Honigbienenhaus Bauanleitung: Ein umfassender Leitfaden

Das Bild der fleißigen Honigbiene ist uns seit unserer Kindheit durch Biene Maja vertraut. Umso motivierter sind Hobbygärtner, den Bienen das Leben zu erleichtern. Dabei helfen ein Bienenhaus und die passenden Pflanzen im Garten.

Warum ein Bienenhaus bauen?

Durch den immer weniger werdenden natürlichen Lebensraum wird es für Wildbienen zunehmend schwieriger, Nistmöglichkeiten in der Natur zu finden. Mit einem Wildbienenhotel können Sie dieser bedrohten Tierart in Ihrem Garten oder auch auf Ihrem Balkon ein sicheres Zuhause bieten.

Die Optimierung der Landwirtschaft, die Umwandlung von Naturflächen in Bauland und das „Aufräumen“ in unseren Gärten führen seit Jahren zu einem Rückgang der Insektenanzahl und -vielfalt. Damit einhergehend fehlen Insekten zunehmend ihre natürlichen Nistmöglichkeiten in Form von abgestorbenen Pflanzenstängeln, Totholz oder Erdhügeln. Um diesen Verlust wenigstens etwas zu kompensieren, empfiehlt sich das Anbieten von zusätzlichen „künstlichen“ Nisthilfen. Dies können z. B. Pflanzenhalme, Bohrungen in Holzscheiten oder leichte Sand-Lehm-Wände sein. Als sehr gut geeignet haben sich Halme aus Schilfrohr erwiesen, weil diese nicht nur ein völlig natürliches Material darstellen, sondern zugleich optimale Bedingungen als Nisthilfe bieten.

Besonders in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung sind die Wildbienen geraten. Sie leisten für die Biodiversität einen wesentlichen Beitrag. Zugleich dienen sie der Bestäubung zahlreicher Pflanzen und sind hierbei in der Regel sogar effektiver und verlässlicher als die Honigbiene, da sie auch bei widrigen Flugbedingungen (insbesondere bei kühleren Temperaturen) noch fliegen, wenn die Honigbienen ihren Bienenstock schon nicht mehr verlassen.

Allein in Deutschland gibt es weit über 500 Bienenarten, von denen mittlerweile beinahe die Hälfte auf der Roten Liste steht. Das Stichwort "Bienensterben" ist daher seit einigen Jahren in aller Munde.

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Das klassische Bild der Biene, die in ihrer Kolonie fleißig Honig herstellt, hat nur bedingt etwas mit der Realität zu tun, denn die meisten der über 500 Bienenarten in Deutschland sind einzelgängerische Wildbienen. Bei ihnen ist das Bienensterben umso dramatischer, da sie stark auf einzelne Pflanzen spezialisiert sind. Ihnen machen Pestizide und die landwirtschaftliche Nutzung ihres Lebensraums besonders zu schaffen. Tatsächlich sorgt sogar die Massenhaltung der Honigbiene dafür, dass den Wildbienen - wie die Erdbiene oder die Mauerbiene - ihre nur noch spärlich vorhandenen Futterquellen ebenfalls weggefressen werden. Wildbienen nisten in Röhren, zum Beispiel in Pflanzenstängeln oder auch in Altholz.

Bauanleitungen für verschiedene Bienenhäuser

Dabei kann der handwerklich begabte Imker einige der benötigten Gerätschaften selbst herstellen. Die Bienenvölker wohnen im Bienenkasten, auch Beute genannt. Im Schaukasten werden die Völker präsentiert. Hier sind einige Bauanleitungen:

