besonderheiten.

Die Geschichte der Schokoladenherstellung in Italien

Die Geschichte der Schokoladenherstellung in Italien reicht weit zurück. Einer der bekanntesten Namen in diesem Zusammenhang ist die Manufaktur Majani, die im Jahr 1796 in Bologna gegründet wurde.

Majani: Ein Pionier der italienischen Schokoladenkunst

Majani ist weltweit für ihre erstklassigen Schokoladenerzeugnisse und insbesondere für Gianduia-Spezialitäten bekannt. Der Ursprung der Manufaktur liegt in einem kleinen Laden im Zentrum von Bologna im Jahr 1796, als die Stadt an die Cispadanische Republik angegliedert und von napoleonischen Truppen besetzt wurde.

Im Jahr 1832 erfand Majani die legendäre "Scorza"-Schokolade, die erste feste Schokolade, die in Italien hergestellt wurde. Der Name "Scorza", italienisch für Baumrinde, leitet sich von der Ähnlichkeit der Schokolade mit einer Baumrinde ab. Die Herstellung erfolgte auf einer speziell entwickelten Maschine, die zum Know-how der Manufaktur gehörte.

Majani entwickelte sich kontinuierlich weiter und setzte innovative Lösungen für die Schokoladenherstellung ein. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war das Jahr 1911, als die berühmte "Cremino Fiat" entstand. Diese Schokolade wurde ursprünglich als Werbung für das neue Fiat-Modell "Tipo 4" kreiert.

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Heute stellt Majani seine Schokoladen-Meisterwerke nach traditionellen Herstellungsmethoden und alten Rezepten her, die in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das historische Know-how des Unternehmens findet nach wie vor Anwendung in seinen hochwertigen Produkten, die nicht nur den italienischen Gaumen begeistern.

Die Zutatenliste einiger Majani-Produkte umfasst Zucker, VollMILCHpulver, Kakaobutter, ungehärtete pflanzliche Fette und Öle (Kokosnuss, Kakao, Sonnenblume, Olive), entrahmtes MILCHpulver, Kakaomasse, Emulgator: SOJAlecithin, natürliches Aroma und Vanille.

Baratti e Milano: Königliche Schokoladentradition aus Turin

Ein weiteres bedeutendes Unternehmen in der italienischen Schokoladengeschichte ist Baratti e Milano. 1858 gründeten Ferdinando Baratti und Edoardo Milano in Turin eine Konditorei, die sich der Kreation genussvoller Schokoladenvariationen widmete. Anfang des 20. Jahrhunderts avancierte Baratti e Milano zum offiziellen Lieferanten des Königshauses. Besonders bekannt sind sie für die Produktion der zartschmelzenden Cremini, die traditionell ausschließlich unter Verwendung der Piemonteser IGP Haselnuss hergestellt werden.

Die Bedeutung von Ostereiern in Italien

In Italien sind Ostereier mehr als nur eine Süßigkeit; sie sind ein Symbol für das Osterfest und ein Ausdruck von Freude und Tradition. Anders als in einigen anderen Ländern, in denen das Färben und Verstecken von Eiern im Vordergrund steht, konzentriert man sich in Italien auf große Schoko-Eier, die oft mit Überraschungen gefüllt sind.

Traditionelle und moderne Variationen

Das Osterei ist eine wahre Leckerei für Groß und Klein und der beste Weg, das Osterfest zu feiern. Es gibt verschiedene Varianten, darunter Zartbitter-, Milch- und zweifarbige Eier sowie solche mit Haselnüssen, je nach Vorlieben. Eine ungewöhnliche Version ist das Osterei aus Zartbitterschokolade und Erdnüssen. Der intensive Geschmack der Zartbitterschokolade mit 70% Kakaoanteil, perfekt als Überzug, harmoniert mit dem leicht salzigen Geschmack der gerösteten Erdnüsse und ergibt ein knusprig-leckeres Osterei.

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Die Überraschung im Ei

Ein besonderes Merkmal der italienischen Schoko-Ostereier ist die Überraschung im Inneren. Diese Tradition, die in den 1920er Jahren in Turin begann, hat sich bis heute erhalten. Die Geschenke im Ei können von kleinen Spielzeugen bis hin zu wertvolleren Gegenständen reichen, was das Auspacken des Eis zu einem spannenden Erlebnis macht.

Die Herstellung von Schoko-Ostereiern: Ein handwerklicher Prozess

Die Herstellung von Schoko-Ostereiern ist ein aufwendiger Prozess, der handwerkliches Können und Präzision erfordert. Im Folgenden wird der Herstellungsprozess am Beispiel eines Zartbitterschokoladen-Ostereis mit Erdnüssen erläutert.

Temperieren der Schokolade

Der erste Schritt ist das Temperieren der Schokolade, um sicherzustellen, dass sie einen schönen Glanz hat und beim Erstarren knackig wird. Dazu wird die Schokolade auf einer Marmorplatte mit einem Spatel und einem Schaber bearbeitet, indem man sie auf der Oberfläche verteilt. Die Schokolade sollte zunächst auf etwa 45°C erwärmt und dann auf 28°C abgekühlt werden. Anschließend wird sie wieder auf 31/32°C erwärmt. Es ist wichtig, die Temperatur mit einem Küchenthermometer zu überwachen. Falls die Temperatur zu stark sinkt, kann die Schokolade über einem Wasserbad leicht erwärmt werden.

