Lebkuchen: Mehr als nur eine weihnachtliche Nascherei – gesundheitliche Vorteile und Tradition

Lebkuchen sind ein fester Bestandteil der Adventszeit und bieten mehr als nur einen süßen Genuss. Die Vielfalt an Gewürzen und Zutaten verleiht ihnen nicht nur ihren charakteristischen Geschmack, sondern auch gesundheitliche Vorteile.

Die Geschichte des Lebkuchens

Die Ursprünge des Lebkuchens reichen weit zurück. Funde in Pharaonengräbern belegen, dass bereits die alten Ägypter vor etwa 4.000 Jahren honigsüße Kuchen genossen. Auch Römer und Griechen kannten Honigkuchen, denen sie sogar eine göttliche Bedeutung zuschrieben. Im Mittelalter galt der Lebkuchen als gesund, heilend, verdauungsfördernd und appetitanregend.

Der Name "Lebkuchen" leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen Wort "libum" (Fladen/Opferkuchen) ab, nicht vom deutschen Wort "Leben". Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Bezeichnungen wie Pfefferkuchen, Frühstückskuchen, Printe, Dominostein, Elisen- oder Oblatenlebkuchen.

Lebkuchengewürz: Eine Wohltat für Körper und Geist

Die typischen Lebkuchengewürze, wie Zimt, Nelken, Anis, Kardamom, Koriander, Ingwer, Muskatblüte und Piment, sind nicht nur für den Geschmack verantwortlich, sondern haben auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

  • Zimt: Liefert Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen, regt den Stoffwechsel an und kann beim Transport von Glukose im Blut zu den Zellen hilfreich sein.
  • Nelken: Wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und können bei Zahn- und Menstruationsbeschwerden helfen.
  • Kardamom: Regt den Speichelfluss an, kann gegen Übelkeit und Mundgeruch helfen.
  • Muskatnuss: Macht Speisen bekömmlich, schützt vor Blähungen und Magenkrämpfen und soll gut für Leber und Galle sein.
  • Koriander: Wirkt reinigend und hilft dem Körper, sich von Giften zu befreien.
  • Ingwer: Wirkt antiviral, antibakteriell und kann das Immunsystem stärken. Er hilft auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen und Übelkeit.
  • Anis/Sternanis: Wirken schleimlösend, antibakteriell und fördern die Verdauung.

Diese Gewürze können nicht nur das Immunsystem stärken, da viele unter ihnen eine antivirale und antibakterielle Wirkung besitzen, sondern auch bei schwerverdaulichen Speisen eingesetzt werden, um diese besser verträglicher zu machen.

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Honig: Süße und Haltbarkeit

Eine weitere wichtige Zutat im Lebkuchen ist Honig, der für die Süße sorgt und das Gebäck nahrhaft und lange haltbar macht. Honig enthält verschiedene Zuckerarten, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Er wirkt antibakteriell und kann bei Husten und Halsschmerzen lindernd wirken. Wichtig ist jedoch die Qualität des Honigs.

Lebkuchen und die Verdauung

Viele der im Lebkuchen enthaltenen Gewürze wirken sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus, regen die Verdauung an oder beruhigen den Magen. Zimt, Anis und Fenchel sind bekannt für ihre verdauungsfördernden Eigenschaften, während Kardamom krampflösend wirken kann und Nelken schmerzlindernd sind.

Lebkuchen selber backen: Tipps und Rezept

Wer die gesundheitlichen Vorteile des Lebkuchens optimal nutzen möchte, kann ihn selber backen und dabei auf hochwertige Zutaten achten. Hier ein einfaches Rezept:

Zutaten:

  • 200 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 1 TL Zimt (Ceylon-Zimt)
  • Je eine Messerspitze geriebene Muskatnuss, Nelken, Piment und Kardamom
  • 200 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Orangeat
  • 75 g Zitronat
  • Geriebene Schale einer halben Zitrone
  • 300 g Mehl
  • 1 gestrichener TL Backpulver
  • 20 Backoblaten (Durchmesser 70 mm)
  • Mandeln oder Haselnusskerne zum Verzieren

Zubereitung:

  1. Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
  2. Mehl mit Backpulver mischen und auf ein Backbrett geben. In der Mitte eine Vertiefung eindrücken und die Eier-Zuckermischung hineingeben. Mit dem Mehl verkneten.
  3. Mandeln, Orangeat, Zitronat und die Gewürze hinzufügen und alles zu einem dicken Brei verarbeiten.
  4. Aus dem Teig kleine Bälle rollen und auf die Oblaten drücken, sodass der Teig etwa fingerdick verteilt ist.
  5. Mit Mandeln oder Haselnüssen verzieren und im vorgeheizten Ofen bei 170°C ca. 20 Minuten backen.

Lebkuchen und Gewichtsmanagement

Lebkuchen können in Maßen genossen auch beim Abnehmen helfen, vorausgesetzt, man wählt die Varianten ohne Schokolade oder üppigen Zuckerguss. Reiner Lebkuchen enthält vergleichsweise wenig Fett und ist reich an Ballaststoffen, die sättigen. Die enthaltenen Gewürze können den Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung fördern.

Tipps für den Einkauf:

  • Achten Sie auf einen hohen Anteil an Nüssen und Mandeln.
  • Bevorzugen Sie Lebkuchen ohne Schoko- und Zuckerguss und mit niedrigem Zuckergehalt.
  • Vermeiden Sie Produkte mit kakaohaltiger Fettglasur anstelle von Kuvertüre.

Vorsicht vor Cumarin und Acrylamid

Beim Kauf von Lebkuchen sollte man auf die Qualität der Zutaten achten. Problematisch ist, dass viele Hersteller anstelle des teuren Ceylon-Zimts lieber günstigen Cassia-Zimt verwenden, der einen hohen Anteil an Cumarin enthält. Cumarin steht im Verdacht, in größeren Mengen gesundheitsschädlich zu sein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt besonders Schwangere, Kinder und Menschen mit Leberschäden vor dem Verzehr von größeren Mengen Cassia-Zimt.

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Auch die Verwendung von Hirschhornsalz als Triebmittel kann zu einer Belastung mit Acrylamid führen. Achten Sie daher auf Produkte, bei denen kaum Acrylamid nachzuweisen ist.

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