  • Einfachbeute: Bauanleitung für eine Einfachbeute mit Gitterboden, Magazin, Innendeckel und Futterdeckel.
  • Einfacher Bienenkasten: Ausführliche bebilderte Anleitung zum Bau eines einfachen Bienenkastens. Beinhaltet auch Anleitungen für Trennwände, Mittelwände, Wetterschutz, Varroaboden und eine Schwarmkiste.
  • Zanderbeute: Ausführliche, bebilderte Bauanleitung für eine Zanderbeute (Einfachbeute) gebaut aus Standardleimholz aus dem Baumarkt.
  • Holzklotzbeute: Bau einer Bienenbeute aus einem einfachen Holzklotz.
  • Low-Cost-Bienenksite: Low-Cost-Bauanleitung für eine Bienenksite aus Din-A3 Bastelsperrholz mit 30l Volumen und guter Belüftung.
  • Begattungskasten und Bienen-Zargen: Baupläne als PDF-Download für Imker für einen Begattungskasten und Bienen-Zargen für eine Beute.
  • Bienenkiste: Bebilderte Bauanleitung für eine Bienenkiste.
  • Doppelablegerkasten: Bauanleitung für einen Doppelablegerkasten für die Bienenzucht.
  • Sackkarre: Bauanleitung für eine Sackkarre zum Transport von Bienenbeuten über unebenes Gelände.

Bauanleitung für eine Wildbienen Nisthilfe: Ganz einfach selbst gebastelt

Ein brauchbares Insektenhotel ist in wenigen Minuten aufgestellt. Sie können einfach den fertig zugeschnittenen (durch Gummiband gehaltenen) Bund an eine geeignete Stelle (zum Beispiel einen Holzstapel) legen. Stabiler und langlebiger ist eine alte Konservendose oder Einwegglas (z.B. Gurkenglas), in das sie die Halme einfüllen. Die Dose bzw. das Glas bringen Sie dann an den gewünschten Aufstellort. Abschließend sollten Sie die Halmoberfläche in kreisenden Bewegungen mit einem starren Pinsel oder Bürste kurz abbürsten, um etwaige lose Splitter vom Schnitt zu entfernen. Fertig - schon steht Ihr erstes Insektenhotel zum Einzug bereit!

Mit etwas Zeit und Muße zum perfekten Wildbienenhaus

Wer etwas mehr Zeit und Freude am Basteln hat, kann natürlich unter Berücksichtigung einiger Details ein Insektenhotel noch weiter optimieren. Das fängt schon beim Zuschnitt und Ablängen an. Neben den fertig abgelängten Bunden mit 11 und 16 cm Halmlänge bieten wir auch Rohbunde in 80 und 110 cm an. So kann man die für das eigene Projekt benötigte Länge frei wählen - kürzer als 10 cm sollte aber idealerweise kein Halm sein.

Für das Kürzen der Halme gibt es unterschiedliche Methoden. Man kann eine Bandsäge, eine Kappsäge, eine Stichsäge, eine Kreissäge oder einen Trennschleifer zum Zuschneiden verwenden. Wichtig dabei ist der Einsatz eines sehr fein gezahnten Sägeblatts sowie in der Regel hohe Drehzahlen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, das Reet vor dem Schneiden zu wässern, um ein Ausfransen der Schnittkanten zu vermeiden. Am besten macht man vorher verschiedene Versuche, mit welchem Verfahren man die besten Ergebnisse bei sich erzielt.

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Vor dem Schnitt unbedingt auf die Position der Wachstumsknoten achten! An diesen Knoten ist der Halm nicht durchgängig und stellt somit eine Begrenzung der Halmlänge dar. Am besten schneidet man immer direkt hinter bzw. vor einem Wachstumsknoten. Ist die Halmlänge zu kurz bzw. befindet sich hinter der Öffnung gleich ein Wachstumknoten werden diese Röhren von den Insekten nicht angenommen.

