Ist in Toastbrot Zucker enthalten? Eine kritische Betrachtung

Deutschland ist bekannt für seine vielfältige Brotkultur, doch Toastbrot erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Es ist praktisch, lange haltbar und vielseitig einsetzbar. Allerdings steht Toastbrot oft im Ruf, ungesund zu sein. Aber stimmt das wirklich? Und welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Sorten wie Buttertoast, Vollkorntoast und Dinkeltoast? Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, Nährwerte und potenziellen Gesundheitsrisiken von Toastbrot, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Toastbrot im Visier: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Ein Blick auf die Zutatenliste von herkömmlichem Buttertoast offenbart oft eine wenig erfreuliche Zusammensetzung. Viele Sorten enthalten viel Zucker, gesättigte Fettsäuren und nur wenige Ballaststoffe. Dies führt dazu, dass helles Toastbrot nicht lange sättigt, viele Kalorien liefert und insgesamt als ernährungsphysiologisch ungünstig einzustufen ist.

Zucker im Toastbrot: Mehr als nur Geschmack

Dass Zucker in Toastbrot enthalten ist, mag überraschen, ist aber leider gängige Praxis. Der zugesetzte Zucker dient oft dazu, den Teig fluffiger zu machen und den Geschmack zu verbessern. Allerdings treibt er auch den Blutzuckerspiegel in die Höhe, was langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die gemeinnützige Gesundheitsorganisation DiabetesDE warnt davor, dass ein hoher Konsum von Einfachzuckern und ballaststoffarmen Lebensmitteln wie Toastbrot das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann.

Ballaststoffe: Mangelware im Buttertoast

Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung und ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Herkömmliches Buttertoast enthält jedoch nur sehr wenige Ballaststoffe. Dies führt dazu, dass man schnell wieder Hunger verspürt und dazu neigt, mehr Scheiben zu essen, was wiederum die Kalorienaufnahme erhöht.

Fettgehalt: Ein weiterer Kritikpunkt

Im Vergleich zu vielen herkömmlichen Brotsorten enthält Toastbrot oft mehr Fett. Dieser Fettgehalt trägt zusätzlich zur Kalorienmenge bei und kann bei übermäßigem Konsum negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

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Vollkorntoast als vermeintliche Alternative?

Angesichts der Kritik am Buttertoast stellt sich die Frage, ob Vollkorntoast eine gesündere Alternative darstellt. Tatsächlich enthält Vollkorntoast in der Regel mehr Ballaststoffe und weniger Zucker und Fett als Buttertoast. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede und Einschränkungen.

Ballaststoffgehalt im Vergleich

Obwohl Vollkorntoast mehr Ballaststoffe enthält als Buttertoast, kann er im Vergleich zu normalem Vollkornbrot nicht immer überzeugen. So enthält beispielsweise ein 200-Gramm-Vollkornbrot oft so viele Ballaststoffe wie 250 Gramm Vollkorntoast oder sogar 500 Gramm Buttertoast. Um die gleiche Sättigung zu erreichen, müsste man also eine deutlich größere Menge Buttertoast essen, was den Kalorienkonsum unnötig in die Höhe treiben würde.

Zucker und Zusatzstoffe im Vollkorntoast

Auch Vollkorntoast enthält oft zugesetzten Zucker und verschiedene Zusatzstoffe. Zwar ist der Zuckergehalt in der Regel geringer als bei Buttertoast, aber dennoch vorhanden. Auch der Gehalt an Zusatzstoffen wie Säureregulatoren und Emulgatoren ist oft ähnlich.

Dinkeltoast: Eine gesündere Wahl?

Dinkeltoast kann eine etwas gesündere Option sein als Weizentoast. Dinkel enthält alle acht essenziellen Aminosäuren und ist reich an Magnesium und Eisen. Außerdem hat Dinkel einen höheren Proteingehalt. Allerdings gilt auch hier: Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich, um den Zucker- und Zusatzstoffgehalt zu überprüfen.

Gesundheitsrisiken beim Toasten

Ein weiterer Aspekt, der bei Toastbrot berücksichtigt werden sollte, ist das Toasten selbst. Beim Rösten im Toaster kann sich Acrylamid bilden, ein Stoff, der im Verdacht steht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Je stärker und länger der Toast geröstet wird, desto höher ist in der Regel auch der Acrylamid-Gehalt. Experten empfehlen daher, Toast nur leicht goldgelb zu rösten und Temperaturen unter 180 Grad einzuhalten.

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Zudem können beim starken Anrösten gesundheitsschädliche Stoffe wie Acrylamid und der Fettsäureester 3-MCPD entstehen, die laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das Risiko für Magen- und Darmkrebs erhöhen können.

Tipps für einen gesünderen Toastbrotkonsum

Wer nicht auf Toastbrot verzichten möchte, kann einige Tipps beherzigen, um den Konsum gesünder zu gestalten:

  • Vollkornvariante wählen: Vollkorntoast enthält mehr Ballaststoffe und ist daher sättigender als Buttertoast.
  • Zutatenliste beachten: Ein Blick auf die Zutatenliste hilft, den Zucker- und Zusatzstoffgehalt zu überprüfen.
  • Bio-Qualität bevorzugen: Bio-Vollkorntoast enthält oft hochwertigere Zutaten und weniger Zusatzstoffe.
  • Selbst backen: Wer sichergehen möchte, was im Toastbrot enthalten ist, kann es selbst backen und so den Zucker- und Zusatzstoffgehalt kontrollieren.
  • Leicht toasten: Toast nur leicht goldgelb rösten, um die Bildung von Acrylamid zu minimieren.
  • Gesunden Belag wählen: Statt süßen Aufstrichen wie Marmelade lieber proteinreiche Beläge wie Käse, Eier oder pflanzliche Aufstriche verwenden.
  • Sandwiches machen: Um Kalorien zu sparen, nicht jede Toastscheibe einzeln belegen, sondern Sandwiches machen.
  • Mageren Quark statt Butter: Statt Butter oder Remoulade lieber mageren Quark als Brotaufstrich verwenden.

Öko-Test: Ergebnisse und Empfehlungen

Öko-Test hat in einer aktuellen Untersuchung Vollkorntoast genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Produkte auf Schadstoffe, Pestizidrückstände und Zuckerzusatz untersucht. Einige Produkte konnten mit der Note "sehr gut" überzeugen, da sie ohne Zuckerzusatz auskommen und kaum Pestizidrückstände enthalten. Allerdings gab es auch Kritikpunkte, insbesondere beim Thema Pestizide. In einigen konventionellen Produkten wurden Spuren von Pestizidrückständen gefunden.

Öko-Test empfiehlt, beim Kauf von Toastbrot auf die Zutatenliste zu achten und Bio-Produkte zu bevorzugen, um Pestizide zu vermeiden. Allerdings zeigte der Test auch, dass Discounter-Produkte ohne zusätzlichen Zucker und Schadstoffe auskommen können.

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