Coppenrath & Wiese: Insekten im Kuchen und weitere Kritikpunkte
Coppenrath & Wiese sind bekannt für ihre Tiefkühlkuchen und -torten. Ein Testbericht wirft jedoch einige Fragen bezüglich der Inhaltsstoffe und Produktionspraktiken auf. Neben dem Fund von Insektiziden in Aufbackbrötchen wird auch der hohe Salzgehalt kritisiert. Andererseits überzeugten die Aufbackbrötchen von Coppenrath & Wiese geschmacklich, wie das Urteil der Sonserikexperten "sehr gut" lautet.
Spritzgifte in Aufbackbrötchen
Ein von Coppenrath & Wiese beauftragtes Labor fand in den Aufbackbrötchen Spuren von drei Spritzgiften. Besonders kritisch ist das Insektizid Cypermethrin, das giftig für Bienen ist und nach Ansicht der Tester im Getreideanbau nicht eingesetzt werden sollte. Deswegen wurde eine Note abgezogen. Die weiteren gefundenen Spritzgifte waren der Wachstumsregulator Chlormequat, der in 14 der getesteten Aufbackbrötchen vorkam, und der Wirkverstärker Piperonylbutoxid, welcher bei Insekten den Abbau von Insektiziden hemmt.
Erhöhter Salzgehalt
Ein weiterer Kritikpunkt ist der hohe Salzgehalt der Aufbackbrötchen. Bereits zwei Goldstück-Aufbackbrötchen decken mehr als ein Viertel des von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen täglichen Salzbedarfs einer erwachsenen Person ab - und das ohne Belag. In Finnland würde frisches Brot mit einem Salzgehalt von über 1,2 Gramm pro 100 Gramm bereits einen Warnhinweis tragen. Eine erhöhte Salzaufnahme kann ein Risikofaktor für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
Geschmack überzeugt, Inhaltsstoffe trüben das Bild
Die Aufbackbrötchen von Coppenrath & Wiese überzeugen zwar geschmacklich, das Teilergebnis Sensorik lautet "sehr gut", jedoch führen das Pestizid Cypermethrin und der erhöhte Salzgehalt zu einem Abzug von zwei Noten. Ein "gutes" Teilergebnis Weitere Mängel beeinflussen die Gesamtnote nicht weiter.
Der Test zeigt, dass von 19 überprüften Aufbackbrötchen zehn mit "sehr gut" empfehlenswert sind, aber vereinzelt unerwünschte Inhaltsstoffe gefunden wurden.
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Inhaltsstoffe der Torten
Die Zutatenliste der Torten von Coppenrath & Wiese ist lang und enthält neben Sahne, Weizenmehl, Himbeeren und Zucker auch diverse Zusatzstoffe wie modifizierte Stärke, Emulgatoren, Säuerungsmittel und Verdickungsmittel. Auch Allergene wie Milch, Gluten, Soja und Nüsse sind enthalten.
Einige Produkte sind auch in veganen Varianten erhältlich, die ohne Eier, Sahne und Milch auskommen. Stattdessen werden Zutaten wie vegane Frischcreme auf Mandelproteinbasis verwendet.
Transparenz und Nachhaltigkeit bei Coppenrath & Wiese
Coppenrath & Wiese betont, nachhaltiger zu produzieren und setzt auf langfristige und faire Lieferantenbeziehungen. Rund 60 Prozent der Rohwaren stammen aus regionalen Quellen, wobei exotische Früchte eine Ausnahme bilden. Lebensmittelabfälle in der Produktion sollen möglichst vermieden oder reduziert werden, beispielsweise durch eine erweiterte Apfelschälanlage, die den Schälabfall auf 5 Prozent reduziert.
Das Unternehmen unterstützt einen bewussteren Genuss und versucht, Zucker, Salz und gesättigte Fettsäuren zu reduzieren, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen.
Insekten in Lebensmitteln: Ein wachsendes Thema
Die Verwendung von Insekten und ihren Bestandteilen in Lebensmitteln ist ein Thema, das in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt ist. Während einige Verbraucher skeptisch sind, sehen andere darin eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen tierischen Produkten.
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EU-Zulassung von Insekten als Nahrungsmittel
Die EU hat in den letzten Jahren immer mehr Insekten als Nahrungsmittel zugelassen. Seit 2021 dürfen beispielsweise die Larve des Gelben Mehlwurms und die Wanderheuschrecke in Nahrungsmitteln verarbeitet werden. Seit 2022 ist die Hausgrille zugelassen. Seit 10. Februar 2025 ist es erlaubt, Pulver aus Mehlwürmern, welches mit UV-Strahlung behandelt wurde, zu verarbeiten. Diese Insekten können beispielsweise in Brot, Kuchen, Chips, Flips, Nudeln, Müsli-Riegeln, Backmischungen, Fleisch- und Milchersatz und vielen weiteren Lebensmitteln vorkommen.
Beispiele für Insekten in Lebensmitteln
Insekten und ihre Ausscheidungen werden schon lange in der Lebensmittelindustrie verwendet. Beispiele hierfür sind:
- Karmin (E 120): Ein roter Farbstoff, der aus Scharlachschildläusen gewonnen wird und in vielen Süßigkeiten und Kosmetika enthalten ist.
- Schellack (E 904): Ein harziger Überzug, der aus den Ausscheidungen der Lackschildläuse gewonnen wird und in Schokoladendragees und anderen Süßwaren verwendet wird.
- Honigtauhonig: Eine Honigsorte, die auf den zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen, Blattflöhen und Zikaden basiert.
Kennzeichnung von Insekten in Lebensmitteln
Wenn Insekten in Lebensmitteln enthalten sind, müssen sie in der Zutatenliste aufgeführt werden. Seit 2021 müssen die Larve des Gelben Mehlwurms und die Wanderheuschrecke zusätzlich unter der lateinischen Bezeichnung Tenebrio molitor beziehungsweise Locusta migratoria aufgeführt werden. Sind Insekten enthalten, dürfen Lebensmittel nicht als vegetarisch oder vegan deklariert werden.
Kritik an der Verwendung von Insekten in Lebensmitteln
Trotz der potenziellen Vorteile der Verwendung von Insekten in Lebensmitteln gibt es auch Kritik. Tierschutzorganisationen bemängeln die Haltungsbedingungen und Tötungsmethoden von Insekten in der Ernährungsindustrie. Zudem wird kritisiert, dass es noch keine Vorschriften für den Einsatz von Arzneimitteln bei der Insektenzucht gibt.
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