Schilfhalme für das Wildbienenhotel richtig verwenden

Bei den Fertighalmen der Varianten MEDIUM, PREMIUM und EXTRA kann man bei Interesse auch die Halme sortieren, um möglichst viele optimale Nistangebote bereitzuhalten - bei der Variante FEIN ist dies nur sehr, sehr geduldigen Zeitgenossen zu empfehlen. Darauf ist zu achten:

  • Halme mit keinem Knoten: Da man die Halme in der Regel in ein Behältnis mit einem Boden steckt, ist dies nicht so kritisch, da dann dort der Boden als abschließender „Knoten“ fungiert. Bei offener Bauweise werden durchgehende Röhren eher langsam und nur bei höherem Siedlungsdruck angenommen. Bei Bedarf könnte man die Halme auf der einen Seite mit etwas feuchtem Lehm oder Ton (ver-)schließen.
  • Halme mit einem Knoten: Sind grundsätzlich ideal. Man kann die Halme so drehen, dass immer das längere Ende nach außen zeigt.
  • Halme mit 2 Knoten: Wenn noch genügend offene „Restlänge“ vorhanden ist, kann man diese mitverwenden. Sind die Knoten aber beide direkt am Ende, kann man den Halm bei Bedarf auf der einer Seite vor einem Knoten „aufsägen“ und somit öffnen. Dieser Halm kann dann wie ein Halm mit einem Knoten verwendet werden.
  • Gebrochene, gequetschte, gesplitterte Halme: Kann man zunächst aussortieren.

Unsere Tipps, damit das Insektenhotel für Wildbienen sicher häufig gebucht wird

Wie oben bereits beschrieben, reicht es in der Regel, etwaige Überbleibsel vom Schnitt mit einem steifen Pinsel in kreisenden Bewegungen zu entfernen. Wer etwas mehr Aufwand treiben möchte, kann diese auch vorsichtig mit feinem Schmirgelpapier abschleifen. Dabei ist aber darauf zu achten, nicht zu viel Druck auf die Halmkanten auszuüben, da diese sonst splittern könnten. Generell ist hierzu zu sagen, dass feine Schnittreste und kleine Splitter nach kurzer Zeit durch die natürliche Verwitterung so spröde werden, dass diese von alleine abfallen. Wichtiger ist hingegen die Fixierung der Halme gegen ein Herausfallen oder Herausziehen durch andere Tiere, wie z. B. Vögel. Dazu können die Halme entweder am Boden mit etwas feuchtem Lehm oder Ton festgeklebt werden oder aber so verdichtet werden, dass ein Herausfallen bzw. -ziehen nicht mehr möglich ist. Hierzu können Sie auch sehr gut defekte (zersplitterte oder gebrochene) Halme verwenden. Schieben Sie diese einfach nachträglich in etwaige größere Zwischenräume zwischen den Halmen. Am besten machen Sie immer wieder eine Kipp-Probe: Behälter mit den Halmen vorsichtig nach vorne kippen; bewegen sich dann einzelne Halme nach vorne, müssen Sie noch mehr nachverdichten.

An einzelnen Aufstellorten kann es passieren, dass besonders schlaue Vögel im Frühjahr Ihr Insektenhotel als Baumaterialspender für ihren eigenen Nestbau entdecken. Auch im Herbst, wenn die Anzahl der fliegenden Insekten sinkt, entdecken einige Vögel das Insektenhotel als gut gefüllte Speisekammer, denn die Larven der Wildbienen sind eine begehrte Eiweissmahlzeit. In diesem Falle sollten Sie Ihr Insektenhotel vor dem allzu neugierigen Federvieh schützen, indem Sie einen einfachen Kükendraht, Volierengitter oder Sechseckgeflecht vor den Halmen befestigen. Das Gitter sollte jedoch einige Zentimeter Abstand von den Halmenden haben, damit nicht mit dem Schnabel durch das Gitter Halme stibitzt werden können.

Der optimale Standort für ein Insektenhotel für Wildbienen: Ein Platz an der Sonne

