Chinesische Trüffel: Ein Überblick über Unterschiede, Arten und Wert

Trüffel sind seit jeher eine geschätzte Delikatesse, die Feinschmecker weltweit begeistert. Ihre Seltenheit und der einzigartige Geschmack machen sie zu einer begehrten Zutat in der gehobenen Küche. Doch nicht alle Trüffel sind gleich. Insbesondere chinesische Trüffel stehen oft im Vergleich zu ihren europäischen Pendants, insbesondere in Bezug auf Qualität und Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen verschiedenen Trüffelarten, wobei ein besonderes Augenmerk auf chinesische Trüffel gelegt wird, um ein umfassendes Verständnis dieser faszinierenden Pilze zu vermitteln.

Was sind Trüffel?

Trüffel sind Schlauchpilze, die unterirdisch wachsen und eine knollenartige Form annehmen. Sie leben in Symbiose mit den Wurzeln bestimmter Baumarten wie Eichen, Linden, Buchen, Haselnüssen und anderen. Diese Symbiose, auch Mykorrhiza genannt, ist für das Wachstum der Trüffel unerlässlich. Die Pilze bevorzugen kalkhaltige Böden und sind selten in Nadelwäldern zu finden. Die äußere Schicht der Trüffel, die Peridio, ähnelt der Rinde eines Baumes, während das Innere, die Gleba, marmoriert ist.

Der Name "Trüffel" leitet sich vom lateinischen Wort "tuber" ab, was so viel wie "Beule" bedeutet und sich auf die unregelmäßige Form der Pilze bezieht. Trüffel sind bekannt für ihre Seltenheit und die Schwierigkeit, sie zu finden, was zu ihrem hohen Preis beiträgt. Traditionell wurden Schweine zur Trüffelsuche eingesetzt, da sie einen ausgezeichneten Geruchssinn haben und vom Hormon Androstenon angezogen werden, das von den Trüffeln abgesondert wird. Inzwischen werden jedoch meist ausgebildete Trüffelhunde, insbesondere die italienische Rasse Lagotto Romagnolo, für die Suche verwendet, da sie den Waldboden schonen.

Die besten Trüffel stammen aus dem italienischen Piemont und den französischen Regionen Périgord und Provence. Auch in Australien und Neuseeland wird die Delikatesse in Trüffelhainen kultiviert, wobei die Züchtung anspruchsvoll und der Ertrag gering ist. Mittlerweile sind auch chinesische Trüffel auf dem Markt erhältlich, die jedoch oft als minderwertig gelten.

Die Vielfalt der Trüffelarten

In der Natur gibt es zahlreiche Trüffelarten, von denen jedoch nur wenige als essbar gelten. In Italien sind beispielsweise neun Trüffelarten zum Sammeln und Verkaufen zugelassen, wobei sechs davon auf dem Markt konkurrieren. Die Identifizierung der Trüffelart erfolgt meist durch eine manuelle organoleptische Analyse, die kurz nach der Ernte durchgeführt wird. Zu den bekanntesten und geschätztesten Trüffelarten gehören:

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  • Weiße Trüffel (Tuber magnatum pico): Auch bekannt als Alba-Trüffel oder Piemont-Trüffel, gilt als die Königin der Trüffel. Sie wächst in Istrien und im Piemont in Symbiose mit Eichen, Weiden, Linden und Pappeln. Ihr Aussehen ist kugelförmig mit einer creme- bis ockerfarbenen Peridio und einer weiß-gräulich-gelb marmorierten Gleba mit weißen Adern. Ihr Aroma ist äußerst aromatisch und erinnert an Parmesankäse. Da es sich bei Trüffel um ein Naturprodukt handelt, sollten diese schnellstmöglich verzehrt werden.

  • Schwarze Trüffel (Tuber melanosporum vittadini): Auch bekannt als Périgord-Trüffel, Trüffel von Norcia oder Spoleto, ist die am zweitmeisten geschätzte Trüffelart. Sie hat eine schwarzbraune Peridio mit rostroten Schattierungen und eine dunkle Gleba mit hellen, dünnen Adern. Ihr Duft ist angenehm intensiv, aromatisch und fruchtig. Sie wächst in Symbiose mit Eichen, Linden, Haselnüssen und Zistrosen.

  • Burgundertrüffel (Tuber uncinatum): Eine Variante des Sommertrüffels, die später fruchtet und ein ausgeprägteres Aroma besitzt. Sie hat eine dunkelbraune bis schwarze Außenhaut und ein festes Fruchtfleisch mit weißlich-grauen Adern.

  • Sommertrüffel (Tuber aestivum vittadini): Ähnelt dem schwarzen Trüffel, hat aber eine dunkelgelbe Gleba. Die Oberfläche ist stark verkrustet und der Geruch fein. Sie wächst in lehmigen und sandigen Böden in Symbiose mit verschiedenen Laubbäumen und Kiefern.