Formen des Ostereis

Die temperierte Schokolade wird in eine Ostereiform gegossen und bis zum Rand verteilt, indem man die Form dreht. Nach einer Minute wird die Form auf ein Tablett gekippt, um überschüssige Schokolade abtropfen zu lassen. Durch leichtes Klopfen auf die Form werden Luftblasen entfernt. Die überschüssige Schokolade wird aufgefangen und zurück in die Schüssel gegeben.

Hinzufügen der Erdnüsse

Während die Schokolade in der Form fest wird, werden geröstete Erdnüsse zu der in der Schüssel gesammelten Schokolade hinzugefügt und mit einem Spatel umgerührt. Nach 10-20 Minuten werden die Spitzen mit einem Schaber entfernt, um eine glatte Oberfläche zu gewährleisten.

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Füllen der Formhälften

Die Schokolade mit den Erdnüssen wird in die beiden Hälften der Form gegossen und mit einer kreisförmigen Bewegung verteilt. Nach einer Minute wird die Form umgedreht, um den Überschuss zu entfernen. Nach etwa 20 Minuten werden die Spitzen erneut mit einem Schaber entfernt, um die Ränder zu glätten.

Kristallisieren der Schokolade

Die Schokolade muss nun 3 bis 6 Stunden kristallisieren, damit sie gut fest wird. Sobald die Schokolade gut fest geworden ist, können die Eier aus der Form genommen werden, indem man die Form leicht verdreht und sie vorsichtig auf die Arbeitsfläche kippt.

Zusammensetzen des Ostereis

Um die beiden Hälften des Eies zusammenzufügen, wird eine große Pfanne leicht erwärmt und dann das Feuer gelöscht. Eine Hälfte des Eies wird mit den Rändern nach unten auf den Boden der Pfanne gelegt, bis die Ränder leicht erwärmt sind. Dann wird die Überraschung ins Ei gelegt und die Hälften werden zusammengefügt. Die Hälften werden einige Minuten zusammengehalten, damit sie aneinander haften.

Regionale Unterschiede und Bräuche

Italien ist ein Land mit einer reichen Vielfalt an regionalen Traditionen und Bräuchen, die sich auch in der Osterzeit widerspiegeln.

Osterbräuche in der Toskana und anderen Regionen

In Caldana (zwischen Grosseto und Follonica) ist es üblich, extra für Ostern Pflanzen ohne Licht (üblicherweise im Keller) heranzuziehen, sodass ihre Blätter weiß statt grün werden. Damit werden dann die Straßen geschmückt, auf denen die Prozession am Karfreitag stattfindet. Am Palmsonntag sollte man darauf achten, immer eine Münze in der Tasche zu haben, um nicht unvorbereitet vom ersten Kuckuck der Saison überrascht zu werden.

Kulinarische Spezialitäten zu Ostern

Neben den Schoko-Ostereiern gibt es in Italien viele weitere kulinarische Spezialitäten, die traditionell zu Ostern gegessen werden. Dazu gehören Lammfleisch, die "Colomba di Pasqua" (Oster-Taube) und die "Torta di Pasquetta" (Oster-Quiche).

Colomba di Pasqua: Die Oster-Taube

Die Colomba di Pasqua ist ein luftiger, trockener Kuchen in Form einer Taube. Sie stammt ursprünglich aus der Lombardei und wird oft mit kandierten Früchten und Mandeln verziert. Die Colomba ist ein Symbol für Frieden und den Heiligen Geist und gehört zu den wichtigsten Ostergebäcken in Italien. Die Ursprünge der Colomba reichen tief in die italienische Backtradition zurück. Inspiriert von Symbolen des Friedens und der Auferstehung, entwickelte sich das Rezept über die Jahrzehnte hinweg - von handwerklich hergestellten Versionen in kleinen Pasticcerien bis hin zu modernen Interpretationen, die traditionelle Rezepturen mit innovativen Techniken vereinen.

Torta di Pasquetta: Die Oster-Quiche

Die Torta di Pasquetta ist eine Art Quiche aus Ricotta, Eiern und Spinat. Sie wird traditionell am Ostermontag gegessen und ist ein deftiges Gericht, das gut zu einem Picknick im Freien passt. In der Toskana wird außerdem die "Schiacciata di Pasqua" gebacken. Der Name kommt vom Wort „schiacciare“ (aufschlagen), weil zur Zubereitung viele Eier aufgeschlagen werden müssen. Eigentlicher Sinn der Schiaccata war sogar, überschüssige Eier auf diese Weise zu verwerten. Die Frauen im Dorf setzen dafür einst Unmengen von Teig an, backten etliche Schiacciate und verschenkten sie an Verwandte, Freunde und Bekannte im Ort.

Beliebte Marken und Online-Shops

Für diejenigen, die italienische Schoko-Ostereier und andere Osterleckereien online kaufen möchten, gibt es eine Vielzahl von Optionen. Einige beliebte Marken und Online-Shops sind:

  • Cellini: Bietet eine große Auswahl an italienischen Spezialitäten, darunter Tartufo-Pralinen, Kaffee und Ostergebäck.
  • Baratti e Milano: Bekannt für ihre hochwertigen Schokoladen und Cremini.
  • Majani: Ein Pionier der italienischen Schokoladenkunst mit einer langen Tradition.
  • Galup, Filippi und Daidone: Diese Pasticcerien bieten exklusive Colombe mit erlesenen Zutaten und traditionellen Rezepturen.

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