Insekten mögen es warm: Sie sind in der Regel wahre Sonnenanbeter. Nässe und Kälte hingegen lassen ihre Aktivität erlahmen. Die sonst so eifrigen Honigbienen fliegen bei Temperaturen unter 12° Celsius gar nicht erst aus dem Bienenstock. Man kann das auch immer wieder gut beobachten, dass die Früchte eines z. B. Apfelbaumes deutlich weniger und/oder kleiner sind, wenn es zur Apfelblüte sehr kühl war. Dann fehlen einfach die Honigbienen zur gründlichen Bestäubung. Wildbienen sind da schon etwas robuster, da sieht man auch noch bei deutlich tieferen Temperaturen z. B. Hummeln von Blüte zu Blüte fliegen. Deswegen gelten diese insgesamt auch als die verlässlicheren Bestäuber. Bei sehr tiefen Temperaturen „verklammen“ dann aber auch die Wildbienen. An sehr kühlen Spätsommerabenden sieht man dann leblose Hummeln in der Blüte einer Sonnenblume kleben und befürchtet das Schlimmste. Nicht selten übernachten sie aber nur auf der Blüte und warten auf die ersten Sonnenstrahlen, die sie wieder auf Betriebstemperatur bringen, und dann starten sie auch wieder in den nächsten Arbeitstag. Für die Position eines Insektenhotels kann man sich daher merken, dass dieses am besten an einem sonnigen, regengeschützten Ort platziert werden sollte. Ideal ist z. B. ein Ort unter einem Dachvorsprung. So ist gewährleistet, dass selbst nach einem Regen das Material schnell wieder trocknen kann und nicht zu schimmeln beginnt. Es sollte auch nicht zu niedrig hängen, um ungebetenen Besuchern wie etwa Ameisen oder Mäusen den Zugang zu erschweren.

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Und ganz wichtig: Ein Insektenhotel muss ganzjährig im Freien stehen. Die verschiedenen Wildbienenarten haben unterschiedlichste Nistzeiten, und die Larven in den Röhren verbringen dort die Winterruhe. Die Winterruhe wird gleichzeitig durch natürliche äußere Reize aus der Natur gesteuert wie beispielsweise Temperatur, Licht und Periodenlängen.

Worauf Sie beim Bau eines Bienenhauses achten sollten

Ein Bienenhaus oder Bienenhotel kann den Insekten das Leben erleichtern, allerdings nur, wenn es auch die richtigen Bedingungen bietet. Wollen Sie selbst eine solche Unterkunft bauen, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Verwenden Sie ausschließlich gut abgelagertes Hartholz
  • Bohren Sie nur in Längsholz und niemals ins Hirnholz, letzteres ist anfällig für Risse und dem Eindringen von Feuchtigkeit
  • Passen Sie den Abstand zwischen den Löchern je nach Größe an, damit nichts einreißt
  • Sorgen Sie dafür, dass die Wände in den Bohrlöchern glatt sind, sonst werden Sie nicht angenommen oder die Bienen verletzen ihre sensiblen Flügel

Als Standort für das Bienenhotel eignet sich ein sonniger, aber witterungsgeschützter Ort. Hängen Sie das Häuschen außerdem nicht zu tief und bringen Sie es immer feste an, es sollte nicht baumeln. Haben Sie erst einmal einen Standort gefunden, halten Sie diesen mehrere Jahre bei.

Bienenhaus kaufen: Worauf Sie achten sollten

Möchten Sie ein Bienenhaus nicht selber bauen, sind auch zahlreiche Modelle im Handel erhältlich. Auch hier gibt es jedoch einiges zu beachten, denn gerade Bienenhotels aus dem Baumarkt sind häufig komplett ungeeignet:

  • Die Löcher dürfen nur ins Längsholz und nicht ins Hirnholz gebohrt werden
  • Modelle mit Kiefernzapfen, Holzklötzchen und anderen "Verstecken" meiden, sie werden von Insekten nicht angenommen, es nisten sich maximal Spinnen ein, die eine Gefahr für die Insekten darstellen
  • Faseriges Weichholz meiden, da dieses zu schnell ausfranst
  • Darauf achten, dass die Gänge nicht ausgefranst sind, da diese sonst nicht angenommen werden oder die Bienen ihre sensiblen Flügel daran verletzen können

Bienenfreundlicher Garten: Hier fühlen sich die Nützlinge wohl!

