Der Hype um Dubai-Schokolade: Ein süßer Kampf um Herkunft und Geschmack
Die Dubai-Schokolade, eine kalorienreiche Tafel mit Pistaziencreme und gebratenen Teigfäden, bekannt als Engelshaar oder Kadayif, hat den Süßwarenmarkt im Sturm erobert. Diese Nascherei, die Fans 15 Euro und mehr pro Tafel kostet, ist nicht nur metaphorisch in aller Munde. Doch nun könnte das ohnehin schon knappe Angebot noch knapper werden, da ein Importeur des vermeintlichen Originals aus Dubai mit juristischer Hilfe gegen Nachahmer vorgehen will.
Der Ursprung des Hypes
Die originale Dubai-Schokolade stammt, wie der Name schon sagt, aus Dubai, genauer gesagt von der Manufaktur "Fix Dessert Chocolatier". Die Gründerin, Sarah Hamouda, hatte während ihrer zweiten Schwangerschaft Heißhunger und kreierte daraufhin ihre eigene Schokolade mit Pistaziencreme. Richtig bekannt wurde die Dubai-Schoki aber erst später. Ein Video, das die Schokolade vorstellte, wurde millionenfach aufgerufen und löste einen Hype aus.
Rechtliche Auseinandersetzungen um die Herkunftsbezeichnung
Andreas Wilmers importiert die Hype-Schokolade der Marke „Fix Dessert“ direkt aus Dubai und wehrt sich gegen die Konkurrenz. Er hat Lindt & Sprüngli zur Abgabe einer Unterlassungserklärung aufgefordert, da er der Meinung ist, dass das Unternehmen mit seiner ‚Dubai Chocolade‘ den Eindruck erwecke, die angebotene Schokolade sei in Dubai hergestellt worden. Wilmers glaubt, dass es nur drei legitime Hersteller des Trendprodukts in Dubai gibt, wobei Fix Dessert nur 500 Tafeln pro Tag produziert. Er argumentiert, dass „Aachener Printen aus Aachen und Nürnberger Lebkuchen aus Nürnberg“ kommen müssen, daher müsse auch Dubai-Schokolade aus Dubai kommen.
Die Bezeichnung von Produkten mit geografischen Namen sorgt immer wieder für rechtliche Auseinandersetzungen. Nach § 127 MarkenG dürfen geografische Herkunftsangaben nur verwendet werden, wenn das beworbene Produkt tatsächlich aus der angegebenen Region stammt. Entscheidend ist dabei die Auffassung der angesprochenen Verkehrskreise, also der Verbraucher. Vergleichbar ist diese rechtliche Frage mit der Angabe „Aachener Printen“.
Lindt ändert den Namen seiner "Dubai"-Edition
Der Aachener Schokoladenhersteller Lindt hat seine "Dubai"-Edition umbenannt und bietet das Produkt künftig unter dem neuen Label "Dubai Style Chocolade" an. Ab Mitte Dezember wird die neu benannte Schokolade in allen 63 deutschen Lindt-Shops und Outlets erhältlich sein. Gleichzeitig wurde die Rezeptur überarbeitet und der Pistazienanteil auf 45 Prozent erhöht. Lindt erklärte, dass die Namensänderung nicht im Zusammenhang mit der Abmahnung wegen möglicher Verbrauchertäuschung stehe.
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Die Zutaten und der Geschmack
Die Zutatenliste für Dubai-Schokolade ist relativ kurz: Vollmilchschokolade, Pistazien-Creme, Sesammuß (Tahini) und feine Teigfäden (Kadayif oder Engelshaar). Diese Kombination verleiht der Schokolade ihren einzigartigen Geschmack und ihre knusprige Konsistenz.
Der Preis und die Angebotsengpässe
Die hohe Nachfrage und die begrenzten Produktionskapazitäten haben zu Angebotsengpässen und hohen Preisen geführt. Seit Wochen bilden sich vor den Filialen von Lindt & Sprüngli lange Schlangen, weil Kunden eine der begehrten Tafeln ergattern wollen. Die Angebots-Engpässe rufen sogar schon Schmuggler auf den Plan. Deutsche Zöllner stoppten Ende November nahe der Schweizer Grenze einen Lieferwagen mit 243 Kartons Dubai-Schokolade, für die der Fahrer keine Einfuhrdokumente vorweisen konnte.
Kritik an der Werbung von Lindt
Lindt wirbt für die „Dubai Style Chocolade“ mit der Angabe „extra hoher Pistazienanteil von 45%*“. Die Abbildung zeigt die Produkte als Riegel und Praline. Laut den Angaben auf der Verpackung enthält die gefüllte Vollmilch-Schokolade 26 Prozent Pistazien-Engelhaar-Füllung. Die Fachredaktion von Lebensmittelklarheit kritisiert, dass der Gehalt für Pistazie sich auf die Füllung bezieht und nicht auf das Endprodukt.
Die Zukunft der Dubai-Schokolade
Ob die Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ zulässig ist, wird letztlich von der Verkehrsauffassung abhängen. Entscheidend ist, ob die durchschnittlichen Verbraucher annehmen, dass das Produkt tatsächlich aus Dubai stammt. Der Fall zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Prüfung bei der Verwendung geografischer Begriffe in der Produktkennzeichnung ist. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Werbung weder irreführend ist noch gegen das Markenrecht verstößt.
Trotz der rechtlichen Auseinandersetzungen und der Kritik an der Werbung bleibt die Dubai-Schokolade ein begehrtes Produkt. Die Kombination aus exotischen Zutaten, dem Hype in den sozialen Medien und der begrenzten Verfügbarkeit hat eine einzigartige Nachfrage geschaffen, die sowohl Hersteller als auch Konsumenten in Atem hält.
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Lindt Dubai Chocolade Edition
Lindt Deutschland bringt die limitierte Lindt Dubai Chocolade Edition heraus. Ab 9. November 2024 ist die handgefertigte Lindt Dubai Chocolade in ausgewählten Lindt Boutiquen erhältlich, beginnend mit dem Standort Düsseldorf. Wenig später wird das Premiumprodukt aus dem Hause Lindt auch im Online-Shop angeboten. Dort erfährt die sogenannte Dubai-Schokolade eine derart große Popularität, dass sie einen regelrechten Hype ausgelöst hat. Die Lindt Maîtres Chocolatiers setzen das Trendrezept nun in der beliebten Premiumqualität um und laden zu einer Reise in die luxuriöse Welt der Dubai-Schokolade ein.
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