  • Wintertrüffel (Tuber brumale vittadini): Kann leicht mit dem schwarzen Trüffel verwechselt werden, hat aber eine schwarzbraune Oberfläche mit kleinen Verkrustungen und eine dunkle Gleba mit Marmoradern. Ihr Geruch ist intensiv und anhaltend mit muffig-artigen Tönen.

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  • Bianchetto-Trüffel (Tuber borchii vittadini): Auch bekannt als Marzuolo, hat ähnliche Eigenschaften wie der weiße Trüffel, aber eine ungleichmäßige Peridio, die glatt und gebrochen weiß ist. Wenn der Trüffel reif ist, wird er sowohl von innen als auch von außen dunkel. Er hat ein anfangs weiches Aroma, das später starke Knoblauchtöne annimmt.

Chinesische Trüffel im Vergleich

Chinesische Trüffel, insbesondere die Art Tuber indicum oder Tuber himalayensis, sind in den letzten Jahren verstärkt auf dem Markt präsent. Sie ähneln äußerlich stark den teureren Périgord-Trüffeln, sind jedoch geschmacklich deutlich minderwertiger. Dies hat zu Problemen geführt, da sie oft als Edeltrüffel verkauft oder diesen beigemischt werden, um den Preis zu senken.

Der Trüffelhändler Joachim Schliemann schätzt, dass ein Großteil der in Europa gehandelten Trüffellieferungen mit wertlosen Chinatrüffeln "gestreckt" ist. Die Chinatrüffel nehmen teilweise das Aroma der edleren Sorten an, was die Unterscheidung erschwert. Experten wie der Gastronomie-Fachhändler Ralf Bos teilen Trüffel in drei Klassen ein: kulinarisch wertvoll, kulinarisch vertretbar und kulinarisch wertlos, wobei die Chinatrüffel zur letzten Kategorie gehören.

Die Chinatrüffel werden tonnenweise nach Europa geliefert und oft als Edeltrüffel verkauft. Dies stellt einen Betrug dar, der den Ruf der Trüffelhändler schädigt und die Verbraucher täuscht. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, auf die genaue lateinische Bezeichnung der Trüffel zu achten.

Woran erkennt man den Unterschied?

Die Unterscheidung zwischen chinesischen Trüffeln und anderen Sorten kann schwierig sein, insbesondere für Laien. Hier sind einige Anhaltspunkte:

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  • Geschmack und Geruch: Chinesische Trüffel haben ein deutlich weniger intensives und komplexes Aroma als europäische Trüffel. Ihr Geschmack ist oft neutral oder leicht erdig, ohne die feinen Nuancen von Nuss, Wald oder Knoblauch, die bei anderen Sorten vorhanden sind.
  • Aussehen: Obwohl sie sich ähneln können, haben chinesische Trüffel oft eine etwas elastischere Beschaffenheit und dickere, hellere Adern im Inneren als Périgord-Trüffel. Oft hilft zur Unterscheidung nur das Mikroskop.
  • Preis: Chinesische Trüffel sind deutlich günstiger als europäische Trüffel. Ein sehr niedriger Preis kann ein Warnsignal sein.
  • Lateinische Bezeichnung: Achten Sie auf die lateinische Bezeichnung der Trüffel. Tuber indicum oder Tuber himalayensis deuten auf chinesische Trüffel hin.
  • Vertrauenswürdiger Händler: Kaufen Sie Trüffel nur bei Händlern Ihres Vertrauens, die die Herkunft und Qualität der Ware garantieren können.

Verwendung von Trüffeln in der Küche

Trüffel sind vielseitig einsetzbar und verleihen vielen Gerichten eine besondere Note. Die Zubereitung hängt von der jeweiligen Trüffelart ab:

  • Weiße Trüffel: Werden in der Regel nicht mitgekocht, da sie durch Hitze ihr Aroma verlieren. Sie werden frisch über das fertige Gericht gehobelt, beispielsweise über Pasta, Risotto oder Eierspeisen.
  • Schwarze Trüffel: Können mitgekocht werden und eignen sich gut für Schmorgerichte, Saucen und Suppen. Ihr erdiger Geschmack harmoniert gut mit Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Sellerie.
  • Sommer- und Burgundertrüffel: Sind weniger intensiv im Geschmack und eignen sich gut für die Aromatisierung von Öl, Butter oder Sahne.

Bei der Verwendung von Trüffeln ist es wichtig, auf die Qualität und Frische zu achten. Frische Trüffel sollten dunkel im Kühlschrank gelagert und innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Um das volle Aroma zu entfalten, benötigen Trüffel einen Geschmacksträger wie Fett, Öl oder Sahne.

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