Zu einem bienenfreundlichen Garten gehört jedoch mehr als nur ein Bienenhaus. Wildbienen legen auf der Suche nach Futter nur wenige hundert Meter zurück, alles darüber hinaus kostet sie zu viel Energie und gefährlich viel Zeit, die sie von ihrem Nachwuchs getrennt sind. Welche Pflanzen für die Wildbienenarten in Ihren Garten geeignet sind, sollten Sie immer individuell bestimmen - oder von einem Experten bestimmen lassen. Da die Wildbienen sehr spezialisiert sind, bietet etwa eine Wildblumenwiese meist nur den Honigbienen eine Nahrungsquelle.

Gerade in den so schön aussehenden aufgeräumten Gärten haben Wildbienen und andere Nützlinge es nämlich zunehmend schwerer.

Rechtliche Aspekte der Bienenhaltung

Für viele Gartenbesitzer mag es verlockend sein, Bienen zu halten, um die Obstbäume und Gemüsepflanzen zu befruchten, aber auch, um eigenen Honig zu produzieren. Prinzipiell kann jeder Imker werden, doch sollten Sie zuvor einen Imkerkurs besuchen. Bevor Sie sich Bienen anschaffen und als Hobby-Imker durchstarten, müssen Sie sich mit den rechtlichen Grundlagen vertraut machen. Imker kann prinzipiell jeder werden, der über ein Grundstück verfügt. Es ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, Ihre Nachbarn darüber zu informieren, dass Sie künftig Bienen halten möchten, doch gehört es zum guten Ton.

Mit den Bienen übernehmen Sie Verantwortung für die Tiere selbst, aber auch für Ihre Mitmenschen. Schaffen Sie sich Bienen an, müssen Sie sie beim zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt mit dem Standort und der Anzahl der Bienenvölker anmelden. Das Gesetz schreibt nicht vor, dass Sie für Ihre Bienen eine Versicherung abschließen müssen. Werden andere Personen von den Bienen gestochen, tragen Sie als Besitzer jedoch die Verantwortung dafür. Einige Menschen sind allergisch gegen das Gift der Bienen und können gravierende gesundheitliche Schäden erleiden. Prüfen Sie, ob Ihre Privathaftpflichtversicherung Schäden durch Bienen abdeckt. Es gibt auch spezielle Imkerversicherungen, beispielsweise eine Tierhalterhaftpflichtversicherung für Imker. Werden Sie Mitglied in einem Imkerverein, sind Sie automatisch versichert.

Möchten Sie Ihre Bienen an einen anderen Ort bringen, benötigen Sie eine Bescheinigung der für den Herkunftsort zuständigen Behörde, die Sie bei der zuständigen Behörde am neuen Standort abgeben müssen. Diese Bescheinigung darf nicht älter als neun Monate sein und muss Angaben dazu enthalten, dass Ihre Bienen nicht von der Amerikanischen Faulbrut befallen sind. Verlassen Sie diesen Standort, wird Ihnen die Bescheinigung wieder ausgehändigt. Bevor Sie Bienen anschaffen, sollten Sie sich mit der Bienenseuchen-Verordnung beschäftigen. Bereits beim Verdacht einer ansteckenden Bienenseuche wie der Tropilaelapsmilbe, dem Kleinen Beutenkäfer oder der Amerikanischen Faulbrut müssen Sie eine Meldung an die zuständige Veterinärbehörde vornehmen. Kommen Sie Ihrer Meldepflicht nicht nach, droht eine Geldbuße bis zu 30.000 Euro.

Verbrauchen Sie den Honig nicht nur selbst, sondern möchten Sie auch etwas davon verkaufen, müssen Sie die Qualitätsvorgaben in der Honigverordnung beachten. Sie benötigen eine Honigschleuder, die umso größer sein sollte, je mehr Bienenvölker Sie haben. Beim Befüllen der Honiggläser müssen Sie die Füllmenge beachten. Zivilrechtlich gelten Honigbienen als Wildtiere, auch wenn sie so gezüchtet sind, dass sie nicht aggressiv sind. Wohnen Sie zur Miete und können einen Garten nutzen, müssen Sie den Vermieter um Erlaubnis fragen, bevor Sie Bienen anschaffen. Das Grundstück sollte mindestens eine Größe von 200 Quadratmetern haben. Auf 200 Quadratmetern können Sie bis zu vier Bienenvölker halten, doch aufgrund der Nahrungskonkurrenz ist es besser, weniger Völker zu haben. Der Abstand der Bienenstöcke zum Nachbargrundstück sollte mindestens fünf Meter betragen. Achten Sie darauf, dass sich Startbahn und Einflugschneise der Bienen nicht direkt über den Nachbargrundstücken befinden.

Bevor Sie ins Imkerleben starten, absolvieren Sie eine Imkerschulung. Bei Bieneninstituten oder Imkerverbänden erhalten Sie Informationen, wann und wo solche Schulungen stattfinden. Abhängig vom Verband werden solche Schulungen unterschiedlich organisiert und können mehrere Tage in Anspruch nehmen. Es ist sinnvoll, einem Imkerverein beizutreten, da Sie dann vollständig versichert sind und auch Förderungen erhalten können. Bevor Sie in eine Imkerausrüstung und Ihre ersten Bienenvölker investieren, sollten Sie testen lassen, ob Sie nicht unter einer Allergie gegen Bienengift leiden. Auch wenn die Honigbienen nicht aggressiv sind, verläuft das Imkerleben nicht völlig ohne Stiche. Was Sie investieren müssen, hängt davon ab, wie viele Bienenvölker Sie halten möchten. Grundsätzlich müssen Sie für die Erstausstattung mit Kosten zwischen 1.500 und 2.000 Euro rechnen. Eine Honigschleuder können Sie häufig vom Imkerverein ausleihen. Mit welchem Zeitaufwand Sie beim Imkern rechnen müssen, hängt von der Zahl Ihrer Bienenvölker ab. Pro Volk müssen Sie mit mindestens einer Stunde pro Woche rechnen. Während der Honigernte ist der Zeitaufwand entsprechend höher. In jeder Woche nehmen Sie Kontrollgänge bei den Bienenhäusern vor. Bienenvölker können Sie bei Imkern kaufen, aber auch über ein Bieneninstitut oder einen Imkerverein beziehen. Bestehen Sie beim Kauf darauf, dass Ihnen ein aktuelles amtliches Gesundheitszeugnis über die Bienenvölker ausgehändigt wird. Zur Schwarmzeit hat ein Bienenvolk bis zu 60.000 Tiere. Starten sollten Sie mit zwei bis drei Völkern. Nur ein Volk ist nicht geeignet, da bei einem schwachen Volk keine Arbeitsbienen von einem stärkeren Volk aushelfen können. Das würde möglicherweise den Verlust des Bienenvolks bedeuten. Erfahrene Imker besitzen mitunter acht oder mehr Bienenvölker. Pro Bienenvolk rechnen Sie mit Erträgen von 10 bis 20 Kilogramm Honig.

Die Bedeutung der Bienen für unsere Umwelt

Bienen sind super wichtig für die Natur. Dank der fleißigen Insekten können sich viele Pflanzen vermehren. Ohne fleißige Bienen könnten wir kaum Obst und Gemüse ernten - oder Öl aus Sonnenblumen. Denn sie bestäuben viele Blüten. So können aus ihnen Früchte heranwachsen. Ohne Bienen hätten wir deshalb weniger zu essen.

Anders als Honigbienen kümmern sich Wildbienen nicht im Schwarm, sondern meist allein um ihren Nachwuchs. Du kannst Wildbienen helfen, indem du ihnen ein Haus baust.

Materialien für den Bau von Bienenhäusern

Aus Holz, Ton, Ziegelsteinen oder Bambus: Mit verschiedenen Materialien können Sie unterschiedliche Nistquartiere für Insekten anfertigen.

Nisthilfen aus Holz

  1. Bohre auf einer rindenfreien Seite des Holzstücks etwa 5 bis 10 Zentimeter tiefe Löcher. Achtung: Es darf nicht in die Stirnseite des Holzes gebohrt werden, also dort, wo man die Jahresringe sieht. Das Holz bekommt dort viele Risse und die Löcher sind nicht mehr bewohnbar.
  2. Wenn du noch nie Löcher gebohrt hast, bitte einen Erwachsenen um Hilfe. Zwischen den Löchern lässt du ungefähr zwei Finger breit Abstand. Wenn du alle Löcher gebohrt hast, schleifst du die Oberfläche des Holzes mit Schleifpapier etwas glatt.
  3. Dein Wildbienenhaus kannst du dann im Garten an einem trockenen und sonnigen Ort aufstellen oder auf dem Balkon an der Wand aufhängen.
  4. Bohre dazu auf der Rückseite des Häuschens ein Loch und hänge es an einen Metallhaken.

Nisthilfen aus Stängeln

Viele Stängel wie die von Bambus oder Holunder sind innen hohl - und damit ideal für Bienen und andere Insekten zum Reinkriechen und Nestbauen. Mit großen Schrauben oder einem Handbohrer kannst du die Öffnungen der Stängel vergrößern. Die Eingänge solltest du mit Schleifpapier glatt schleifen, damit sich die Wildbienen nicht mit ihren Flügeln daran verletzen. Binde mehrere solcher Stängel zusammen. Damit sie gut haften, kannst du vorher ein wenig Gips anrühren und in die Dose geben.

Nisthilfen aus markhaltigen Pflanzenstängeln

Als Nisthilfe für etliche Solitärbienen und -wespen kann man auch einfach markhaltige Pflanzenstängel anbieten. Die Insekten legen darin ihre Brutkammern an. Etwa 50 Zentimeter lange Stängel von Brombeere, Holunder, Sommerflieder oder Heckenrose werden im Herbst geschnitten, von Blättern und Seitentrieben befreit und über den Winter unter einem Dach getrocknet.

Im März werden etwa 10 bis 15 Stängel gebündelt und in etwa 45 Grad Schräglage (Regenwasserabfluss) an Zäunen, Wänden oder Baumstämmen befestigt.

Das Mark der Stängel nagen Blattschneider- und andere Wildbienen selbst aus. Etwa alle drei Jahre (Erfahrung) werden die Stängel ausgetauscht.

Weitere Nisthilfen

  • Florfliegenquartier: Bekannt auch unter dem Namen Gold- oder Perlauge ist die Florfliege ein natürlicher Feind der Blattläuse und der Milben. Eine einzige Florfliegenlarve kann innerhalb ihrer zweiwöchigen Entwicklungsphase 400 bis 500 Blattläuse vertilgen. Florfliegen benötigen von Mitte September bis ins Frühjahr hinein ein schützendes Quartier, weil sie als ausgewachsene Tiere überwintern. In einer Höhe von anderthalb bis zwei Metern wird das Quartier mit der Lamellenvorderseite windabgewandt angebracht. Dieser Holzkasten hat die Maße 30 mal 30 mal 30 Zentimetern. Die Vorderwand besteht aus schräg angenagelten Dachlatten. Bevor das Dach angeschraubt wird, füllt man den Innenraum - sehr locker - mit Weizenstroh. Das Dach wird mit Dachpappe benagelt.
  • Hornissennistkasten: Wegen des Mangels an geeigneten natürlichen Nisthöhlen in alten Bäumen suchen Hornissen für den Nestbau gerne Vogelnistkästen, Rollladenkästen, alte Scheunen, Dachböden, Schuppen, Hochsitze oder leer stehende Bienenstöcke auf. Einige dieser Nistorte, wie beispielsweise Vogelnistkästen, sind für eine optimale Entwicklung des Volkes jedoch ungeeignet, andere wie Rollladenkästen führen unter Umständen zu Interessenskonflikten zwischen dem Menschen und seinen Untermietern. Daher wurde der „Mündener Hornissennistkasten“ als spezielle Nisthilfe für diese interessanten Insekten entwickelt, um den Mangel an geeigneten Großhöhlen zu beheben. Er hat sich in der Praxis sowohl bei der selbständigen Ansiedlung als auch bei der Umsiedlung von Völkern bewährt.

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